Allgemein Sexismus in Videospielen

Alles Leute, die ich nicht kenne, bzw. von denen ich durch dich hier das erste (und vermutlich letzte) Mal was gehört habe. Sarkeesian und Quinn sind die einzigen, die bei mir nicht-obsessiven Gamer angekommen sind. 100% Frauenquote in der allgemeinen (sprich: der Diskussion, an der auch Leute teilnehmen, die noch anderes im Leben zu tun haben) Diskussion.
Dann lies vielleicht genauer hin?
In Beitrag #862 werden Biddle, Gawker und Cheong angeschnitten. Gawker haben wir sogar noch öfter angeschnitten, aber es ist mir jetzt zu blöd jeden Querverweis rauszusuchen für jemanden, dessen Realitätsfilter alles aussiebt was nicht in das vorgefasste Narrativ "frauenhassende Misogynerds rotten sich unter falschem Vorwand zusammen, um ALLE Frauen aus der Industrie zu mobben!!!!111einself" passt.

Ist zumindest ziemlich creepy, daraus dann irgendwelche Taktiken zur "Demontage" des Gegenübers stricken zu wollen. Weil an der Stelle klar wird, dass es nicht um das Argument (das steht ja im Thread, dazu muss man nicht in der Posting-Historie wühlen) geht, sondern um das persönliche Vernichten des vermeintlichen Gegners. Und ja, das ist "gleichzusetzen mit dem Durchwühlen von Mülltonnen und absolut inaktzeptabel".
Die Postinghistorie ist öffentlich und direkt mit dem Profil verknüpft. WTF ist daran Mülltonnen wühlen? o_O
Ich habe jetzt nicht Bubblegums Profilbild mit der Googlebildersuche gesucht, ihre Beiträge nach Verweisen auf persönliche Accounts wie Deviantart durchsucht oder eine der vielen dutzend Maßnahmen ergriffen, die ich könnte wenn mir an Doxxing gelegen wäre.

Wen das stört, an seiner eigenen Postinghistorie gemessen zu werden, der soll halt eben ein Imageboard mit erzwungener Anonymität benutzen, da sind User außerhalb einzelner Threads nicht mit ihren vorigen Posts nachvollziehbar, und werden nur an den Meriten ihrer aktuellen Beiträge gemessen.

Wenn Politiker in ähnlicher Form persönlich durch den Dreck gezogen werden wie Quinn und Sarkeesian, dann rufen die einfach mal bei Kai Diekmann an oder schicken ihre Geheimpolizei los. Diese Möglichkeiten haben S&Q leider nicht.
Ich habe schon in der Poststelle von Lokalpolitikern gearbeitet, und was da bereits an Hassbriefen, anonymen Drohungen und plumpen Beleidigungen zusammenkommt ist nicht mehr feierlich.
Die Polizei eingeschaltet wurde dabei nie. Ist halt eben Teil des ganz normalen Tagesgeschäfts, und jeder der diese Popularitätsschwelle überschreitet entwickelt entweder Mechanismen um mit der postalischen Belästigung umzugehen oder brennt aus.

Der einzige Unterschied zu früher ist, dass es im Zeitalter des Zwischennetzes leichter geworden ist, zumindest D-Prominenz zu werden. Wo man früher Bürgermeister oder Industrieller werden musste, um einem Personenkreis von 100.000 oder 200.000 Personen bekannt zu sein (mit entsprechendem statistisch unvermeidlichen Anteil an Trollen), reichen dafür heute schon ein paar viral verbreitete Youtube-Videos. Und natürlich vereinfachen es Twitter, E-Mails usw., Leute anonym zu bombardieren.
 
Dann lies vielleicht genauer hin?
In Beitrag #862 werden Biddle, Gawker und Cheong angeschnitten. Gawker haben wir sogar noch öfter angeschnitten,
Nicht wir. Du. Das ist ja mein Punkt.
In der größeren öffentlichen Diskussion sind Quinn und Sarkeesian überproportional oft Ziel von Angriffen. Dass irgendwelche Spezialisten dann noch tausend Gegenbeispiele aufführen können, ändert daran nichts.

