Ich denke, dass Problem bei Hulk ist, dass die bekanntesten Hulkdarstellungen tatsächlich diesen Hulk als Hulk präsentieren und immer noch Leute bei Hulk an Lou Ferrigno denken.
Dass dieser Hulk nur eine spezielle Ausprägung von Bruce Banners Persönlichkeitsspaltung ist wurde außerhalb der Comics nie wirklich thematisiert (in der 90er-Zeichtrickserie taucht lediglich Joey Fixit teilweise als Option auf) und auch in den Comics wurde der Horroraspekt (den die Figur hergibt) vor Immortal Hulk nie wirklich angesprochen.
Da direkt einen Sci-Fi Horrorstreifen zu drehen, hätte wahrscheinlich nicht funktioniert, ohne (und das kann man dem Film theoretisch als Versäumnis ankreiden) auch die Krankheitsgeschichte von Bruce Banner zu thematisieren und zumindest einen Film mit dem "klassischen Hulk" davor zu setzen um das Problem zu etablieren.
Ich glaube, dass das geht, aber dafür müssten a) die Rechte wieder vollständig bei Marvel sein und b) erst mal jemand einen guten "Hulk Smash" Film abliefern, der die psychologische Komponente und die Tatsache, dass dieser Körper von mehr als zwei Persönlichkeiten bewohnt wird zumindest thematisiert.
Was Ant-Man angeht.
Die definierende Figur Ant-Man (als Träger des Namens Ant-Man) ist tatsächlich Scott Lang. Der ist, abgesehen von seinem ursprünglichen Lebenswandel, ein ganz normaler Typ in einer unnormalen Situation und dessen Geschichten waren oft (nicht immer) relativ locker erzählt. Von daher halte ich die Art der Filme nicht für komplett unpassend.
Eine Moralstudie gibt diese Figur eigentlich nicht her. Dafür gibt es theoretisch die beiden anderen Träger des Ant-Man Anzugs, aber:
Die beiden anderen Ant-Men, halte ich noch nicht mal als Comicprotagonisten für gut.
An Hank Pym haben sich Generationen von Comicautoren ausgetobt und fast jeder hat der Figur zunächst einen anderen Namen und ein anderes Verhalten mitgegeben. Irgendwann haben sie versucht, das als bipolare Störung zu verkaufen, aber dass war eine billige Erklärung um zu übertünchen, dass sich da jeder Autor austoben konnte wie er wollte. Also haben wir einen sehr intelligenten Kerl, der sich zunächst Ant-Man nennt, sich kurz (tatsächlich nach zwei Jahren Publikation) aufgrund von Minderwertigkeitskomplexen Giant-Man nennt, um später als Yellowjacket zum Brutalo der seine Frau schlägt zu mutieren.
Und der "irredeemable" Ant-Man Eric O´Grady ist ein Schleimbolzen, der den Anzug vom Körper seines toten Freundes klaut und dann benutzt um die weiblichen Avangers unter der Dusche zu bespannen oder Frauen die er rettet in Bett zu bekommen. Diese Figur wurde tatsächlich 2006 mit Ihrer eigenen Reihe auf die Menschheit losgelassen. Das Ganze hat dann nur 12 Ausgaben gehalten, wobei ich als Grund vermute, dass das Interesse an einem 2cm großen Stalker als Comichelden eher begrenzt war. Und ich würde das auch nicht als Film sehen wollen, denn "Das kleine A***loch" gibt es bereits.
Ganz ehrlich, dass sind zwei ganz furchtbar geschriebene Figuren und ich bin froh, dass sie lediglich Hank Pym in seiner "Urfassung" übernommen und O´Grady in seiner Schmuddelecke gelassen haben.