Belletristik Für eine fantastischere Fantasy - Italo Calvino

di-vino

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Das paradoxe an Fantasy-Literatur ist m.E. die Tatsache, dass sie in der
Regel lediglich Genrekonventionen wie spitze Ohren, mittelalterlich anmutende Festungen und boshafte Magier bedient, die dem fleissigen Fantasy-Leser allerdings - aufrund von Gewöhnung - gleichsam als alltäglich erscheinen.

Dieser langweilige Einförmigkeit begegnet man leider auch allzu oft beim Lesen von Rollenspiel-Publikationen wie DSA oder - noch schlimmer - Forgotten Realms. Der Erfolg solch uninspirierender Hintergründe ist mir unbegreiflich!

Ein leuchtendes Beispiel für großartige Phantastik jenseits der tolkienschen Spitzohrentradition sei daher allen (insbesondere allen Fantasy-Spielleitern und Rollenspielautoren) ans Herz gelegt: Italo Calvino - Le città invisibili (dt. Die unsichtbaren Städte)​
 
AW: Für eine fantastischere Fantasy - Italo Calvino

di-vino schrieb:
Das paradoxe an Fantasy-Literatur ist m.E. die Tatsache, dass sie in der
Regel lediglich Genrekonventionen wie spitze Ohren, mittelalterlich anmutende Festungen und boshafte Magier bedient, die dem fleissigen Fantasy-Leser allerdings - aufrund von Gewöhnung - gleichsam als alltäglich erscheinen.​


Hat da jemand Vorurteile bzw. bisher immer die falschen Romane gelesen?:D

Dieser langweilige Einförmigkeit begegnet man leider auch allzu oft beim Lesen von Rollenspiel-Publikationen wie DSA oder - noch schlimmer - Forgotten Realms. Der Erfolg solch uninspirierender Hintergründe ist mir unbegreiflich!

Das liegt daran, dass sie eben weit mehr sind/sein können als spitze Ohren, Festungen und boshafte Magier :D, auch wenn -zugegebenermaßen- Viele nicht mehr draus machen.

Ein leuchtendes Beispiel für großartige Phantastik jenseits der tolkienschen Spitzohrentradition sei daher allen (insbesondere allen Fantasy-Spielleitern und Rollenspielautoren) ans Herz gelegt: Italo Calvino - Le città invisibili (dt. Die unsichtbaren Städte)

Dass ein Buch nicht in der Spitzohren-Tradition steht, heißt nicht automatisch, dass es auch gut ist. Da musst du mir -der ich zu faul zum Googlen bin- schon ein paar mehr Informationen rüberwachsen lassen.
 
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Nepharite schrieb:
Hat da jemand Vorurteile bzw. bisher immer die falschen Romane gelesen?:D
Versteh mich nicht falsch, Der Hobbit und der Herr d. Ringe sind toll! Es ist allerdings langweilig, die xte Kopie davon zu lesen. Orks sind z.B. bei der ersten "Begegnung" noch gruselig, aber irgendwann... *schnarch* Zudem sind Tolkien-Klone ziemlich häufig einfach keine guten Tolkien-Klone.

Das liegt daran, dass sie eben weit mehr sind/sein können als spitze Ohren, Festungen und boshafte Magier :D, auch wenn -zugegebenermaßen- Viele nicht mehr draus machen.
Klar, auch Variationen eines alten Themas können durchaus reizvoll sein, aber warum nicht 'mal 'was anderes machen?

Dass ein Buch nicht in der Spitzohren-Tradition steht, heißt nicht automatisch, dass es auch gut ist. Da musst du mir -der ich zu faul zum Googlen bin- schon ein paar mehr Informationen rüberwachsen lassen.

Also gut, ich versuch das 'mal in ein Paar knappen Worten zu tun: Marco Polo trifft auf Kublai Khan, den er von der Angst abzulenken versucht, sein Reich könne zerfallen, noch bevor es seine volle Blüte erreicht hat. Zu diesem Zweck berichtet ihm der venezianische Reisende von den Städten, die er angeblich bereist hat. Es handelt sich dabei allerdings keineswegs um reale Städte sondern um phantastische, Stadt gewordene Gedankenspiele. Die Städte sind architektonische Abbilder von Ideen von einer solchen Vielfalt, daß ein jeder Spielleiter mit ihnen eine nahezu unerschöpfliche Quelle von Inspiration vorfindet. Aber am besten 'mal in der Buchhandlung oder Bibliothek selbst 'rein schmökern.:D
 
AW: Für eine fantastischere Fantasy - Italo Calvino

Das Buch hatte mir gut gefallen, doch mir sind außergewöhnliche Städte nicht genug. Erinnert ihr euch noch an die Fazination die man verspühte als man den Lord_of_the_Rings zum ersten mal gelesen hatte oder Star_Wars einst gesehen hatte. Bin es so leid immer wieder den selben alten kram aufgewärmt zu bekommen; last uns Neuland suchen gehen!
 
AW: Für eine fantastischere Fantasy - Italo Calvino

Drudenfusz schrieb:
last uns Neuland suchen gehen!

Wer nicht auf Spitzohren kann, der sollte mal George MacDonalds "Lilith" versuchen. Undendlich viel besser -insbesondere in der Beherrschung der Sprache- als Tolkiens dröge Schreibe. Oder wie wärs mit Lewis Carroll oder Jonathan Swift?
Und bei Harry Potter (Urban Fantasy) haben die Hauselfen zwar spitze Ohren, ansonsten jedoch nichts zu tun mit Tolkiens High-Fantasy-Quark. :D
 
AW: Für eine fantastischere Fantasy - Italo Calvino

Lewis Caroll ist natürlich Trumph!!!:D ...obschon (von unseriösen Ripperologen) als Jack the Ripper verdächtigt.
 
AW: Für eine fantastischere Fantasy - Italo Calvino

di-vino schrieb:
Lewis Caroll ist natürlich Trumph!!!:D ...obschon (von unseriösen Ripperologen) als Jack the Ripper verdächtigt.
... und wenn schon: viele geniale Menschen haben eine kleine Macke .. :D
 
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