[19.05.2008] Spiegel des Verborgenen

Kalliope

Kainit
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27. Februar 2012
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Mitternacht war verstrichen. Wie lange nun? Sekunden? Minuten? Stunden?
Sie wusste es nicht.
Irrelevant.

Hier saß sie, draußen, in einer Wiese unweit der alten Fabrik in welcher ihr seitens Jenny Unterschlupf gewährt worden war. Zumindest gegenwärtig.
Lenor war fort. Nicht in der Engel Heer, nicht wie es geschrieben stand, doch Ruhe hatte die Malkavianerin ihrer langjährig treuen Gefährtin genehmigt. Wenigstens einige wenige, kostbare Stunden wertvollster Nachtruhe.
Raven saß da, in ihrer schwarzen Kombination aus feinster Seide. Rock und Blazer betonten die Weiblichkeit des jungen Leibes, indem sie seine Konturen regelrecht nachzeichneten. Und doch war alles an Haut, das sie preisgaben, Angesicht, Dekolleté und Hände. Die Beine, angewinkelt im klammen Gras, steckten in schwarzen, bis über die Knie reichenden Stiefeln. Braunes, langes Haar, am Hinterkopf zu einem Zopf gebunden, fiel über die Schultern während sinnende, strahlend grüne Augen im das Mondlicht regelrecht reflektierenden, ausdruckslos schmachtenden Angesicht gen Himmel sahen.
Eine geradezu perfekte, düstere Liaison aus Licht und Schatten, irgendwo abseits aller bekannter Zivilisation, mitten in der Nacht am Schoß der Dunkelheit. So schön wie entsetzlich. Eine durchaus bedeutend entrückt anmutende Szenarie und doch so real wie das pulslose Herz im Brustkorb der Kainitin.

Tempus fugit.

Die Worte erklangen wohlwollend flüsternd in ihrem Kopf.
Ja, in der Tat. Wer konnte dies schon leugnen?

Und doch war es von Nöten. Chronos sollte nicht vergönnt sein Lunas Pfade zu beschatten. Keine Ruhe dürfte man ihm Gewähren. Manchmal war es besser der Lethe zu folgen als etwaigen überflüssigen, falschen Ambitionen nach zu jagen.
Hypnos Werk würde zu geneigter Stunde beendet sein. Doch wie stand es um Thanatos?

Ein Seufzen. Innerlich wie äußerlich.
So vieles lag noch unangerührt vor ihr darnieder und schrie doch förmlich nach Erfüllung.
Das Erbe!
Vor allem anderen war es das Erbe, welches anzutreten ihr obliegen musste. Wenn nicht ihr, wem dann?

Und doch war es ihr nicht gestattet in dieser Sache höchste Priorität anzumelden.
So saß sie also weiterhin da, blickte empor, badete in jedem noch so schmalen, schmächtigen Strahl des Mondlichtes und verlor sich in den vorbei ziehenden Wolken.
Manchmal stellte sich die Psychiaterin die Frage, wie es sich wohl anfühlen musste tatsächlich den Verstand verloren zu haben, vollkommen durchzudrehen, übergeschnappt zu sein.
Vermochte man wahrhaftig die finale Entmündigung mit der absoluten Erlösung zu verwechseln?
Zumindest war ihr gewiss, dass die fesselnde, niederwerfende Gewalt einer Zwangsjacke jener eines Korsetts um Längen unterlag.

Manche Türen sollten für alle Zeiten versiegelt bleiben. Ihr war es untersagt. Der Palast ihrer Gedanken hatte gesprochen. Nimmermehr würde man die Gebilde zerbrechen, kein einziges der Überlieferung entreißen.

Vollkommenheit. Der Schlüssel ad aeternum.
 
Die Fabrik...

Es war gefühlt eine halbe Ewigkeit verstrichen, seit er das letzte Mal hier gewesen war. Einige der Utensilien mit denen Richard und Esteban versucht hatten, hier eine belagerungsfeste(re) Operationsbasis zu errichten waren immer noch auf dem Perimeter zu finden. Allerdings waren es nun nur noch verstreute Reste, Relikte, die den Kundigen einen Rückblick auf das Vergangene erlaubten. In diesem Fall war das Vergangene die organisierte Anarchenbewegung von Finstertal gewesen. Was war noch übrig ? Clan Caitiff hatte die meisten aufgenommen, andere waren nicht mehr vor Ort oder tot. Einige Ideen und Prinzipien, die man diskutiert hatte. Ein Positionspapier. Vielleicht eine gewisse Verknüpfung von persönlichen Bekanntschaften.

Das war alles. Die jüngsten politischen Geschehnisse und die Einrichtung des Clans Caitiff hatten die Bewegung überflüssig gemacht. Sie würde wiederkommen, sobald die Unzufriedenheit mit dem neuen System wuchs, natürlich. Aber das konnte dauern, sie würden sehen, wie die neue Administration sich schlug !

