[Mai 2008] Back to work

Drakun

Pflanze
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9. Juni 2007
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Wie jede Nacht nutzte Marta die freien Minuten in ihrer Unterkunft damit, wichtige Informationen zu sortieren und neue Erkenntnisse einzuordnen. Die aktuellste Tageszeitung lag ausgebreitet auf dem Tisch, ebenso einige Bemerkungen, größtenteils verfasst in Redeschrift. Dies und auch ihre Verwendung des ostdeutschen Systems erschwerte die Entzifferung durch Unbeteiligte. Trotzdem achtete sie darauf, dass der Inhalt generell weder ihren Geschäften noch der Maskerade gefährlich wurde.

Nachdem sie sich noch einige Notizen gemacht hatte, kamen nun die Dokumente an die Reihe, die sie von Dietze erhalten hatte. Dann wollen wir einmal sehen, was du mir verraten kannst. Wenn der Alte mit dem halben Industriegebiet nicht übertrieben hatte, dürfte es sich hierbei um ein Projekt von Tragweite handeln. Und ben Levy hängt da ja auch mit drin. Damit konnte es durchaus Einfluss auf ihre eigenen Pläne haben.
 
Die Dokumente bezog sich auf die Liegenschaften die Dietze für mehrere Unternehmen verwaltete und weiterzuverpachten versucht hatte. Meistens waren dies ganz verschiedene Industrieunternehmen verwaltete die den Standort Finstertal in den letzten Jahren verlassen hatten. Gründe waren größtenteils die schlechter gewordenen Wettbewerbsbedingungen vor Ort und daraus resultierende Insolvenzen der Betriebe. Viele der damaligen Unternehmen standen unter Kontrolle unterschiedlicher Insolvenzverwalter die mit Begeisterung die Angebote angenommen hatten aus dem für sie toten Kapital noch ein wenig Gewinn zu ziehen. Wer auch immer die Gebiete angekauft hatte hatte ein nicht unbeträchtliches Vermögen investiert. Als Marta sich den Stadtplan von Finstertal vor Augen führte wurde ihr klar das dieser Investor inzwischen Grundstücke quer über Finstertal besaß und d abei inzwischen fast die Hälfte des gesamten Industriegebiets sein Eigen nannte.
Auch Randgebiete und das Land zwischen Finstertal und Autobahn gehörte inzwischen fast ausschließlich diesem neuen Hai im Finstertaler Gewässer...und Marta konnte nicht glauben das er nur bei einem Makler gekauft hatte.
 
Die Ergenbisse waren beeindruckend. Der Alte hat also recht. Tatsächlich übertraf das Ergbenis ihre Erwartungen. Was sie hier vor sich hatte war weit mehr. Die haben ja die halbe Stadt aufgekauft. Geld war hier in Strömen geflossen und offensichtlich nicht nur in Dietzes Taschen. Würde sie bei den anderen Unternehmen nachfragen, man würde ihr sicherlich versichern von nicht zu wissen aber womöglich das ein ode andere Objekt verkauft zu haben. Und vielleicht dein auffälliges Interesse anderen mitzuteilen. Sollten sie sich denn überhaupt zu einem Kommantar herablassen. Wenn schon Dietze allein so viel losgeworden ist, haben die bestimmt auch noch bei anderen gekauft. Doch auch ohne das war der Besitz beachtlich.

