[18.05.2008] Absprachen unter Königen

Totz66

Kainit
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Moishe rief Melody zurück, teilte ihr mit das sein Meeting ausgefallen war und bestellte sie in eine kleine Bar, das "Stier", nahe der Börse für ihr Meeting.
Der Raum war dunkel und der Ventrue traf dort zufällig an der Bar auf eine Referentin eines ihm bekannten Stadtrats. Einen Calpirinha später zogen sich beide in ein Separe´ zurück und die Dame hatte die Nacht ihres Lebens und Moishe gespeist.
Der Ventrue lies sich Adresse und Telefonnummer der Dame geben "Ruf mich nicht an, ich rufe Dich an" und lies ihr die geschönte Erinnerung an eine stürmische und leidenschaftliche Affäre bevor er sich wegen seines Geschäftstermins verabschiedete, satt und zufrieden.
Dann zog der Ventrue sich in ein anderes Eckchen zurück das abseits neugieriger Lauscher lag und wartete auf seine neue Clanschwester Melody.
 
Moah ey... Die Bar in der Nähe der Börse war eher so ein wenig Schicki Micki... Nichts, was Sahrah in der letzten Zeit besonders häufig auf gesucht hätte... nichts, woran sie besonderes Interesse hatte. Aber hey, sie war niemand, der lang über verschüttete Milch weinte. Sie hatte nach wie vor wenig Bock auf diesen ganzen Mist, aber es hätte sie unglaubliche Mühen gekostet, weiter abgespalten von der Vampirgesellschaft zu leben. Und Lena hatte sie gebeten oder verpflichtet oder verdammt wieder an diesem Leben Teil zu haben. Es war gleichgültig, wie man es nennen wollte. Jammern half nicht weiter, wenn die Welt ein beschissener Ort war. Es galt, das zu nehmen, was man hatte und aus dem Mist Gold zu machen. Nur so konnte man etwas werden. So mancher hätte es wohl auch als Karrieresprung betrachtet, vom Gangrel zum Ventrue befördert worden zu sein – mit Brief und Siegel. Hmmh. Sie musste wohl noch mal ein Wörtchen mit ihrer Prinz reden. Auf Dauer würde es auffällig sein, wenn sie nicht wenigstens ein paar königstypische Eigenschaften an den Tag legte. Melody rollte unter ihrem Helm genervt mit den Augen.

Als sie die Bar betrat, fiel sie hier zwischen den Schlipsträgern, die unter Umständen ein wenig mehr casual gekleidet waren als während ihrer Arbeitszeit, wohl recht deutlich auf. Immerhin trug die Ventrue nicht ihre schmutzige Arbeitskleidung. Im Vergleich zu vorhin war das doch schon mal eine deutliche Verbesserung. Passend zu ihrem Bike hatte sie statt dessen schweres, schwarze Leder an. Sie mochte, wie sich das Material anfühlte und während mancher Vampir die Schutzkleidung von Menschen auf Motorrädern lästig, nervig und für sich selbst nicht notwendig fand, mochte Melody den zusätzlichen Schutz, den diese Kleidung bot. Natürlich hielt ihre Haut mehr aus als die eines Menschen. Erst gestern hatte sie den Beweis angetreten. Es schadete aber nichts, wenn Leder einen Teil des Schadens abhielt. Ihr Leder war gut gepflegt. Wie bei den Waffen machte sie da wenig Kompromisse, aber es war auch getragenes und genutztes Leder und nichts, was nur zu Showzwecken hervor geholt wurde. Wie gestern blitzte ein strahlend weisses T-Shirt unter der der Jacke hervor, die sie nach dem Absteigen halb geöffnet hatte. Wollte man die Waffen an Melody entdecken, musste man schon danach suchen und wissen, was man suchte. Sie stand darauf, das Zeug unauffällig zu halten und trotzdem einigermaßen griffbereit. Auf der anderen Seite waren Leute in Panik wegen Waffen immer etwas, was sie zu vermeiden suchte.

Sie atmete draussen noch einmal tief durch und gönnte sich einen letzten eher kritischen Blick auf das Lokal. Dann trat sie mit etwas, das irgend wo zwischen Schmunzeln und Lächeln lag, in das Lokal ein. Jep, auch die Wahl des Treffpunktes konnte man als Botschaft verstehen auf die eine oder andere Weise.

Ihr Primogen hatte sich in eine Ecke verzogen und so dauerte es entweder etwas, bis sie ihn endlich entdeckt hatte oder er machte die Frau auf sich aufmerksam, deren offenes, braunes Haar in leichten Wellen ihr Gesicht umspielte und deren Gesicht von einem zarten Make Up in Szene gesetzt worden war, welches die Augen voll zur Geltung brachte. Es war nicht ganz unwahrscheinlich, dass die für dieses Lokal etwas exotische Frau den einen oder anderen taxierenden Blick erhielt. Die Gewichtung war wohl von den Männern und Frauen etwas verschieden. Sie sah schon gut aus und würde den Abend wohl nicht allein verbringen müssen, wenn sie es darauf anlegte. Trotzdem war es wohl mehr das nicht ganz passende Outfit, was ihr mehr Aufmerksamkeit einbrachte, weil ihr die überragende Schönheit einer Helena fehlte. So oder so über kurz oder lang kam Melody bei ihrem Primogen an. Jep, ein verschmitztes Schmunzeln blitzte ihm entgegen, während sie ihren Kopf zur Begrüßung leicht neigte.

