Ich schätze, Stephenie Meyer hat es in erster Linie geschafft, so verständlich zu schreiben, dass die Zielgruppe problemlos in ihre Materie eintauchen konnte. Inwiefern sie darüber hinaus tatsächlich fachlich und auch qualitativ Kompetenz hat, darüber vermag ich keine Aussage zu treffen.
Eben DAS!

Keine Ahnung, wie zum Teufel die Frau es geschafft hat, jemanden mit dieser Schrottstory zu begeistern, aber sie hats halt irgendwie geschafft, weil sie eben nen Nerv getroffen hat.
Ich vermute sie hat die Emanzipations-Emanzipations-Welle erwischt, wo viele junge Mädchen vor lauter Powerfrauen-Gerede eben mal wieder zur Abwechslung nen schwachen weiblichen Hauptcharakter wollten, die mal ordentlich für nen Kerl schwärmen kann... um zugleich aber nicht als unemanzipiert zu gelten, soll nicht das Mädchen ungewöhnlich sein, sondern der Kerl muss eben ein ihr voll überlegener Kavalier der alten Schule sein.
Tadddaaaaaaa, machen wir einen Vampir daraus - einen guten Vampir natürlich, wir sind schließlich brave Mormonen.
 
Der Konsum des Buches macht einen nicht automatisch dumm. Und wenn der Konsument intelligent ist, macht es das Buch nicht automatisch anspruchsvoller, als es ist.
Ich denke das bei einem intelligenten Konsumenten eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht das er Inhalte in dem Buch findet die geeignet sind sich darüber tiefergehende Gedanken zu machen. Welche Personen die das Buch nicht mögen eher fern bis absurd erscheinen.

Ein bisschen so wie man behaupten kann das einen V:tM dank des Moralsystem und der Bewegung innerhalb dessen tiefgründig sei zum denken anregt.
Wo andere nur eine ziemlich kaputte Mechanik, emogeheule und powergamiges Zeug finden / sehen.

Ach was, bei jeden Vergleich mit Twilight fallen dem armen Vergleichsprojekt einige Buchstaben aus dem Text, bis irgendwann nichts mehr da ist.

Darüber hinaus kann keiner mehr das Vergleichsobjekt lesen oder analysieren ohne von einem tiefen Gefühl der Unreinheit, Schande, ja der Beflecktheit, ergriffen zu sein.
Nein, bei einer Gleichsetzung würde ich mich allerdings schon streuben.

Um die geht es aber nicht. Es geht da um den imho völlig übertriebenen Reflex wenn Twilight in Verbindung mit IRGENDETWAS anderem genannt wird.
Man könnte auch Twilight und Obst in einem Satz erwähnen und die Chancen stünden nicht schlecht das einem irgendwelche Twilight-Hater an's Knie nageln wie unmöglich und total abwertend das gegenüber dem Obst ist.

Da ist es doch recht gleich ob man Twilight nun mit Romeo and Juliet, mit Much ado about nothing oder einem anderem Stück vergleicht.
Du hast in der Schule gelernt, dass Shakespeare Romane geschrieben hat?
Der Fehler macht den Umstand das die Stücke Shakespeare überwiegend der Unterhaltung dienten und zu seiner Zeit nicht angesehen waren in gleich welcher Form nichtig?


Ich betreibe ja nicht gern Kulturmissionarendienst und vertrete prinzipiell "jedem das Seine" aber das geht dann doch sehr meilenwet dran vorbei und liest sich eher wie die "Kritik" eines vom Englischunterricht genervten Teenies aus der Unterstufe.
Ich finde es etwas gewagt ein Argument auf die fehlerhafte Bezeichnung einer Literaturform zu reduzieren und dann von "Jedem das Seine" im Kontext mit Kultur zu sprechen :p
 
Eben DAS!

Keine Ahnung, wie zum Teufel die Frau es geschafft hat, jemanden mit dieser Schrottstory zu begeistern, aber sie hats halt irgendwie geschafft, weil sie eben nen Nerv getroffen hat.