Was ihn hierhergeführt hatte ? Er wußte es selber nicht. Ihm war als wäre er es dem Gebäude schuldig, mal nach dem Rechten zu sehen. Aber war er das ? War das wichtig ? Er hatte seine kleine Tour beendet. Er hatte das Baumaterial gesehen, die halbgestrichene Wand, das mit Brettern agedeckte Loch, das Esteban in den Boden gehackt hatte. Wie hatte er das noch gesagt ? 'Wenn ich nur tief genug grabe, komme ich schon irgendwo durch.' War er nicht und hatte er nicht.

Thürmer entfernte sich von dem Gebäude. Der sprichwörtlichen Ruine der Anarchie. Für den Rückweg entschied er sich für den Weg über eine Wiese in der Nähe, vermutlich ein nicht erschlossenes Baugrundstück, für das sich kein Abnehmer gefunden hatte. Überraschen würde es ihn nicht. Plötzlich eine Person auf besagter Wiese zu finden tat das schon eher. Ihre Umrisse hatten sich nur langsam aus der Dunkelheit geschält, aber jenäher er gekommen war, desto deutlicher wurde die Erscheinung. Was also war zu tun ? Die Dame, denn um eine solche handelte es sich, schien in den Himmel zu blicken. Thürmer wußte natürlich nicht, was genau sie dort sah oder zu sehen meinte, aber das war auch nicht besonders wichtig, oder war es das ?

Er blieb stehen. Anzug und Krawatte saßen, der Hut ebenso. Er fand es immer noch ungewöhnlich, ohne Mantel unterwegs zu sein.

"Sie sind schön, nicht wahr ? Die Sterne, meine ich."
 
Es dauerte den ein oder anderen Moment, doch schließlich nickte die Frau leicht und andächtig, ohne sich zu dem Fremden umzudrehen.

Klar und sanft war ihre Stimme, angenehm im Klang.
"Das sind sie wohl... Doch nicht ihnen gilt meine Wacht. Immerhin sind sie letzten Endes doch bloß anderer Welten Sonnen, nicht wahr? Ich mag die Helios-Scheibe nicht leiden..."
Ein leises Seufzen.

"Möchten sie mir nicht vielleicht ein wenig Gesellschaft leisten?" Noch immer wandte sie sich nicht um, bedeutete Thürmer allerdings mit einladender Geste doch neben ihr Platz zu nehmen.
Er war willkommen, zweifellos. Ein gnädiger Zeitvertreib. Sie wollten nicht. Keine von ihnen. Nicht dorthin. Nicht fort. Doch mussten sie. Bald. Nicht jetzt.
Ein Lidschlag in der Ewigkeit blieb noch vergönnt.
 
Einige waren das wohl, ja. Helios-Scheibe war dann aber doch ein Begriff, über den man stolpern konnte. Nicht, weil er völlig unerklärlich war, aber schon weil er ungewöhnlich war, gerade wegen der kulturellen Osmose die es gestattete, mit diesem etwas eigenwilligen Neologismus (?) demnoch zumindest assoziativ etwas anfangen zu können.

"So sie es gestatten sehr gern, Fräulein !"

Er ließ sich etwas schwerfällig neben ihr nieder, er war ja nun auch nicht mehr der jüngste, auch wenn man das in einigen Situationen eher merkte als in anderen. Nervtötend, aber eben nicht zu ändern. Er hatte sich damit ja schon eine Weile arrangiert, aber es fiel eben immer mal wieder auf. Eine Frage drängte sich dann natürlich auf und erwartungsgemäß stellte er sie.

"Wem oder was gilt ihre Wacht dann ?"
 
Auf die Frage des Herrn hin reagierte die Dunkelhaarige mit einem verlegenen Niederschlagen der Lider und einem genanten Senken des Hauptes. Allein der schüchtern rote Schimmer schneeweißer Wangen zur Zierde blieb aus. Ein winziges Detail, welches einzig die mustergültige Inkarnation einer Femme Fragile, der Unschuld negierte. Makel der Leblosigkeit.
Statt dessen legte sich ein sanftes, rührselig liebliches Lächeln auf das selbst im nächtlichen Dunkel herausragend bleiche, fast schon ungesund blasse Gesicht.

"Ach, ich fürchte das mag ihnen reichlich kindisch anmuten", entgegnete die junge Frau ehe sie schließlich die geradezu strahlenden Augen wieder öffnete und das Antlitz dem unverhofften Besucher zuwandte.
"Sehen sie, manches Mal steht einem etwas im Sinn, das sich schlicht nicht vergessen, nicht einmal übergehen lässt. Hin und wieder mag es einen Taumel der Bestürzung nach sich ziehen und wenn ich fürchte, einem solchen anheim zu fallen, begebe ich mich hinaus, fort von dem was sich allgemein Zivilisation nennt und... trete Luna gegenüber."