„Hallo Moishe, danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast.“, begrüßte sie ihren Primogen brav und blieb -oh Wunder- trotz der informellen Ansprache erst Mal stehen. Tja.. ein wenig zeigen, was sie kann, wenn sie will gemischt mit ihrer ganz eigenen Art.
 
"Hallo Melody, schön das Du es so schnell noch einrichten konntest. Setz Dich doch bitte. Möchtest Du etwas trinken?" Vor Moishe stand wie immer zur Tarnung ein Glas mit Whiskey, das Aroma konnte er über Nase und Gaumen geniessen ohne die Flüssigkeit wirklich zu verschlucken und er genoss nun eben eine der Zigarren die für ihn und den Duke bestimmt waren.
"Hast Du die Nachrichten von heute nacht gehört? Es gab ein Feuergefecht nahe des Rotlichtviertels. Irgendwelche Typen haben mit automatischen Waffen ein russisches Restaurant zusammengeschossen."
 
„Irgend etwas ohne Alkohol.“ Die kleine Bewegung mit der Hand machte wohl deutlich, dass es für Melody vollkommen unwichtig war, was vor ihr auf dem Tisch stand. Es war lediglich ihr Eintrittsgeld und sie würde nichts davon trinken. Nur bei dem alkohol blieb sie recht fest. Gerade die Italiener oder wer auch immer sonst unter den Menschen sollte nicht auf den Trichter kommen, dass Sarah Alkohol trank. So was führte immer zu viel zu viel 'Bruderschaft' trinken und sie vertrug das Zeug nun mal nicht. Da galt sie lieber als vernünftige Spaßverderberin, die wegen ihres Motorrades gar nichts trank. Während sie sich brav setzte, verdunkelte sich auch schon schlagartig ihr Gesicht mit der Erwähnung der Schießerei. So schnell waren die beiden beim Geschäft. Zum Glück hatte der Ventrue sich eine Ecke ausgesucht, in der sie unter sich waren und etwas Privatsphäre hatten.

„Das ist der Grund, warum ich möglichst schnell mit dir sprechen wollte. Ich wollte dich vor einem möglichen Krieg in der Unterwelt warnen, bevor er los geht." Tja.. schien inzwischen ein wenig spät dafür zu sein. " Ich weiss nicht, wer das war, aber wenn ich raten sollte, haben die Italiener gerade zum Erstschlag ausgeholt, bevor die Russen etwas unternehmen. Ich kenne noch keine Details, weil ich mich erst gestern bei den Italienern quasi wieder angemeldet habe. Die Russen beschuldigen die Italiener wohl einen Anschlag auf einen der ihren versucht zu haben. Mit gefällt nicht, dass das da heute geschehen. Es sieht mir ein wenig zu sehr danach aus, noch schnell veränderte Fakten für Verhältnisse produzieren zu wollen, nachdem sie seid gestern wissen, dass sie mit mir rechnen müssen.

Ich hatte gehofft, wir könnten die Karre noch unblutig vom Eis bewegen Schätzungsweise wollen die Italiener hier beweisen, dass sie nicht so leicht vom Markt zu verdrängen sind und haben Muffensausen.

Weiss Alexander schon bescheid und wurde sein Geschäft irgend wie betroffen oder wurde das anders aufgeteilt, während ich nicht da war?"

Oh ja... das Rotlichtviertel gehörte den Ventrue. Melody war (wieder) eine Ventrue. War sie jetzt damit auch irgend wie für den Schutz des Gebietes zuständig? Nicht ganz unabsichtlich ließen Melodys Worte den anderen Ventrue im Unklaren, ob sie die Nachrichten nun wirklich gehört hatte oder nicht.
 
"Herr Stahl scheint lieber alleine seinen Geschäften nachzugehen. Das er gestern Nacht trotz Einladung der Verhandlung gegen Oliver Buchet ferngeblieben ist war ein Zeichen dafür und hat sowohl die Archonten als auch den ein oder anderen Ahn vor den Kopf gestossen. Er ist am längsten in der Stadt von unserem Clan, aber wenn er sich nicht in die Domänenpolitik einbringen will ist das seine Sache. Meiner Erfahrung nach ist das eine Entscheidung eines Vampirs die der nur einmal bereut...und zwar für immer."
Moishe zündete sich genüsslich einen seiner Zigarillos an. "Ich darf doch?" Die Frage war eher rethorischer Natur, aber der Jude bemühte sich beim Anzünden Melody nicht zu nah ins Feuer sehen zu lassen und würde den Rauch auch nicht in ihre Richtung blasen.
"Was den Krieg angeht, Du sprichst von den Italienern und Russen. Sind das beides Interessenten im Waffengeschäft oder geht es da auch um andere Bereiche? Ich muss zugeben das ich eher im nach aussen legalen Sektor der sterblichen Welt meine Geschäfte mache. Allerdings demnächst in Waffen Frau Waffenmeisterin..." Moishe lies diese Bombe beiläufig platzen und war gespannt was sich daraus entwickeln würde.
 