Die Postinghistorie ist öffentlich und direkt mit dem Profil verknüpft. WTF ist daran Mülltonnen wühlen?
Mülltonnen stehen auch meist öffentlich zugänglich im Hof.
Aber wenn ich was mit meinem Nachbarn zu klären hab, dann geh ich mit ner Flasche Bier zu ihm rüber und mach das mit ihm aus, statt im Hausflur nen Aushang über sein anhand seines Hausmülls rekonstruierten Charakter zu machen.
Wenn du inhaltlich diskutieren willst, dann diskutier inhaltlich.
Wenn du andere Poster anhand ihres Postverhaltens diskreditieren willst, dann mach auch das. Aber erwarte dafür keinen Applaus von mir.

Ich habe schon in der Poststelle von Lokalpolitikern gearbeitet, und was da bereits an Hassbriefen, anonymen Drohungen und plumpen Beleidigungen zusammenkommt ist nicht mehr feierlich.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass S&Q ne Poststelle haben, die den ganzen Dreck rausfiltert.
Ist irgendwie nicht so vergleichbar.
 
Wenn du das wirklich glaubst, kennst du sie sicher nicht. Ich bin vermutlich deutlich unter deiner "hipper Lehrer weiß was mit der Jugend geht"-Altersklasse, also spar dir die "die Kids sehen das ganz anders als ihr überholten Feministen"-Rhetorik bitte, Opa.
Moment mal... Hat Bubblefgum da tatsächlich gerade in das Profil von @Atreju gespickt, um seinen Beruf zu erfahren, und ihn dann auf der Basis dieser Informationen persönlich angegriffen?

Und hat sie damit nicht selbst die Praktik demonstriert, unliebsame Personen gezielt zu profilen und in ihrem Hintergrund zu wühlen, um ihre Glaubwürdigkeit zu erschüttern oder sie durch den Dreck zu ziehen? Nach meinem Wissensstand ist Das doch IMMER unlauter und IMMER "with malicious intent" und so ziemlich die Königsdisziplin der ganzen Seite, die Bubblegum so inbrünstig verteidigt.

It's OK when we are doing it.


Original: https://www.youtube.com/watch?v=l8ukak8P2vY
 
Atreju, diskutiert das doch in 'ner PN aus. Das halte ich bei euch beiden wirklich für das sinnvollste. Und Bgum hat ja auch signalisiert, das tun zu wollen. Auf ihre charmante und bissige Art und Weise.

Der Zug ist abgefahren. Aber ich glaube man kann dem Thema und dem Forum mehr dieses albernen, persönlichen Dramas ersparen, es gut sein lassen und sich einfach ignorieren. Hoffentlich.

Moment mal... Hat Bubblefgum da tatsächlich gerade in das Profil von @Atreju gespickt, um seinen Beruf zu erfahren, und ihn dann auf der Basis dieser Informationen persönlich angegriffen?

Nö, er hatte es irgendwo mal erwähnt, ich glaub bei einem der pädagogischen "was können junge Jugendliche / Kinder spielen"-Rollenspielthemen. Außerdem hat er von Schülern geschrieben, da lag die Assoziation nahe. Aber nice try.

Ich hab übrigens immer noch kein Problem damit, wenn man meine Postings liest.



Who hurt you, Skyrock?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fehlen aktuell für die Thematik auch die Nerven. Oder, wie soll ich sagen: Ich hatte das Thema halt schon so oft, und dann immer wieder Leute aufzugabeln, denen man dann wieder und wieder Dinge versucht zu erklären (also nicht von wegen "richtig" oder "falsch", darum gehts mir nicht primär, mehr so ein "als Frau nehme ich XY in Videospielen so und so wahr, und das nervt weil...."), das laugt aus. Hab ich keinen Bock drauf.
Vielleicht sollte ich mal wirklich öfter Schellen austeilen, wahrscheinlich entspannt mich das. :D *
Oder ich bin einfach hysterisch / habe meine Tage / weiß der Geier.

