[ 18.05.2008] eine neue Nacht und ein altes Gespräch

G.I.Giovanni

Michael Köning
Registriert
12. Mai 2013
Beiträge
11.512
Wo bin ich, langsam erinnert sich Michael an letzte Nacht, der Patient, er hatte sein Bestes gegeben und nun lag alles weitere in Gottes Hand. Er hoffe und betete, das dies gereicht hatte, aber wer sich zu sicher ist macht Fehler. So kann ich zumindest nicht operieren, wäre alles andre als Optimal. Wo bleibt denn Vazili?

Gut dann erst Martin erledigen. Er griff zum Privattelefon, Mist nicht ausgeschaltet gewesen, besser auf passen, gerade in einer neuen Stadt.

„ Hallo Martin hier ist Michael.“ Dann schnell zur Sache kommen, wir beide schätzen direkte Vorgehensweisen.

Martin
Die kurze Pause Michaels nutzte Martin um seinerseits anzusetzen.

„Also wegen der Wohnungen, hätte ich schon ein paar geeignete Objekte an der Hand. Sagt mir wann Du kannst und ich mache entsprechende Terminen aus.


Wegen der Klinik bin ich noch nicht soweit. Eine Klinik stampft man nun man nicht eben, aus den Boden schon gar nicht innerhalb ein paar Tagen.“ So würde sich die Michael wohl wünschen, leider etwas realitätsfern. Und was kommt jetzt noch ?

Michael
Schnell, kurz und knapp. Jetzt zu den heikleren Dingen, „Von Prof. Dr. Wissler vom Max Planck Institut hast Du sicherlich schon gehört, der mit der bahnbrechenden Erkenntnisse.“
Und schon war Michael in seinem Elemente und referierte bezüglich der Neuerungen: „Also Wissler ist es gelungen die Strukturen der weißen Blutkörperchen, bzw. der Botenstoffe zu lokalisieren und zu finden, einfach nur genial. Vereinfacht formuliert; eine Reihe von Eiweißstoffen identifizierten sich als Gefäßwachstumsfaktoren. Diese Botenstoffe, welche von den Leukozyten in der Umgebung des verletzten Gewebes freigesetzt werden, regen die Wandzellen benachbarter gesunder Blutgefäße zur Teilung und Reproduktion an. Wissler stieß bei seinen Forschungen auf eine Reihe von Leukozyten-Botenstoffe, die im Ablauf von Entzündung und Wundheilung vielfältige Kontroll- und Steuerfunktionen beeinflussen, wie die Leukomitogene, welche das Knochenmark zur Produktion von weißen Blutkörperchen anregen; die Leukotaxine, welche gleichsam chemische Wegweiser sind und sie dirigieren die Leukozyten zielgenau zum Entzündungsherd; oder die Leukokinesine, welche die Geschwindigkeit, mit der sich die Leukozyten im Gewebe bewegen, bestimmen“

Michael wurde durch ein Räuspern von Martin unterbrochen, oh ich schweife ab.

„ Entschuldigung, wichtig wäre für mich, mehr darüber zu erfahren, an besten aus erster Hand, melde mich bei Vorträge von Prof. Dr. Wissler, etc. Das volle Programm.“ Wieder eine kurze Atempause.


„Wissler hat Schweineblut 10.000 Liter dafür verwendet, sorge hier bitte,das wir welches bekommen. Schlachtereien wird es hier auch geben.“ Eine Klinik macht einen viel seriöseren Eindruck, als wenn eine Privatperson danach fragt. „Nein 10.000 brauche ich sicherlich am Anfang nicht.“ Aber zu viel ist besser als zu wenig haben.

Martin
Immer diese ausgefallenen Wünsche, manchmal nervt dies gewaltig, aber was macht man nicht alles. „Gut, ich schaue was sich machen lässt. Aber versprechen kann ich nichts. Sonst noch was?“

Michael antwortete Martin, „nee, danke reicht doch, ich wünsche Dir eine gute Nacht.“

„Gleichfalls“ und damit wurde das Gespräch beendet.
 
Martin hatte die letzten Tagen an den Antrag für die Genehmigung zum Betrieb des Klinikum oder wie es im jurtischen Deutsch hieß Privatkrankenanstalt gefeilt. Wie Martin diesen Juristen Krempel hasste, könnten diese sich nicht normal ausdrücken wie jeder man ,nein immer dieses Fachchinesisch. Dass die Ärzteschaft eigentlich genauso behaftet war, störte ihn hingegen weit weniger. Im Laufe der Jahre hatte er gelernt selbst die schweren Arztbericht zu lesen und zu verstehen.

Es wären doch so einfach der Antragsteller hat einen Rechtsanspruch auf Erteilung der Erlaubnis wenn kein Versagungsgrund nach § 30 GewO gegeben ist. Auf andere als die dort aufgeführten Gründe darf die Versagung der Erlaubnis nicht gestützt werden.

Wieder las er den alten Text aus Hamburg, der von Finsteral war nicht wortgleich, aber inhaltlich schon, was sollte sich auch großartig ändern mit dem § 30 GewO war der gleichen Bezugspunkt.

Nerv....

Privatkliniken im Sinne von § 30 Gewerbeordnung sind privat betriebene Einrichtungen, die vornehmlich der Durchführung einer stationären Krankenhausbehandlung dienen. Diese Zweckbestimmung ist gegeben, wenn Patientinnen und Patienten in der Einrichtung in ein betriebliches Organisationsgefüge eingegliedert sind, das neben ärztlichen und ärztlich überwachten pflegerischen Leistungen zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden auch Unterbringungs- und Verpflegungsleistungen einschließt und die stationäre Heilbehandlung nicht durch eine ambulante ersetzbar ist, bzw. wenn die stationäre Behandlung nach Art und Umfang wesentlich über eine ambulante hinausgeht……..

Bla bla und so geht noch Seitenweise weiter, wann liegt Unzuverlässigkeit und so weiter und weiter.


Nah endlich ist der Antrag fertig. Jetzt noch zur Post.
 
Zurück
Oben Unten