Skyrock
t. Sgeyerog :DDDDD
- Registriert
- 10. September 2003
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- 13.448
Bekanntlich ist die Rollenspielszene nicht gerade das einige Glücksbärchiland in dem sich alle in den Armen liegen. Schon ehe R.Edwards uns was von G, N und S erzählt hat gab und gibt es immer wieder Differenzen: Realismus oder Cineasmus, Tödlichkeit oder Unverwundbarkeit, d20 oder DSA - oder, worüber ich heute sprechen möchte, Mikromanagement oder Makromanagement.
Jedes Rollenspiel muss sich auf einen dieser Ansätze festlegen, mal mehr und mal weniger; beide gleichzeitig kann man nicht haben da sie sich widersprechen.
Fast jeder Rollenspieler hatte schon mal ein System mit Mikromanagement in der Hand. Unterscheidet das vor euch liegende System bei den Attributen zwischen Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Fingerfertigkeit? Müsst ihr euch euer Cyberdeck selbst aus der Ausrüstungsliste zusammenstellen weil sonst Drucker, Monitor, Funkverbindung, Textverarbeitung und Akku fehlen? Differenziert der Survivalskill zwischen Überleben im Wald, Überleben im Eis, Überleben im Sumpf und Überleben im winterlichen sumpfigen Laubwald? Gratuliere, dann habt ihr ein Mikromanagementsystem vor euch liegen. Fast jedes etablierte System setzt auf Mikromanagement, sei es nun DSA, SR oder D&D.
Dem stehen Makromanagementsysteme entgegen - Systeme bei denen im Extremfall alle Charakterwerte auch auf einen Bierdeckel passen könnten, wie etwa [wiki]Risus[/wiki], [wiki]The Pool[/wiki] und [wiki]Wushu[/wiki] zeigen, Systeme die alle Feinheiten beiseite werfen und sehr grob zusammenfassen. Wenn der Charakter den Wert "Cowboy" hat dann kann er damit alleine Lasso werfen, reiten, in der Prärie Lagerfeuer entfachen, mit dem Revolver ballern und Schurken um 12 Uhr mittags auf der staubigen Straße vor dem Saloon niederstarren. Niemand weiß ob er jetzt ein besonders toller Schütze und dafür ein etwas schlechterer Reiter ist oder ob er 12 oder 500 Kugeln für seinen Peacemaker dabei hat - aber andererseits interessiert das den Makromanagementansatz nicht.
Zumindest bei den freien Systemen ist der Makromanagementansatz mehr und mehr auf dem Vormarsch, und auch bei den kommerziellen Systemen meine ich einen Drang zur Vereinfachung zu sehen. SR4 ist ein gutes aktuelles Beispiel das jeder kennen dürfte, aber auch sonst sind es vor allem vergröbernde Systeme die gefeiert werden, wie etwa True 20 als Vereinfachung von d20 oder hierzulande das Arcana-System.
Hat Mikromanagement als Relikt des Hyperrealismus Ende der 80er, der uns solche haarspalterischen Systeme wie Milleniums End und Rolemaster brachte, ausgedient? Gehen wir auf eine neue Ära des Makromanagements zu? Oder bilde ich mir diesen Trend nur ein?
Welchen Ansatz zieht ihr vor, warum, und welchem gebt ihr die größere Zukunft?
Jedes Rollenspiel muss sich auf einen dieser Ansätze festlegen, mal mehr und mal weniger; beide gleichzeitig kann man nicht haben da sie sich widersprechen.
Fast jeder Rollenspieler hatte schon mal ein System mit Mikromanagement in der Hand. Unterscheidet das vor euch liegende System bei den Attributen zwischen Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Fingerfertigkeit? Müsst ihr euch euer Cyberdeck selbst aus der Ausrüstungsliste zusammenstellen weil sonst Drucker, Monitor, Funkverbindung, Textverarbeitung und Akku fehlen? Differenziert der Survivalskill zwischen Überleben im Wald, Überleben im Eis, Überleben im Sumpf und Überleben im winterlichen sumpfigen Laubwald? Gratuliere, dann habt ihr ein Mikromanagementsystem vor euch liegen. Fast jedes etablierte System setzt auf Mikromanagement, sei es nun DSA, SR oder D&D.
Dem stehen Makromanagementsysteme entgegen - Systeme bei denen im Extremfall alle Charakterwerte auch auf einen Bierdeckel passen könnten, wie etwa [wiki]Risus[/wiki], [wiki]The Pool[/wiki] und [wiki]Wushu[/wiki] zeigen, Systeme die alle Feinheiten beiseite werfen und sehr grob zusammenfassen. Wenn der Charakter den Wert "Cowboy" hat dann kann er damit alleine Lasso werfen, reiten, in der Prärie Lagerfeuer entfachen, mit dem Revolver ballern und Schurken um 12 Uhr mittags auf der staubigen Straße vor dem Saloon niederstarren. Niemand weiß ob er jetzt ein besonders toller Schütze und dafür ein etwas schlechterer Reiter ist oder ob er 12 oder 500 Kugeln für seinen Peacemaker dabei hat - aber andererseits interessiert das den Makromanagementansatz nicht.
Zumindest bei den freien Systemen ist der Makromanagementansatz mehr und mehr auf dem Vormarsch, und auch bei den kommerziellen Systemen meine ich einen Drang zur Vereinfachung zu sehen. SR4 ist ein gutes aktuelles Beispiel das jeder kennen dürfte, aber auch sonst sind es vor allem vergröbernde Systeme die gefeiert werden, wie etwa True 20 als Vereinfachung von d20 oder hierzulande das Arcana-System.
Hat Mikromanagement als Relikt des Hyperrealismus Ende der 80er, der uns solche haarspalterischen Systeme wie Milleniums End und Rolemaster brachte, ausgedient? Gehen wir auf eine neue Ära des Makromanagements zu? Oder bilde ich mir diesen Trend nur ein?
Welchen Ansatz zieht ihr vor, warum, und welchem gebt ihr die größere Zukunft?