„Legales Waffengeschäft... Das hat für mich immer so einen seltsamen, pelzigen Geschmack im Mund. Sei mal ehrlich, das gibt es doch auch nur am Rand. Sicher, da wird viel umgesetzt für die Armeen, aber es ist doch immer wieder erstaunlich, welche Wege auch Neuware nimmt und wo sie plötzlich auftaucht. Also.. ich gehe mal davon aus, dass du diese Art von Waffengeschäft meinst, die mit der Industrie zu tun hat und hier nicht einen der legalen Läden für Luftdruckpistolen und Jäger aufkaufen willst... Und selbst wenn, haben wir in beiden Fällen höchstens am Rande miteinander zu tun, was die rein geschäftliche Seite anbelangt im Normalfall, oder? Beim letzten müsste ich dir allerdings auf den Zahn fühlen. So lang dein Zeug nicht den Weg auf den lokalen Markt findet...“ Da war es schon wieder, dieses charmante, etwas unverschämte Grinsen begleitet von einem kleinen Zwinkern. Es verflüchtigte sich nur all zu schnell auf Grund der Ernsthaftigkeit des anderen Themas.

„Waffengeschäft zum einen – bisher durften die Italiener unter Marty geringfügig mit mischen. Für die Russen ist es in vielen anderen Städten ein angestammtes Gebiet, jedoch nicht hier.

Die Russen sind im Drogen- und Menschenhandel. Zusätzlich sind sie noch im illegalen Glücksspiel im hochpreisigen Bereich dabei und all dem ganzen Scheiss, den sich die hohen Tiere mal zum Amüsement wünschen.

Die Mafia hat auch die typischen Bereiche: Schutzgeld, Drogen, Schmuggel, Hehlerware. Bisher sind sie – auch dank Marty – der größte Posten hier vor Ort. In Burgh tümmelt sich noch das Cali Cartell. Die wirken mehr wie ne Straßengang, versuchen aber auch in allen Bereichen Fuß zu fassen. Neu sind die Chinesen, die den von allen drei allen umkämpften Drogenmarkt noch weiter bereichern wollen, weshalb wir hier insgesamt auf 'nem ziemlichen Pulverfaß sitzen, was das angeht. Nach der Aktion von heute wird sich ne Eskalation wohl kaum noch vermeiden lassen. Das lassen die Russen nicht auf sich sitzen. Die Italiener sind meine erste Wahl, aber was die da heute abgezogen haben“ Sarah verzog unbegeistert ihren Mund. „Wenn sie das waren, dann gefällt mir das gar nicht. Nicht nach gestern.“

So schnell konnte man einen kleinen Rundumschlag in die Finstertaler Verhältnisse bekommen, wenn man lieb mit Sarah sprach und sie gerade gutmütig drauf war oder einem eher wohl gesonnen."
 
"Das ist ja der Sinn der Sache - ich will garnicht das unsere Ware in den lokalen illegalen Markt fliesst. Wir beliefern Regierungen und deren Armeen" wir...das ging aber schnell Herr ben Levy schoss es Moishe durch den Kopf. "Unser Unternehmen wird in Finstertal seine europäische Zentrale errichten. Ich hoffe das wir in ein oder zwei Jahren die Stadt von der infrastruktur her nicht mehr wiedererkennen werden. Da ist schlechte Presse durch erschossene Passanten mit einem Maidland Tech Sturmgewehr geschäftsschädigend. Im Gegenteil will ich mit Dir zusammenarbeiten damit unsere Waffen nicht auf der Straße landen. Wenn Dir trotz aller Schutzmaßnahmen mal welche unserer Waffen angeboten werden sage ich Dir jetzt schon zu Dir die ganze Charge abzunehmen - zum bei Dir üblichen Marktpreis als Ausgleich für Deinen Aufwand." Sollte ich aber merken das Du daraus versuchst ein Geschäft zu machenindem Du unser Zeug selbst klaust und an mich wiederverkaufst gnade Dir Gott.
"Was Deine Einschätzung der Machtstrukturen in der Unterwelt angeht...in Berlin und anderen deutschen Großstädten sind die Italiener schon rausgeflogen, es würde mich wundern wenn das hier anders wäre...die Russen sind hungriger und in der Überzahl und die Triaden gnadenlos und effizient...mach Dich beiden Parteien unentbehrlich, säg diese Italiener ab und teile großzügig den Markt unter den beiden Organisationen auf. Unsere Disziplinen machen uns das leicht...und Du kannst bei den wichtigen Leuten die Dir genehme Gesinnung verankern...sehr nützlich dieses Vorgehen und man muss sich selbst nicht einmal die Hände schmutzig machen."
 
Unsere Waffen? Na, wer arbeitet mit dir zusammen?

Ups? Meinst du mich? Bin ich etwas doch nicht so unerträglich? Aber ja.. Zusammenarbeit ist gut. Hmmmh.. Soll ich dir jetzt auf die Nase binden, dass unsere *hüstel* Clandisziplinen etwas sind, in dem ich furchtbar schlecht bewandert bin? Na... mal schauen, Herr ben Levy, was wir daraus machen...

