AW: Ritus des Bindens - Mißbrauch oder Möglichkeit
Also Doomguards Auslegungen sind ziemlich sicher Hausregeln, denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass man sich auf Talens einstimmen muss. Soweit ich weiß, kann man diese einfach so benutzen (Gnosiswurf zum Aktivieren und gut).
(1) Sind Geister immer bereit sich in Talens vorübergehend binden zu lassen?
Nein. Aber die meisten Gaianischen Geister sind, sofern der entsprechende Garou es sich nicht mit diesem Typ Geist oder den lokalen Geistern generell verscherzt hat gewohnlich gewillt zuhelfen.
Dadurch das er den Talen hergestellt hat (Theurgen sollten einigermaßen Handwerk haben, weil viele ihrer Riten die Erschaffung angemessen kunstfertiger Ritualgegenstände erfordern), und das auf die traditionelle Weise, ehrt er den Geist eigentlich ausreichend genug (wenn er Talens herstellt). Wird der Geist zu anderen Zwecken gebunden würd ich da ein gewisses Maß an Verhandeln und ausspielen reinlegen.
Was die traditionelle Art des Talens angeht, so deneke ich das einige Talens, gerade die sehr speziellen aus den Stammenbüchern, nicht von anderen nachgebaut werden können, weil eben dies Herstellungsweise des materiellen Teils des Talens nicht bekannt ist.
(2) Sind sie es, weil sich der Garou auf seine Abstammung als Krieger Gaias beruft?
Ja. Es gibt einen Pakt der auf allgemeiner Ebene die Unterstützung der Geister den Garou zusagt, die die Geister ehren und die Caerns erhalten. Wobei jeder Geist sie diesem Pakte mehr oder weniger verpflichtet fühlt.
Wichtig ist, dass das Binden, anders als der Fetischbau, nicht die Zustimmung des Geister erfordert. Man kann also einen Geist suchen, platthauen und dann binden, wenn man lustig ist. Ich denke das Geister deswegen auch keinen Groll gegen Garou hegen, denn es ist ein natürliches Verhalten von Starken gegenüber Schwachen und Geister haben ohnehin keine menschliche Moral in diesen Belangen. Für Talens der Heilung wäre dies natürlich nicht angebracht, für solche des Kampfes schon.
(3) Zählt der 1. temporäre Gnossis schon als "Lohn" für den Geist oder ist es als kräftzehrender Verbrauch für die Erschaffung des Talens zu verstehen?
Wer sagt dass der Geist belohnt wird. Ich würde letzteres Vermuten.
(4) Sind Geister Zickig - Wenn ein Garou "zu viele" Talens erschafft?
Ja. Und es wird sicher ein Gesprächsthema unter den Geistern sein, dass sich schnell zu den anderen Theurgen und schließlich zum Ritenmeister durchsprechen wird. Es würde zu Verlusten an Weisheit und Ehre führen und ggf. sogar zu Strafen, wenn die Geister daraufhin pauschal allen Garou der Septe die Unterstützung entzögen.
(5) Können Talens zu schnell mißbraucht werden, um eine Instant-Lösung für ein Problem zu geben? oder sollte es als kreative Lösung des Problems verstanden werden?
Bsp: Die Gabe Umbrafaden wird als Talens verwendet, die Gabe Secrets ebenso oder ein Talens Metallformen zum Türen öffnen. (Dietrich-Ersatz)
Ich denke nicht, dass Talens so verwendet werden sollten. Die meisten Talens sollten auch keine Gabeneffekte kopieren, auch wenn einige dies tun.
Wenn man schon vorher weiß, dass man gegen X im Kampf antreten wird oder Tür Y aufmachen muss, dann kann es sein, dass der Therge des Rudels Talens erschafft um dabei zu helfen. Aber, dazu braucht er Zeit, wie lange ein Ritual des Bindens dauert, ist ja (meines wissens) net belegt....
Es kostet ihn Gnosis, die er bis zum Einsatz nicht unbedigt zurück bekommt und die für andere Gaben vielleicht wichig wäre.
Es kann sein, dass es schief geht und der Geist im das Gesäß erweitert, wodurch der Theurge wenns dumm läuft für den Einsatz ganz ausfällt usw.
Daher ist es wahrscheinlicher, dass der Theurge, weniger spezell zugeschnittene Talens in seinem Besitz hat.
Auch glaube ich (Achtung, meine Meinung), dass Geister durch die traditionelle Herstellung des Talens wissen, was von ihnen erwartet wird und sehen den Ritus als ausreichende Ehrung für eine Gegenleistung an. Sprich, wenn ich eine verzierte Flasche mit reinem Quellwasser als Anker für einen Wasserelementar nutze, dann weiß der einfach, dass ich einen "Clearwater"-Talen baue und er weiß, was er bewirken soll, wenn er aktiviert wird. Die kunstvolle Flasche ehrt ihn, das Wasser ist ein angebrachter Ort um seine Essenz zu binden, er trägt seinen Teil zum Schutze Gaias bei und kann nach dem Dienst wieder seiner Wege gehen. So sieht doch ein guter Deal aus.
Wenn ich jetzt irgendwas auf den Tisch legen und sage, du Geist geh da rein, dann ist das etwas das vielleicht einmal klappt oder zweimal, aber danach wird der Geist wohl pissig sein, weil es eben keine tradition hat.
Ich würde das auch nicht als Talen bezeichen, sondern als einen Geist an einen Gegenstand gebunden.
Der wichtige Uterschied dabei ist die traditionelle Form des Talens und ob bei einem Ritus davon mehr als einer entsteht oder nicht. Die traditionellen Talens führen dazu, dass der Geist sich auflöst (quasi vernichtet wird) und seine Essenz sich auf die Talens aufteilt. Sein Bewusstsein wohnt den Talens aber nicht inne, wie es bei einem Fetisch der Fall wäre. Nach der Aktivierung oder Vernichtung der Talens, bildet sich der Geist aus der freien Essenz neu.
Wenn der Geist nur an einen Gegenstand gebunden ist, dann bleibt sein Bewusstsein intakt und ggf. sogar seine Form, was bedeutet, man kann in in der Penumbra vielleicht sogar neben dem Gegenstand sehen und angreifen.
In den letzten 10 Jahren unserer Live-Chronik haben zweimal Leute einen neuen Talen (anders als die aus den Büchern) erschaffen.
Der erste hat einen mächtigen Geist aufgesucht und mit diesem einen Pakt verhandelt, der besagt, dass alle Geister seiner Art (dienstbare Geister Helios') einen Dienst erfüllen, wenn sie in den entsprechenden Gegenstand gebannt werden (eine mit Zuckerguß überzogene Sonnenblume). Hierbei war der Aufwand der Herstellung des Talens für die Geister genug rechtfertigung, zu Arbeiten. Der große Geist hat den Pakt akzeptiert und damit wars verbindlich für alle kleineren Geister.
Das zweite mal hat einer mit Einhorn gedealt. Der Talen ist in der Herstellung net ganz so kompliziert (das kann Ulrich ja selbst hier schreiben), dafür hat er selbst verschiedene Taten versprochen um die Gunst des Talens für alle Garou zu begleichen (was das war, kann er ja auch schreiben).
Als Randbemerkung: man kann natürlich Talens mit dem Ritus der Talismanzueignung binden um sie mit in die Umbra zu nehmen, muss man aber net. Wenn man Leuten mit angeeigneten Behältern zugesteht, dass sie kleine Gegenstände darin frei mitnehmen können, so würden Talens da sicher mit drunter fallen, aber das ist dann Hausregel.