[Februar 2007] eine unangenehme Aufgabe

Discordia

B! scheuert
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Enio haßte das was er jetzt machen mußte aber er hatte im Moment einfach zuviel Streß um die Ohren und kam nicht allzu oft dazu ausgiebig die Stadt zu erkunden und so etwas wie neutrale Weidegründe zu erforschen. Dewegen ging er dem Drängen seines übergroßen Pragmatismus nach und tätigte einen Anruf, der ihm vielleicht ein wenig Entlastung verschaffen würde.

Der Brujah wählte die Nummer von Alexander Stahl. Enio hatte keine besondere Abneigung gegen den Clan der Ventrue... zumindest keine größere als gegen jeden anderen. Ihm gingen immer nur einzelne Personen auf den Wecker. Wobei man zugeben müßte, daß die Liste dieser Personen bereits eine astronomsiche Länge angenommen hatte. Alexander kannte er kaum. Er war ihm ein oder zweimal im Elysium begegnet und vermochte es nicht den Ventrue einzuschätzen oder ein Urteil über ihn abzugeben

"Okay Signor Stahl... jetzt hast du eine Gelegenheit dich bei mir beliebt zu machen." Das Freizeichen erklang.
 
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Nach kurzer Zeit klickte es leise in der Leitung und das Freizeichen endete

"Stahl?" kam es kurz und knapp aus der Ohrmuschel
 
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Enio hatte fast mit einem Sekretär oder einem Vorzimmer gerechnet. Das er den Ventrue persönlich am Apparat hatte beschleunigte die Sache natürlich.

"Guten Abend Herr Stahl. Enio Pareto am Apparat. Sie erinnern sich doch bestimmt an mich." Was für eine saublöde Frage. Selbstverständlich wußte Alexander wer der Primogen der Brujah war aber Enio wollte nicht direkt nach der Begrüßung mit der Tür ins Haus fallen.
 
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Kurz war Stille am anderen Ende zu vernehmen, denn Alexander schien zu Überlegen

Enio Pareto??Den Namen habe ich schonmal gehört, aber wo?

Natürlich! Primogen der Brujah!
fiel es ihm dann letztendlich doch ein

"Guten Abend, Senior Pareto. Wie komme ich zu der Ehre ihres Anrufes?"
 
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Also kommen wir gleich zum Punkt. Nur noch einen kleinen Sprung über den eigenen Schatten und es ist getan.

Auch wenn es sein Gesprächspartner nicht sehen konnte, versuchte dennoch der Brujah ein Lächel auf seine Lippen zu zaubern. Irgendwie half es ihm wenn er nett und freundlich sein wollte... sogar am Telefon. "Ah Herr Stahl... ich möchte nicht lange drumherum reden, denn es gibt da eine Sache bei der sie mir sehr behilflich sein könnten. Es liegt mir sehr daran die Traditionen unserer Gesellschaft zu wahren und selbstverständlich gehört wohl die Verteilung der Domänen zu denen, die ein harmonisches Zusammenleben erst ermöglichen." Enio fragte sich kurz ob er gerade zu dick auftrug. Da er aber nicht sonderlich viele verschiedene Facetten von Freundlichkeit kannte entschied er sich dafür einfach weiter zu machen.

"Jetzt ist es so, daß ich zu meiner Anfangszeit in Finstertal sehr häufig im Rotlichviertel unterwegs war und mich dort sehr wohl gefühlt habe, daher möchte ich mir bei ihnen ein Jagdrecht in ihrer Domäne erbitten. Über meine Diskretion bräuchten sie sich keine Sorgen machen. Wie schon erwähnt... an den Traditionen liegt mir sehr viel." Tja... das wars. Es viel Enio immer enorm schwer jemanden um etwas zu bitten aber er hatte jetzt schon eine ganze Weile über Alternativen gegrübelt und war letztendlich zum Entschluß gekommen, daß es für ihn doch immer am einfachsten war im Rotlichtviertel zu jagen. Seit der Ventrue das Gebiet zugesprochen bekommen hatte war ihm dieses Gebiet aber leider verwehrt geblieben.
 
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Kurz war Alexander perplex...Er hatte nicht erwartet, dass ihn jemand frage, ob er in seiner Domäne jagen würfte. Alexander war sich bewusst, dass es dennoch genügend Kainiten gab, die es trotzdem taten, aber dass sich einer persönlich bei ihm meldete, war ihm in dieser Hinsicht neu. Umso mehr erfreute es sein totes Herz, dass es doch noch ausnahmen unter den lebenden Toten gab.

"Aber Senore Pareto. Es besteht kein Grund zur Sorge. Aus welchem Grunde sollte ich jemandem, der mich höflich drum bittet, in der mir zugeteilten Domäne jagen zu dürfen, das Vergnügen verwähren?!

Nur bitte ich, wie sie bereits angemerkt haben, darum, dass die Traditionen gewahrt bleiben und dass im Leichenschauhaus nicht plötzlich Platzmagel entsteht, wenn sie verstehen?! Ich möchte keine blutleeren Leichen auf der Straße finden. Als Primogen ihres Clans verstehen sie sicher meine Sorge.

