Rund um Bücher "Sprachzensur" und Rassismus in Literatur und der Umgang damit.

Diskussionsschnippsel aus dem Internet zwischen anonymen Twitter-Accounts gilt nicht als "in der Realität kennen". Tut mir leid.
 
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Ich hab auch schon viel in dem wiedererkannt, was Mario Barth so über seine Freundin witzelt. Aber deswegen führe ich diese Diskussion ja nicht unter der Prämisse, dass alle Frauen sind, wie er sagt. Oder alle Männer sind, wie er.

:cautious: Na, die Reaktionen bislang zeigen ja bereits prima was passiert, wenn es heißt, daß man solche Leute kennt. Oder Leute, die in diese Richtung tendieren und sich, wenn auch nicht so krass, so zumindest tendenziell so verhalten. Geh mal in den Bildungsbereich* und schau dich um, sowohl in der Uni als auch im Berufsumfeld, da findest du solche Sachen.
Hier will doch keiner mehr diskutieren, hier geht's doch nur noch um Scheiße schmeißen und den Blödsinn, den Hare postet.

*lies: Lehramt und Konsorten sowie später dann Lehrer und die Eltern, mit denen man zu tun bekommt
 
Ich sehe da ein Video, das maßlos übertreibt, um auf einen Missstand hinzuweisen. Wenn du mir jetzt sagst, dass du persönlich Menschen kennst, die sich genauso benehmen, dann muss ich das so hinnehmen. Vergib mir aber bitte, dass ich solche Karrikaturen aufgrund meiner eigenen Erfahrungen erstmal in die Ecke der dauervergewaltigenden Schroedingers-Flüchtlings-Islamisten stellen muss. Davon gibt's sicher auch ein paar, aber ich halte beide Gruppen nicht für statistisch relevant genug, um darin eine Bedrohung zu sehen, über die wir dringlicher diskutieren müssten, als über Alltagsdiskriminierung.

Und ich nehme an, dass bereits der Hinweis darauf, dass man etwas diskriminierendes gesagt hat, hier als "mit Scheiße beworfen werden" interpretiert wird, weil Diskriminierung für den einen oder anderen zwingend mit der Absicht passieren muss, zu verletzen. Das macht alle Diskussionen dieser Art mit jemandem, der so denkt, ziemlich überflüssig, ja.
 
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Hat dich ein Schwanzwitz schon mal 'nen Job gekostet? Mich nicht. Und auch noch niemanden, den ich kenne. Insofern hält sich meine Furcht davor in Grenzen. Und ich hab wirklich schon 'ne Menge Schwanzwitze gerissen. Vielleicht erzählst du sie nur nicht richtig? Kann ja sein. Passiert das denn häufig? Ich mein, gibt doch bestimmt ein oder zwei Beispiele im Internet. Die hättste ja wenigstens schon mal googeln können.

Was ich mich halt auch hier frage ist, ob die Häufigkeit, mit der sowas tatsächlich passiert - und das tut es bestimmt, irgendwo -, wirklich Grund genug ist, Angst davor zu haben, nicht mehr 'nen harmlosen Witz erzählen zu dürfen. Man kann ja ungefähr einschätzen, wann so ein Schwanzwitz gerade ziemlich unprofessionell wirkt. Wie ich aus Erfahrung weiß, werden diejenigen, die das nicht können, im Zweifelsfall eher verteidigt als gefeuert. Da muss man wahrscheinlich schon echt ziemliches Pech mit dem Arbeitgeber und den Kollegen haben. (Einfach bloß eine Feministin reicht da nicht aus. Die allermeisten von denen machen auch gerne Schwanzwitze. Die allermeisten von denen sind ja auch normal.) Ich bin ehrlich, ich halte die Wahrscheinlichkeit, wegen 'nem Schwanzwitz gefeuert zu werden, jetzt wirklich nicht für sonderlich hoch. Und ich halte die bloße Möglichkeit, dass sowas mal irgendwo passiert ist, auch nicht automatisch für eine wirkliche Bedrohung. Dann müsste ich auch Angst davor haben, von einer Kuh getötet zu werden. Statistisch passiert das bestimmt häufiger.

Was nun? Weiter vor der Möglichkeit warnen, dass Karrikaturen wie die da oben im Video einen wegen 'nem Witz den Job kosten könnten, oder doch lieber das Haus kuhsicher machen?
 
