[16.04.] Später Gast

B

Blue Custer

Guest
Von Weitem schon höre ich das dröhnende Wummern der Bässe. Ich beschleunige meine Schritte und schon sehe ich die Leuchtwerbung.

Das Mexican

Junge Leute stehen in einer Schlange vor der Tür. Mit Regenschirmen vor dem scheußlichen Wetter geschützt. Ich werde langsamer will lieber gleichgültig und cool erscheinen. Soll niemand meine Verwirrtheit bemerken.
Blut dampft... Fleisch zerreißt... Knochen splittern
Soll vor allem niemand meine Schuld sehen, die noch so frisch ist, die mich verfolgt.
Ich gehe auf den Eingang zu, seitlich am Gebäude entlang, das Dach bietet nur wenig Schutz, aber ich habd as Gefühl, die Mauer wärmt. Ich weiß nicht wie ich aussehe, aber ich hoffe, der Türsteher hat Mitleid mit mir und läßt mich rein. Und so schaue ich ihn naß und bittend an...
 
Als die Schlange soweit ist das du an der Reihe bist schaut Dich der Türsteher etwas gleichgültig an und lässt Dich herein.

Im innern ist es herrlich warm, aber irgend etwas ist komisch. Es sind verdammt wenig Gäste hier. Die Uhr die du siehst zeigt 01:30 an, und die Tanzfläche ist leer. Die Gäste die da sind füllen die riesige Disco kaum aus. Und die wenigen die da sind haben alles andere als Spass. Die meisten sind an einer der vielen Bars und starren auf den Drink der vor Ihnen steht. Die Musik ist laut und der Bass hämmert in den Eingeweiden. Aber sogar das wirkt deprimierend, denn irgendwie scheint diese Musik endlos zu laufen und trotz der harten Techno Beats traurig zu sein.
 
Licht flackert und Bässe hämmern. Es ist Techno und ich hasse Techno. Egal, es ist warm und das tut gut.
Ich gehe an die Bar und bestelle mir eine Cola.
"Was ist denn hier los, alle so traurig, hab ich was verpaßt?"
Ich nippe an der Cola, doch ehe ich die Antwort abwarten kann wird mir entsetzlich schlecht. Ich halte mir die Hand vor den Mund und diese Geste kennt der Barmann. Er deutet mit einem Nicken in Richtung der Toiletten...
 
Bevor der Barman antworten kann ist Brenda auch schon verschunden. Die Cola fliesst vermischt mit ein wenig Blut so wieder aus dem Mund raus. Brende will sich übergeben aber es kommt nichts als Blut aus Ihrem Mund.

Out of Character
Streich Dir mal nen Blutpunkt.
 
Rote Blutsprengel zierten die ohnehin nicht ganz saubere Kloschüssel. Aber endlich hörte das Würgen auf und auch der Blutfluß endete. Das Blut, was ich noch im Mund hatte, schluckte ich herunter.
Mit Klopapier wischte ich so gut es ging, die Blutspritzer am oberen Rand der Kloschüssel ab und betätigte dann die spülung. Gurgelnd wurde das erbrochene Blut weggespült.
Mit der Hand vor Mund und Nase ging ich zu den Waschbecken und schaute im Schein des unwirklichen Neonlichtes in den Spiegel.
Was bin ich? Wer bin ich?
 
Fassungslos das sie von einer Cola nach so langer Gefangenschaft sich übergeben muste steht Brenda vor dem Spiegel. Eine Frau anfang 20 betritt die Ortschaft und verschwindet still in einer der Kabinen. Sonst ist auch hier alles ruhig.
 
Sie wird denken, daß Du Nasenbluten hattest.

Ich beug mich über den Wasserhahn und nehme einen Schluck Wasser in den Mund. Mir wird wieder schlecht und noch bevor ich mich übergeben kann, spucke ich es aus. Rötlich fließt es ab.
Ich hole tief Luft, so wie immer.
Dumme Gans, Du bist tot, Du mußt nicht atmen
Mit ärgerlicher Handbewegung wisch ich den Gedanken weg und geh zurück zur Bar.
Meine Cola steht noch da, aber ich rühr sie nicht mehr an.
Die Nässe meiner Kleidung ist unangenehm, aber im Moment bin ich froh, daß ich überhaupt irgendwo drinnen bin.

"Was ist los? Ist wer gestorben?" Ich setz ein Lächeln auf, von dem ich denke daß es niedlich ist und richte die Frage an den Bartender...
 
Zuerst bemerkt er Dich gar nicht, aber als Du Ihn ansprichst wendet er sich Dir zu. Wieso? Ist nur wenig los heute. antwortet er Dir knapp in einem belanglosen Ton.
 
Er nimmt den Schin wortlos entgegen und gibt die das Passende Wechselgeld. Vor der Tür stehen immer ein paar. gibt er Dir eine knappe Antwort.
 
Oha, der ist ja echt mies drauf. Er wäre noch mieser drauf, wenn er wüßte, was ich für Bilder in meinem Kopf habe.
Ich stopf das Wechselgeld in meine Hosentasche und gehe raus.
Tatsächlich, die Taxen waren mir vorher nicht eingefallen. Ich gehe zum erstbesten und steige ein. Der Fahrer fragt: "Wohin?"
"Industriegebiet."
Blutiges Herz... Todesröcheln... Blutlache
Bei diesen Bildern stöhne ich leise auf, schließe die Augen, ich will es nicht sehen...
 
Der Taxifahrer fährt in aller Gemütsruhe los in Richtung Industriegebiet. Eine Adresse im Gebiet, oder nur an den Anfang? ist alles was der Fahrer über die Lippen bekommt.
 
"Äh was?... Nur Anfang. Das genügt."
Ich sitze hinten und schau in die Nacht.
Das Geld, Du hast noch das Geld in der Hose.
Hastig schiebe ich meine Hand in die nasse Hose, aber ich komm nicht ran. Ich öffne Knopf und Reißverschluß und komm immer noch nicht ran.
Müssen diese Kackhosen denn immer so eng sein?
Ich verbiege mich etwas auf dem Rücksitz um diese Hose etwas herunterzuschieben, damit ich an das geld rankomme...
 
Deine Hand ergreift einen 10 Euro Schein. Hoffentlich reist das zusammen mit dem Wechselgeld denkst du.

Als der Fahrer anhält zeigt das Taxameter 10 Euro fünfzig. Das passt.

Ein belangloses Da sind wir. Das mach zehn fuffzich. ist alles was der Fahrer am Ziel zu Dir sagt.
 
Beim Aussteigen hüpf ich noch etwas rum, damit ich wieder richtig in die Jeans reinkomme.
Was ist mit den Leute nur los?
Ich warte noch einen Moment bis das Taxi abgefahren ist und dann schaue ich mich um. Hier irgendwo hoffe ich Dimitri zu finden.
Ich bin noch nicht so oft hier herum gefahren und zu Fuß war ich nur einmal im Industriegebiet. Es wird sicherlich etwas dauern, bis ich seine Halle finde. Die Klamotten sind immer noch so entsetzlich naß und klamm und am liebsten würde ich sie ausziehen. Aber vermutlich würde ich dann noch mehr frieren.
 
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