[21.04. 2008] Im Hotel

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„Hallo Arthur!“

Miguel lächelte herzlich und gab erst Arthur die Hand, dann auch Erkki.

"Erkki! So, so, du hast also meiner Lucia den Kopf verdreht!"

Lucia stand auf.

„Erkki…“ sagte sie nur und lächelte ihn an.

Miguel erblickte die Mappe in Lucias Hand.

„Die Mappe! Arthur, hier bekommst du dein Manuskript zurück. Ich muss gestehen, ich hatte leider keine Zeit viel darin zu lesen, aber Lucia hatte tagsüber genug Zeit dazu, und sie hat ein paar wenige Korrekturen gemacht. Sie kennt sich mit der Materie auch aus. Ich hätte auch gar nicht erwartet, dass man bei dir viel korrigieren muss.“

Er nahm Lucia die Mappe aus der Hand und übergab sie Arthur. Lucia schien davon nichts mitbekommen zu haben. Miguel schüttelte lächelnd den Kopf.
Dann nahm Miguel Lucias Hand und legte sie in Erkkis Hand.

„So - und ihr beide habt jetzt also die Lizenz zum Turteln!“

Lucia errötete.

„Und dass du mir meine Lucia gut behandelst!“ sagte Miguel lächelnd, aber mit ernstem Unterton.

„Übrigens, die Verkäuferin hat uns für ein Pärchen gehalten, und ich habe gesagt, wir kommen später noch mal wieder mit Erkkis Bruder und einem spanischen Freund von mir“, gestand Lucia ein wenig verlegen.

Miguel grinste.

„Na dann wollen wir die gute Frau mal nicht verwirren indem du jetzt mit einem anderen Lover ankommst. Ich bin also im Geschäft nur ein spanischer Freund.“

Lucia und Erkki gingen Hand in Hand zum Auto. Im Ferrari setzten sie sich nach hinten. Arthur legte noch schnell das Manuskript in den Volvo. Als alle eingestiegen waren fuhr Miguel los.
 
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Arthur nahm das Manuskript entgegen und bedankte sich.

„Die Druckfahnen sind heute angekommen, das ist gut, es geht also voran.“

Erkki stand etwas unbeholfen vor Lucia. Da legte Miguel Lucias Hand in die von Erkki. Wie gut, dass Lucia offenbar keinerlei Verdacht schöpfte.

Wenn sie jemals etwas von der Abmachung erfährt…aber nein, sie wird nichts erfahren.

Dennoch schmeckte das Ganze dadurch recht bittersüß. Aber damit musste Erkki leben, er war es schließlich, der das eingefädelt hatte.

Im Auto legte Erkki den Arm um Lucia. Mit seiner freien Hand hielt er die rechte Hand von Lucia.
 
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Ungeduldig wartete Lucia auf die Ankunft von Erkki. Wie schön, dass sie ihn nochmal sehen würde!
Bis zu seiner Mittagspause war es noch sooo lange!
Und was sollte sie hier alleine herumsitzen während Miguel die Unterredung mit der Seneschall hatte.

Waren da nicht schon Schritte auf dem Gang? Blieb derjenige vor ihrer Tür stehen? Nein, er ging weiter! Sowas Dummes! Falls es überhaupt ein Er war.

Unruhig wanderte Lucia umher. Im Warten war sie noch nie gut gewesen.

Und jetzt - waren da nicht wieder Schritte??
 
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Erkki eilte die Treppen hoch und hielt nach der richtigen Zimmernummer Ausschau.
Als er die entsprechende Tür erblickte ging er darauf zu, blieb vor der Tür stehen und klopfte leise. Falls Lucia das nicht hörte musste er eben noch mal klopfen, lauter.
 
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Im selben Augenblick als Erkki an die Tür klopfte, riss Lucia diese bereits auf.

„Erkki! Da bist du ja!“

Sie strahlte ihn an, und schon im nächsten Augenblick fiel sie ihm um den Hals.

„Ich habe dich so sehr vermisst!“

Sie löste sich wieder von ihm, nahm seine Hand und zog ihn hinein. Sie ließ ihm kaum Gelegenheit die Tür zu schließen, da lag sie ihm bereits wieder in den Armen.