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Versteh mich bitte nicht falsch, ich will deine Sorgen ernst nehmen, Quickie. Ich halte Alltagsdiskriminierung einfach für ein größeres Problem. Und Kühe. Ich mein, wenn statistische Wahrscheinlichkeit keine Relevanz hätte, müsste ich ja auch ungefiltert die Sorgen von den Spinnern ernst nehmen, die unbedingt alles so haben wollen, wie in dem Video da oben.
 
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Ich versteh dich allerdings nicht, Cryn. Das Video stellt eindeutig die Feindbilder und Stereotypen von Feminazis, Genderhexen und White Knights einem absolut normalen und offensichtlich unfair behandelten Menschen gegenüber. Ich seh da keine zwei Seiten, die sich gegenseitig mit Dreck bewerfen, mehr sowas wie ne einseitige Dystopie, wie oben schon genannt.
Und ich nehme an, dass bereits der Hinweis darauf, dass man etwas diskriminierendes gesagt hat, hier als "mit Scheiße beworfen werden" interpretiert wird, weil Diskriminierung für den einen oder anderen zwingend mit der Absicht passieren muss, zu verletzen. Das macht alle Diskussionen dieser Art mit jemandem, der so denkt, ziemlich überflüssig, ja.
Das "mit Scheiße beworfen werden" war jetzt nicht so sehr auf das Video bezogen, sondern eher auf das, was bei mir so aus den tatsächlich irgendwo stattfindenden Diskussionen um z.B. Gamergate ankommt: Da wird in der Vergangenheit und im Privatleben der Beteiligten herumgewühlt und Dinge in den Fokus der Diskussion gezerrt, die mit dem eigentlichen Thema nicht mehr viel zu tun haben. Falls doch mal die Gefahr aufkommt, daß jemand versucht, da etwas Ordnung reinzubringen (z.B. Diskussionsrunden oder so), kommt garantiert jemand, der das mit einer Bombendrohung verhindert. Das ist dann das, was rauskommt, wenn der nicht gefesselt in der Kiste landet.


Ich kann sagen, dass der eine oder andere bereits den Hinweis, etwas diskriminierendes gesagt zu haben, als Angriff definiert. Das hab ich mit Fremden wie auch mit Freunden erlebt, und das passiert auch erfahrungsgemäß immer wieder hier im Forum. Zumindest aus meiner Position heraus lässt sich da nicht mehr wirklich zielorientiert diskutieren. Wenn Alltagsdiskriminierung das Problem ist, man aber niemandem vor Augen führen darf, wie schnell sowas passiert, ohne, dass der sich angegriffen fühlt, dann sollten sich diejenigen, die von sich selbst wissen, dass sie empfindlich sind, lieber gar nicht diskutieren. Und das sage ich vor allem, weil ich eigentlich keine Lust habe, irgendwem prinzipiell ein schlechtes Gefühl zu geben.
Es ist schon nachvollziehbar, das Hinweise auf Fehlverhalten / Kritik als Angriff empfunden wird - wer macht schon gerne Fehler und soll das dann auch vor anderen eingestehen? Wenn dann die Kritik auch noch emotional vorgebracht wird, erscheint sie schnell als Angriff. Kritik objektiv zu geben und zu empfangen ist nicht jedem gegeben.

Unabhängig davon habe ich große Probleme mit Kritik, die mir nur sagt, was ich falsch gemacht habe und nicht, wie ich es besser machen soll.
Mal zwei Beispiele:
Ich habe mal gelernt, man sagt nicht mehr Zigeuner, da das eine Beleidigung ist, sondern Sinti und Roma. Irgendwann später habe ich dann gelernt, daß es nicht nur Sinti und Roma gibt und diese dann von der Bezeichnung Sinti und Roma beleidigt sind, weil sie ja keine sind und dadurch marginalisiert werden. Ich weiß nicht, ob das noch so aktuell ist oder nicht - es ändert sich ja auch regelmäßig. Das ist im Alltag für mich glücklicherweise kein Problem, das war nur Stoff in der Schule.

Es war in meiner Kindheit auch OK, Schwarzer zu einem Menschen schwarzer Hautfarbe zu sagen, da war nur Neger und Farbiger als Beleidigung verpöhnt. Später wurde das abgelöst durch Afrikaner / Afroamerikaner, was allerdings die Gefahr der Beleidigung mit sich bringt, wenn derjenige garnicht aus Afrika oder Amerika stammt. Was ist eine neutrale Bezeichnung für jemanden, der schwarzer Hautfarbe ist?
 