Ein helles, beinahe kindlich reines Lachen, klar und unbekümmert.
"Es ist der Mond, natürlich! Immer wenn ich ihn sehe, habe ich das Gefühl zuhause zu sein."

Zuhause... Heimat ist dort wo das Herz verweilt. Auch ein totes Herz? War alles und nichts zugleich das einzig ihr angemessene Heim. Familie des Blutes... Verbunden im Geiste

Madelaine reichte dem Fremden die Hand, nicht aufdringlich und doch unbestimmt höflich fordernd.

"Dr. Raven mein Name", stellte sich die hübsche Psychiaterin schließlich vor.
Ob dem anderen ihr Name ein Begriff war? Stets erwartete die Malkavianerin Reaktionen auf ihre Vorstellung mit einer gewissen Spannung. Welche Kreise mochten Ligeias publizierten Arbeiten wohl im allgemeinen ziehen? Unter den Vertretern ihrer eigenen Profession galt sie als bedeutende Koryphäe.
Außerhalb derselbigen mochte sie wohl bloß mäßig populär sein. Immerhin hatten einige ihrer Ausarbeitungen zu forensischen Sonderfällen oder auch ihre elaborierte -wenn auch offiziell lediglich retroperspektive- Betrachtung psychologischer Phänomene innerhalb der deutschen und französischen Gesellschaft nach dem ersten Weltkrieg auch ein gewisses Maß an öffentlicher Reputation nach sich gezogen.
 
"Ah, ich verstehe. Gewissermaßen eine Art Rückzug aus dem Alltagstrubel und Rückbesinnung auf das Wesentliche ?"

Er glaubte zumindest die Grundbotschaft einigermaßen verstanden zu haben, und überspielte die Zweifel die er noch hegte. Sicheres Auftreten bei (völliger) Ahnungslosigkeit, nicht nur für Lehrer wichtig, auch in seinen Professionen hatte es ihm öfter den Hals gerettet und geholfen, der einen oder anderen unangenehmen Situation zu entgehen oder sie zumindest etwas abzufedern. Kindisch ? Nun, er wußte nicht genug über die andere Person um sich da ein Urteil zu erlauben. Außerdem waren ihm schon genug... Zeitgenossen begegnet, um sicherzustellen, daß er da einen breiten Referenzrahmen hatte.

In jedem Fall nahm er die Hand, die ihm dargeboten wurde. Die Kleidung der anderen half sehr dabei, sich für den klassischen Handkuß zu entscheiden, angedeutet, natürlich. Er hatte gehört daß das in einigen Subkulturen wohlwollend aufgenommen wurde. Der Name seiner Gesprächspartnerin sagte ihm dann aber nichts. Medizin und Psychologie hatten mit seinen Arbeitsfeldern nur äußerst peripher zu tun und ihre Schwerpunkte entbehrten daher Berührungspunkten.

"Dr. Alfons E. Thürmer, hocherfreut, Dr.Raven !"
 
Raven nahm die Geste des angedeuteten Handkusses mit augenscheinlich durchaus erfreutem Wohlwollen wahr. Dies lag jedoch mit nichten an irgendwelchen subkulturellen Affinitäten, sondern ließ sich viel mehr auf eine rechte Flut an alten, in der Erinnerung begrabenen Bildern ähnlicher Begebenheiten zurückführen. Alles in allem würde sie jedoch nicht umhin kommen, dass sie das Aufkommen gewisser jungendkultureller Strömungen seiner Zeit begrüßt hatte, ebneten ihr diese doch vereinfachte Formen des Jagens, da man gewisse Makel -sofern sie denn offen lagen und nicht kaschirt werden konnten- nun im Allgemeinen unter gänzlich anderer Grundannahme betrachtete.
Nichts von dem ihr Gegenüber wissen konnte.
Was Thürmer jedoch sehr wohl wahrnehmen würde, war dass er bei Berührung ihrer Hand durch die seinige einen bemerkenswerten Mangel an Körperwärme verspürte. Die weiße Haut war kalt, eiskalt mochte man behaupten. Tot.

"Oh, es freut mich die Bekanntschaft eines Kollegen zu machen!" Strahlendes, sympatisches Lächeln. Nicht ihr Kollege fürwahr. Aber das hatte Madelaine auch mit keinem Wort behauptet.
"Was ist es, das sie zu solcher Stunde fort von allem Lebendigen in den Adern der Stadt in die Einsamkeit nicht ganz verlassener Ruinen zieht, sofern mir die Frage gestattet ist?"

Augenzwinkernd vergnügt fügte sie hinzu:
"Es wird gewiss nicht der Lunatismus sein, nicht wahr?"

