Rekrutierung von Regierungs-BlackOps

Niedertracht

Sayeret Matkal-Operator
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Durch ein Projekt, das auf meiner Festplatte vor sich hindümpelt und die aktuelle Diskussion in einem anderen Forum wurde eine alte Frage für mich wieder aufgeworfen: Wo rekrutieren Regierungen ihre Black Operator?

Für eine gemeinsame Diskussionsgrundlage, werde ich kurz aber ausreichend den Black Operator, wie ich ihn mir vorstelle, umreißen: ein Regierungs-Black-Operator ist ein Regierungsmitarbeiter, der für seine Regierung (da habe ich mich gestern aufreget, daß in einem Satz fünfmal das gleiche Wort auftaucht und jetzt habe ich schon selbst drei-/vier Mal "Regierung" verwendet) heikle - und größtenteils höchst illegale - Aufträge ausübt, z.B. das Entführen bestimmter Personen aus einem fremden Land, das Ermorden einer gewissen Person in eigenem oder frendem Land. Ich denke die Gegenwart und diverse Filme geben genügend Beispiele. Wenn man so will, sind es Shadowrunner, die einen festen Arbeitgeber haben und die ihrer Regierung gegenüber loyal sind.

Ist es nun vorstellbar, daß die Regierung solche Mitarbeiter von privaten Unternehmen "einkauft" oder werden ausschließlich Mitarbeiter aus Regierungseinheiten angeworben (Militär, regierungseigene Strafverfolgungsbehörden, Nachrichtendienste usw.)?
 
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Das läuft für mich auf eine Grundfrage hinaus: Gibt es "echte" Loyalität in der sechsten Welt (insbesondere: der Vision der sechsten Welt, die diesem Projekt zu Grunde gelegt werden soll)?

Wenn es sie gibt, dann sehe ich klar die "erwiesenermaßen" loyalen Mitglieder bestehender Regierungs-/regierungsnaher Organisationen als den üblichen Pool an Rekruten.

Wenn es sie nicht gibt, dann würde ich auch Black Ops als ein weiteres Feld des freien Wirtschaftens sehen. Dann spielt es nur noch eine oberflächliche Rolle, wer woher kommt, was zählt ist dann nur noch was er jetzt tut.

(Vielleicht könnte der alte Thread Killing in the name of auch noch von Interesse sein.)

mfG
bug
 
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Ich würde sagen dass es am Budget der Regierungsstellen in Relation zu dem anderer Black-Operator-"Ausbilder" hängt. Wenn Renraku mehr Geld hat dann ist es wohl ein Ausnahmefall dass es einen Wechsel Konzern=>Regierung gibt, ansonsten ist es ein Ausnahmefall (etwa wenn es ein Konzern-BO nicht mehr bringt).
Man schaue sich einfach an wie oft und unter welchen Umständen Zweitligaclubs an Spieler von Topvereinen kommen um zu verstehen was ich meine.
 
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Gibt es "echte" Loyalität in der sechsten Welt (insbesondere: der Vision der sechsten Welt, die diesem Projekt zu Grunde gelegt werden soll)?
Unabhängig von dem zugrundeliegenden Projekt - wo Loyalität vielleicht eine gewisse Glorifizierung erfahren könnte - bin ich der Meinung, daß es Loyalität noch gibt. Vielleicht (natürlich?) nicht in einem Rahmen, der vor einigen Jahrzehnten/heute noch bestand, aber es gibt sie - zumindest in meinen Augen.

Ich würde sagen dass es am Budget der Regierungsstellen in Relation zu dem anderer Black-Operator-"Ausbilder" hängt.
Der finanzielle Aspekt ist durchaus entscheidend, ABER es gibt für mich, auch in meiner sechsten Welt, noch (genügend) Militärs, die ein Vertragsangebot (mit erhöhten Bezügen etc.) eines Konzerns abschlagen, sondern weiterhin aus Loyalitäts-/Patriotismusgründen beim Regierungsmilitär bleiben, bzw. zu regierungseigenen Black-Op-Einheiten wechseln oder dort bleiben.