Eine neutrale Bezeichnung wäre eine, die man unabhängig von der Hautfarbe nutzt. Die auch genauso gut auf jemanden mit anderer Hautfarbe passt. Also halt "Der Typ da hinten hat mir ein Gummibärchen abgekauft."

Ist mit der Herkunft genau das gleiche Ding. Wenn es irrelevant für die Geschichte ist, ob die drei Jugendlichen, die der Oma über die Straße geholfen haben, Türken sind, muss man es ja nicht extra erwähnen.

Sobald es Relevanz hat, ist es kein neutrales Merkmal mehr*. Es gibt keinen neutralen Joghurt mit Kirschgemack. Dann ist es Kirschjoghurt**. Und an den Typen, die das Ding unbedingt "neutraler Joghurt mit Kirschgeschmack" nennen wollen, muss man sich ehrlich gesagt nicht orientieren.



* Dabei ist egal, ob es tatsächlich relevant ist, oder ob es durch die Nutzung eines Wortes nur den Anschein hat, es wäre relevant. Die Neutralität is futsch.

** Wenn ich jedesmal, wenn ich Kirschjoghurt gegessen habe, erwähnen würde, dass es Kirschjoghurt gewesen ist sobald jemand fragt, bei Erdbeer- und Kiwigeschmack aber stets nur von "Joghurt" spreche, muss ich halt auch damit leben, dass sich jemand wundert, warum ich ausgerechnet Kirsche jedesmal erwähne. Da dann beleidigt zu sein wäre in dem Kontext doch auch albern.
 
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Wenn man sich schon so einseitig mit dem Thema auseinandersetzt, nimmt man Probleme viel eindimensionaler wahr als sie sind. Bevor man der Gesellschaft vorwirft, einem irgendwas aufzudrücken, sollte man daher durchaus reflektieren, ob man da gerade auf nen Zug aufspringt und ob diese überkandidelten Propagandawerke, Videos und Artikel, wirklich so viel mit der Realität zu tun haben, wie man es gerne hätte. In der Regel haben sie das nicht.

Wie schon gesagt: Hysterie ist der Schlüssel zu so gut wie allen Problemen dieser Art. Das heißt sich sowohl nicht von der Hysterie irgendwelcher Spinner da draußen anstecken zu lassen, als auch die eigenen Entscheidungen und Reaktionen dahingehend zu überdenken.
 
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Es war in meiner Kindheit auch OK, Schwarzer zu einem Menschen schwarzer Hautfarbe zu sagen, da war nur Neger und Farbiger als Beleidigung verpöhnt. Später wurde das abgelöst durch Afrikaner / Afroamerikaner, was allerdings die Gefahr der Beleidigung mit sich bringt, wenn derjenige garnicht aus Afrika oder Amerika stammt. Was ist eine neutrale Bezeichnung für jemanden, der schwarzer Hautfarbe ist?

Ich hab dazu mal einen afrodeutschen Kumpel befragt, und auf der website vom "braunen Mob" nachgelesen, wie es denn mit weitgehend akzeptierten Bezeichnungen geht.
Schwarz ist für die meisten wohl in Ordnung.
Aber ja, bei der Beschreibung nicht auf "der Schwarze da drüben" reduziert zu werden, das wäre auch ein Anliegen.

Generell versuche ich mich danach zu richten, was von Diskriminierung Betroffene dazu sagen.
 
Hat dich ein Schwanzwitz schon mal 'nen Job gekostet?
In meiner Branche gibts nicht viele Frauen.
Aber ja es gibt Leute die ein Schwanzwitz schon den Job gekostet hat.
Wie das nun mal so ist, wenn gegen jemandes der keine Erfahrung mit Aktivisten hat ne Kampagne geführt wird.
Leichte Opfer sind die besten Opfer.
Deswegen sind ja Kampagnen gegen FeministInnen :^) so erfrischend. Aktivisten lernen doch selten die andere Seite einer Kampagne kennen.
Finde ich super.
 
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Es gibt auch Leute, die von Kühen zu Tode getrampelt wurden. Wie gesagt, mich interessiert bei sowas immer auch, wie wahrscheinlich das ist, bevor ich mir die Mühe mache, mich darüber aufzuregen oder eine Gegenkampagne zu starten. Und das würde einigen anderen Menschen auf diesem schönen Planeten - gerade auch mit dem aktuellen Pegida Bullshit, als hoffentlich neutraleres Beispiel -, sicher auch Nerven schonen.
 
