Rezension Anathema: Kreaturen (I) [B!-Rezi]

Infernal Teddy

mag Caninchen
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Anathema: Kreaturen (I)


Schattenjäger Quellenband [B!-Rezi] von Infernal Teddy


Ich grüße Sie, Inquisitoren, seien sie willkommen zu einer weiteren Betrachtung jener Schriften, die sich mit dem Calixis-Sektor befassen, die wir als „Schattenjäger“-Reihe bezeichnen. Das Werk, mit dem wir uns heute auseinandersetzen werden trägt den Titel „Anathema: Kreaturen“, und befasst sich mit einer Vielzahl von Bedrohungen, auf die eine Schar Akolythen im Sektor treffen kann, je nachdem welchen Auftrag Sie Ihren Dienern geben. Erlauben Sie uns also, sie durch dieses wichtige Manuskript zu führen.

Dieses Werk, wurde von ihrem radikalen Kollegen Felroth Gelt vom Ordo Malleus kompiliert. Dabei hat er seine Untersuchungen auf sieben Kapitel verteilt, von denen sich jedes Kapitel mit einer bestimmten Art von Bedrohung befasst. Das erste dieser Kapitel beschäftigt sich mit Mutationen, Mutanten, dem Innernen Feind. Gelt hat neben seinen Beobachtungen zu den einzelnen Bedrohungen auch immer wieder persönliche Notizen und Eintragungen aus seinen Tagebüchern beigefügt. Er geht hier sowohl auf allgemeine, verbreitete Bedrohungen ein, als auch auf spezielle Einzelbedrohungen und Gegner. Zu den Mutanten gehört ein Verbrecher, dessen Fleisch immer wieder zerfällt und durch lebendiges menschliches Gewebe ersetzt werden muss; die Hüllengarste, die degenerierte Menschennachkommen, die in den untersten Ebenen unserer Schiffe hausen; und die Sünderseuchen, eine Seuche die von einem ketzerischem Magos des Adeptus Mechanicus verbreitet wurde und überall Mutanten hinter sich lässt. Dieses Kapitel ist sehr kurz, und hat nach unserer Einschätzung den geringsten Nutzen vom Inhalt her.

Im zweiten Kapitel behandelt Gelt die Verbotene Wissenschaft. Hier hat Gelt alles gesammelt, was verbotenerweise von ketzerischen Technologen in die Welt gesetzt wurde, oder aus dem Dunkel der Vergangenheit wieder ans Licht gekrochen ist. Zu diesen Monstrositäten gehören die Bronzenen Malifakte, eine vom Warp animierte Sammlung bionischer Gliedmaßen; die Falschmenschen des Nomen Ryne, künstliche Menschen die von einem abtrünnigen Mechanicus erschaffen wurden; die Logi Daemonis, eine Maschine welche Dämonen des Warps beschwören kann; die Obliviaten, eine gefährliche und ketzerische Variante der Servitoren; die Schismatiker der Tiefen Infogrüfte, eine art Computervirus welches Geräte und Implantate des Adeptus Mechanicus übernehmen kann; die Tech-Hexen des Ammicus Tole, eine ketzerische Tech-Sekte; die Träumenden Toten der Makropole Gloriana, eine Seuche des Untodes vorangetrieben durch Heretek; und die Verschlingerwaffen, künstliche Assassinen, die von Ketzern erschaffen wurden. Insgesamt eine sehr interessante Ansammlung ketzerischer Technologien.

Im dritten Kapitel beschäftigte sich Gelt mit den Bewohnern der verschiedenen Todeswelten – den Reisserpeitschen von Kenov III, animierte, fleischfressende Bäume; die Phyrrkatzen, eine Raubkatzenspezies, welche die dominante Raubtierart ihrer Welt ist, und auch nicht vor Menschen halt macht; die Osedex von Zel Secundus, riesige, klauenbewehrte Würmer die in der Lage sind sogar Chimären zu zerreißen oder verschlingen. Passend zu dieser Sammlung ist auch das vierte Kapitel, „Raubtiere & Ungeziefer“. Zu den Monstern die Gelt hier bespricht gehört der Ambull, eine permanent schlechtgelaunte Mordmachine; Cruorische Kriegsbestien, wolfartige Jäger die groß genug sind kleine Transporter zu erlegen; Düsterspuke, flugfähige Räuber die hauptsächlich in den unteren Ebenen von Makropolen hausen; das Grubending von Fenks Welt, zwei bis drei Meter große zweibeinige Raubtiere die gerne für Arenenkämpfe gehalten werden und immer schlecht gelaunt sind; den Häuter von Fedrid, für den auch Gelt keine eindeutige Erklärung gefunden hat; den Schlundwurm, ein weiteres Makropolungeziefer; den Sinophischen Bohrwurm, der sich gerne Menschen als Wirte aussucht und sich so fortpflanzt; die Stinkbestien von Strank, eine permanent vor sich hinfaulende Monstrosität; und zuletzt die Ungezieferflüsterer, Psioniker die mit ihrem Verstand Ungeziefer kontrollieren können. Viele dieser Kreaturen können jederzeit ihren Akolythen über den Weg laufen, egal welchen Auftrag sie haben.