„Eine vernünftige Infrastruktur kann die Stadt gut brauchen und ich gehe davon aus, dass du das Zeug gut schützen wirst. Das musst du auch, denn alle Organisationen werden sehr mit der Produktion liebäugeln und mehr als nur eine ist auch gern mal im Bereich des Terrors aktiv. Die Italiener haben längst nicht mehr nur die Italiener, täusch dich da nicht. Der Lokalmatador ist ein Mann namens Hergül.“ Sarah legte den Kopf kurz etwas schräg. „Ich schätze, ich habe gestern seine Aufmerksamkeit erregt. Ich gelte noch aus Martys Zeiten als etwas, was man nicht anrührt. Einer seiner Leute hat das leider gestern etwas verfrüht austesten müssen und hat den Schweinkram nicht überlebt. Ich hab' so den Verdacht, dass sie mich mehr testen wollen könnten als mir lieb ist. Dann haben die Wichser ausgespielt. So lang ich Hergül nicht gesehen habe, sollte ich mich leider bei den Russen etwas bedeckt halten und die Triaden sind hier noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt... leider. Ich weiss nicht, wer hinter denen steht. Aber wenn wir die Calis vernachlässigen, verlieren wir Burgh. Das ist zur Zeit mit dem gesperrten Tunnel eh ziemlich mies.

Und mach dir keine Sorgen. Das Zeug kommt postwendend zu dir zurück. Immerhin wollen wir den Kram hier von der Straße weg halten.“

Verdammt.. ich muss echt mit Lena reden, wegen dem Köingskram...das ist sonst echt verflucht auffällig mit der Zeit
 
"Nun, die Infrastruktur wird notwendig sein und wegen der Sicherheit mach Dir keine Sorgen, da bin ich unter anderem selbst für veranwortlich. Ich bin auch schon dabei Kontakte zur lokalen Politik und Industrie zu knüpfen, immerhin braucht ein internationaler Waffenkonzern Freunde in hohen Positionen und auch Zulieferbetriebe.
Aber jetzt mal zurück zu Dir, ich hab den Eindruck das Du ähnlich wie Stahl gerne wenig mit den Clansgeschäften zu tun hättest, das ist auch von meiner Seite aus in Ordnung, aber eine gewisse Verknüpfung wird sich durch das neue Amt automatisch ergeben. Ich vermute das Clanmitglieder an Dich herantreten werden und der Clan wird erwarten das Du seine Politik unterstützt...wie gut hat Dich unser Erzeuger in unseren Sitten und Gebräuchen unterwiesen?" Bitte sag gut, sonst bist Du die dritte die ich erst anleiten muss.
 
„Geh mal davon aus, dass der eine oder andere Politiker auch auf der Gehaltsliste der Kartelle steht.“

Dann sah die Ventruegangrel ihr Gegenüber ruhig und klar an Es war kein echtes Zögern, was er da wahr nahm. Die junge Frau vor ihm wollte einfach nur sicher gehen, dass ihr Primogen sich klar darüber war, wie ernst sie es meinte und wartete deshalb, bis er ihren Blick einfing und direkt begegnete. Auch das war so eine Kleinigkeit, die bei den Ventrue Sitte war: Schaue deinen Ahnen in die Augen. Vertraue ihnen.

„Du schätzt mich falsch ein.“, kommentierte sie seine Aussage zu ihr und ihren Wünschen. „Als wir uns das erste Mal heute Nacht trafen, klammerte ich mich noch an meinem Status als Freie fest, die sich von allem abgewendet hatte, was unsere Gesellschaft zu bieten hat und fordert. Ich werde dich nicht mit Einzelheiten langweilen, wie beschissen mein Kontakt schon zu Lebzeiten zu unserer Art war und warum ich glücklich war, den ganzen Mist hin schmeissen zu können und dass ich bei Marty unter schlüpfen konnte mit der Genehmigung von Buchet. Ich habe ihn geliebt und ich liebe ihn immer noch.“ Sarah lächelte kurz bitter. „Ich dürfte eine der wenigen sein, bei denen er die Liebe erwidert hat. Das hat ihn nicht daran gehindert mich töten zu wollen und deshalb hat mich meine Liebe nicht mehr daran gehindert euch zu helfen und das Richtige für die Stadt zu tun. Ich mag unsere Gesellschaft immer noch nicht und ich wäre wahnsinnig froh, ihr weiter den Rücken kehren zu können. Diese Option besteht nach dem Gespräch mit unserer Prinz nicht mehr. Ich bin Ventrue und ich bin Teil der Gesellschaft. Mit allen Rechten und Pflichten, die damit verbunden sind. Ich bin niemand, der verschütteter Milch hinter her weint. Ich finde mich mit dem ab, was ich vor finde und handele danach. Ich gehöre zum Clan und ich werde an allem teil nehmen, was ihn anbelangt.“

Sarah zuckte mit einer Schulter und irgend wie umspielte schon wieder ein Schmunzeln um ihre Lippen. „Sorry, Darling aber ich fürchte, so leicht wirst du diese Laus in deinem Pelz nicht los. Obwohl ich mir im Nachhinein einen anderen Start für uns gewünscht hätte, ist es vielleicht ganz gut so. Du hast in mir jemanden, der ziemlich gerade heraus und direkt ist. Mein Temperament darfst du“ Jip, sie amüsierte sich offensichtlich königlich bei den nächsten Worten und das Vergnügen blitzte in ihren Augen. „durchaus mit den Gelehrten vergleichen. Ich stehe ihnen da in nicht viel nach.“

Tja... sehr unverfängliche Worte, wenn man nicht mit den Clans der Camarilla und ihren Namen vertraut war. „Wenn ich anfange, mich bei dir so zu verhalten wie du mir gegenüber vorhin auf dem Schrottplatz – dann bin ich wahrscheinlich kurz vorm Platzen und werd' den Kram nicht mehr lang durch halten.“ Strich die Ventrue sich jetzt wirklich eine Haarsträhne aus dem Gesicht? „Und du kannst dir sicher sein, dass zwischen uns ganz gewaltig was schief läuft, wenn nicht irgend was vor Ort ist, was mich ausnahmsweise spielen lässt. Ich würd' ja sagen, ich kann den Scheiß, wenn ich will und meistens will ich nur begrenzt. Ich werd' wohl immer etwas... unkonventioneller sein als die anderen, aber das bedeutet nicht schlechter. Ich schlage vor, dass du mich testest und dir selbst ein Urteil über die Güte meiner Erziehung bildest. Das wird dir mehr sagen als irgend welche Beteuerungen von mir.

