DC Man of Steel

Ich fand MCDs Version als Kingpin ja gerade deswegen so gut, weil der Kingpin kein wütender schwarzer Mann war.

Aber "Rotz und Wasser heulender schwarzer Mann" ist jetzt nicht so eine Verbesserung. :p

Und Henry ist (in seiner WWE-Rolle) definitiv kein "angry black man", eher im Gegenteil: in seiner Heel-Phase war er sehr kalkuliert und bedächtig und hat seine Gegner systematisch fertig gemacht (auch psychologisch durch pure Präsenz, ohne tatsächlich einen Finger an sie zu legen).
 
Zumal er mir in den Comics auch oft wie ein ziemlich entspannter Gangster vorkommt. Bis ihm halt einer auf den Keks geht.

Und Henry ist (in seiner WWE-Rolle) definitiv kein "angry black man",
Doch, er war genau das. Zumindest 2011, in der Zeit, von der ich gesprochen habe.
Sein ganzes Gimmick beruhte darauf, dass er nach fünfzehn Jahren als der nette, faire Olympionik nichts gerissen hat, weil das Establishment ihn unten gehalten hat. Und dass er sich jetzt nehmen würde, was ihm zusteht.
Angry Black Man aus dem Bilderbuch. Das Gimmick, was so ziemlich jeder schwarze Wrestler irgendwann mal fahren muss. Und das bei ihm halt besser wirkte als bei den meisten anderen. So gut, dass es oft schon ins Scary Black Man-Territorium ging.
 
"Entspannt" würde ich das nicht nennen, eher "lustlos".

Nebenbei sehe ich das wie HJ:
Und ein gut gelaunter, bäriger Kingpin, der einem tiefstimmig lachend den Schädel zerquetscht und seinen Job liebt, ist auch mal was anderes
leider liefert der Film so eine Interpretation überhaupt nicht. Der Kingpin wirkt wie ein Buchhalter, der in einem langweiligen Job festsitzt und dort halt Stunden abreißt (sieht man besonders deutlich bei seiner Rekrutierung von Bullseye).

Oder in dieser (zum Glück gelöschten) Szene:

Man beachte sein gequältes Gesicht beim Töten der Bodyguards und seine Dienstboten-Haltung gegenüber seinem "Assistenten". Geht gar nicht.
 
Die Kritik an MCDs Darstellung kann ich immernoch nicht nachvollziehen.
Aber ich war gerade ertaunt, wie unheimlich scheiße der Film aussah. Wie ein schlechter 80er-Jahre Actionfilm. Billige Kulissen, pappiger Sound, diese ganz typischen Kameraeinstellungen. Hab ich das erfolgreich verdrängt, oder sieht nur die gelöschte Szene so kacke aus? Ich meine... muss ja auch nen Grund geben, warum die gelöscht ist.
 
Für mich sind die darstellerischen Leistungen in der WWE keinesfalls ein Maßstab für schauspielerische Qualität, wie man bei z.B. Hulk Hogan und John Cena gesehen hat.

Nur weil Henry eine gewisse Zeit ein paar Brotkrumen hingeworfen wurden und er einen annehmbaren Heel abgegeben hat, würde ich jetzt nicht alleine aus dieser Tatsache schließen wollen, daß er einen guten Kingpin abgibt.
 
achja - und zum Thread-Thema:
Hab ihn inzwischen gesehen und fand ihn stinklangweilig.

Bisher mochte ich Superman nicht, weil ich ihn für nen langweilig-perfekten Pfadfinder hielt, der alles kann und 90% der Zeit in strahlenden Farben durchs Bild fliegt um irgendwas oder irgendwen aufzufangen, wenn ihn nicht gerade seine Allergie davon abhält.

Jetzt mag ich ihn auch nicht, wenn er ein völlig stupider Musterschüler ist, der 30% der Zeit betroffen schaut und 60% der Zeit in düsteren Farben durchs Bild fliegt um irgendwas oder irgendwen aufzufangen, wenn ihn nicht gerade seine Allergie davon abhält.
 
Also für mich schaut er als ob er sich körperlich anstrengen würde und anschließend als hätte er einen wunderbaren Orgasmus gehabt. Beim anschließenden Gespräch wirkt es wie die Zigarre danach.
 
Geht OK. In der F&F-Reihe war sie ja eher Nebenfigur, daher mal abwarten, ob sie auch schauspielern kann (vorausgesetzt natürlich, ihre Rolle ist in dem Film überhaupt ausreichend groß - bei der Anzahl einzuführender Figuren ist das ja nicht garantiert).
 
Das ist ja schön. Ändert aber nichts daran, dass sie eine schlanke Mainstream-Model-Figur hat. Und Wonder Woman damit neben Power Girl und She Hulk eine der wenigen Superheldinnen ist, bei denen das nach den allermeisten (und den von mir bevorzugten) Interpretationen nicht passt.

Erst Affleck und jetzt Gadot... Snyder tut sein bestes, mich wie einen weinerlichen Neckbeard aussehen zu lassen. Und strapaziert den beachtlichen Vertrauensvorschuss, den er dank 300 und ganz besonders Sucker Punch bei mir genießt.
 
So.
Ich hab ihn gerade eben auch endlich gesehen und muss schon sagen...
Ein richtig guter Film. Der erste richtig gute Superman-Film überhaupt.
Nolan und Snyder haben eben ein Gespür für Comics.
Ich mochte besonders die kleinen Eigenheiten: Der Verzicht auf das "Clark ist Superman mit Brille und Lois merkt es nicht"-Versteckspiel. Den schon dekonstruktivistischen Punkt, dass Supermans bloße Existenz die Welt für immer verändert, da sie beweist, dass es außerirdisches Leben gibt (den Punkt hätten sie gerne noch ausbauen können). Die massiven Schäden beim Endkampf, die auch so was nett dekonstruktivistisches hatten.
Cavill war überraschend passend für die Rolle. Wesentlich passender als alle Darsteller vorher. Laurence Fishburne wird immer dicker. Christopher Meloni ist eben Christopher Meloni. Und der Zod war auch super besetzt. Der erinnerte mich durch Frisur und Gesicht an die Statue eines römischen Feldherren. Was sicher kein Zufall war.

Nach dem Film sehe ich Batman v. Superman mit großer Freude entgegen. Das Franchise ist bei Snyder gut aufgehoben.
 
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