Wenn du mir jetzt sagst, dass du persönlich Menschen kennst, die sich genauso benehmen, dann muss ich das so hinnehmen. Vergib mir aber bitte, dass ich solche Karrikaturen aufgrund meiner eigenen Erfahrungen erstmal in die Ecke der dauervergewaltigenden Schroedingers-Flüchtlings-Islamisten stellen muss. Davon gibt's sicher auch ein paar, aber ich halte beide Gruppen nicht für statistisch relevant genug, um darin eine Bedrohung zu sehen, über die wir dringlicher diskutieren müssten, als über Alltagsdiskriminierung.

Ja, so ein Gentleman-Agreement wäre ganz schön. Da könnte man annehmen, dass, wenn jemand sagt, er kennt das, auch einfach annehmen, dass das so stimmt, ohne es gleich herabzuwürdigen und fern der eigenen Erfahrungswelt zu stellen. So eine Art "Ich glaube mal, dass du dir das nicht ausdenkst, dafür unterstelle ich dir das auch nicht". Trotz dass es das Netz ist.
Da du gerade eben von Pegida sprachst: Da ich von den Demonstrationen noch nie selbst etwas mitbekommen habe (na gut, einmal ist eine Straßenbahn ausgefallen), kann ich trotzdem nicht sagen, dass es sie nicht gibt. Nur weil man keine eigenen Erfahrungen damit hat, muss man es noch lange nicht für irrelevant halten.

Einige Beispiele aus den letzten acht Jahren gefällig, alle aus erster oder zweiter Hand?
• Besorgte Eltern, die zur Sprechstunde des Professors kommen und verlangen, dass ihr Sprößling aufgrund seiner schweren Kindheit (Mobbingopfer) gefälligst eine bessere Note in der Hausarbeit bekommt.
• Eltern, Lehrer und Dozenten (jeweils in verschiedenen Zusammensetzungen, aber alle mal zusammen aufgeführt), die für Mädchen leichtere Matheaufgaben fordern oder ihnen gleich mehr Punkte geben wollen, weil sie es ja so schwer in Mathe hätten.
• Ein StuRa, der wochenlang darüber diskutiert, ob man jetzt Sudent/innen schreibt oder doch lieber mit _, * oder -, damit man ja niemanden verletzt und ausgrenzt. Jegliche anderen Vorschläge wurden natürlich diffamiert und den Leuten die schlimmsten Verhaltens-/Denkweisen unterstellt.
• Ein Referat, das daraus bestand, eine Amazon-Rezension zu einem Buch vorzulesen. Anschließend sollten die Kommilitonen selbst eine Aufgabe didaktisieren (selbst die, die das noch nie gemacht hatten und auch nie machen müssen). Wenn man dann sagt, dass der Vortrag schlecht war und keinerlei Inhalt hatte... sagen wir so, gerade die Stelle im Video, als sie auf den Typen losgehen, kam mir da SEHR bekannt vor.
• Jeweils eigene Benotungen (lies: geforderte bessere Behandlung) für Schüler mit ADHS, LRS, Dyslexie, Autismus, Migrationshintergrund. Alles wohlgemerkt in einer Klasse. Und die Sonderbehandlung darf natürlich dann im Abiturzeugnis nicht erwähnt werden.
• Wunsch nach Sonderbehandlung oder Auslassung von Themen aufgrund der Religion, obwohl die Sachen so im Lehrplan stehen.

Das waren nur einige wenige Sachen, die vermehrt aufgetreten sind und nicht nur mir, sondern auch befreundeten Lehrern und Kommilitonen so passiert sind. Immer noch eine unwichtige Randerscheinung?

Und ich nehme an, dass bereits der Hinweis darauf, dass man etwas diskriminierendes gesagt hat, hier als "mit Scheiße beworfen werden" interpretiert wird, weil Diskriminierung für den einen oder anderen zwingend mit der Absicht passieren muss, zu verletzen. Das macht alle Diskussionen dieser Art mit jemandem, der so denkt, ziemlich überflüssig, ja.

