CoC Allgemein Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Dr. John Doe

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Wenn es in den Regeln heißt, daß man sich von einer Krankheit heilen lassen kann, bezieht sich das "nur" auf die Regeneration einer genügenden Anzahl von Sanity-Punkten, oder wirklich auf die Heilung, sprich, das Verschwinden, der zugehörigen Krankheit?

Beispiel aus dem Regelbuch: Heinz-Dieter sitzt auf einer Insel fest und läßt sich von einem Byakhee nach Hause fliegen. Dass er dabei fast durchdreht ist verständlich. Als Folge entwickelt er eine Affinität* zu Fledermäusen (weil es für sein vernebeltes Hirn so etwas fledermausähnliches war, das ihn retette).

Soweit kann ich folgen. Hat der arme Character nun bis zu seiner vollständigen Verwirrung, bzw. Tod, diese Affinität, oder kann er effektiv davon befreit werden? Wenn ja, fällt das mit der Regenierung der entsprechenden Sanity-Punkte zusammen? Wenn ja, in welcher Reihenfolge werden Krankheiten geheilt? First-in, first-out? Last-in, first-out? Nach Meistergutdünken oder nach Spielerwunsch?

Irgendwie komme ich mit dem Kapitel des Buches nicht so ganz zu Rande X(


* Affinität wäre beispielsweise: für die Rechte von Fledermäussen eintreten, eine bewohnte Höhle bewachen, verletzte Flatterviecher aufpäppeln ...
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Meiner Erfahrung nach scheiden sich die Geister bei dieser Frage häufig, Du wirst wahrscheinlich einundelfzig verschiedene Antworten kriegen und kannst Dir die Lösung aussuchen, die Dir am besten gefällt ;)

Ich persönlich geh davon aus, dass sich fast jede Manie, Affinität, Phobie etc. heilen lässt - vorausgesetzt, der Char ist sich darüber bewußt und lässt sich vernünftig therapieren (Zeitaufwand!). Wie lange das dauert kommt drauf an, wie ausgeprägt oder ungewöhlich das Ganze ist. Wenn etwas kuriert ist, kann natürlich die aktuelle Stabi wieder ansteigen (wobei ich nie sämtliche verlorenen Punkte zurückgeben würde. Erlebt ist erlebt und auch wenn die Folgen vergehen, den Auslöser selbst vergisst man nicht!)

Die Reihenfolge der Heilungen bei mehreren Geistesschäden ist imhop nicht anhand des "zeitlichen Einfangens" festzulegen. Wenn jemand im Jahr 1920 eine Insekten-Phobie entwickelt und im Jahr 1921 eine Fledermausaffinität, dann ist die Heilungsreihenfolge abhängig davon, was man zuerst therapieren lässt und nicht abhängig von der Reihenfolge auf dem Charakterblatt. Was man nicht therapieren lässt, dass bleibt auch, egal wann und wo es aufgetreten ist. (Es sei denn, es ist sowieso nur temporär, aber das ist ja eigentlich jedesmal klar.)
So empfinde ichs als am logischsten!

Mal gespannt, was da noch alles geantwortet wird!
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Auch wenn die Resonanz bisher verhalten ist, bin schonmal froh, daß ich nicht der Einzige bin, der mit dieser Fragestellung Schwierigkeiten hat :D

Ich persönlich geh davon aus, dass sich fast jede Manie, Affinität, Phobie etc. heilen lässt - vorausgesetzt, der Char ist sich darüber bewußt und lässt sich vernünftig therapieren (Zeitaufwand!). Wie lange das dauert kommt drauf an, wie ausgeprägt oder ungewöhlich das Ganze ist. Wenn etwas kuriert ist, kann natürlich die aktuelle Stabi wieder ansteigen (wobei ich nie sämtliche verlorenen Punkte zurückgeben würde. Erlebt ist erlebt und auch wenn die Folgen vergehen, den Auslöser selbst vergisst man nicht!)

Dem kann ich soweit zustimmen, allerdings, wie Du selber sagst, gegeben die Zeit wird sich der Character wieder vollständig stabilisieren - auch wenn die aktuelle Krankheit nicht aktiv behandelt wird. Beispiel: ein heimatloser und wandernder Character, gegeben die Hilfe eines Freundes, regeneriert pro Monat 1 SAN (unter besseren Voraussetzungen sogar 1W3 SAN). Läßt man genug Zeit versteichen, wird jeder Character früher oder später wieder seine aktuell maximale Stabilität erreichen -- ob er dann aber geheilt ist, oder immernoch an Phobie X leidet, das bleibt für mich weiter unklar -- außer man liest ...
Call of Cthulhu schrieb:
After 1D6 game months, therefore, safe from further trauma and with the agreement of the keeper, the indefinetely insane character finds enough mental balance to re-enter the world.
... als Freischein. Nach Ablauf von 1W6 Monaten ist die Krankheit gegessen und wird als solche vom Charakterblatt gestrichen?!
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Auch wenn die Resonanz bisher verhalten ist, bin schonmal froh, daß ich nicht der Einzige bin, der mit dieser Fragestellung Schwierigkeiten hat :D
Aber scheinbar doch nur wir zwei ;) Was mich allerdings schwer wundert, wie gesagt, ich hatte zu diesem Thema schon mehr als eine nicht-virtuelle Diskussion!