„Und wie soll ich das dann bloß aushalten bis morgen Mittag ohne dich! Wenn ich doch wenigstens was zu tun hätte! Aber die Sachen aus Spanien sind noch nicht da, die kommen erst morgen. Ich weiß wirklich nicht, womit ich die Zeit totschlagen soll!“

Da fing Lucia an Erkki leidenschaftlich zu küssen. Dann riss sie ihm den Mantel vom Leib und schickte sich an ihm auch das Sakko auszuziehen. Sie konnte sich jedoch nicht entscheiden ob küssen oder ausziehen dringlicher war und fing wieder an Erkki zu küssen. Dann jedoch zerrte sie wieder an seinem Sakko herum, und plötzlich fummelte sie am Reißverschluss seiner Hose.
 
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Was war das, ein Wirbelwind? Erkki wusste nicht wie ihm geschah, eine solch stürmische Frau hatte er noch nicht erlebt.

„Aber Lucia, doch nicht hier! Miguel kann jeden Moment zurückkommen, und er muss uns doch wirklich nicht sehen wie wir…“

Erkki errötete. Er fasste Lucias Handgelenke und hinderte ihre Hände an weiteren Aktionen.

„Bitte Lucia…“ sagte er flehendlich.

Er bemühte sich seine eigene Erregung niederzukämpfen, führte Lucia zum Sofa und setzte sich dort mit ihr hin. Er streichelte sanft ihr Haar.

„Auch ich habe dich vermisst“, flüsterte er und schaute sie liebevoll an.

Erkki hoffte, dass er sie für den Moment ein wenig zähmen konnte, oder zumindest ihre Wildheit dämpfen.

„Morgen in meiner Wohnung, da sind wir völlig ungestört. Aber hier – hier kann ich nicht entspannen, nicht genug um…“

Wieder errötete er. Nun würde Lucia ihn wirklich für verklemmt halten…aber genau das hatte er doch angestrebt, nicht wahr?
Eigentlich hätte er sich liebendgerne gehen lassen, aber nein, nicht hier, das musste wirklich nicht sein.

"Und ich finde, wir sollten Miguels Gutmütigkeit nicht überstrapazieren."
 
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Sie lächelte amüsiert.

„Ach, was bist du süß - und du hast wohl noch nie eine heißblütige Spanierin erlebt. Da sollte ich dich wirklich nicht überfordern.
Aber du hast ja recht, mein ach so vernünftiger Herr Denker.“

Lcuia schaute Erkki verträumt an.

„Wie du mich anschaust, das ist schön“, sagte sie leise.

Und sie versank in seinen Augen.
 
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Es wollte Erkki nicht recht gefallen, dass Lucia ihn süß fand. Aber welchem Mann gefiele das schon?

Da fiel ihm etwas ein. Er musste morgen Mittag zu der Wohnungsbesichtigung. Um 13 Uhr. Wie hatte er das vergessen können??! Und Lucia wollte um 12 bei ihm in der Praxis sein...das hieß...
Wenn er Lucia das sagte, war es mit ihrer Ruhe vorbei. Also wartete er damit lieber noch, und vorerst drängte Erkki den Gedanken daran weg.
Lucia tauchte tief in seine Augen ein, und Erkki gab sich ganz dem Genuss dessen hin.

Dann küsste er sie zart auf den Mund, nahm sie in den Arm und flüsterte ihr zärtliche Worte ins Ohr.
 
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Lucia lächelte zufrieden und genoss Erkkis Zuwendung. Sie ließ sich für den Moment von seiner ruhigen Art anstecken.

„Ich könnte ewig hier so sitzen…“
 
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Er musste es ihr langsam sagen.
Denn wenn Miguel kam und Erkki es dann sagte, und sie dann einen Aufstand machte...nein, davon sollte Miguel besser nichts mitbekommen.

"Lucia...hrrm...mir ist das was eingefallen...es tut mir wirklich leid, aber ich hatte ganz vergessen, dass ich morgen um 13 Uhr schon einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung habe."