Dass ein Hobbybereich ein Problem hat, bei dem Frauen so leicht mundtot gemacht werden - oh boy. Dabei kann man zu den konkreten benannten Personen und den "Skandalen" und "Enthüllungen" zu ihnen (allein die Wortwahl lässt tief blicken) stehen wie man möchte - aber das dann alles mit "Sind halt ein paar Trolle, joa mei..." abzubügeln ist schon schade. Vielleicht gibt es einfach ein Problem, wenn "ein paar Trolle" den Diskurs so prägen. Oder wenn man wegen Internetvideos, die man vllt. für überzogen / faktisch nicht immer gut recherchiert / whatever hält gleich so nen Schaum vorm Mund hat. Dann stimmt vielleicht was mit den eigenen Prioritäten nicht.
Warum soll Frau Sarkeesian sich eigentlich "nicht so anstellen, sind ja nur paar Kommentare" - wäre es nicht sinnvoller wenn Gamer, die sich auf den Schwanz getreten fühlen, sich dann halt die Videos nicht anschauen, und sich mal nicht so albern anstellen? Wäre ja auch ne Maßnahme; so generieren sie doch nur Aufmerksamkeit für Videos, die sie nicht mögen, und stellen sich dazu noch wie eine absolute Lachnummer dar, was anderen Gamern zurecht auf den Zeiger geht, weil nicht alle in diesem Topf der "Schaum vorm Mund habenden" landen möchten. Oder im Topf von "Kleine Jungs die Angst vor Frauen haben", ist ja auch so ein Klischee dass für Gamer mehr als nervig ist, so aber auch weiter befeuert wird. Was ja nun echt nicht sein müsste.

Aber wie gesagt, ich hab an sich interessanteres zu tun, als wieder und wieder dieselben Dinge zu sagen; das kann ich mit meiner Wohnzimmerwand haben, komm ich mir genauso gut bei vor.
Da find ich es spannender, ganz konkrete Szenen aus Spielen zu diskutieren (wie es das ja zB. anhand einzelner Tomb Raider Szenen hier schon gab). Find ich spannender. Einfach weil bei manchen Inhalten die Wahrnehmung sich unterscheidet, oder die geweckte Emotion.


*Nein, das ist nicht ernstgemeint; ich möchte das zwar in der Tat oft tun, aber mehr als ne deftige Pöbelei wird selbst in schlimmster Stimmung nicht draus, keine Sorge, ich begehe keine Körperverletzungen in meiner Freizeit, auch wenn ich angeblich in einer gaaaanz schlimmen Gegend wohne ;)
 
Jo habt recht. Wenn Skyrock mein "wow, krasse Agenda" so sehr stört nehm ichs halt zurück. Muss sich Niemand für Dinge rechtfertigen für die er sich nicht rechtfertigen will. Back to topic? Ich mach aber auch erstmal ne Pause.
 
Nicht wir. Du. Das ist ja mein Punkt.
In der größeren öffentlichen Diskussion sind Quinn und Sarkeesian überproportional oft Ziel von Angriffen. Dass irgendwelche Spezialisten dann noch tausend Gegenbeispiele aufführen können, ändert daran nichts.
R: "GGler zielen nur auf Frauen in der Industrie!"
S: "Aber es hat auch noch Cheong, Kuchera, McIntosh, Biddle und viele andere Männer, die von GG ebenfalls in Kritik genommen werden."
R: "Echte GGler zielen nur auf Frauen in der Industrie!"

...

Mülltonnen stehen auch meist öffentlich zugänglich im Hof.
Aber wenn ich was mit meinem Nachbarn zu klären hab, dann geh ich mit ner Flasche Bier zu ihm rüber und mach das mit ihm aus, statt im Hausflur nen Aushang über sein anhand seines Hausmülls rekonstruierten Charakter zu machen.
Wenn du inhaltlich diskutieren willst, dann diskutier inhaltlich.
Wenn du andere Poster anhand ihres Postverhaltens diskreditieren willst, dann mach auch das. Aber erwarte dafür keinen Applaus von mir.
Steig mal wieder von deinem weißen Ross herunter. Bubblegum hat selbst geschrieben, dass sie kein Problem damit wenn man ihre Postinghistorie liest.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass S&Q ne Poststelle haben, die den ganzen Dreck rausfiltert.
Ist irgendwie nicht so vergleichbar.
FemFreq hat genug Umsatz, um sich eine Arbeitskraft für den Posteingang inklusive Tweets leisten zu können - und eine professionelle Organisation mit dem Umsatz und dem Bekanntheitsgrad macht das im Regelfall auch. Der Jahresbericht 2014 ist bekannt?

FemFreq besteht außerdem nicht nur aus Sarkeesian. Wahrscheinlich ist @femfreq sowieso ein kommunaler Account, der von Jonathan McIntosh mitgemanaget wird.
 