Daß ein Großteil (vielleicht?) dem schnöden Geld hinterläuft, ändert nichts an der Frage, ob es auch (einige) Ausnahmen gibt.
 
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Kommt dabei natürlich auch auf den Kulturkreis und die Regierung an. Die Loyalität eines Elitesoldaten zu einer alle 10 Jahre gestürzten, künstlich eingesetzten und bettelarmen Diktatur auf den kleinen Antillen ist wohl schwächer als die zum krisensicheren und reichen Japan, wo auch Giri, Loyalität und Nationalismus starke Werte sind.

In Nordamerika dürfte es wohl auf das einzelne Land ankommen. Bei sehr homogenen Staaten wie den CAS oder Quebec wo die Rednecks/Frankophonen darum gekämpft haben ihre eigene Nation zu haben ist die Loyalität wohl ausgeprägter als bei zusammengewürfelten Vielvölkerstaaten wie den UCAS (Amis und Ahornblätter) oder dem SSC (Vielvölkerstaat ohne wirklich dominierenden Stamm; wohl in etwa mit der ehemaligen SFR Jugoslawien zu vergleichen).
 
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Ich tendiere auch eher zur Rekrutierung aus den üblichen Regierungsorganisationen. Ich nehme mal an, daß genau wie heute auch in der 6.Welt der Staat als Arbeitgeber hinter der Privatwirtschaft zurücksteht, was die rein finanziellen Anreize angeht, so daß man bei befähigten Personen, die bereits im Staatsdienst sind, wohl bereits eine gewisse Loyalität, Patriotismus etc. annehmen würde.
 
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Zumal:
Welche Regierung wäre blöd genug Leute anzuwerben die der Konkurrenz (und nichts anderes sind die Megakons) alles stecken (könnten)?
 
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Zumal:
Welche Regierung wäre blöd genug Leute anzuwerben die der Konkurrenz (und nichts anderes sind die Megakons) alles stecken (könnten)?
Wenn es nur auf die Möglichkeit ankommen würde, wäre das Feld der potentiellen "Arbeitnehmer" ziemlich klein, denn was hält den Ex-Delta-Force-jetzt-Mitglied-einer-Black-Op-Einheit-Typen davon ab, sein Wissen zu verkaufen - an wen auch immer?

Die Frage ist doch eher, bringt eine (langjährige) Tätigkeit in dem weiten Feld der Regierungsarbeit (dazu gehören nicht nur Militärs) quasi zwangsläufig eine Eigenschaft mit sich, die man als Loyalität bezeichnen kann? Sind solche Leute automatisch loyaler, als abgeworbene Ex-Konzerner/Mitglieder staatlicher Organisationen anderer Staaten?

Daß nicht jeder geeignet ist, in geheimen Organisationen/Abteilungen etc. zu arbeiten, steht außer Frage.
 
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was hält den Ex-Delta-Force-jetzt-Mitglied-einer-Black-Op-Einheit-Typen davon ab, sein Wissen zu verkaufen - an wen auch immer?

Strafverfolger. Man unterschreibt in solchen Einheiten eine Erklärung nichts auszuplaudern. Leute vom KSK dürfen nicht einmal sagen, dass sie zum KSK gehören.

Und wenn diese Informationen verkaufe kann ich damit rechnen das demnächst meine Ex-Kollegen dafür sorgen das ich mit dem Geld nicht glücklich werde. Zu mindestens bei SR stelle ich es mir so vor. Es kann auch sein, dass der Staat sich um seine Geheimniss träger auch nach dem Ausscheiden kümmert, und zwar solange wie sie gefählrich werden können.
 
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Strafverfolger. Man unterschreibt in solchen Einheiten eine Erklärung nichts auszuplaudern. Leute vom KSK dürfen nicht einmal sagen, dass sie zum KSK gehören.
Die unterschreibt man nicht nur bei solchen (pseudo)geheimen Einheiten, sondern vielfach im Wirtschaftsverkehr. Daß trotzdem Industriespionage (mit Hilfe von Insiderinformationen) stattfindet, müssen wir wohl nicht diskutieren. Daß bei Militärangehörigen möglicherweise die Hemmschwelle höher ist (aus verschiedenen Gründen), will ich nicht abstreiten, aber dennoch kann es dazu kommen.