Er ließ die Worte einwirken und erwartete, dass Lucia aufbrauste, machte sich innerlich bereit für ihren Wutausbruch.
 
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„Du meinst wohl heute. Und das fällt dir jetzt erst ein??!
Ich komme aber trotzdem um 12 zu dir in die Praxis! Und dann komme ich eben mit zu der Wohnungsbesichtigung!
Wieso schaust du dir überhaupt eine Wohnung an, du hast doch schon eine.“
 
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„Du kannst natürlich zur Praxis kommen, ja, aber zu der Wohnung...da kannst du leider nicht mit. Denn das wird eventuell eine Zuflucht für Arthur sein, und er würde nicht wollen, dass du erfährst wo die ist. Nicht, weil er dir misstraut, aber man weiß ja nie…jemand könnte dich gefangen nehmen und verhören…“

Er ahnte, dass Lucia dies nicht einfach so akzeptieren würde.
 
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Mich nimmt so leicht niemand gefangen! Das soll erstmal jemand versuchen!
Und du kannst mir ja die Augen zubinden!“

Dann brach sie unvermittelt in Tränen aus.

„Du willst mich also ganz allein lassen…!“
 
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„Aber nein, Lucia, natürlich will ich dich nicht allein lassen…aber Lucia, jetzt wein doch nicht, meine Liebste…“

Wenn ihm jetzt nicht schnell etwas einfiel…!

„Dann werde ich den Termin eben auf Mittwoch verschieben, am Mittwoch habe ich nämlich sowieso den ganzen Nachmittag frei.“
 
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Lucia beruhigte sich langsam wieder. Dass Erkki bereit war den Termin zu verschieben reichte ihr, da brauchte er es nicht tatsächlich zu tun.
Sie trocknete sich mit einem Taschentuch die Tränen ab.

„Arthur würde das bestimmt nicht gefallen, wenn du den Termin verschiebst. Dann musst du dich eben beeilen, und ich warte oben in der Wohnung auf dich. Und glaub mir, es wird sich für dich lohnen dich zu beeilen!“

Sie lächelte verführerisch und schmiegte sich an Erkki. Lucias Stimmungslage wechselte offenbar des Öfteren ziemlich abrupt.

Da hörten sie wie die Tür aufging. Miguel und Arthur traten hinein.

"Ihr müsst Euch jetzt leider voneinander losreißen, denn ansonsten muss Arthur hier übertagen", sagte Miguel.

Lucia begleitete Erkki zur Tür und umarmte ihn dort nochmal ganz fest.

"Ich bin dann Punkt 12 bei dir! Und jetzt möchte ich noch einen Kuss!"

Wehmütig schaute sie Erkki hinterher, als er mit Arthur in Richtung Treppe ging.

"Hattet Ihr noch eine schöne Zeit zusammen?" fragte Miguel.

"Ja", lächelte Lucia.

"Würdest du morgen ein paar Vasen einpacken? Hier ist der Schlüssel für die Haustür, Arthur hat mir für jeden von uns einen gegeben, so können wir also auch jederzeit in die Glasschmelze.
Ich habe für Arthur ausgewählt welche Vasen er Antonia vorzeigen sollte. Alle Vasen rechts von so einer kleinen roten Vase. Alles klar? Kartons stehen dort genug herum, und Zeitungspapier zu Einwickeln habe ich dort auch gesehen."

"Ist gut, werde ich machen. Dann habe ich also wenigstens etwas zu tun vor 12 Uhr!"
 
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Erleichtert nahm Erkki Lucia in den Arm.

„Natürlich werde ich mich beeilen.“

Kurz darauf kamen schon Miguel und Arthur. Erkki löste sich von Lucia und stand auf, folgte Arthur zur Tür. Sie verabschiedeten sich.
Erkki gab Lucia noch wie gewünscht einen Kuss. Und noch einen.

„Bis später!“

Sie verließen das Hotel und fuhren zurück zum Gildehaus. Beide waren während der Fahrt recht still, in ihre eigenen Gedanken versunken.
 
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