Siehste, schon eskaliert es wieder. Ich meine die verhärteten Fronten, nicht nur in diesem, sondern in allen Threads. An Diskussion ist niemandem mehr gelegen, jeder hat seine Meinung, die unverrückbar feststeht. Wer es wagt, anderer Meinung zu sein, wird entsprechend diffamiert oder infrage gestellt. Aber auch ohne diskutieren zu wollen. Ich verstehe Swafnir gerade immer besser...

Was passiert denn?

:cautious: Trollst du gerade?

Albträume von paranoiden Männerrechtlern und vermeintlichen Meinungsfreiheitskämpfern

Das kann höchstens repräsentativ für Diskussionen über die von dir genannten Themen sein, wenn man nen gewaltigen Knick in der Optik hat. Oder sich tatsächlich verfolgt fühlt.

Infragestellen bzw. Herabwürdigen der Ansichten und Erfahrungen, nur um mal klein anzufangen. Ansonsten siehe oben.
 
Sobald es Relevanz hat, ist es kein neutrales Merkmal mehr*.
Wieso ich die Frage gestellt hatte, war mal eine Begebenheit vor vielen Jahren, als man beim Wochenendticket noch einen Einheitspreis hatte und immer 5 Leute mitnehmen konnte. Auf dem Bahnhof sprach mich dann halt jemand an, ob ich ein WE Ticket habe in eine bestimmte Richtung fahre und ihn mitnehmen könnte. Klar, kein Problem. Ich hatte einen Haufen Gepäck dabei. Deshalb habe ich mich in den Gepäck / Fahrrad / Kinderwagen-Bereich gesetzt, weil ich mich nicht durch die Abteiltüren quetschen wollte. War zwar lauter da - war mir da aber egal. Er wollte lieber etwas ruhiger sitzen und ist ins Abteil gegangen - ist ja kein Problem, sage ich halt der Kontrolle, daß da noch jemand mitfährt... Bis dann die Kontrolle kam und ich dann dachte Scheisse, wie artikuliere ich das jetzt korrekt. Das einfachste Unterscheidungsmerkmal war halt die Hautfarbe...
 
Einige Beispiele aus den letzten acht Jahren gefällig, alle aus erster oder zweiter Hand?
• Besorgte Eltern, die zur Sprechstunde des Professors kommen und verlangen, dass ihr Sprößling aufgrund seiner schweren Kindheit (Mobbingopfer) gefälligst eine bessere Note in der Hausarbeit bekommt.
• Eltern, Lehrer und Dozenten (jeweils in verschiedenen Zusammensetzungen, aber alle mal zusammen aufgeführt), die für Mädchen leichtere Matheaufgaben fordern oder ihnen gleich mehr Punkte geben wollen, weil sie es ja so schwer in Mathe hätten.
• Ein StuRa, der wochenlang darüber diskutiert, ob man jetzt Sudent/innen schreibt oder doch lieber mit _, * oder -, damit man ja niemanden verletzt und ausgrenzt. Jegliche anderen Vorschläge wurden natürlich diffamiert und den Leuten die schlimmsten Verhaltens-/Denkweisen unterstellt.
• Ein Referat, das daraus bestand, eine Amazon-Rezension zu einem Buch vorzulesen. Anschließend sollten die Kommilitonen selbst eine Aufgabe didaktisieren (selbst die, die das noch nie gemacht hatten und auch nie machen müssen). Wenn man dann sagt, dass der Vortrag schlecht war und keinerlei Inhalt hatte... sagen wir so, gerade die Stelle im Video, als sie auf den Typen losgehen, kam mir da SEHR bekannt vor.
• Jeweils eigene Benotungen (lies: geforderte bessere Behandlung) für Schüler mit ADHS, LRS, Dyslexie, Autismus, Migrationshintergrund. Alles wohlgemerkt in einer Klasse. Und die Sonderbehandlung darf natürlich dann im Abiturzeugnis nicht erwähnt werden.
• Wunsch nach Sonderbehandlung oder Auslassung von Themen aufgrund der Religion, obwohl die Sachen so im Lehrplan stehen.

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Was möchstet Du uns damit sagen?
 
Ähm...



Kennt jemand solche Leute? So in der Realität, meine ich?

Nicht ganz so extrem, aber ich habe viel wiedererkannt, ja.