Oh, sie war so schrecklich stolz auf all das, was sie in der letzten Zeit von ihrer großartigen, jüngeren Schwester gelernt hatte! Lunatismus! Ein wundervolles Wort! Und so treffend!
Man enthielt sich. Die Meinungen gingen auseinander.

Die andere jedoch zog es vor den Herrn eingehend zu prüfen, wenigstens soweit es ihr von ihrem bescheidenen Platz in zweiter Reihe gegenwärtig vergönnt war.
Madelaine hatte so gehandelt, wie Vater und Tante es die Schwestern einst gelehrt hatten.
Die Crux war enthüllt.

Abwarten. Auf ihren Namen reagierte er nicht. Gut.
Unbedeutend.
Die weit gewichtigere Anspielung sollte ihm gewiss nicht verborgen bleiben. Einfach. Diskret. Unumstößlich.
 
"Oh nein, Lunatismus hat damit nur sehr am Rande zu tun. Ich hörte, heutzutage ist der Ausdruck 'schwere polymorphe Lichtdermatose' einer, der gern bemüht wird. Es handelt sich dabei zwar eher um eine Symptom- als eine Ursachenklassifikation, aber sie ist hinreichend genug um die eine oder andere Frage zu beantworten."

Oder gleich totzuschlagen. Ja, manchmal lohnten sich Recherchen eben doch ! Daß besagte Dr. Raven der gleichen Spezies angehörte, war ja inzwischen offenbar geworden und hatte auch zu großem Teil geholfen, diesen Vergleich zuwege zu bringen. Das erklärte zumindest die Zeit. Der Ort ? Nun, das war eine ganz andere Sache und so war er sich auch nicht ganz im Klaren, wie er das am besten in einer unverfänglichen Art und Weise umschreiben sollte.

"Zufall wäre übertrieben, aber ich war auf der Jagd und habe meinen edlen Spender bis hierhin verfolgt. Und als ich schonmal da war, dachte ich mir, ich sehe mich mal um, was hier so los ist."

So gesehen war das nichtmal glatt gelogen, aber es bog die Wahrheit doch teilweise schon beträchtlich. Aber er wollte seine neue Bekanntschaft ja nicht zu sehr auf die Geschichte der Fabrik stoßen. Oder seine Rolle darin.
 
Ein glockenhelles, reines...Kinderlachen?
So klang es aus der Kehle der bleichen Dunkelhaarigen, ehrlich erheitert.

"Oh, da teilen wir wohl unsere Gebrechen. Lichtdermatose!"
Der Blick gen ihres Gesprächspartners glitt betreten zu Boden. Ein lebendes Wesen wäre wohl vor Scham ein wenig errötet. Sie jedoch war tot, ebenso wie er.
"Verzeihen sie...ich weiß sehr wohl, dass über dergleichen nun eigentlich nicht zu lachen ist und doch....nunja, der Kontext...entschuldigen sie."

Verlegen hoben sich die Lider wieder und Madelaine nahm Augenkontakt mit dem nicht blutsgleichen Mondanbeter auf.
Die geradezu vollkommene Absenz all dessen, was Kainiten wohl als Spuren ihres Tieres identifizieren könnten, war das mutmaßlich auffälligste Merkmal ihrer smaragdgrünen Seelenspiegel.

Von Anarchie wusste sie nichts, ebenso wenig von dem Verfall preisgegebenen Träumen unwiederbringlich verronnener Nächte. Ruhe. Ein seichtes Intermezzo.
Nichts ging verloren. Verborgen auf Dauer blieb bloß was niemals gewesen.
Süße Illusion des Schweigens.

Sie jedoch sprach: "Nun, viel tut sich hier nicht, wenigstens nicht dort wo man gewöhnlich schauen würde.
Aber es ist ungemein friedlich hier, finden sie nicht? Das allein ist schon eine unerhörte Menge. Abgesehen davon...."
, ein glückliches Lächeln rot bemalter Lippen, "...ist die Aussicht abseits jener künstlicher Lichter doch so viel schöner.
Ich mag es nicht leiden, was elektrische Leuchten aus der Nacht machen. Sie werfen Schatten dort, wo sie nicht hingehören und lassen erstrahlen, was keines Glanzes wert sein sollte."


Die Malkavianerin gönnte sich wie selbstverständlich die Illusion eines zutiefst bedauernden Seufzers.

"Der Wert der Maskerade ist unleugbar... doch warum muss sie zweifach sein? Und warum wird jene zusätzliche Gewandung manchen so viel umfassender abverlangt als anderen?
Wissen sie, ich glaube...",
nachdenklich neigte sich das brünette Haupt, sodass der lange Zopf mit den Spitzen beinahe das Gras streifte, während ihr Blick an Thürmer vorbei ins Leere zu gehen schien, "...ich glaube es ist schon eine seltsame Ironie, dass jene Bilder ihrer Hülle zelebrieren, die sich in ihren eigenen, domestizierten Spiegeln doch nicht mehr selbst zu erkennen vermögen.
Darüber habe ich heute Nacht viel nachdenken müssen...."


