Mortals, Sterbliche... oder doch Menschen?

Smokey Crow

Fear & Skaring in Münster
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11. September 2003
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Wenn man sich hier mal im Forum umschaut, stößt man immer wieder darauf, dass die Spieler als Vampire Menschen eher als erneuerbare Ressource oder Spielzeug sehen.
Beispiele dafür gibt es unter anderem in "Idioten beim Spielen" (Zitat: "Währenddessen organisiert sich ein anderer Spieler einen "Rammbock" Er geht zu einem Passanten. Beherrschung: Lauf gegen das Kirchtor!!"), "Fleischmantel/Fleischrüstung" oder auch dem Resourcen-Thread (Sinngemäß: "Wenn man Geld braucht macht man eben Beherrschung auf nen Bankdirektor").
Ich würde das durchaus als einen Teil des persönlichen Horrors sehen, wenn die Charakter immer mehr anfangen alle NPCs nur noch als potenzielle Ressourcen und Ressourcenquellen zu sehen statt als Menschen.
Inwieweit wird in euren Spielgruppen dieses Verhalten reflektiert?

Und, als Frage die sich logisch daran anschliesst:
Rechtfertigen, oder besser: Verlangen solche Aktionen wie 'der Rammbock' oder andere missbräuchliche 'Benutzungen' von Menschen nicht Entartungswürfe?
 
AW: Mortals, Sterbliche... oder doch Menschen?

Ja, würde ich auf jeden Fall so sehen. Wenn ein Spieler mit so einer Idee kommt wäre auch meine erste Frage die nach seiner Menschlichkeit. ;)

Schon die Haltung von Ghoulen ist in meinen Augen Gift für die Menschlichkeit, und wenn der Vampir noch so freundlich zu sein glaubt. Und es ist auf jeden Fall ein Teil des persönlichen Horrors, dass ein Vampir beim Anblick von Menschen immer mehr an Blut denkt und immer weniger an Personen. Thematisiert hab ich das vor allem in Ahnenblut, in Conrunden bleibt dafür oft nur wenig Zeit.
 
AW: Mortals, Sterbliche... oder doch Menschen?

Da schließe ich mich an. Der Missbrauch von Sethkindern ist immer eine schmaler Grad.

Bei uns ist das bei den meisten Charas kein Thema. Unsere Vampire in der Runde sind alle recht jung und hängen sehr stark an ihrer Menschlichkeit. Viele haben menschliche Verbündete oder sogar Freunde. Aber den ein oder anderen gibt es schon der gerne mal Missbrauch mit seinen Diszis betreibt. Da achte ich aber auch darauf, ob das nun notwendig ist oder einfach nur Faulheit, da sich der SC nicht die Mühe machen will nach ner Alternative zu suchen. Daher lass ich da auch öfters mal den "Hammer der Entartung" nieder sausen ;)
 
AW: Mortals, Sterbliche... oder doch Menschen?

Ja das sind Dinge die man seinen Spielern manchmal leider beibringen muß.

Die Rammbock Geschichte ist natürlich eine Frage des Charakters und dessen Ausrichtung,
die Idee mit dem Bankdirektor ist eigentlich garnicht so einfach wie man so spontan denkt und erfordert meistens mehr als den Spieler lieb ist ;).

Schließlich ist ein Bankdirektor in der Regel kein Autokrat und selbst wenn so fällt seinen Mitarbeitern trotzdem auf, wenn er sich annormal verhält.
Hier gibts also viele Hooks, an denen der SL ansetzen kann um den Spielern klar zu machen, dass die Menschen für sich genommen Spielzeug sind, aber Mann kann halt auch in einer Badewanne mit Plastiksoldaten ersticken.
 
AW: Mortals, Sterbliche... oder doch Menschen?

Hier gibts also viele Hooks, an denen der SL ansetzen kann um den Spielern klar zu machen, dass die Menschen für sich genommen Spielzeug sind, aber Mann kann halt auch in einer Badewanne mit Plastiksoldaten ersticken.

OffTopic
Dieses Thema der Begrenztheit von Macht und Kontrollmöglichkeiten der Vampire (auch bei Disziplineinsatz) fand ich recht gut im Ventrue-Clanbuch angesprochen. Ein doch erfreulicher Kontrapunkt zum ansonsten häufig vorherrschenden Anschein der Omnipotenz und Omnipräsenz vampirischen Einflusses.
 
AW: Mortals, Sterbliche... oder doch Menschen?

Ich hoffe ich bekomme keinen Ärger, weil ich aus einem meiner InTimes zitiere... :rolleyes:
Aber ich finde, diese Jagdszene zeigt sehr schön den Umgang mit Sterblichen und das Reflektieren darüber seitens eines Kainskindes, das gerade akut dabei ist, vom Pfad der Menschlichkeit abzufallen.
Caitlyn, eine Brujah, jagt mit Arndt, einem Clansbruder zusammen, der gerade zwei Sterbliche als potentielle Opfer ausgemacht hat.
Caitlyn betrachtete die beiden. Es half, sie aus den Gedanken zu holen. Wenn sie Arndt und sich so ansah, dann war nicht davon auszugehen, dass das Mädchen diese Nacht überleben würde. Der Junge? Keine Ahnung. Etwas enttäuscht von sich selbst, dass sich nicht sehr viel Widerstand in ihr regte, ein stummes Nicken.
Als ich diesen Charakter kennen gelernt habe, war war die pure Vorstellung, jemanden zu verletzen oder sogar zu töten, der blanke Horror für sie. Jetzt wird ihr langsam klar, dass sich da etwas Gravierendes verändert hat - und das ist der eigentliche Horror, den sie durchlebt; wachen Auges sehen zu müssen, wie sie in die Barbarei herabgleitet, die sie vor gar nicht langer Zeit noch so furchtbar und abstoßend fand. Wo ist der Unterschied zwischen ihr und den Monstern von Ahnen, die ihr so menschenverachtend und bösartig vorgekommen sind? Damals hatte sie vielleicht Angst vor ihnen - jetzt hat sie ganz sicher Angst vor sich selbst.
So muss es doch sein. :D

Was die Entartungswüfe angeht; bei Vampiren auf dem Weg der Menschlichkeit (und auch bei vielen anderen) wären die ganz sicher angebracht, klaro.
 
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