22.04.06 - eine etwas andere Einladung

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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Lurker spazierte gemächlich den Bürgersteig entlang. Es war schon ein wenig später in der Nacht, so das sich hier in den ruhigeren Stadtvierteln kaum noch Passanten herumtrieben.
Er fragte sich ob man die Nervenheilanstalt in diesem Viertel errichtet hatte weil es hier so ruhig war, oder ob es hier so ruhig war weil man die Klapse hier gebaut hatte.
Die wenigsten Menschen wollten wohl in der Nachbarschaft einer solchen Institution wohnen. Kein Wunder, selbst Lurker, der eigentlich schon Tot war und das was die Menschen am meisten fürchteten schon hinter sich hatte, wurde es bei dem Thema Geistekrankheiten unbehaglich.
Die Idee einer Seuche die den Verstand fraß war unangenehm und beängstigend. Etwas das den Geist angreift und zerüttet, man verliert sich selber, spürt sich langsam abrutschen in einen Abgrund des Irrsinns.
Lurker schüttelte sich. Nein, das waren ganz und gar keine angenehmen Gedanken. Er würde auch nicht in der Nähe wohnen wollen.

Als er schließlich die Einfahrt hinauf marschierte und das erleuchtete Wärter Häuschen sah, konnte er durch die Scheibe erkennen das ein großer Mann aufgestanden war. Er sah die Umrisse einen Schlagstock in den Gürtel schieben und hier und dort etwas an der Ausrüstung lockern.
Dann trat der Mann herraus, gekleidet in eine Art pseudo Uniform. Immerhin war er nur Nachtwächter, wozu hatten die überhaupt eine Uniform ? Sicher der psychologische Aspekt hinter dem ganzen.
Lurker war an psychologischen Aspekten nicht sonderlich interessiert.
Er knurrte ein heiseres Guten Abend und drückte dem Mann ansonsten wortlos einen Umschlag in die Hand.
Es war mit geschwungener Schrift in Tinte "DR. Ignatzius Chezmoi" daraufgeschrieben worden. Zudem war das Ding aus dickem, alten Papier und tatsächlich versigelt.

Als der Nachtwächter von dem Brief wieder aufsieht, ist der hell erleuchtete Bereich der Einfahrt leer und er merkt das die Erinnerung daran wer den Brief in seiner Hand gebracht hatte langsam verblasste.
Wahrscheinlich würde er am nächsten Morgen nur noch wissen das jemand einen Brief vorbeigebracht hatte. Und selbst das erschien ihm außerordentlich uninteressant. Drinnen lief ein Western...
 
Der Wachmann kratzte sich am Kopf und drehte sich dann gelangweilt um.
Als er wieder an seinem tisch saß, nahm er Telefonhörer ab, wählte die Nummer von Prof. Dr. Eichenstich und erzählte Ihm von diesem Umschlag.
Kurze Zeit später war der offizielle Chef der Anstalt beim Wachmann nahm, ihm den Umschlag und ging zurück zu seinem Arbeitsplatz.
So wie man es ihm immer befohlen hatte, untersuche Eichenstich den Umschlag erst vorsichtig und nahm einem Abdruck des Wachssiegels.
Danach informierte er seinen Herr per SMS und ließ alle Bänder des Abend nochmals sichern.
 
Der Umschlag war aus sehr dickem und gutem Papier, mit einer glatten Oberfläche in Pergamentartiger Optik. Er war sorgfältig verklebt. Im Inneren schien sich ein Briefbogen und eine kleine Karte aus Pappe zu befinden. Von der Größe her eine Visitenkarte.
Durch die Qualität des Papieres war der Umschlag ungewöhnlich dick, nicht so flach wie Briefe heutzutage eigentlich waren.
Es war mit blauer Tinte Chezmois Name auf den Umschlag geschrieben worden. Es waren noch feine Partikel in der Tinte erkennbar. Der Verfasser hatte scheinbar die Tinte mit irgendetwas bestäubt und dies dann später wieder herunter gepustet ?
Das Siegel war aus dem üblichem rotem Siegelwachs und glänzte. An den Seiten war es ein wenig geschwärzt von der Flamme mit der man es aufgetragen haben mußte.
Es zeigt eine verformte Maske




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