Sicher, ich habe mir auch jetzt noch Dinge heraus genommen, die ich mir nicht nehmen sollte, würde ich mich nach den Maßstäben korrekt verhalten. Aber Butter bei die Fische: Habe ich seid unserem vorletzten Telefonat noch etwas getan, was dich richtig auf die Palme brachte und dazu, den Kopf in deinen Händen vergraben zu wollen? Selbstverständlich abgesehen von der erfreulichen Nachricht, dass ich zu deinem Clan gehöre.“
 
"Ja, bestimmt...aber die haben nur Geld oder Gewalt als Druckmittel und nicht unsere Möglichkeiten zu überzeugen umd unsere Ziele durchzusetzen!"

Auf Melodys überraschende Erklärung hin hob Moishe nur eine Augenbraue. "Es freut mich wirklich das zu hören Melody! Ich bin über jedes Clansmitglied in Finstertal froh das sich einbringen will und möchte hier etwas für unseren Clan bewegen. Dabei brauche ich jede Hilfe die ich kriegen kann. Die Stärke der Ventrue ist das sie zusammenarbeiten. Wir bauen gemeinsam etwas auf und das will ich auch für Finstertal. Wir helfen einander, bieten einander Beistand und Schutz wenn wir können. Du steckst über das Waffengeschäft bereits tief in all den nicht legalen Geschäftszeweigen der Sterblichen die es in Finstertal gibt. Ich würde Dir gerne die alleinige Verantwortung über diesen Bereich für unseren Clan überlassen. Ich wäre froh wenn ich mich um das Thema nicht auch noch kümmern müsste und jemanden im Clan hätte der sich mi diesen Dingen auskennt...Einverstanden?"

Dann machte Moishe eine Pause und kam auf das heikle Thema ihrer Begegnung auf dem Schrottplatz zu sprechen.

"Melody, ich bin ein Ventrue und habe als solcher auch meinen Stolz. Wie Du mir auf dem Schrottplatz begegnet bist war von den Umgangsformen her die unterste Schublade. Du hast mich dabei respektlos behandelt und mich damit auch blossgestellt. Auf Impertinenz und stilloses Verhalten reagiere ich immer auf diese Art...ich bin nämlich überzeugt das ein Mann dem seine Würde im Clan wichtig ist über dergleichen Affronts steht und das auf eben diese Weise seinem Widerpart klarmacht.
Wir sind Ventrue, unser Blut ist alt und das edelste auf der Welt...also haben wir die Verpflichtung diesem Anspruch auch gerecht zu werden. Wer sich verhält wie Du auf dem Schrottplatz bringt Schande über sich und den Clan...und das werde ich als Primogen nicht tolerieren, denn es beschämt den Ruf von allen von unserem Blut. Der Anspruch den wir an uns selbst haben muss höher sein als das. Du siehst das ich überhaupt kein Problem mit einem lockeren Umgangston habe, im Gegenteil. Im Rahmen einer privaten Unterhaltung und positiven Arbeitsatmosphäre ist er sinnvoll und hält die Dinge unkompliziert. Aber gegenüber Aussenstehenden repräsentierst auch Du den Clan der Könige und wenn Du die Leute mit denen Du sprichst nicht wirklich gut kennst oder als Freunde betrachtest erwarte ich ein korrektes Auftreten. Wer Respekt erwartet muss zuallererst selbst respektvoll und korrekt auftreten...das verlange ich von all unseren Clansgeschwistern. Daher bitte ich Dich mit mir nie und vor allem nicht vor Dritten auf diese Art und weise zu sprechen. Wir sind Ventrue und als solche müssen wir auch handeln.
Was Deine Frage angeht,natürlich habe ich in den letzten Stunden nichts schlechtes über Dich gehört...wenn in dieser kurzen Zeit seit unserem Treffen Beschwerden gekommen wären wäre ich Dir gegenüber in dieser Unterhaltung nicht so locker gewesen.
Wir haben uns umgangssprachlich aneinander gerieben, aber das ist jetzt vorbei. Wir fangen gemeinsam miteinander von vorne an. Aber Du hast meine Frage nicht beantwortet: Kennst Du unsere Gebräuche und wie gut bist Du in unseren Disziplinen ausgebildet?"
 
„Selbstverständlich.“, sagte Melody und nickte leicht, als Moishe sie zu ihrem Einverständnis fragte, den Bereich der illegalen Geschäfte für die Ventrue zu übernehmen. Ob er ahnte, was er da anbot? Er sprach da nicht nur vom Waffengeschäft und Melody fragte sich, ob sie sich da nicht ganz dezent ein wenig überhob. Aber hey, sie konnte immer noch im Hilfe bitten mit dem Clan im Rückhalt.

Dann kam die kleine Moralpredigt, die zwar bestimmt, dafür aber immer noch recht locker war.