Dem kann ich soweit zustimmen, allerdings, wie Du selber sagst, gegeben die Zeit wird sich der Character wieder vollständig stabilisieren - auch wenn die aktuelle Krankheit nicht aktiv behandelt wird. Beispiel: ein heimatloser und wandernder Character, gegeben die Hilfe eines Freundes, regeneriert pro Monat 1 SAN (unter besseren Voraussetzungen sogar 1W3 SAN). Läßt man genug Zeit versteichen, wird jeder Character früher oder später wieder seine aktuell maximale Stabilität erreichen -- ob er dann aber geheilt ist, oder immernoch an Phobie X leidet, das bleibt für mich weiter unklar -- außer man liest ...
Ich würd trotzdem nicht die komplette vollständige ganze Stabi zurückgeben. Wenn man sich die Pfoten so richtig verbrennt, bleibt fast immer ne sichtbare Narbe zurück. Und wenn die auf dem Charakterblatt nicht zu sehen ist, neigt der gemeine Spieler gern dazu, das Ganze als passé abzustempeln - was nicht imhop so sein sollte! Eine gesenkte Stabilität ist sozusagen ein kleines Denkedran.
Das heißt natürlich nicht, dass ein therapierter Charakter nervöse Zuckungen hat, sabbert, oder bei jedem Geräusch Panik schiebt, aber der Spieler darf (vor allem in gewissen Situationen) nicht vergessen, dass sein Charakter schon mal in der Klapse saß und er sollte den Char dementsprechend spielen. Manchmal kommen sie halt wieder. :vamp:

... als Freischein. Nach Ablauf von 1W6 Monaten ist die Krankheit gegessen und wird als solche vom Charakterblatt gestrichen?!
Die Krankheit selber schon, ja. Genau die ist ja therapiert worden. Aber ich denke, auch wenn man z.B. mit Doktors Hilfe sein manisches Putzen abgewöhnt hat, wird man beim Anblick von Dreck trotzdem noch leichtes Unbehagen fühlen - allerdings wird man nicht gleich einen Besen suchen, sondern kann mit dem Unbehagen fertig werden. Oder drängt es mit ein bißchen Glück tatsächlich soweit ins Unbewußtsein, dass man es nicht mehr wirklich wahrnimmt. Dann wär die Krankheit sozusagen gegessen.
Kommt aber auch auf den geistigen Schaden und auf die sog. "Meisterwillkür" an ;) , manchmal kann man diese Sachen auch tatsächlich ganz los werden. Eine Kollegin von mir hatte eine unglaubliche Spinnen-Phobie und die hat sie therapieren lassen. Und jetzt ist sie begeisterte Vogelspinnen-Sammlerin... Wirklich wahr.
Wenn der davongetragene Schaden bzw. sein Auslöser nicht wirklich das Schmlimmste vom Schlimmsten sind, lässt sich eine solche Krankheit schon komplett ausmerzen, aber ich persönlich bevorzuge "Nachwehen" (In Form von den erwähnten immer noch verlorenen Stabi-Punkten). Damit Sie auch später noch kraftvoll aufschreien können :evil:
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Mal ein wenig vom Thema ab aber ähnlicher bereich :

Wie ist es mit den Werten für den Verlust von Stabilität ?

1.
Bei Monster X steht unter Stabilitätsverlust : 1 / 1w6
was sagt die Zahl vor dem Schrägstrich aus ?

2.
Was ist wenn man längere Zeit einem Mythosaspekt ausgesetzt wird (z.B Ein Kult hält einem in einem Kerker voller „Dinger“ gefangen)

Und verliert man jedes mal Stabilität wen man einem Monster ausgesetzt ist oder nur das erste mal wen man dieser Sorte oder diesem besonderen Monstrum begegnet ? oder danach nur wen das Monster irgend etwas ekliges macht ?
Einige Kultistenführer hantieren doch andauernd mit irgendwelchen verdrehten Mythos Gezücht aller art rum und laufen auch nicht nur noch Sabbernd durch die Gegend oder haben Kultführer eben ganz einfach nur massig gS ???
Kann man sich an die Präsenz eines Mytosaspektes gewöhnen ? (was ja irgendwie der Kernaussage des Lovecraft Universums widerspricht, es sei den man bezeicht sich daran gewöhnen als Akzeptanz der eigenen Geisteskrankheit … hmm kann man auch noch mal drüber Kopfschmerzen kriegen … )
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Da ich die Seite gerade offen habe:
Bei Monster X steht unter Stabilitätsverlust : 1 / 1w6 was sagt die Zahl vor dem Schrägstrich aus ?
Dass Du selbst, in deisem Fall einen, Stabilitätspunkt verlierst, selbst wenn Du den SAN-Test geschafft hast, ansonsten verliere 1W6 Stabilitätspunkte.

