Rezension Die Schiffbrüchigen von Ythaq 5 - Das letzte Geheimnis

Taysal

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Die Schiffbrüchigen von Ythaq Band 5:


Das letzte Gehiemnis


Söldnerkönig Khengis belagert noch immer das Brückenfragment des abgestürzten Luxuskreuzfahrtraumschiffs Kometenstaub. Die Energievorräte schwinden rasch dahin und somit ist es nur eine Frage der Zeit bis die Feinde blutige Ernte halten können. Doch glücklicherweise sind Astronavigationsoffizierin Granit Welgoat und Bordtechniker Narvath Bodyssey rechtzeitig eingetroffen, um die Situation zu retten. Im Schlepptau natürlich ihre Freunde, die nun erst einmal ausruhen können. Doch die schiere Dummheit auf Kommandoebene lässt die scheinbar sichere Situation eskalieren.

So wird Granit unter Arrest gestellt, während das Kommando dem Gauner Dhokas freie Hand lässt. Immerhin ist er in der bekannten Galaxie ein einflussreicher Mann und Eigner der Kreuzfahrtlinie. Das Granit aus ihm die Wahrheit heraus kitzelt, scheint niemanden zu kümmern. Und so ist es kaum verwunderlich, dass schlussendlich Dhokas das Schicksal der Überlebenden besiegelt.

Granit, Narvath, Callista und ihre einheimischen Freunden gelingt im letzten Augenblick die Flucht. Sie eilen Dhokas hinterher und entdecken die Wahrheit über Ythaq, die Träger der Elementarkräfte und die Herren des Planeten – eine lebensverachtende Wahrheit …

Wurde der Leser im letzten Band noch neugierig gemacht und endete die Geschichte mit einem spannenden Cliffhanger, so machen Texter Christophe Arleston und Zeichner Adrien Floch nun Nägel mit Köpfen. Es hagelt regelrecht Antworten und die Puzzleteile fallen an ihren Platz. Aha, wird sich da manch einer denken. Immerhin konnte man einiges bereits erahnen, doch nun herrscht Gewissheit.

Die Geschichte selber ist spannend inszeniert. Im Zentrum steht die Belagerung, darum kreisen – Satelliten gleich – die Nebenhandlungen. Da taucht Monster Hetzel wieder auf, wird ein Blick in die Vergangenheit von Khengis geworfen, erscheinen alte Freunde in letzter Minute und bekommt Narvath Gelegenheit, sich als heldenhafter Bordtechniker zu profilieren. Ein rundes, actiongeladenes Gesamtpaket. Auch hier steht erneut die Verbindung von Fantasy und Science Fiction im Vordergrund – wobei ein hohes Maß an Technik (Science Fiction) dem einfachen Bewohner Ythaqs einfach als Magie (Fantasy) erscheinen muss. Ein wunderbar umgesetztes Konzept, das einfach Laune macht.

Die Action und die Dramatik nehmen in diesem Band nochmals zu, dafür wird der bisher vorhandene Humor auf ein Minimum zurück geschraubt. Statt dessen geht es blutig und gewalttätig zur Sache. Es werden Gliedmaßen abgeschnitten, Leute erbarmungslos getötet oder quellen einer Verletzten schon mal die Gedärme aus dem Leib. Ganz schön starker Tobak. Dabei wirkt die Gewalt niemals aufgesetzt, sondern ist Teil des künstlerischen Ausdrucks.

Überhaupt ist die Gestaltung und Aufmachung des Comics hervorragend. Das gelungene Script von Arleston wurde von Tanja Krämling übersetzt, die ganze Arbeit leistete. Die deutsche Umsetzung macht einfach Spaß. Auch die detailverliebten und emotional starken Zeichnungen machen Freunde, ebenso die peppige und stets passende Kolorierung durch Crazytoons. Im Anhang kann man die einzelnen Arbeitsschritte sogar verfolgen – eine nette Zugabe. Gleiches gilt für einige ausgesuchte Schwarzweißillustrationen, die sich ebenfalls im Anhang befinden.

„Das letzte Geheimnis“ ist ein spannender, klasse illustrierter Comic in hochwertiger Aufmachung, der eindeutig Akzente setzt. Diesen Band muss man jedem ans Herz legen.

Diese Rezension erschien, zum Zeitpunkt des Eintrags, bereits auf Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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