Madelaine sah den Herrn nun wieder unmittelbar an, lächelnd, fröhlich und unbekümmert.
"Ich glaube, das macht es umso angemessener und erfreulicher ausgerechnet sie hier und heute anzutreffen. Ich denke, dass sie jemand sind, der von Masken weit mehr zu erzählen weiß als andere, weil er ihnen nicht blind verfällt. Sonst wären sie immerhin nicht hier."

Tatsächlich passte dieses Treffen sehr gut zu dem, was der Psychiaterin heute noch bevorstand und was alsbald weiteres nach sich ziehen musste. Wenn auch bloß von einem etwas unkonventionell gewählten Standpunkt aus.
 
"Nun, der Kontext mag es ein wenig darauf angelegt haben, aber letztenendes ist es ja eben auch ein wichtiger Teil, wie man damit umgeht, nicht wahr ?"

Thürmer sah nach oben, wo Mond und Sterne für eine Beleuchtung der Szenerie sorgten. Natürlich hätte er jetzt beginnen können z schazen, was sich dort oben alles tummelte, aber dafür kannte er sich dann wieder nicht gut genug damit aus. Ein paar grundlegende Kenntnisse waren immerhin alles, was er zur Verfügung hatte. Schlußendlich konzentrierte er sich also auf seine momentane Gesellschaft, wie es sich ja auch gehörte.

"In der Tat , friedlich, wenn man von dem Krach, der bei den jungen Leuten als Musik durchgeht einmal absieht. Und die Aussicht hat auch etwas."

Besonders weil alles schön offen war und es schwerer fiel, sich anzuschleichen. Thürmer hatte nicht vergessen, daß es hier Wölfe gab, kleine wie große. Auch war ihm allgemein offenes Gelände lieber.

"Aber es stimmt schon, auch wenn es von der Perspektive abhängt, was keines Glanzes bedarf und wie sich die Schatten wo halten sollten. Eines der interessantesten Gebiete, wenn sie mich fragen, wenn ach nicht unkompliziert und zu einer gewissen Melancholie ladend."

Auch wenn dies natürlich fast schon von selbst zu dem Thema überleitete, das Dr. Raven dann streifte. Er überlegte kurz.

"Gewöhnung, denke ich. Man fühlt sich eher verleitet, sich mit denen zu umgeben, die sind wie man selbst. In-group und out-group nennt man das heute wohl. Besonders wenn die Grppe verhältnismäßig klein ist. Wären sie beispielsweise in Asien bestünde die Chance, daß sie sich an den anderen Weißen orientieren würden, wenn sie die Wahl zwischen denen und den Gelben haben. Gruppeneffekte eben. Ich könnte mir vorstellen, daß es auch bei der Verleugnung einiger Tatsachen eine Rolle spielt. Am Ende ist diese Doppelbödigkeit ein Umstand, den man lamentieren oder bekämpfen kann, der aber auch eine zivilisatorische Konstante darstellt, mit der man sich arrangieren muß, ungeachtet des Verhältnisses, das man dazu hat."

Raven's letzte Äußerung entlockte ihm dann doch eine fragende Reaktion.

"Oh ? Wie das, wenn ich fragen darf ? Das mit den Masken, meine ich."
 
Heiteres Kichern.

„Oh, ich mag jene Klänge gar nicht so furchtbar schlecht leiden. Mag sein sie sind uns etwas fremd, weil wir längst nicht mehr so jung sind wie jene. Aber es wäre ja auch ganz und gar schrecklich, würde die Welt immer da so bleiben wie sie einmal war, finden sie nicht? Das würde dem Ganzen Sein und Vergehen viel von seiner Wertigkeit, seinem Reiz nehmen, glaube ich.“

Das Lächeln der bleichen Brünetten hatte schon beinahe etwas Seliges an sich.

„Wissen sie, Herr Dr. Thürmer, sie sind wirklich eine sehr angenehme Gesellschaft! Man kann so herrlich mit ihnen plauschen! Das mag ich sehr, sehr gern, müssen sie wissen.“

Das geradezu infantil begeisterte Leuchten großer, grüner Augen, die den Herrn halb erwartungsvoll, halb schlicht glücklich zufrieden fixierten ließ dabei kaum Zweifel daran zu, dass sie es damit auch vollkommen ernst meinte.

Die lebhafte Mimik der Malkavianerin wechselte jedoch bald wieder von völliger Unbekümmertheit zu einem Ausdruck zwangloser Nachdenklichkeit.