Was ist wenn man längere Zeit einem Mythosaspekt ausgesetzt wird (z.B Ein Kult hält einem in einem Kerker voller „Dinger“ gefangen)
Es gibt eine Art Gewöhnung. Man verliert maximal die Anzahl Punkte die das Monster abziehen kann, im Beispiel von oben: sechs. Dies gilt für einen "angemessenen Zeitraum", je nach Spielsituation. Wenn Du aus dem Keller raus bist und nach 4 Wochen wieder so eine Kreatur triffst, gleiches Spiel von vorn.

Einige Kultistenführer hantieren doch andauernd mit irgendwelchen verdrehten Mythos Gezücht aller art rum und laufen auch nicht nur noch Sabbernd durch die Gegend oder haben Kultführer eben ganz einfach nur massig gS ???
Wenn ich das richtig verstehe, dann im Gegenteil: gar keine. Ein Character kann u. U. überlaufen, nämlich dann, wenn er völlig instabil ist, null Punkte. Soll laut Handbuch aber eher selten vorkommen :D

Hoffe geholfen zu haben.
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

So weit schon mal ok ...

Aber was is wen man freiwillig überläuft (Zum beispiel wie bei dem Klassischen Vampierkomplex wo jemand der festellt das übernatürliche Kreaturen existieren nur noch sein Ego und die aussieht auf Unsterblichkeit im kopf hat und deswegen nicht mehr auf die Nachteile achtet) oder ist das nicht möglich weil ein "Gesunder Mensch" Unter gar keinen Umständen Sympathie für einen Mytosaspekt übrig hat, da er ja dann bereits schon geisteskrank währe ?
Magie und Technologie haben ja auch durchaus ihren Reitz . . .
(mal ganz abgeshen davon das man sich zu diesem Zeipunkt schon mal ein neues Char blat ausdrucken kann ...)
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Aber was is wen man freiwillig überläuft (Zum beispiel wie bei dem Klassischen Vampierkomplex wo jemand der festellt das übernatürliche Kreaturen existieren nur noch sein Ego und die aussieht auf Unsterblichkeit im kopf hat und deswegen nicht mehr auf die Nachteile achtet) oder ist das nicht möglich weil ein "Gesunder Mensch" Unter gar keinen Umständen Sympathie für einen Mytosaspekt übrig hat, da er ja dann bereits schon geisteskrank währe ?
Finde die entsprechende Stelle leider nicht mehr (wird ggf. nachgereicht): in Ausnahmefällen kann, bei vollständigem Verlust der Stabilität, ein Character zum Sourceror werden und die Mythosmagie mehr oder minder frei nutzen. Dann ist er allerdings nicht mehr spielbar. Wenn ich das richtig verstehe, kommt ein "überlaufen" einem vernichten des Characters für den Spieler gleich. Es gibt (zumindest in dem Buch, das ich hier habe) keine dunkle Seite, für die man sich entscheiden könnte. Entweder Du bist ein "vernünftiger" Mensch im selbstzerstörerischen Versuch die Welt zu retten - oder läßt das Ganze einfach.

Andere Meinungen?
 
AW: Regelfrage: Heilung von Geisteskrankheiten

Hallo zusammen,

für mich besteht das Hauptproblem mit den Stabilitätspunkten darin das man hier ein einfaches Regelkonzept auf eine recht komplexe Problematik aufgepfropft hat.
Denn ob ich nun sterbe weil meine Lebenspunkte auf 0 sind oder ich zum NPC werde weil ich komplett wahnsinnig werde ist aus meiner Sicht nur ein minimaler Unterschied.

Auch wenn die recht ausführlichen Erklärungen zur Psychatrie einen anderen Ansatz erahnen lassen würde ich de einfachsten Weg gehen und die einzelnen Therapien verpunkten.

Das heißt genauso wie bei den Mythoskreaturen angegeben wird wieviel Stabilität man verliert würde ich bei einer Therapie angeben wieviel Punkte man zurück behält. Dabei würde ich bei einer durchgestandenen Erkrankung die maximale geistige Stabilität um mindestens 1 und maximal W6 Punkte absenken, abhängig von der schwere des Erlebnisses.

In den meisten Geschichten zum Cthulhu Mythos die ich gelesen habe werden die Charaktere ja nicht tatsächlich wahnsinnig sondern werden zu sozialen Außenseitern. Hier läge ein Ansatz das der Spieler dem Charakter eben immer mehr Marotten zuteilt oder der Charakter mit dem Mythos an die Öffentlichkeit geht und so Reputation und Ansehen verliert. Mit 0 würde man dann eingewiesen und würde therapiert. Auf diese weise bekäme man dann wieder geistige Stabilität zurück, natürlich niedriger als vorhjer da die Erinnerung an das Fehlverhalten ja bleibt.

Gruß Jochen
 
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