Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Stonewall

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Heute sind die USA ja im allgemeinen Bewußtsein wohl das Land, das das "Musterbeispiel" eines Einwanderungslandes darstellt. Auch Kanada zieht Einwanderer an.

Aber wie sieht das 2060/2070 aus? Es ist schon etwas länger her, daß ich Shadows of North America durchgelesen habe, aber ich erinnere mich nicht, daß irgendeiner der Staaten explizit als Einwanderungsland beschrieben worden wäre:

-Bei den NAN-Staaten dürfte das Staatsziel "Wiedererrichtung der indianischen Kultur" wohl zu einer Ablehnung größerer Einwanderung führen. Am ehesten könnte ich mir noch beim PCC gezielte Anwerbung von Fachkräften vorstellen.
-Bei Quebec erscheint mir die Betonung der ethnisch-kulturellen frankophonen Identität weder auf Einwanderer besonders einladend noch lässt das mMn freizügige Einwanderungsgesetze erwarten.
-Die CAS erscheinen mir ähnlich, wenn auch vielleicht schwächer ausgeprägt. Die Staatsideologie "Bewahrung der Amerikanischen Werte" klingt für mich hier unterschwellig danach, als wäre mit Amerikanisch vor allem white anglo-saxon protestant gemeint. Allerdings muß man wohl mit Aztlan-Flüchtlingen rechnen.
-Die UCAS lehnen sich ja am ehesten an die heutigen USA an. Hier halte ich eine offene Einwanderungspolitik am wahrscheinlichsten. ABER: Ich sehe nicht, daß die UCAS die Attraktivität der USA für Einwanderer hätten. Sie sind nicht mehr die "Gewinner der Weltgeschichte". Die UCAS gingen aus einer Neiderlage auf eigenem Boden hervor, internationaler Status ist im Vergleich zu den heutigen USA ein Bruchteil, und sie sind auch nicht mehr Wirtschaftsmacht Nr.1.
-Tir Tairngire fördert ja Einwanderung, aber nur Elfen. Wirkt auf mich kaum wie ein echtes Einwanderungsland.
-CalFree - einziger Schlamassel. Wirkt auch nicht attraktiv.

Andererseits gehört für mich zum Cyberpunk-Genre immer auch eine hohe globale Mobilität von Personen.
Eure Meinung?
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

-Bei Quebec erscheint mir die Betonung der ethnisch-kulturellen frankophonen Identität weder auf Einwanderer besonders einladend noch lässt das mMn freizügige Einwanderungsgesetze erwarten.
Franzosen?
Du wäre doch sicher willkommen.
-CalFree - einziger Schlamassel. Wirkt auch nicht attraktiv.
Aber immer noch Hollywood und Künstlerstadt.
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Ich denke was bei den Betrachtungen noch fehlt ist zum einen die Situation in der restlichen Welt, und zum anderen schlicht und ergreifend der Einfluss auf das Spielgefühl.

mfG
bca
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Bollywood? :D In der ADL jedenfalls gibt es einen eigenen Hollywood-Kon, und dank Klimaerwärmung kein Bedarf für Kalifornien. *g
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Woran ich unter anderem denke, ist, daß Länder mit ethnischer Vielfalt und starkem in- und ausländischen Personenverkehr Runnern bessere Arbeitsbedingungen bieten könnten: Höhere Mobilität, Möglichkeiten zum Untertauchen in ethnischen Subkulturen, leichtere Verfügbarkeit von geschmuggelten Waren, ein "bunteres" Straßenbild erschwert Überwachung und Beschattung, etc...
In den UCAS wird diese ethnische Vielfalt mit Sicherheit bestehen, mit Einschränkungen wohl auch in den CAS. Aber in den anderen Staaten sieht es da meiner Meinung nach anders aus. Und da diese ja mit dem SoNA-Band durchaus auch als "Zielgebiete" für Runner in Frage kommen, schadet es, denke ich, nicht, kurz zu überlegen, wie anders sich die SCs in einer ethnisch/kulturell gemischten Gesellschaft gegenüber einer homogenen Gesellschaft bewegen können.

Wo mir Informationen fehlen, ist die globale Situation. Man könnte annehmen, daß VITAS etc zu einem Nachlassen des Bevölkerungswachstums geführt haben.

Wo ich weltweite Mobilität annehme, ist bei qualifizierten Arbeitskräften der Konzerne. Der SK-Ingenieur und der Renraku-Manager gehen durchaus nach Nordamerika. Aber nicht als klassische Einwanderer, sondern weil der Konzern sie schickt. Und wenn der Konzern sie abberuft, gehen sie woanders hin.
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Hm, also meinst du mit Einwanderung nur Aufträge für Läufer in Übersee?
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Nein, das war gemeint als Antwortansatz zum Einfluß auf das Spielgefühl. Die Gesellschaft, in der sich die Runner bewegen, wird ja von den Normalbürgern wesentlich geprägt, und da bedeutet mMn "Einwanderungsland ja/nein" einen deutlichen Unterschied in Atmosphäre und Spielmöglichkeiten
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Ich glaub nicht das es sooooviel Einwanderer mehr gibt, egal in welches Land.