„Melancholie… ja, heutzutage ein wirklich schönes Wort. Ich mag es sehr, was man darunter versteht. Es ist so schier… wahrhaftig. Das macht es bitter süß und doch verlockend. Weltschmerz… Man muss ein sehr empfindsamer Geist sein um sich dergleichen noch hingeben zu können, gerade wenn man eigentlich –wenn man ehrlich ist- vergessen hat den Weg einzuschlagen, den manche Teile längst gegangen sind…“

In den strahlend grünen Augen zeichnete sich ganz allmählich ein Schwermut ab, wie er kaum dem Wesen der jungen Frau zu entsprechen schien.
Melancholie… Sie erinnerte sich noch an Zeiten in denen man mit diesem Begriff Bezug auf etwas nahm, das sich signifikant von jener eher poetischen Verwendung unterscheiden musste.

Bilder düsterer Vergangenheit.

Das Funkeln von Sternen und Tau im Mondlicht wurde vor ihrem inneren Auge verklärt zu sterilem Glitzern kalten Metalls.

Instinktiv verschränkte Madelaine die Arme vor der Brust und zog die Schultern in unbewusster Abwehrgeste nach oben. Einem aufmerksamen Beobachter mochte hierbei nicht entgehen, dass ihre Hände die Oberarme nicht umklammerten, wie man es vielleicht erwartet hätte, sondern lediglich lose auflagen.

Raven mochte es nicht, wenn man ihre Arme oder Beine berührte, nicht einmal, wenn sie es selbst taten.

Einen Moment herrschte Schweigen. Das Augenmerk der Psychiaterin, welches zuletzt gen Boden gefallen war, richtete sich schließlich wieder dem Himmelszelt entgegen.

Die Schultern senkten sich, die Hände fanden sich bald ruhend auf dem Schoß der Brünetten wieder. Ihre ganze Haltung entspannte sich.

„Ingroup and outgroup“, wiederholte sie schließlich. Es konnte dem Nosferaten unmöglich entgehen, dass die Stimme der Untoten sich gewandelt hatte. Sie war tiefer – und weit weniger elanvoll geworden, nüchtern in Klang und Wort.

„The connection between the construction of such groups and a feeling of cognitive dissonance cannot be argued. Peer groups generate allegiance as well as concepts of an enemy. Nevertheless is every group identity a lie about any individuals actual personality. To adopt lies creates masquerades. To live masquerades kills personalities…“

Erneutes Schweigen, doch bloß für einen Augenblick.

„Stellt sich bloß die Frage, in wie fern dergleichen für unser eins noch von Relevanz sein kann, sein darf. Die Psychologie unseresgleichen unterscheidet sich durchaus erheblich von dem, was wir alle dereinst gewesen sind, ganz so, wie dies auch hinsichtlich der Physiologie der Fall ist. Das Konzept von Eigen- und Fremdgruppen dient letztlich wohl bloß noch als Instrument des Selbstbetrugs, ein Opiat, welches manche von uns ebenso dringlich bedürfen wie Fische das Wasser.
Die konstruierten und schließlich dargestellten Personae sind dem schieren Wort nach bereits nicht mehr als Fassade, Kostüm, Selbstgeißelung zum eigenen Gefallen. Baut ein Betroffener dergleichen auch für seine Umwelt um eine adäquate Kulisse zu kreieren, mag man nicht darum herum kommen einen schlichten Wahn -womöglich im Kontext einer fortgeschrittenen, schizophrenen Erkrankung- zu diagnostizieren."

Denken in Schubladen… ich halte nichts davon, wenigstens nicht, wenn diese eigentlich recht nützlichen Schablonen zu unüberwindbaren Mauern umfunktioniert werden.

Aber eigentlich wollte Madelaine mit den Masken wohl nicht hierauf hinaus. Ich konnte der Versuchung bloß nicht widerstehen jene Angelegenheit aus der Perspektive meiner Profession anzugehen.“


Ligeias Blick sank ein Stück weit. Endlich sah sie ihr Gegenüber direkt an. Die Veränderung ihrer Gesichtszüge hätte nicht umfassender sein können.

Von kindlicher Unschuld war dort nichts mehr zu sehen. Der strahlende Glanz grüner Augen war einem stechenden, durchdringenden Funkeln gewichen. Ein Blick, der durch Mark und Bein gehen musste, ganz so, als würde er mit einem unsichtbaren Sezierbesteck an den Augen seines Gegenübers ansetzen um durch eben jene Seelenspiegel in die Tiefen dahinter zu dringen.
Das Lächeln der vollen roten Lippen erreichte derweil die Augen nicht mehr. Beinahe hatte es etwas Groteskes, geradezu Theatralisches an sich wie sich lediglich ihre Mundwinkel verzogen.