Ich habe dazu einen Bericht im TV gesehen, da ich aber nicht mehr genau weiß, in welchem Rahmen und aufgrund meiner Vermutung (K1-Reportage) soll dies mit äußerster Sorgfalt genossen werden: da hat eine Frau im Internet einen Soldaten enttarnt, der Kommandant eines Panzers war und wichtige Informationen weitergebe wollte, die seinen Vorstellungen nach an Aufständische im Irak weitergeleitet werden sollten.
Natürlich ist dies ein nicht optimales Beispiel: Der Mann hat aus ideologischer Überzeugung und nicht aus dem Antrieb nach Gewinnstreben gehandelt.

Und wenn diese Informationen verkaufe kann ich damit rechnen das demnächst meine Ex-Kollegen dafür sorgen das ich mit dem Geld nicht glücklich werde. Zu mindestens bei SR stelle ich es mir so vor. Es kann auch sein, dass der Staat sich um seine Geheimniss träger auch nach dem Ausscheiden kümmert, und zwar solange wie sie gefählrich werden können.
Das kann man durchaus so sehen (meine Meinung dazu ist erst einmal unerheblich), aber man darf nicht vergessen, daß es in SR weitergehende Möglichkeiten gibt: man verkauft seine Informationen an einen Konzern, der extraterritorialen Status hat und sichert sich Schutz. Dann dürfte sich die Aufklärung schon erheblich erschweren.
Eine dem Zeugenschutzprogramm (moderne/sr-eigene) ähnelnde Form - wenn auch mit anderen Voraussetzungen, die ich auch nicht übersehe.
 
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Man holt sich Leute, die man eh schon hat, also Militärs, Geheimdienstler und vielleicht Polizisten.

Warum? Es sind Leute, die schon lange in Staatsdiensten stehen. Das erhöht die emotionale Bindung, und macht sie einfacher zu kontrollieren. Gerade Geheimnisträger werden sowieso schon überwacht, und somit hat man vorher schon einen guten Einblick in das Leben der Person, bevor man sie als BlackOperative anwirbt. Auf der anderen Seite wird die Person wohl irgendwas für ihr Land übrig haben, sonst wäre sie nicht so weit gekommen. Die Alles-Scheiße-Finder kommen in solchen Organisationen nicht über die unteren Ränge hinaus. Außerdem wird eine Person, die zehn Jahre ihrem Land gedient hat, und über die entsprechende Datenmengen vorhanden sind, ihre Loyalität nicht mal so eben schnell wechseln.

Dazu kommt, dass man eine große Auswahl und ausführliche Leistungsprofile der Personen zur Verfügung hat. Wozu sich da noch auf andere Quellen verlassen? Für Sonderfälle vielleicht, aber eine Regierung, die ihre BlackOperatives von Konzernen rekrutiert, begeht einen potentiell fatalen Fehler. Konzerne sind international, und sie haben in jedem Land ihre Interessen, und die können mal ganz schnell mit staatliche Interessen aneinandergeraten. Und Agenten mit Interessenkonflikt sind für einen Geheimdienst eine ganz miese Sache.
 
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Eben. Warum sollte es in der Sechsten Welt mehr oder weniger Loyalität geben als heute? Und was bitte soll der Unterschied zwischen einem "Black OPler im Regierungsauftrag" und einem "Geheimagent" sein?

Schonmal was von CIA gehört? ;)
 
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Weil man als Spieler eine andere Stimmung haben/andere Geschichten erleben will. :)

Im Grundsatz richtig. Aber inwiefern profitiert mein Spiel in diesem Fall davon?

Mir fallen spontan jedenfalls mehr spannende Stories über fanatisch loyale Agenten der Regierungen ein, die versuchen ihr Vaterland gegen die Übermacht eines von einem Drachen gesteuerten Konzerns zu verteidigen ein, als mir auszumalen, wie drei Leute in zerknitterten Anzügen per Wifi ihre Anheuerungsanngebote der Woche runterladen.

