Kalliope
Kainit
- Registriert
- 27. Februar 2012
- Beiträge
- 930
Mitternacht war verstrichen. Wie lange nun? Sekunden? Minuten? Stunden?
Sie wusste es nicht.
Irrelevant.
Hier saß sie, draußen, in einer Wiese unweit der alten Fabrik in welcher ihr seitens Jenny Unterschlupf gewährt worden war. Zumindest gegenwärtig.
Lenor war fort. Nicht in der Engel Heer, nicht wie es geschrieben stand, doch Ruhe hatte die Malkavianerin ihrer langjährig treuen Gefährtin genehmigt. Wenigstens einige wenige, kostbare Stunden wertvollster Nachtruhe.
Raven saß da, in ihrer schwarzen Kombination aus feinster Seide. Rock und Blazer betonten die Weiblichkeit des jungen Leibes, indem sie seine Konturen regelrecht nachzeichneten. Und doch war alles an Haut, das sie preisgaben, Angesicht, Dekolleté und Hände. Die Beine, angewinkelt im klammen Gras, steckten in schwarzen, bis über die Knie reichenden Stiefeln. Braunes, langes Haar, am Hinterkopf zu einem Zopf gebunden, fiel über die Schultern während sinnende, strahlend grüne Augen im das Mondlicht regelrecht reflektierenden, ausdruckslos schmachtenden Angesicht gen Himmel sahen.
Eine geradezu perfekte, düstere Liaison aus Licht und Schatten, irgendwo abseits aller bekannter Zivilisation, mitten in der Nacht am Schoß der Dunkelheit. So schön wie entsetzlich. Eine durchaus bedeutend entrückt anmutende Szenarie und doch so real wie das pulslose Herz im Brustkorb der Kainitin.
Tempus fugit.
Die Worte erklangen wohlwollend flüsternd in ihrem Kopf.
Ja, in der Tat. Wer konnte dies schon leugnen?
Und doch war es von Nöten. Chronos sollte nicht vergönnt sein Lunas Pfade zu beschatten. Keine Ruhe dürfte man ihm Gewähren. Manchmal war es besser der Lethe zu folgen als etwaigen überflüssigen, falschen Ambitionen nach zu jagen.
Hypnos Werk würde zu geneigter Stunde beendet sein. Doch wie stand es um Thanatos?
Ein Seufzen. Innerlich wie äußerlich.
So vieles lag noch unangerührt vor ihr darnieder und schrie doch förmlich nach Erfüllung.
Das Erbe!
Vor allem anderen war es das Erbe, welches anzutreten ihr obliegen musste. Wenn nicht ihr, wem dann?
Und doch war es ihr nicht gestattet in dieser Sache höchste Priorität anzumelden.
So saß sie also weiterhin da, blickte empor, badete in jedem noch so schmalen, schmächtigen Strahl des Mondlichtes und verlor sich in den vorbei ziehenden Wolken.
Manchmal stellte sich die Psychiaterin die Frage, wie es sich wohl anfühlen musste tatsächlich den Verstand verloren zu haben, vollkommen durchzudrehen, übergeschnappt zu sein.
Vermochte man wahrhaftig die finale Entmündigung mit der absoluten Erlösung zu verwechseln?
Zumindest war ihr gewiss, dass die fesselnde, niederwerfende Gewalt einer Zwangsjacke jener eines Korsetts um Längen unterlag.
Manche Türen sollten für alle Zeiten versiegelt bleiben. Ihr war es untersagt. Der Palast ihrer Gedanken hatte gesprochen. Nimmermehr würde man die Gebilde zerbrechen, kein einziges der Überlieferung entreißen.
Vollkommenheit. Der Schlüssel ad aeternum.
Sie wusste es nicht.
Irrelevant.
Hier saß sie, draußen, in einer Wiese unweit der alten Fabrik in welcher ihr seitens Jenny Unterschlupf gewährt worden war. Zumindest gegenwärtig.
Lenor war fort. Nicht in der Engel Heer, nicht wie es geschrieben stand, doch Ruhe hatte die Malkavianerin ihrer langjährig treuen Gefährtin genehmigt. Wenigstens einige wenige, kostbare Stunden wertvollster Nachtruhe.
Raven saß da, in ihrer schwarzen Kombination aus feinster Seide. Rock und Blazer betonten die Weiblichkeit des jungen Leibes, indem sie seine Konturen regelrecht nachzeichneten. Und doch war alles an Haut, das sie preisgaben, Angesicht, Dekolleté und Hände. Die Beine, angewinkelt im klammen Gras, steckten in schwarzen, bis über die Knie reichenden Stiefeln. Braunes, langes Haar, am Hinterkopf zu einem Zopf gebunden, fiel über die Schultern während sinnende, strahlend grüne Augen im das Mondlicht regelrecht reflektierenden, ausdruckslos schmachtenden Angesicht gen Himmel sahen.
Eine geradezu perfekte, düstere Liaison aus Licht und Schatten, irgendwo abseits aller bekannter Zivilisation, mitten in der Nacht am Schoß der Dunkelheit. So schön wie entsetzlich. Eine durchaus bedeutend entrückt anmutende Szenarie und doch so real wie das pulslose Herz im Brustkorb der Kainitin.
Tempus fugit.
Die Worte erklangen wohlwollend flüsternd in ihrem Kopf.
Ja, in der Tat. Wer konnte dies schon leugnen?
Und doch war es von Nöten. Chronos sollte nicht vergönnt sein Lunas Pfade zu beschatten. Keine Ruhe dürfte man ihm Gewähren. Manchmal war es besser der Lethe zu folgen als etwaigen überflüssigen, falschen Ambitionen nach zu jagen.
Hypnos Werk würde zu geneigter Stunde beendet sein. Doch wie stand es um Thanatos?
Ein Seufzen. Innerlich wie äußerlich.
So vieles lag noch unangerührt vor ihr darnieder und schrie doch förmlich nach Erfüllung.
Das Erbe!
Vor allem anderen war es das Erbe, welches anzutreten ihr obliegen musste. Wenn nicht ihr, wem dann?
Und doch war es ihr nicht gestattet in dieser Sache höchste Priorität anzumelden.
So saß sie also weiterhin da, blickte empor, badete in jedem noch so schmalen, schmächtigen Strahl des Mondlichtes und verlor sich in den vorbei ziehenden Wolken.
Manchmal stellte sich die Psychiaterin die Frage, wie es sich wohl anfühlen musste tatsächlich den Verstand verloren zu haben, vollkommen durchzudrehen, übergeschnappt zu sein.
Vermochte man wahrhaftig die finale Entmündigung mit der absoluten Erlösung zu verwechseln?
Zumindest war ihr gewiss, dass die fesselnde, niederwerfende Gewalt einer Zwangsjacke jener eines Korsetts um Längen unterlag.
Manche Türen sollten für alle Zeiten versiegelt bleiben. Ihr war es untersagt. Der Palast ihrer Gedanken hatte gesprochen. Nimmermehr würde man die Gebilde zerbrechen, kein einziges der Überlieferung entreißen.
Vollkommenheit. Der Schlüssel ad aeternum.