Mal wieder back to topic mit was neuem:
Kickstarter: Men, Women, Tropes... and Video Games

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Da die Diskussion an Einzelfällen gewünscht wurde, möchte ich mal das hier zeigen:



Grobe Zusammenfassung: die Darstellung von homo- oder bisexuellen Charakteren in Videospielen erfolgt nur dann, wenn es sich um einen Antagonisten handelt oder in Kombination mit einer geistigen Störung bzw. einer unmenschlichen Art.
 
Interessant. Um es mit ihren eigenen Worten zusammenzufassen:
"My opinion is that sexism and misogyny do not exist in games and that such perceived portrayals are not done to stereotype women but are simply a part of the art and style of characters in general."

Und genau das ist halt der Punkt wo die Meinungen auseinandergehen (zumindest meine und ihre). Sie hat natürlich recht das es keine geheime Verschwörung der Branche gibt die Frauen niedermachen will... aber das hat auch nie jemand behauptet (okay, vermutlich wird man irgendwelche Idioten finden die sowas behaupten, aber das gilt auch für Leute die an außerirdische Analsonden glauben). Wenn sie es aber für völlig normal hält das "Art und Style" von Frauen in Videospielen überproportional häufig so aussieht das sie als leichtbekleidete hilflose Deko dargestellt werden, dann finde ich diese Sichtweise schon ein bißchen verkorkst. Wenn also jemand ein Spiel macht in dem alle Farbigen als Kriminelle dargestellt werden, dann ist das auch kein Rassissmus sondern halt einfach nur der Stil in dem diese Charaktere nun mal dargestellt werden ?

Aber wie einer der Kommentatoren schon festgestellt hat, hat das Video das Problem das es vor Sarkeesians Reihe entstanden ist. Einige der Dinge die sie an Sarkeesians Sichtweise stören sind halt gar nicht Sarkeesians Sichtweise, oder sie werden in der "Tropes" Reihe sehr schön erläutert und mit Argumenten unterfüttert.
 
Wenn also jemand ein Spiel macht in dem alle Farbigen als Kriminelle dargestellt werden, dann ist das auch kein Rassissmus sondern halt einfach nur der Stil in dem diese Charaktere nun mal dargestellt werden ?

Dein Beispiel finde ich tatsächlich garnicht so absurd, wie du es wohl darstellen wolltest.
Der Film "300" funktionierte ja beispielsweise recht ähnlich - da waren alle Perser böse und widerlich.
Und in Sin City sind alle Frauen Opfer und/oder Prostituierte.

Dennoch würde ich den beiden Filmen nicht die Verbreitung/Vertiefung von rassistischen oder sexistischen Vorurteilen vorwerfen wollen, sondern diese Elemente als künstlerische Stilmittel sehen.

...womit dann wieder nicht gesagt werden soll, dass es IMMER nur künstlerische Stilmittel sind. Es ist mMn eine Frage der Umsetzung und des kontextuellen Umfeldes, die die Wirkung einer Darstellung wesentlich prägen.
 
Da hast Du natürlich recht. Bei 300 und Sin City wurde das derartig überzogen das man es nicht ernst nehmen konnte. Aber das sieht natürlich jeder anders... ich weiß noch das es Leute gab die "Starship Troopers" vorgeworfen haben den Faschismus zu verherrlichen. Wie Du schon sagst: das kontextuelle Umfeld.

Und nein, Videospiele nehmen das natürlich auch nicht ernst wenn Prinzessin XY mal wieder entführt wird. Was hier halt stört ist nicht das es vorkommt, sondern das es die Norm ist und Spiele mit starken weiblichen Charakteren die Ausnahme darstellen (genauso wie wie Spiele in denen der Hauptcharakter ein eher schwächlicher männlicher Charakter ist, mit der Lupe gesucht werden müssen).
 
...womit dann wieder nicht gesagt werden soll, dass es IMMER nur künstlerische Stilmittel sind. Es ist mMn eine Frage der Umsetzung und des kontextuellen Umfeldes, die die Wirkung einer Darstellung wesentlich prägen.

Und gerade in Frank Millers kontextuellem Umfeld siehst du keinerlei Basis für rassistische und kulturchauvinistische Propaganda?


@Topic

Ich stimme Runenstahl zu. KiteTales Ansatz und Herangehensweise ist zwar süß und putzig und deswegen für einige vielleicht weniger bedrohlich und verträglicher, aber auch naiv.
 
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