Umgekehrt fallen mir NOCH MEHR spannende Stories ein zu fanatisch loyalen Agenten der KONZERNE, die sich so massiv mit ihrem Brötchengeber identifizieren, dass sie dafür bereit sind uneingeschränkt alles zu tun.

Was ich mit meinem Posting meinte ist: Es gibt einen bestimmten Typ (Meta)Mensch, der gerne an etwas glauben will und im Namen dieses Glaubens handeln möchte, im festen Wissen, das RICHTIGE zu tun, egal wie grausam es ist. Dieser Typ Mensch mag heute ein CIA Spook oder ein Taliban sein, in der Sechsten Welt wird es ihn aber genauso geben, und solange ein Konzern oder eine Sekte oder eine Terrorbewegung oder eine Regierung Verwendung für einen Idealisten hat, werden diese auch zu identifizieren, rekrutieren und zu instrumentalisieren sein.

Insofern muss man sich, wenn man sich fragt, wie "sowas" funktioniert, nur angucken, wie es HEUTE gemacht wird, und das dann auf die Sechste Welt übertragen.

Wenn man dann noch meint, ein paar zusätzliche Loyalitätszauber oder die Seele kontrollierende Geister würden der Sache mehr gruseligen Schmackes geben: BItte gerne.
 
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Schonmal was von CIA gehört?
Du weißt aber schon, daß die ausführenden Einheiten/Organe in nicht seltenen Fällen keine CIA-Angehörigen o.ä. sind, sondern für die Dauer des Auftrags vom Militär übernommen und bezahlt werden.

Im Grundsatz richtig. Aber inwiefern profitiert mein Spiel in diesem Fall davon?
Weil dies der Atmospähre, in der man spielt zuträglicher ist. Nur um ein Beispiel zu nennen.

Mir fallen spontan jedenfalls mehr spannende Stories über fanatisch loyale Agenten der Regierungen ein, die versuchen ihr Vaterland gegen die Übermacht eines von einem Drachen gesteuerten Konzerns zu verteidigen ein, als mir auszumalen, wie drei Leute in zerknitterten Anzügen per Wifi ihre Anheuerungsanngebote der Woche runterladen.
Deine Ansichtssache.

Wenn man dann noch meint, ein paar zusätzliche Loyalitätszauber oder die Seele kontrollierende Geister würden der Sache mehr gruseligen Schmackes geben: BItte gerne.
Bitte nicht.
 
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Weil dies der Atmospähre, in der man spielt zuträglicher ist. Nur um ein Beispiel zu nennen.

Das ist kein Beispiel, nur eine genauso schrubselig-ungreifbare Wortblase wie die davor. Ich bin ja gern bereit, dir zuzustimmen oder mich überzeugen zu lassen, aber again: Inwieweit profitiert mein Spiel – oder die Atmosphäre desselben – davon dass Leute nicht aus Loyalität (oder Fanatismus), sondern aus schnödem Ca$h handeln?

Es sei denn, es geht wirklich nur da drum, dass du GENERELL lieber ne "da allmighty power of Ca$h & BlingBling" Atmo haben willst – dann ist deinem Argument natürlich kein anderes mehr entgegenzusetzen ...

(Ich will es nicht runtermachen, nur verstehen)
 
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Es sei denn, es geht wirklich nur da drum, dass du GENERELL lieber ne "da allmighty power of Ca & BlingBling" Atmo haben willst – dann ist deinem Argument natürlich kein anderes mehr entgegenzusetzen ...
Tausche GENERELL durch GRUNDSÄTZLICH und dann würde ich mir diese Aussage zu eigen machen.
 
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Warum nicht einfach ein Rekrutieren wie das CIA - und zwar in Form von lokalen Agenten. Dann hat man natürlich keine James Bond Action, aber realistischer ist es allemal die lokalen Rebellen finanziell zu unterstützen - denn die kann man zwar fangen und foltern, aber die geben keine schlechte Presse weil man sie verleugnen kann.
 
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