„Um es noch mal ganz deutlich zu sagen: Bevor ich heute Abend mit dir telefoniert hatte, habe ich mich nicht als Ventrue gesehen und wurde auch nicht mehr als solche hier geführt. Ich stand abseits der Gesellschaft und wollte mir einfach alles nur vom Hals halten. Ich weiss, was es bedeutet, Teil dieses Clans zu sein. Bitte entschuldige, dass ich deine Frage falsch verstanden hatte. Ich dachte, du hättest nach dem etikettalen Teil meiner Erziehung gefragt und diesen Teil habe ich dir auch beantwortet mit dem Angebot mich zu testen. Meine Einschätzung meines Potentials in diesem Bereich mag eine andere sein als deine. Ich meinte auch nicht, was du von anderen über mich gehört hast, sondern wie du mich selbst dir gegenüber erlebt hast seid dem Telefonat. In meinem Metier kann ich es mir allerdings nicht immer leisten, höflich und zuvorkommend zu Fremden zu sein. Ich werde meinen Stil anpassen, so weit es vertretbar ist.

Was den anderen Teil angeht... bitte lass mich die Antwort noch einen Moment zurück stellen und lass mich zunächst zwei Gegenfragen stellen. Wie lang dauert die Ausbildung in unserer Familie unter gewöhnlichen Umständen im Durchschnitt als Diener und als Kind? Die zweite Frage lautet: Was schätzt du, wann ich in unsere Welt geboren wurde?“

Ja, so eine Frage war immer ziemlich schwer. Vom Äußeren konnte man bei Vampiren kaum ausgehen. Selbst wenn Moishe nicht von selbst auf das Thema zu sprechen gekommen wäre, hätte Melody es von sich aus angeschnitten. Dabei ging es ihr weniger um die Disziplinen als mehr um die Bereiche der klassischen Ausbildung, die nichts mit Vampiren zu tun hatte. Melody kannte sich in der Straße und im Kampf aus. Alles, was sie über das Geschäft gelernt hatte, hatte sie von Marty – und der war nun wirklich kein klassischer Lehrmeister oder ein Überflieger in Buchhaltung oder ähnlichem. Da hatte die junge Dame noch so einiges an Defiziten, die sie auf zu holen hatte. Von den Disziplinen mal ganz zu schweigen.

Nach dem Moishe ihr geantwortet hatte, nickte sie leicht und schloss dabei kurz ihre Augen. Dann sah sie ihn wieder direkt und offen an. „Ich lebe noch nicht einmal ein halbes Jahrzehnt in der Nacht.“ Genau genommen war es nur geringfügig mehr als 4 Jahre, aber wer nahm es schon so genau? „Meine Zeit bei Ashton selbst war wesentlich kürzer. Davor habe ich nicht den Ventrue gedient, sondern war für kurze Zeit die Dienerin einer Künstlerin, die, wenn du mir erlaubst, so über sie zu reden, gelinde gesagt despotisch war. Ich habe erstaunlich schnell die Freisprechung erhalten, auch wenn geplant war, dass Ashton weiter mein Mentor bleibt. Sein Tod hielt ihn nachdrücklich davon ab. Meine restliche Zeit verbrachte ich eher in Gesellschaft von Leuten wie Marty. Da zählte es nicht, wie gut ich manipulieren kann. Dort zählte nur, wie gut ich einstecken und vor allem austeilen kann. Im letzteren liegt mittler Weile meine Stärke. Du siehst, mein Gemüt ist nicht das einzige, in dem ich den Brujah mehr ähnele als unserem Clan.

Zusätzlich wurde ich in die Nacht geholt, bevor ich irgend eine Form von normaler Ausbildung machen konnte. Asthon hatte keine Zeit mehr, mir im Bereich der Finanzen, Gesetze oder ähnlichem auch nur im Ansatz ausreichende Kenntnisse zu vermitteln. Die letzten Jahre brauchte ich sie fast nicht.“
 
"Nun, die Ausbildug endet nie, wer etwas anderes behauptet täuscht sich. Jedesmal wenn ich auch nur mit meinem Mentor telefoniere lehrt er mich Dinge von denen viele nie etwas erfahren werden. Auch in unserem Gespräch lerne ich mich anzupassen, Wissen weiterzugeben andere Denkweisen zu ergründen. Aber ich nehme an Du willst mir sagen das Deine Ausbildungszeit kurz war?" War ja klar!

Nach Melodys Antwort nickte Moishe. "Gut, das war eine kurze Lehrzeit, aber selbst in vier Jahren hätte Ashton Dich zu einem anderen Auftreten anhalten können. Nun, sei es wie es sei, gute Manieren sind etwas das immer bessere Erfolge zeitigt wenn man Personen einschätzen will. Ich kenne Ahnen unseres Clans bei denen nur das Heben ihrer Augenbraue knallharte Söldner erstarren und professionelle Mörder anfangen zu ihrem Schöpfer zu beten. Du solltest damit anfangen andere Personen zu führen, Du brauchst für Deine Aufgaben sowieso vertrauenswürdige Hilfe...wir sind bei Tage angreifbar ohne Schutz und für den Notfall müssen Leute da sein die während Du ruhst Entscheidungen treffen können. Was hast Du gemacht bevor Du in unserer Gesellschaft gelandet bist?"
 
