China Mievilles Die Stadt & die Stadt als Setting-Ansatz

Orakel

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Gott... manchmal wünschte ich mir die Möglichkeit auch noch Storytell**-System-Übergreifend ein Metaforum zu haben, um mit solchen Fragen beide Welten abzudecken.

Also... ich bin jetzt in den letzten Tagen ins Grübel gekommen, ob man das große Versatzstück aus China Mievilles "Die Stadt & die Stadt", nämlich die beiden Städte Besźel und Ul Qoma, welche sich zwar denselben Raum teilen, aber deren Bewohner beschlossen haben, dass die Wahrnehmung die Realität formt, weswegen sich die jeweils andere Stadt nicht in derselben Realität befindet, wie die eigene, eventuell irgendwie als Westentaschendimension für eines der WoD-Setitngs nutzen lässt.

Jetzt wäre es natürlich am einfachsten das Ganze mit einem der beiden Mage-Generika zum laufen zu bringen, solange man noch den memetischen Virus Kult mit ins System einspeist. Aber irgendwie geht mir da ein wenig der Wundercharakter verloren. (Es fehlt irgendwie bei den Magiern für mich die Mischung aus dem unaussprechlichen Grauen und der tiefsten absurden Verwunderung, der mir beim Mievielle-Roman abgegangen ist. Mage wäre da ein wenig zu sehr "Ich bin Gott." als das, was im GRW von "Don't rest your head" mit "Und plötzlich macht es klick, du hörst das klicken einen Pistole, die auf dich gerichtet wurde, als sich deine komplette Welt änderte." umschrieben wurde.)

Kann man eventuell sowas irgendwie in den Hintergrund von Changeling einweben? Ich frage deswegen, weil ich die beiden Städte als zwischenebene in der Hecke bei Changeling: the lost mir durchaus noch vorstellen kann, wobei mir da aber der Grundtenor des Splats nicht ganz behagt.

Oder haben die anderen, mir nicht bekannten oWoD-Splats da vielleicht noch einen spezielleren Aspekt zu bieten? Oder bin ich einfach nur föllig bekloppt und sollte mich Cthulhu-Mäßig gleich einweisen lassen? ^^
 
Hinsichtlich Mage ist es doch so das die Vorstellungskraft des Menschen im Grunde der Magie widerspricht bzw. entgegenläuft.
Das heißt verstößt der Magier dagegen erhält er ein entsprechendes Paradox.

Wenn sich die Vorstellungskraft aller Menschen derart stark ausgeprägt hat das sie eine eigene Realität formen würde dies doch bedeuten das die Magier entsprechend schwächer sind. Schließlich diktiert dort nicht mehr die Technokratie oder eine Tradition was Realität ist sondern die Masse. Dementsprechend wäre der Paradox, wenn sich Magier dieser kollektiv-Vorstellung widersetzten, härter. Quasi Mage mit verkehrten Vorzeichen. [Wobei ich das System nicht spielte, nur eine Idee geboren aus Halbwissen]

Interessant wäre es ggf. wenn ein Wesen gezwungen wird zwischen den Vorstellungswelten zu wechseln.
Weil sich zuvor seine Existenz zu sehr mit der allgemeinen Vorstellung biss (So als Folge des Paradox?).
So zurück käme er dann nur wenn er es schafft der Vorstellung seiner Heimat-Stadt zu entsprechen und es schafft sich mit den Vorstellungen der neuen Stadt zu beissen. Ohne die erste Bedingung wird er da vielleicht nur machtlos bzw. erleidet ein normales Paradox.
 
Ich würde das glaube ich gar nicht mit der WoD bespielen, sondern mit etwas völlig anderem. Cyberpunkt vielleicht.
 
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