Rezension Die Schiffbrüchigen von Ythaq 4 - Khengis' Schatten

Taysal

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Die Schiffbrüchigen von Ythaq Band 4:


Khengis' Schatten


Das Luxuskreuzfahrtraumschiff Kometenstaub zerfiel bei der Annäherung an den unbekannten Planeten Ythaq in drei Teile. Eines des größeren Teile, die Brückensektion unter dem Befehl von Kommandant Burtho, landete im Packeis des Planeten Not. Genau dort ist das neue Ziel der Helden dieser Geschichte.

Die ehemalige angehende Astronavigationsoffizierin Granit Welgoat, der Ex-Bordtechniker Narvath Bodyssey und die einstige Passagierin Callista von Sargamore, sind auf ihren Flugtieren unterwegs ins Packeis. In ihrem Besitz ein altes und geheimnisvolles Logbuch. In Begleitung ihrer beiden Einheimischen Freunde, dem Feng Tao und dem Banfoo Krurgor, landen sie bei einem Streckenposten der Feng, um dort Auszuruhen. Doch mit der Ruhe ist es bald vorbei, als der alte Hetzel auftaucht und versucht das Logbuch zu stehlen. Eben jener Hetzel, dem die fünf zuvor das Leben retteten.

Hetzel steht nun unter der Kontrolle eines Skopander, der mit seinem Rücken verwuchs und den alten Mann mutieren lässt. Zu allem Übel wird Narvath ebenfalls von einer dieser Kreaturen befallen. Schwer angeschlagen macht sich die kleine Gruppe nun an die Weiterreise. Doch die Kälte des Packeises lässt sie abstürzen und in die Fänge von Khengis geraten, der sich seit langem ein Gefecht mit Kommandant Burthos Leuten liefert. Wird eine Flucht möglich sein? Und da wäre auch noch der Schurke Dhokas …

Im nun mehr vierten Band der gelungenen Serie „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ laufen die Handlungsfäden langsam zusammen. Bereits auf den ersten Seiten wird – im Rahmen eines kleinen Rückblicks – ein neues Geheimnis gelüftet und die Leser erfahren, dass mehr hinter dem Schicksal der Kometenstaub steckt, als zuvor angenommen. Vor allem in Verbindung mit dem spannenden Ende des Comics werden einige Fragen aufgeworfen. Noch kann nur vermutet werden, dass etwas Großes hinter all den Ereignissen steckt.

Wie der Titel „Khengis' Schatten“ bereits andeutet, bekommt nun dieser Söldnerkönig und Meuchelmörder sehr viel Platz eingeräumt. Auch er ist mehr, als es auf den ersten Blick erscheint. Zusammen mit einer Armee fantastischer Wesen (vor allem gigantische Drachen), versucht er das Brückenfragment zu erobern. Die dabei erlittenen Verluste sind ihm egal. Aber auch das mysteriöse Logbuch reizt ihn und der echsenartige Khengis versucht es in seinen Besitz zu bringen. Dabei enthüllt er auch eine ungeahnte Charaktertiefe.

Überhaupt ist das Charakterspiel und die Charakterentwicklung der Figuren hervorzuheben. Immer wieder gelingt es Texter Arleston seine Helden ein Stückchen weiter zu treiben und sich zu verändern. Die sozialen Geflechte der Figuren untereinander werden immer dichter und auch die emotionale Bindung des Leser an den Comic werden immer stärker. Vor allem wenn Sympathieträger große Opfer bringen müssen oder für eine gerechte Sache leiden.

Die Zeichnungen von Floch fangen die Geschichte gekonnt ein. Mit einem sauberen Strich und einem Gespür für dynamische Bilder, setzt Floch sämtliche Ideen mehr als gelungen um. Viele der Bilder sind einfach nur atemberaubend. Ihm liegen die großen Panoramen ebenso, wie die zwischenmenschlichen Augenblicke. Als Beispiel mag die Tauchszene mit dem unvergesslichen Kuss gelten, der trotz der lebensbedrohenden Situation eindringlich und erotisch ist. Überhaupt wird Erotik groß geschrieben und gibt es die ein oder andere Nacktzeichnung. Trotzdem bleibt der Comic brav. Die brutalen Szenen werden da schon etwas deutlicher gezeigt und so brechen gut sichtbar Knochen und spritzt Blut umher. Auch hier wird eine eindringliche Wirkung erzielt, was an den gelungenen Farben von Crazytoons liegt.

Der Humor, die Verbindung von Fantasy und Science Fiction, die leichte Freizügigkeit und die dynamische Action machen „Khengis' Schatten“ zu etwas Besonderem. Vor allem die gelungene Übersetzung durch Tanja Krämling runden den Comic wunderbar ab. Für Kenner und Liebhaber führt hier einfach kein weg vorbei. Alle anderen sollten einfach mal einen Blick riskieren und dürften vom ersten Panel an begeistert sein. Ein klasse Comic!

Diese Rezension erschien, zum Zeitpunkt des Eintrags, bereits auf Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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