Out of Character
Woher merkte Ramirez denn das?!
Andrew runzelte die Stirn.
Hatte Ramirez etwas bemerkt?
"Du scheinst mich misszuverstehen, Ramirez.
Ich sprach lediglich davon, ihr vorzeitig den Kuss zu schenken. Sie macht sich hervorragend!
Wie kommst du auf den Gedanken?"
Er schüttelte den Kopf.
"Was auch immer... wir müssen weiter planen...
Der Regent wird wahrscheinlich unsere stärkste Opposition sein... egal wie sich der Kampf gegen die Fomorer entwickelt oder ob wir überhaupt daran teilnehmen...
Selbst WENN wir daran teilnehmen gehe ich von einer Falle aus... der Maler hatte schon recht... es wäre einfach zu günstig für die anderen Ahnen, mich auf derart elegante Weise aus dem Weg zu schaffen...
Und genau hier kommst du ins Spiel, Ramirez: Kuragin dürfte niemandem von unserer Verbindung erzählt haben, dazu hatte er keinen Grund. Du kannst dich also als neutraler Teilnehmer unter die versammelten Kainiten mischen und aus dem Hintergrund heraus beobachten...
Es wäre ohnehin das beste, wenn uns vorerst niemand zusammen sieht..."
Andrew schmunzelte.
"Wie damals in London... ich spiele den Lockvogel, und dann tauchst du auf und wir zerschmettern die Opposition, die sich vorher noch in Sicherheit wägte."
Jetzt grinzte Andrew wirklich.
"Hältst du diesen Plan für unbedenklich? Du müsstest natürlich vor mir am Kampfplatz eintreffen... ich weiß noch nichts derartiges, aber ich bin fast sicher, dass der Tod des Seneschalls einigen Aufruhr verursacht hat. Der gesamte Angriffsplan wird wahrscheinlich noch einmal überdacht werden müssen... am besten, du machst dich ohnehin schon einmal auf die Suche nach dem Maler... er dürfte noch in der Kunstakademie sein... durch ihn könntest du zu den anderen stoßen...
Oder du wendest dich an den Sherriff... hat Nikolai dir Cat's Nummer gegeben? Ansonsten kannst du das immer noch behaupten... wer will es nachprüfen..."
Wieder ein schmunzeln.
Es bahagte dem ALTEN Andrew nicht, auf so heimtückische Art und Weise seine Möglichkeiten auszuspielen und zu tricksen... aber seine Ehre hatte er noch wahren können, als er noch nicht mit dem Rücken zur Wand stand. Jetzt begann der Überlebenskampf!
Andrew seufzte.
"Ich danke dir, Ramirez! Wenn ich das alles hier überlebe, stehe ich tief in deiner Schuld.
Aber jetzt wird es das beste sein, du mischt dich unter's Volk!"
Andrew lächele erneut angespannt.
Und er würde sich um Nina kümmern müssen...
"Wär's du so freundlich und schickst Nina herein?"
Einen Augenblick schien es Ramirez, als klinge in Andrew's Stimme ein Zittern, ein Hauch von tiefgreifender Erschöpfung durch.
Dann schien der Schein zu verfliegen und es saß wieder ein alter, machtvoller Brujah-Ahn im Sessel...