Ich gewähre ihnen das Recht, Senore Pareto!" Alexander hatte die ganze Zeit über freundlich aber bestimmt geklungen
 
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Bei all den Gepflogenheiten, die sich in Finstertal im Lauf der Jahre breit gemacht hatten, war es vielleicht um so verwunderlicher für den Ventrue, daß ausgerechnete ein Brujah die Form und Tradition auf so vorbildliche Weise wahrte. Sagte man dem Clan doch eher nach, daß sie grobschlächtig und roh waren. Für Enio war das nichts besonderes. Er war es gewohnt die Herren einer Domäne um Erlaubnis zu fragen bevor man über deren Bevölkerung herfiel. Letztendlich würde er über jemanden sehr streng richten, der etwas anderes in seiner Domäne machen würde. Aber vielleicht würden die Kainskinder dieser Stadt das erst noch herausfinden müssen.

"Sehr zuvorkommend von Ihnen Herr Stahl. Ich bedanke mich und versichere ihnen nochmals, daß das Rotlichtviertel meine Anwesenheit kaum wahrnehmen wird. Sie wissen ja wie das ist... keine Leichen... keine Arbeit... keine Scherereien." Mit dem Ventrue konnte man anscheinend tatsächlich was anfangen. Das ganze Gespräch verlief unkompliziert und Alexander schien sich darauf zu verlassen, daß der Brujah so etwas wie Vernunft besaß.

"Betrachten sie sich bei der Neueröffnung des Hammers als Ehrengast Herr Stahl. Eine Einladung werde ich ihnen noch zukommen lassen." Es war natürlich nur eine kleine Aufmerksamkeit dem Ventrue gegenüber. Aber warum auch nicht... schließlich hatte Enio ihn soeben auf die Liste der coolen Leute gesetzt. Vorerst!
 
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"Sie sagen es, Senore Pareto. Ich bin erfreut, dass wir die Meinung über dieses Thema teilen! Und vielen Dank für ihre Einladung. Sie können mit meinem Erscheinen rechnen. Ich nehme an, dass sie das Hammer nun übernommen haben? Dann beglückwünsche ich sie zu dem Erwerb. Möglicherweise lässt sich ja die ein oder andere Kooperation mit dem Mexican einrichten, Senore. Wie sie möglicherweise mitbekommen haben, untersteht das Mexican ebenfalls mir. Wir sollten uns einmal darüber unterhalten."

Es würde sicherlich möglich sein, ein paar Veranstaltungen zu kombinieren oder sich zu ergänzen. Alexander hatte so oder so schon drüber nachgedacht, einen Rock bereich im Mexican einzurichten...
 
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"Ja... ist leider mehr Arbeit als mir lieb ist. So`n Schuppen zum laufen zu bringen beziehungsweise dessen Bau in die Gänge zu bringen beinhaltet einiges an nervtötenden Arbeiten. Irgendwie werde ich das schon bewältigen."

Eine Hammer-Mexican-Kooperation? Enio sah bei dem Gedanken bereits wieder Dinge auf sich zukommen, die nach Arbeiten rochen, die er nicht allzu gerne bewältigte. Auserdem wußte er im Moment so gar nichts damit anzufangen. "Naja... prinzipiell steht einer Kombination der beiden Läden bei bestimmten Events nichts im Wege. Aber nach der Neueröffnung werde ich mich wohl zunächst mal mit dem runden Ablauf des ganzen beschäftigen müssen und zuschauen, daß ich das eine Baby zum schaukeln bringe. Wenn das aber alles so gut laufen sollte wie ich mir das erhoffe... können wir uns gerne noch einmal unterhalten."

Begann der Italiener gerade mit dem Ventrue zu plaudern? Enio runzelte die Stirn und wunderte sich über sich selbst. "Nun denn Signore Stahl... wie schon erwähnt bin ich in nächster Zeit sehr eingespannt aber ich könnte mir vorstellen ihnen im Mexican bei Gelegenheit einen Besuch abzustatten, denn um die Wahrheit zu sagen, hatte ich bis jetzt noch nicht das Vergnügen mir das Mexican anzuschauen."
 
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"das verstehe ich voll und ganz. Es ist nicht einfach eine Discothek von Anfang an aufzubauen. Bitte fühlen sie sich nicht von mir bedrängt. Es war auch nur soetwas, wie ein Geistesblitz von mir. Kümmern sie sich zu erst darum, dass das Hammer läuft. Danach können wir immernoch über soetwas reden.

Falls sie vorhaben das ex zu besuchen, so rufen sie vorher kurz bei mir durch. Ich kümmere mich dann um ihren Einlass.

Und nun entschuldigen sie mich bitte, ich habe noch etwas dringendes zu erledigen. Ich wünsche ihnen noch eine angenehme Nacht, Senore Pareto. Auf Wiederhören!"

Der junge Ventrue war die ganze Zeit über sehr freundlich und hilfsbereit mit dem Brujah umgegangen.
Man wweiss ja nicht, ob man diese Kontakte noch irgendwann einmal brauchte
 
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"Gut. So werde ich es machen. Es war sehr nett mit ihnen zu plaudern Herr Stahl... einen schönen Abend noch. Ciao!"

Enio war zufrieden mit dem Verlauf des Telefonats. Er hatte die Erlaubnis im Rotlichtviertel zu jagen und er hatte es geschafft über seinen Schatten zu springen und den Ventrue um etwas zu bitten. Ebenso wie Alexander war auch Enio die ganze Zeit darauf bedacht gewesen freundlich und zuvorkommend zu sein. Für den Italiener galt die Regel: entweder hast du gar keinen Kontakt zu jemandem oder einen guten. Auserhalb dieser beider Zustände gab es nur Blut und ein schnelles oder qualvolles Ende.
 
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