Dann wollen wir einmal sehen, was ihr für ein Bild gemalt habt. Marta schob die Zeitung beisteite, breitete an ihrer Stelle einen Stadtplan aus. Die junge Frau warf einen kurzen Blick darauf und entschied sich dann, auch den Bereich für den Stadtteil Brugh anzufügen. Weitere Notizen mussten zeitweilig weichen. Nun die ganze Stadt in Verkleinerung vor sich, zückte kramte sie einen Lippenstift hervor und platzierte ihn im Industriegebiet. Der Schlüssel landete weiter nördlich in Finstertal. Stück für Stück landeten kleinere Gegenstände als Markierungen auf der Karte, die sich so langsam füllte. Zuletzt blieb noch ein Fünfcentstück übrig. Wo ist das jetzt... Die Suche nach dem Objekt stellte sich als recht aufwändig herus doch letztendlich war auch der finale Baustein an seinem rechtmäßigen Platz. Die Vampirin stand auf. Auf den ersten Blick erschienen die Markierungen bunt verteilt zu sein, massierten sich aber im Bereich des Industriegebietes und im Norden an der Autobahn. Sie hielt Ausschau nach kleineren Gruppen, aber auch auffällig vereinzelten Objekten und die Nähe der Markierungen zu Orten größerer Wichtigkeit - sowohl für die Bevölkerung als auch für ihresgleichen. Letztendlich suchte sie noch nach auffälligen Lücken, die hinweie auf eventuelle weitere Erwerbungen oder Interessen geben konnten.
 
Neben der Autobahn schien es sich bei den meisten Grundstücken um reine Industriegelände zu handeln, die sich tatsächlich durch die halbe Stadt zogen. Die Grundstücke waren wie an einer Perlenkette aufgereiht und oft miteinander verbunden. Es wirkte als wollte jemand einen großen zusammenhängenden Industriekomplex auf dem Gelände errichten. Daneben waren in Finstertal und Burgh viele Wohnungen und Häuser in besserer Wohnlage erworben worden die momentan alle leer zu stehen schienen.
Am Burgher Ufer der Finster schien es eine ehemalige Anlegestelle für Frachtschiffe zu geben, die wenn sie modernisiert werden würde zum Be- und entladen von Industriegütern geeignet war. Am gegenüberliegenden Ufer schloss ein Teil der Grundstücke aus dem Industriegebiet an den Fluss an.
 
Ein großes Areal also. Machte Sinn, wenn man ein Werk errichten wollte. Platz für Maschinen, Rohstoffe und Produkte, kürzere Wege und was nicht zu verachten war: günstigere Sicherheitsbedingungen. Unabhängig davon, was für eine Anlage man aufbauen wollte, gab es in der Stadt so einige Gruppierungen, die man lieber draußen behielt. Ganz zu schweigen von der Kunkurrenz, die nur zu gerne bereit war, Mäuschen zu spielen. Ihr übertreibt aber ganz schön... Ging man davon aus, dass die Finster als Haupttranportweg dienen sollte, so begnügte sich dieser Investor nicht nur mit einem eigenen Anlegeplatz sondern schien auch darauf auzuzielen, den Zugang zu diesem zu kontrollieren. Dieser zusammenhängende Bereich schneidet die Stadt fast in zwei Teile. Nun ja, nicht ganz. Schwarzer Kamp und Bahnhofsviertel saßen wie eine hässliche Spinne dazwischen. Und daran ändern niemand so schnell etwas Jedenfalls schien es als wollten die Eigentümer ihre Güter möglichst nicht außerhalb ihres Geländes wissen. Nicht, dass Rico am Ende noch Recht hat...

Bei den Wohnungen zeichnete sich erwartungsgemäß kein Muster ab. Sie konnte also davon ausgehen, dass es hier vor allem um Zweckmäßigkeit und Qualität handelte. Die sind sicherlich nicht für die Werksarbeiter gedacht. Die Objekte standen größtenteils in gehobeneren Gegenden und es wirkte etwas, als würden Bienen um ihren Stock schwirren. Zog man eine Linie zwischen den nördlichsten und südlichesten Industriekomplexen ergab dies beinahe nie Ausdehnung der Stand in dieser Richtung. Ebenso verhielt es sich mit den östlichsten und westlichsten Wohgebäuden. Wenn die fertig sind, sind sie wohl buchstäblich überall in der Stadt. was auch immer da ablief würde Finstertal prägen. Du könntest sicher ben Levy fragen. Aber eigentlich wäre ihr eine Quelle lieber, an der man einen Hebel ansetzen konnte.
 
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