In Kapitel 5 wendet sich der ehrenwerte Inquisitor den Xenos zu, genauer den intelligenten Feinden des Imperators. Als erstes spricht er über die Eldar, mit besonderem Augenmerk auf Asuryans Jäger und die Ranger, und einer Übersicht über typische Eldarausrüstung. Danach spricht er über ein Volk, das als Enoulianer bekannt ist und bei der Eroberung des Calixis-Sktors durch das Imperium fast ausgelöscht wurde, und heute noch einen Hass auf das Imperium hegt. Zwei Arten der üblen Brut, die wir als Tyraniden kennen, wurden durch den Inquisitor in diesem Sektor aufgespürt, der gefürchtete Symbiont, und der hinterhältige Liktor, beides Arten die perfekt auf Hinterhalte und Überfälle in jeglicher Umgebung angepasst sind. Eine allgegenwärtige Bedrohung sind die verschiedenen Orkspezies, die ebenfalls von Inquisitor Gelt erschöpfend beschrieben wurden, mitsamt ihrer Ausrüstung. Als letzte Spezies beschreibt Gelt eine Xenosrasse, die eigentlich aus dem Warp stammt, die gefürchteten Versklaver, die psionisch Menschen zu ihren willenlosen Werkzeugen machen. Die hier beschriebenen Xenos dürften zum größten Teil zumindest den Namen nach Ihren Akolythen hinlänglich bekannt sein.

Die Mächte des Chaos sind das Thema des nächsten Kapitels... darf ich nochmal Ihre Berechtigung sehen, Mylord? Hier hat Gelt sich ausführlich mit den Wesen des Warps beschäftigt, sowohl mit einzelnen Dämonen wie dem Assessoren der Schwarzen Tontine, dem Auge des Abgrunds, welches sich als Schlachtschiff manifestiert, dem Brennenden, der wohl ein entkommener Besessener ist, die Herrin der Leeren, eine Slaanesh-Dämonin die Astropathen tötet, und einige andere mehr, als auch mit ganzen „Klassen“ von Dämonen, wie die Moloche des Khorne, Nurglinge, Feuerdämonen des Tzeentch, und auch da noch viel mehr. Man merkt das Inquisitor Gelt dem Ordo Malleus angehört. Das letzte Kapitel ist eine allgemeine Betrachtung von Antagonisten und wie diese mit Akolythen interagieren können.

Inquisitor, wir bedanken uns für Ihre Geduld...

Layouttechnisch und vom Artwork her ist Anathema: Kreaturen auf dem gewohnt hohem Niveau, das wir mitterweile von den Büchern der Dark Heresy / Schattenjäger-Reihe gewohnt sind. Auch die Übersetzung ist wieder sehr gut geworden, wie man es mitterweile von Feder & Schwert gewohnt ist, auch wenn sich wie immer ein paar Schnitzer eingeschlichen haben (Versklaver zum Beispiel, wobei die Enslaver nicht wirklich „mainstream 40K“ sind), da mag man noch drüber hinwegsehen können...

Fazit:
Mit Anathema: Kreaturen hat Feder & Schwert endlich eines der unentbehrlichsten Quellenbücher für Schattenjäger veröffentlicht. Viele fans haben bereits beim englischen Original gemäkelt das geliebte Wesen aus dem Tabletop nicht enthalten waren, aber ganz ehrlich – die meisten Dinge aus dem Tabletop eigenen sich schlicht und ergreifend nicht als Antagonisten für das Rollenspiel („Ihr trifft auf einen Necron“ „Wir rennen weg“ „Er tötet euch alle, macht neue Charaktere“). Dennoch, das Buch lässt den Leser etwas unbefriedigt zurück, man hätte mehr Creaturen und Monster in dieses Buch packen müssen. Sowohl das Kapitel über Mutanten als auch über Todeswelten sind zu kurz um wirklich viel zu bieten, und über das letzte Kapitel mit seinen schwammigen Spielleitertipps lasse ich mich hier mal nicht aus. Nichts desto trotz ist Anathema: Kreaturen ein unverzichtbares Quellenbuch, und Feder und Schwert haben auch hier weider hervorragende Arbeit geleistet.

Wer braucht es?
* Jeder der eine Schattenjäger-Runde leitet.

Wer baucht es nicht?
* Spielleiter die nicht Schattenjäger leiten. Ja, es IST so wichtig für die Reihe.Den Artikel im Blog lesen
 
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