„Sie müssen verzeihen. Meine Schwester ist manchmal ein wenig…regressiv trifft es vielleicht ganz gut. Ich hoffe es macht ihnen nichts aus bis sie sich wieder gefasst hat mit meiner Wenigkeit Vorzug nehmen zu müssen.“
 
Zuletzt bearbeitet:
"So gesehen richtig, aber mir persönlich sind die vertrauten Dinge lieber als neumodisches Zeug, daß für much mit Kunst nur noch am Rande zu tun hat. Geben muß es alles, wenn wir nicht in Stasis ersticken wollen, da stimme ich ihnen zu, aber das allein macht es mir glücklichrweise nicht prinzipiell sympathisch. Geschmack ist eben so eine Sache."

Er nickte kurz auf das Kompliment der anderen.

"Vielen Dank, Miss Raven, das Kompliment kann ich nur zurückgeben ! Was die Melancholie angeht, so hängt es davon ab, was sie unter hingeben verstehen. Natürlich bedingt unser Zustand gerade mit fortschreitendem Alter ein zunehmendes Gefühl eines anhaltenden fin de siecle, wenn sie so wollen. Verfall und Vergehen sind allgegenwärtig und damit nimmt das Vertraute ab und das Fremde zu. Gerade bei Dingen mit einer starken Bindung. Zumindest mir persönlich ist es aber wichtig, sich davon nicht zu sehr beeindrucken zu lassen, sondern nach vorn zu blicken. Und mich mit dem Gedanken zu beruhigen, daß ich es vermutlich nicht mehr erleben werde, wenn sich die letzten vertrauten Dinge entfremdet haben. Viel zu viele von uns vergessen, daß sie nicht für die Ewigkeit geschaffen sind."

Thürmer kratzte etwas Erde vom Boden auf und ließ sie nachdenklich durch seine Finger rinnen.

"Pulvis es et in pulverem reverteris - Erde bist du und zur Erde wirst du zurückkehren..."

Die gewandelte Stimme der Malkavianerin entging ihm nicht. Er war sich nicht sicher, was das genau zu bedeuten hatte, zog es aber vor, zunächst mitzuspielen und sich seine Verwunderung nicht anmerken zu lassen. Er rieb sich die Hände sauber und sah zurück zu seinem gegenüber. Die veränderung ihrer Mimik unterstützte den Eindruck von dem, was hier vorging. Zunächst aber wollte er sich davon nicht einschüchtern lassen und konzentrierte sich daher zunächst auf das gesprochene Wort, daß zu ihm herüberdrang.

"Die Psychologie mag sich teilweise stark unterscheiden, aber trotzdem mag ich ihrer These im Bezug auf Fremd- und Eigengruppen nicht uneingeschränkt zustimmen.
Meiner Ansicht nach sind es gerade die Berührungspunkte dessen, das man als Persönlichkeit definieren könnte, die den Brückenschlag zwischen dem unveränderten Menschen und dem, was aus ihm wird, erlauben und damit für eine kognitive Assonanz sorgen, die einen stabilisierenden Einfluß auf die weitere Entwicklung der person haben kann. In diesem Sinne finde ich, daß zwar nicht von der Hand gewiesen werden kann, daß eine Gruppenidentität die individuelle Identität teilweise stark beeinflussen kann, allerdings auch hier durch die Schaffung eines Referenzrahmens die Entwicklung in Bahnen gelenkt werden, die mittelfristig nützlich sind. Die Inkorporation in die Ingroup 'Vampir' und die Existenzeben 'Mensch' als Outgroup mögen am Anfang schwer zusetzen, aber sie sind demnoch ein nützliches Mittel um langfristig zu erkennen, daß eine Reintegration unmöglich ist und erleichtert es, die Brücken abzubrechen.

Ich würde sogar soweit gehen, zu postulieren, daß die konstruierten Personae gerade dadurch wirksam funktionieren können, daß es eine Kontinuitätslinie gibt, die eine komplette Neukonstruktion unnötig macht. Daß besagte Konstruktion in einen Zustand münden kann, der als Wahn kategorisierbar ist, ist demgegenüber aber unstrittig. Ebenso die Problematik mit festgefügten Schubladen."

Puh, es war eine Weile her, daß er sich mit solchen Dingen beschäftigt hatte. Er konnte natürlcih nicht hoffen, einer entsprechend ausgebildeten Person hier auf Dauer das Wasser reichen zu können, aber das war ja auch nicht der Zweck der Übung, nicht ? Glücklicherweise.

"Oh, ich sehe da wenig Probleme bisher. Wie darf ich Sie ansprechen, wenn Sie die Frage gestatten ?"
 