Wenn Sarah nur genau wüsste, welches Todesdatum sie jetzt laut Papaieren hatte und wann ihre Freisprechung gewesen war... sie musste unbedingt noch mal mit Lena reden und Einsicht in ihre Unterlagen bekommen. Es ging nicht an, dass sie sich dort verhaspelte. Deshalb wagte sie auch nicht, Moishe zu sagen, dass er die Zeit mal ganz gewaltig nach unten korrigieren durfte. Wenigstens nicht so gewaltig, wie es der Realität entsprach: einen Zeitraum, den man noch in Wochen zählen musste gerade eben etwas mehr als einen Monat...

„Hörst du häufig nur das, was du erwartest oder hören willst?“ fragte Melody Moishe. Ihre Stirn krauste sich und sie lehnte sich zurück. „Oder haste den Satz: 'meine Zeit bei Ashton selbst war wesentlich kürzer' aus irgend welchen anderen Gründen nicht gehört? Vielleicht solltest du uns beiden einen Gefallen tun und eine Kopie meiner Akte anfordern. Dann hast es schwarz auf weiss und ich muss nicht über alles mehrfach reden. Ashton existiert allein schon seid zwei Jahren nicht mehr.“ Melodys Augen rollten etwas und sie schüttelte leicht den Kopf. Dann atmete sie bewusst durch.

„Ich hab' als Quereinsteigerin bei einem kleinen Zeitungsverlag gearbeitet und für die Artikel geschrieben. Nicht weltbewegendes. Es ging immer nur um Lokales aber ich hatte damit mein Auskommen statt mich auf Daddys Geld aus zu ruhen..“
 
"Ich hab Dir nicht vorgeworfen das Du von Beruf Tochter bist...und Unaufmerksamkeit kann man auch anmahnen ohne jemanden dabei anzugreifen. Das war der Punkt den ich mit Respektlosigkeit meinte. Ein "Wie ich schon anmerkte" hätte da eben vollkommen ausgereicht und nur der Aussage vorangestellt werden müssen um dieser die Spitze zu nehmen und die Botschaft trotzdem rüberzubrignen."
Moishe war verwirrt, das war nicht gerade ein Lebenslauf wie er häufig bei den Ventrue vorkam...gewöhnlich wählten die Ventrue Leute mit mehr Einfluss in ihre Reihen. Vielleicht hatte da jemand versucht die Maskerade zu wahren und eine Zeugin zu einer der unseren gemacht?
"Wie kam es zu Deiner Verwandlung?"
 
Sarah sah Moishe für einen Moment wirklich verdutzt an, bevor sie leise und perlig auflachte. In ihren Augen blitzte der Schalk wie nichts Gutes, bevor sie sie kurz schloss und sie in einem salonfähigen Augenaufschlag wieder öffnete. Wie hatte es die Ventrue geschafft, dabei ihren Körper in eine Position zu bewegen, die sie aufrechter sitzen ließ als zuvor? Ihre Knie waren geschlossen und die Unterschenkel ein wenig schräg nach rechts gestellt in einer perfekten, sittsamen Haltung, die bei einer Frau in Ledermontur... nun, gehen wir nicht weiter darauf ein.

„Mein werter Moishe, wie ich bereits anmerkte, verfüge ich sehr wohl über die Stilmittel mich in geziemender Weise aus zu drücken. Ich habe dir angeboten, mich einem Test zu unterziehen und ich bitte um Vergebung nicht bemerkt zu haben, dass eben jener mit meinen Worten bereits initialisiert wurde. Gleichwohl bleibt natürlich auch der Teil meiner Antwort bestehen, in dem ich dir ans Herz legte im privaten Umfeld meinen direkteren Umgangston vor zu ziehen. Meine Grundhaltung, wenn ich dieses kultivierte Betragen pflege, ist leider in der Regel nicht die freundlichste – vor allem im privaten Rahmen. Wenn dir dieser Ton so deutlich angenehmer ist, bin ich ohne Frage bereit, ihn jederzeit dir gegenüber anzuschlagen. Bitte erlaube mir jedoch zu empfehlen, dies auf Schulungssituationen und gemeinsamen Begegnungen mit anderen zu beschränken, die du noch nicht für einen legeren Umgangston frei gegeben hast. Ich bin fest in dem Glauben, dass diese Regelung unserer Zusammenarbeit zuträglicher wäre.

Selbstverständlich habe ich von dir zu keinem Zeitpunkt den Vorwurf vernommen von Beruf Tochter zu sein. Ich bedaure zu tiefst, diesen Eindruck bei dir hinterlassen zu haben. Ich fürchte, dieser Einwurf von mir ist meinem jungen Alter geschuldet und viel mehr in mir selbst und meinem Abgrenzungswunsch gegenüber meinen Eltern verwurzelt. Gleichzeitig wollte ich dich in offensichtlich etwas ungeschickter Art darauf aufmerksam machen, dass es mir eine Freude wäre, von dir lernen zu dürfen, aber gleichzeitig verdeutlichen, dass ich dir nicht gern zur Last fallen möchte.“ Die Bitte um Entschuldigung erfolgte dieses Mal nonverbal mit einer kleinen Geste der Hand. Die Hände der Ventrue kamen danach brav gefaltet auf dem Tisch zu liegen – dort, wo der Ahn sie ohne Probleme sehen konnte und die jüngere nicht verdeckt irgend etwas mit ihnen anstellen konnte.

