Daher meine Frage an alle BoL-Settingsbastler: Wo zieht ihr die Grenze zwischen Rassen und Monster?
Soll eine Rasse eine potentielle SPIELERCHARAKTER-RASSE sein, dann sollte sie wie die BoL-SC-Rassen abgebildet werden.
In den meisten ANDEREN FÄLLEN ist die Rasse nicht wichtig genug für die Story, um solch einen Aufwand für Hauptcharaktere zu rechtfertigen.
Fremdrassen, die NIE von Spielern gespielt werden, sind in der Abbildung genauso wie Monster umgesetzt. Mit diesen kann man immer noch normale NSC-Interaktion pflegen, aber es bringt überhaupt KEINEN Nutzen für die Saga der Spielercharaktere, wenn diesen irgendwelche Rassen-Gaben oder Rassen-Schwächen reinmodelliert wurden. Bei reinen NSC-Fremdrassen schreibt man deren Sonderfähigkeiten einfach hin. Fertig. - Keinerlei Modellierung in Rassen, Herkunft, Gaben, Schwächen, usw. nötig.
Sind Fremdrassen-Kulturen, d.h. nicht nur irgendwie intelligente GEGNER-Kreaturen/-Monster sondern kulturell unterschiedliche UND für die Story interessante Fremdrassen, in der jeweiligen Spielwelt vorhanden, dann KÖNNEN diese auch wie SC-Rassen modelliert werden. Können, müssen aber nicht.
Interessant ist es nur, wenn die SCs OFT und INTENSIV mit möglichst vielen verschiedenen Vertretern dieser Fremdrassen Kontakt haben werden.
So ist bei einer Barbarians-of-Barsoom-Umsetzung sinnvoll Rote Marsianer, Grüne Marsianer usw. als SC-Rassen zu modellieren. Hier bestehen genug Unterschiede und individuelle Besonderheiten einzelner Vertreter, daß sich der Aufwand einer Modellierung auch in der erspielten Geschichte niederschlagen kann.
Gerade cthulhoide Fremdrassen spielt man doch nicht als SCs! Daher ist hier eine durchgängige Modellierung als SC-Rasse völlig fehl am Platze. Und individuelle Unterschiede einzelner Vertreter solcher MONSTER-Rassen sind für die Spieler und die Story nicht zu bemerken, unwichtig und geradezu störend. - Setzt man hier ZUVIEL Individualisierungsdetails ein, dann macht man diese Fremdrassen-NSCs(!) zu wichtig!
Die Denkweise beim Erstellen einer Kreaturensammlung sollte daher NICHT auf einer "realismusgeprägten" Weltsimulation liegen, sondern darauf, die Rassen entlang deren Bedeutung für die GESCHICHTEN, die man spielen will, zu modellieren.
Mehr Details, mehr individuelle Unterschiede, mehr Modellierungstiefe in Gaben, Schwächen usw. bietet sich nur dann an, wenn die SPIELERCHARAKTERE mit diesen NSCs auch sinnvolle, längere SOZIALE Interaktionen haben sollen.
Das KANN in manchen Spielwelten bei Orks oder Echsenmenschen der Fall sein, muß aber nicht. In anderen sind diese immer fremdartige Monster, die bei Sichtkontakt einzig versuchen die SCs umzubringen. - Hier ist die Interaktion auf KAMPF beschränkt und eine Detailmodellierung überflüssig.
So sehe ich das auch bei cthulhoiden Fremdrassen. Diese wird man nicht mal eben so in einer SC-Gruppe wiederfinden - auch nicht als Begleiter, Auftraggeber, Bedienstete usw. Und selbst dann hätten sie als NSCs einfach nur eine NEBENROLLE zu spielen, NIE die Hauptrolle.
Man vergleiche mal die Vorlagen von BoL, die Thongor-Romane. Dort gibt es auch solche Vampir-Kreaturen wie die in BoL als Morgaluth aufgeführten Charaktere. Und zwar in einem Roman als Hauptbösewicht genau EINEN Verteter davon. Sonst keinen. - EIN Vampir. Dieser war somit ein Schurken-NSC, der eh mit viel mehr Details als jeder Handlanger oder gar Gesindel modelliert werden sollte.
So ähnlich ist es mit cthulhoiden Fremdrassen. Oftmals reicht genau EIN Exemplar als Hauptgegner für ein ganzes Abenteuer aus. Die SCs werden NIE in die Verlegenheit kommen mehr als nur genau EINEN Vertreter dieser Rasse "kennenzulernen".
Wenn also eine Kreaturensammlung erstellt wird, dann am Besten mit klarer Ausrichtung auf die Bedeutung der Fremdrassen in der jeweiligen Spielwelt UND der Bedeutung für die beabsichtigten Geschichten. -
Nur BEDEUTENDE Fremdrassen mit absehbar WICHTIGER Rolle bei längerer und INTENSIVER Spielercharakter-Interaktion in den zu spielenden Abenteuern sollte man im Detail abbilden.