Deine Augen

Deine Augen



Deine Augen glänzen freudig,
die Wangen sind gerötet,
ain Lächeln breitet sich
auf deinen Zügen aus
und du strahlst mich regelrecht an.

Ich sitze am Wohnzimmertisch,
der Fernseher läuft,
und erst, als mien Blick
auf die kleine, goldumrahmte
Standuhr auf der Komode wandert,
wird mir bewusst,
dass du seit einer halben Stunde redest.

Ein schludrig gesprochener,
sich oftmals wiederholender Monolog,
der sich an Kleinigkeiten aufhängt,
bei dem du dich verstrickst
und in Widersprüche verwickelst;
dich über Dinge ereiferst,
die dich sonst nicht einmal
einteressieren.

Tief atme ich durch
und gebe dir bedächtig
die Antworten,
die du hören willst.
Mir ist klar,
sollte ich mich
in der Wahl meiner Worte
verschätzen,
würde das zu einer
langatmigen Schimpftirade
führen.

Endlos.

Immer wieder.

Wortlos stehe ich auf,
gehe zu deinem Sessel,
küsse dich auf die Stirn
und verschwinde leise
nach oben.

In eine Welt, in der Musik
meine Sorgen heilen kann
und mir die Erinnerung nimmt,
an die leere Bierflasche,
die unten auf dem Tisch steht
und die Adern deiner Augen
rot färbt.
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