Wenn du mir jetzt sagst, dass du persönlich Menschen kennst, die sich genauso benehmen, dann muss ich das so hinnehmen. Vergib mir aber bitte, dass ich solche Karrikaturen aufgrund meiner eigenen Erfahrungen erstmal in die Ecke der dauervergewaltigenden Schroedingers-Flüchtlings-Islamisten stellen muss. Davon gibt's sicher auch ein paar, aber ich halte beide Gruppen nicht für statistisch relevant genug, um darin eine Bedrohung zu sehen, über die wir dringlicher diskutieren müssten, als über Alltagsdiskriminierung.

War nicht so schwer, oder?
 
Immer noch eine unwichtige Randerscheinung?

Das sind alberne First World Problematiken von Leuten, die zuviel Zeit haben. Da gehen wir beide doch d'accord. Wie jetzt schon mehrfach erwähnt, zweifle ich deren Existenz gar nicht an. Was ich da oben angezweifelt habe, ist, dass diese Menschen Karikaturen sind wie die, welche da in dem Video dargestellt worden sind. Und das zweifle ich nach wie vor an. (Nicht wohlgemerkt die Existenz von Situationen, wie in deinen Beispielen beschrieben. Das ist aber ein Unterschied.)

Da ist etwas, was ich hier in der Diskussion nicht verstehe. Wir sind uns beide einig, dass verrückte Eltern mit einfachen Mathe-Aufgaben-Wünschen keine größere Schaubühne haben sollten. Warum genau kann ich in dem Fall mit den Augen rollen, das Problem angehen und es dann wieder vergessen, während du diese Geschichte mit dir herum trägst und es als Beispiel dafür nimmst, dass sie 'ne immer größere Schaubühne bekommen? Du machst deren Spielchen mit. Lass sie doch albern sein. Solange die Menschen solche Spielchen nicht groß mitspielen, solange passiert da auch nichts, was mehr als 'ne Randerscheinung ist.

Davon abgesehen stellen auch solche extremen Einstellung ein Problem dar. Sagt ja niemand was dagegen. Ich verstehe nur nicht, warum diese Situationen so gerne als vermeintliches Gegengewicht für Kritik an Diskriminierung genutzt werden. Auch die Bevorzugung von Mädchen ist beispielsweise Diskriminierung. Ist das Mathe-Beispiel jetzt ein Beispiel, mit dem du mir aufzeigen willst, dass sowas existiert? Warum?
Siehste, schon eskaliert es wieder. Ich meine die verhärteten Fronten, nicht nur in diesem, sondern in allen Threads. An Diskussion ist niemandem mehr gelegen, jeder hat seine Meinung, die unverrückbar feststeht. Wer es wagt, anderer Meinung zu sein, wird entsprechend diffamiert oder infrage gestellt. Aber auch ohne diskutieren zu wollen. Ich verstehe Swafnir gerade immer besser...

Und ich verstehe dich gerade überhaupt nicht. Was genau ist gerade wieder eskaliert? Was habe ich denn gesagt? Edit: Ich hätte vermutlich "eine Diskussion gestaltet sich schwierig" statt "eine Diskussion ist überflüssig" schreiben können. Wenn du das meinst, touché. Das war allerdings weniger böse gemeint, als es geklungen hat. Das ist tatsächlich aus der Frustration entwachsen, in diesem Thread wiederholt darauf hinzuweisen, dass ich nicht automatisch eine boshafte Motivation hinter einer diskriminierenden Aussage sehe und dann trotzdem immer wieder zuschauen zu müssen, wie Leute sauer auf mich sind, weil sie annehmen, ich würde ihnen Boshaftigkeit unterstellen, sobald ich in einem Beispiel darauf hinweise, wenn eine solche Aussage getätigt worden ist. Wie das auch bei Swafnir passiert ist. Zum Beispiel.
Das einfachste Unterscheidungsmerkmal war halt die Hautfarbe...

Na, wenn die Hautfarbe relevant war, weil man den Typen dadurch leichter identifizieren kann, dann beschreibste den halt mit der Hautfarbe. Würdeste mit 'nem Weißen in einem Abteil voller Ghanesen ja auch machen, oder nicht?
 
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Na, wenn die Hautfarbe relevant war, weil man den Typen dadurch leichter identifizieren kann, dann beschreibste den halt mit der Hautfarbe. Würdeste mit 'nem Weißen in einem Abteil voller Ghanesen ja auch machen, oder nicht?
Also rätst du ihm möglichst immer die Minderheit zu diskriminieren, weil es so einfacher zu einer Identifikation kommt?

Krass.

:^)
 
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