„Was deine letzte Frage betrifft, so möchte ich dich bitten, mir mit der Antwort Zeit zu geben, bis wir uns etwas näher kennen gelernt haben. Es ist doch eine Frage von sehr privater Natur und ohne dir zu Nahe treten zu wollen, stammen wir zwar aus einer Familie, sind aber noch nicht gut miteinander bekannt. Ein Umstand, der sich bald ändern wird, wie ich zu hoffen wage.“

Nach ihrer wohl gesetzten Antwort behielt die Ventrue ihre Haltung bei und wartete aufmerksam auf die Entgegnung ihres Primogens.
 
Moishe zuckte die Schultern und lies ein "Einverstanden" verlauten. "Du sagst es mir wann und wenn es Dir gefällt, ich war nur verwundert wie eine Journalistin zur Assistentin eines illegalen Waffenhändlers wird, nichts weiter. Aber kommen wir wieder zu den Geschäften. Ich vertraue Dir die Unterweltgeschäfte unseres Clans in Finstertal an, das gilt so lange Alexander Stahl als Prätor, also im Clan r anghöchsten Ventrue in Finstertal da nicht dazwischenhaut. Er steht der Gerousia, also der clansinternen Hierarchie der Ventrue in Finstertal vor. Als Primogen verlange ich von Dir als Gegenleistung für dieses Handelsprivilleg einmal darauf zu achten das keine Waffen aus der Maidland Tech - Produktion auf dem illegalen Markt landen und das Du Dein Ohr auf der Straße im Millieu hast und mich vorwarnst wenn da was passiert. Wenn Du Deine Autorität bei den Gangstern untermauern musst ziehst Du mich wenigstens kurz zu Rate bevor Du handelst. Ist das in Ordnung für Dich?"
 
Da Moishe in normalem Ton weiter sprach, schummelte sich wieder ein Schmunzeln in das Gesicht der Ventrue und sie lehnte sich entspannt zurück. Er war zwar nicht darauf eingegangen, aber wenigstens reagierte er vernünftig und signalisierte mit seiner Art, was er wünschte. Na ja... wahrscheinlich wünschte sich der Mann trotzdem generell höflicheres Benehmen von Melody, aber es war so verflucht anstrengend und kompliziert immer alles artig zu formulieren. Natürlich ging es, aber Sarah mochte die direkte Art lieber. Das werde ich tun.“, sagte Sarah sanft es war durchaus eine Art von Versprechen, wenn sich das ganze zwischen ihnen beiden gut anging. Allerdings meinte sie leider nur das Erzählen ihrer eigenen Geschichte und die Akzeptanz von Alexander Stahls Dominanz. Bevor sie weiter redete, achtete sich noch einmal sehr genau darauf, dass keiner hier irgend etwas mit hörte oder zu dicht an ihnen dran war. Das Umsehen war wohl deutlich für Moishe zu bemerken. Hmmh.. nein... es war ihr hier zu voll, zu unsicher.

„Ah, ich brauche frische Luft. Begleitest du mich ein wenig?“
 
Moishe erhob sich und warf genügend Geld für Getränke und Trinkgeld auf den Bartisch. Dann nahm er seinen Mantel und zog ihn an. Dann reichte er Melody mit einem Schmunzeln den Arm: "Edles Fräulein, darf ichs wagen Arm und Geleit Euch anzutragen?"
 
Melodys Lippen zuckten schmunzelnd. Den Arm nahm sie mit folgenden Worten an. „Wie, er nennt mich nicht schön sondern edel, damit ich eben jene Eigenschaft verneine? Ein frecher Mann mich hier begleitet, nennt er mich doch auch noch schnippisch, denkt man seine Worte weiter. Der Margarethe gar nicht gleich, nehm' ich ihren Arm mit Vergnügen an.“

Die Theater AG ließ grüßen. Mit weiteren Worten wartete Melody bis sie draussen waren und sie zufällige Mithörer während ihres kleinen Spaziergangs ausschließen konnte. Da wurde das Thema leider wieder etwas ernster und ihr Tonfall weniger gewählt.

„Was das zu Rate ziehen angeht.. wenn Zeit dazu ist, werde ich es tun. Allerdings werden sie mir nicht immer die Gelegenheit geben erst zu telefonieren. Hugo hat es gestern auch nicht getan. Und ich kann von Glück reden, dass Marty den Ruf hat, den er hat. Hugo hat's nicht überlebt. Nicht, weil ich ihn nicht hätte verschonen wollen, sondern weil die anderen es nicht witzig fanden, dass er eigenmächtig glaubte einen Befehl seines Bosses übergehen zu können. Von mir bekam er nur das, was er mir in ähnlicher Weise zu fügen wollte: ein Messer in seinem Bauch. Ich wollte einen Arzt für ihn und das sein Arsch mir gehört, wenn er überlebt. Kurz darauf durfte ich mir sein Hirn vom T-Shirt sammeln, weil ich ihm nicht direkt die Kehle durch geschnitten habe.

Die Aktion mit der Schießerei lässt mich nichts gutes ahnen, was die Tests betrifft, die mir noch bevor stehen. Ich grübel' bereits darüber nach, wie ich dem effektiv zuvor komme. Die Russen wären natürlich eine Möglichkeit, allerdings breche ich nicht gern ohne Anlass mein Wort und wahrscheinlich ist Hergül jetzt zu mindest neugierig auf mich.“

Tja... da war er hin der Faust und musste dem schnöden und durchaus brutalen Leben weichen. Den Arm von Moishe... behielt sie...
 
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