Kopfnicken, ein „Rotwein“ und dann auch noch Besuch. Das passte ihm so absolut und überhaupt gar nicht. Aber man konnte sich ja nicht aussuchen, mit wie viel Aufmerksamkeit man gesegnet wurde... oder in seinem speziellen Fall bestraft. Okay, da war er nun, da sollte wohl etwas gebracht werden und zudem erhielt er die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der neuen Harpyie. Dass sie ebenfalls eine Neugeborene war linderte seine Paranoia nur in geringem Maße.
Natürlich schenkte er die notwendige Höflichkeit, ohne die Maskerade zu strapazieren. Immerhin war er sich nicht ganz sicher, ob hier nur eingeweihte Leute Zutritt hatten. So ging er auf jeden Fall sicher, dass ihm höchstens ein kleinerer Fehltritt passieren konnte. Okay, wenn er es richtig in Erinnerung hatte, war ohnehin bekannt, dass die Brujah sich nicht zu benehmen wussten. Das war schon einige Zeit her gewesen, aber unter der Aufsicht des Sheriffs damals, hatte er sich wie unter einer Straßenbande gefühlt. Mochte also durchaus sein.
Als Regeane, tatsächlich näher kam, glaubte er ihm stockte das Herz oder der Atem. Also, man hatte ihn bemerkt, hatte ihm sogar etwas bestellt und dann dachte man sich wohl auch noch richtig mit ihm unterhalten zu müssen. Er entschied, dass es ein Fehler gewesen war zu kommen.
Er wollte lieber sicher sein, dass sie auch wirklich ihn meinte. Aber die Begrüßung schien eindeutig ihm zu gelten. Daher stand er dann auch auf. Etwas hastig und schaffte es nur gerade so, den Tisch nicht umzukippen, aber es gehörte sich eindeutig, aufzustehen. Lächelnd blickte er ihr entgegen und registrierte ihre Aufmachung. Geschäfte, bimmelte es bei ihm im Kopf. Wäre er noch sterblich gewesen hätte er jetzt sicherlich schwitzige Hände bekommen. Doch so blieben sie weiterhin trocken und kühl. Trotzdem, der Gedanke an Geschäfte brachte eine Art Routine mit sich. Und mit dieser brachte er ein akzeptables Lächeln zustande, welches in der Regel immer freundlich wirkte. So auch jetzt.
Als sie bei ihm war verneigte er sich nur, sondern viel auf ein Knie nieder um eine ihrer Hände sanft zu erobern. Für außenstehende mochte das vielleicht wie ein Heiratsantrag wirken, aber durch die Show überdeckte er seine Nervosität und Aufregung. So kamen die Worte dann auch leise und fast verführerisch, geschmeidig über seine Lippen. „Mylady, lasst mich der letzte sein, der euch zu eurer neusten Errungenschaft, eurem Titel als Harpyie, beglückwünscht. So ist meine Freude kaum zu fassen, euch hier wieder zu treffen.“