Die Art wie Ligeia das Kinn reckte als der Nosferatu auf ihre Ausführungen einging sowie das leichte Zucken ihrer künstlich verzogenen Mundwinkel verrieten...Erheiterung vielleicht?
"Ein Mann von Bildung!" kommentierte die Malkavianerin schließlich anerkennend, wenn auch manieriert schmunzelnd.
"Wie...", eine kurze Pause in welcher der Blick der Brünetten Herrn Türmer eingehend musterte, ein wenig so, wie Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts samstagabendlich die Auswahl potentieller Zeitvertreibe in Bars und Diskotheken studierten. "...außerordentlich imponierend."
Zwar ließ das durchdringende, grüne Funkeln ihrer Augen nicht erkennen, wie viel Wahrheit jene Sympathiebekundung enthielt, allerdings musste die Stimmführung doch ein klein wenig übertrieben theatralisch erscheinen. Machte sie das nun unglaubwürdig? Eine Frage, die zu beantworten dem Gegenüber obliegen musste.

In jedem Fall zog Ligeia es nicht in Erwägung den Diskurs -und mochte er vielleicht noch so fruchtbar und anregend, zumindest aber unterhaltsam werden- weiter zu führen. Erfahrungsgemäß beschritten solche Konversationen mit nicht zum Fach gehörenden Dialogpartnern eher früher als später einen Verlauf, welcher letztlich mit der Nennung eines ganz bestimmten Namens einher ging. So sehr sie es auch mitunter genoss, so wusste die Vampirin doch, dass sie heute Nacht nicht über genügend Kapazitäten verfügte um sich zur gegebenen Stunde dazu hinreißen lassen zu können, ihrer leidenschaftlichen Apathie dem Vater der Psychoanalyse gegenüber Ausdruck zu verleihen.
Da man bekannter Maßen das Unerwünschte nicht heraufbeschwören sollte, ließ sie das Thema nun also bei Seite und erwiderte auf die Frage nach ihrem Namen bloß nüchtern:

"Oh, ich bitte sie sich nicht im Übermaß irritieren zu lassen. Mein Name lautet Dr. Raven. Belassen wir es doch dabei, wenigstens solange wir einander nicht vertraut genug sind um das 'Du' zu ergreifen." Ein einmaliges, eigentümlich steifes Augenzwinkern. Nun hatte sich Miss Raven also den Doktortitel herausgenommen. Ein wenig unpassend vielleicht, allerdings kein Grund um in eingehendere Ausführungen betreffs des besonderen Verhältnisses der beiden Schwestern zu verfallen, wenigstens nicht mit einer Person, deren Bekanntschaft man doch gerade erst gemacht hatte. Schon gar nicht in einer solch anderweitig viel zu bedeutsamen Nacht.

Beinahe konnte Ligeia die warmen, salzigen Tränen, welche Madelaine im Geiste vergoss, auf ihren Wangen spüren. Ruhte ihr Augenmerk in der Welt des Sichtbaren auch starr auf ihrem Gegenüber, so konnte sie die Bilder vor dem geistigen Auge ihrer Schwester letztlich doch nicht gänzlich verdrängen. Wie es sie anwiderte. Und doch erinnerten sie gerade jene Szenarien daran, wie wenig sie all die Verzweiflung, die Seelenpein der Älteren übel nehmen dürfte. Wäre es doch bloß nicht so entsetzlich schwierig...
 
Zuletzt bearbeitet:
"Nun, auf den meisten Gebieten ist es eher so etwas wie gefährliches Halbwissen, aber man kann auch nicht überall am Ball bleiben."

Ob das gut oder schlecht war, bliebe jedem sebst überlassen. Er war sich persönlich immer noch unsicher, wie er den Ton als solchen zu deuten hatte. Alles in allem hatte Dr. Raven auf ihn bisher einen recht undurchsichtigen (?) Eindruck gemacht ? Hah, daß er in der Lage war, jemand anderes als undurchsichtig zu bezeichnen, belustigte ihn dann doch etwas. Nein aber ernsthaft, er wußte nicht recht in welche Schubladen er sie sortieren sollte. Gut, er hatte schon ein paar in die er sie sortieren wollte, aber ob das auch die richtigen waren ? Wußte er nicht, nicht zu diesem Zeitpunkt. Einige waren wahrscheinlicher als andere, aber das war auch alles.

Nun, sich nicht übermäßig irritieren zu lassen, war eine Sache, aber zum Glück war es eine andere, nicht übermäßig irritiert zu wirken. Zumal er diese andere Sache auch deutlich besser beherrschte. Er musterte sein gegenüber noch einmal, verhalten natürlich, zu offene Taxierungen gehörten sich nunmal nicht, besonders bei Damen.

"Nun gut, Dr. Raven dann also."

Dann fiel ihm etwas auf, das er dann doch nicht ungefragt lassen konnte.

"Sie mögen die Frage verzeihen, aber sie sind Britin, korrekt ?"
 
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