Zum einen ist alles viel Globalisierter geworden. Zum anderen sind die Megakonzerne mit ihren Regeln so Omipräsent und das Weltweit das es schlichtweg egal ist wo sie dich ausbeuten. Auch gibt es im Grunde nur Reich und Arm in der 6.Welt.
Und die Armen werden auch woanders Arm bleiben und nicht einfach Reich werden. Und die Reichen gehören entweder zu den Konzernen und gehen dahin wo der Konzern sie braucht oder haben ihren Reichtum an etwas gebunden was sie hält wie ne eigene kleine Machtbasis in der Stadt.

Von daher dürften viele Gründe, welche heute noch zur Auswanderungs und Einwanderungswellen führt nicht mehr so stark geben und damit fallen die weg. Natürlich wird es immer welche geben die ihr Glück wo anders versuchen aber die dürften da nicht ins Gewicht fallen.
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Man sollte nicht vergessen dass die karibische Liga mächtig verarmt und gebeutelt ist. Die CAS dürften da einen ziemlichen Zustrom an illegalen Zuwanderern haben, wenn man bedenkt wie viele Kubaner jetzt schon versuchen rüberzupaddeln.

Aus Mexiko dürften zur Zeit der Umwandlung in Aztlan auch etliche Leute nach Norden geflohen sein, auch wenn das eher historisch ist.

Und dann sollte man nicht Ostasien vergessen... Auch nicht gerade überall reich, und damit dürfte Seattle ein attraktives (da relativ nahes) Zufluchtsziel sein.



Was legitmierte Zuwanderung angeht ist zumindest das alte Nordamerika ziemlich in die Tiefe gegangen (das neue habe ich bislang nur überflogen). Da kommt es schwer darauf an wo man hingeht und welche Qualifikationen man mitbringt. Gerade die ärmeren Indianerstaaten (wie die am Polarkreis) leiden unter Brain Drain und sind bereit Arbeitsvisa zu vergeben - ob die Einheimischen einen dann zu Brei stiefeln wenn man das Firmengelände seines Brötchengebers verlässt ist eine andere Frage.
Und gerade in der Vergangenheit _mussten_ die NAN jeden der kam und bei dem es mit der Parteilinie vertretbar war, indem irgendein Urururgroßvater mit indianischem Blut existiert, aufnehmen, da die ganze Infrastruktur durch die Vertreibung alle Nichtindianer mächtig zerrüttet wurde. (Stellt euch etwa vor wie gut eine 500.000-Einwohnerstadt noch funktioniert und erhalten werden kann, nachdem 450.000+ Leute vertrieben wurden und der verbliebene Rest größtenteils aus ungebildeten Arbeitslosen und Alkis besteht. Und nun stellt euch vor wie halb Nordamerika in 10 Jahren aussieht wenn es da bis ins kleinste Kaff passiert und nicht durch Zuwanderung gegengesteuert wird.)
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Alles stichhaltige Argumente.

Bei Asien müßte man wissen, ob es nicht auch näherliegende Ziele für Wirtschaftsflüchtlinge gibt (Südchina? Taiwan?). Vielleicht kann ja jemand, der das Shadows of Asia kennt, dazu was sagen.
Bei der Umwandlung von Mexiko in Aztlan stelle ich mir die Frage, ob das tatsächlich sofort größere Fluchtbewegungen ausgelöst hat. Schließlich präsentiert sich da der neue Staat ja als regionale Großmacht und aufstrebende Wirtschaft(Heimat eines der weltgrößten Konzerne), was duchaus zunächst einen "patriotischen Schub" im Volk auslösen könnte. Ich könnte mir vorstellen, das die Flüchtlingsbewegung erst allmählich mit der Etablierung der Aztechnology-Diktatur eingesetzt hat.

Man könnte sich auch fragen, ob noch soviele illegale Einwanderer durchkommen wie heute. Die Technologie zur Grenzsicherung ist besser und ich könnte mir vorstellen, daß die Aufnahmebereitschaft deutlich geringer wäre als heute und man auch durchaus bereit ist, Flüchtlinge "aktiv" abzuwehren.
 
AW: Nordamerika: Noch Einwanderungsziel?

Aktive Abwehr gibt es, und gerade die CAS reagieren an der Grenze sehr xenophob und schießwütig.
Andererseits liefert die florierende karibische Piraterie in die CAS, mit genug Dublonen in der Tasche und Kontakten zu Piraten sollte es also möglich sein rüberzukommen. Wie man sich ohne SIN durchschlägt wäre die nächste Frage, aber bessere wirtschaftliche Karten als in der Liga sollten auf jeden Fall bestehen.
(Alles durch Cyberpirates belegbar.)
 
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