Die Schrottstory ist einfach nicht neu. Meyer hat doch bloß 'ne typische Story zwischen zwei Liebenden geschrieben, die sich haben wollen aber nicht dürfen. Das hat sie mit Übernatürlichkeit gewürzt, weil's gerade im Geist der Zeit gewesen ist, nicht zuletzt auch dank Harry Potter. Nur hat sie halt Vampire als Template genommen. Vampire und Erotik geht immer. Sie hat genau den Typ Mann erschaffen, der immer funktioniert, weil er den weißen Ritter perfekt mit dem Motorradrocker kombiniert und sich die Eierstöcke von jungen Mädchen bei sowas immer schon gerne kleine Lätzchen umgebunden haben, und sie hat diesen Traumtypen mit einem Skelett von Weiblichkeit kombiniert, die so farblos ist, dass man sie als Vehikel benutzen kann, um in der Gedankenwelt dieser hohlen Nuss durch ihre Traumwelt zu schippern, ohne gleichzeitig das Gefühl haben zu müssen, Bella wäre eine Rivalin. Jeder ist cooler, als Bella. Dann wird die Protagonistin noch von allen "guten Männern" angehimmelt und die Geschichte wird mit typischen Teenagerproblematiken verbastelt.

Das klingt alles bei Licht besehen scheiße-einfach. Meyer hat sich ja bloß an Dingen bedient, von denen wir alle schon gewusst haben, dass sie funktionieren. Gerade in Kombination miteinander. Aber wenn man sich das mal vor Augen führt, war es durchaus eine Leistung, es derartig perfekt hinzubekommen.
Ich denke das bei einem intelligenten Konsumenten eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht das er Inhalte in dem Buch findet die geeignet sind sich darüber tiefergehende Gedanken zu machen.

Das ist dann aber dem Verstand des Konsumenten geschuldet, finde ich. Das Buch war in dem Fall bloß Muse*.



*für 50 Shades of Grey :D
 
Was die "etablierten Kunstwerke" angeht:
Ich halte nicht viel davon Kunstwerke danach zu bewerten, ob sie alt sind und sie vor 100 Jahren schon jemand cool fand. Ich bewerte Beethoven mit den selben Maßstäben wie Justin Bieber, Goethe nach den selben wie Wolfgang Hohlbein und die Invektiven von Catull müssen damit klar kommen, dass ich sie literarisch ähnlich analysiere wie moderne Battle-Rhymes und Punk-Hymnen.

Etabliert heißt für mich auch nicht unbedingt "lange da", sondern eher sowas wie "von Menschen die sich mit sowas auskennen, am besten noch wissenschaftlich als qualitativ anerkannt". Was nicht heißt, dass alles, was nicht von irgendwelchen Wissenschaftsfuzis anerkannt ist, gleich Müll ist. Es besteht aber ein qualitativer Unterschied.

Und die Handlung von Romeo und Julia ist meiner Meinung nach ein konstruierter Mist auf unterstem Hollywood-Niveau.


...nur wohl (wie gesagt: selbst gelesen hab ichs ja nicht) eben umgesetzt von einem der größten Sprachgenies der Geschichte und mit einigen unterhaltsamen Neuerungen gespickt.
Kurz: Alles in allem wohl ein recht gutes bewegender Hollywoodliebesfilm bewegendes Drama... wenn man es mit einem gnädigen "Liebe macht nunmal dumm" liest/betrachtet.

Das Problem ist, dass die Geschichte, auf die du dich beziehst das populärkulturelle Derivat der Oberfläche dessen ist, was Shakespeare geschrieben hat. Da ist deutlich viel mehr drin, als das. Selbst als die Liebesgeschichte per se. Und das Ende geht auch über den gemeinsamen Darwin-Award hinaus.

Der "Romeo und Julia"-Aspekt in der Handlung macht eine Geschichte nicht wirklich besser.

Wie gesagt, dieser "Aspekt" sagt nicht viel über das eigentliche Stück aus. Alles was remotely mit einer komplizierten Liebesgeschichte zu tun hat, wird mit dem Label "Romeo & Julia" versehen. Und ich glaube, dass dich letztlich eher das Label nervt, als das, woher es kommt. Immer hin sagste ja selbst, dass du das gar nicht gelesen hast :D

Shakespear hat es geschafft diese Handlung so zu präsentieren, dass sie vielen Leuten bis heute gefällt... und wer hat die Geschichte ursprünglich geschrieben? Weiß keine Sau, oder?

Da Shakespeare viel von Marlowe und Kyd übernommen hat, kann es aus diesem Dunstkreis kommen. Aber zumindest mir ist kein "Ur-Romeo & Julia" im Sinne eines Kyd zugeschrieben "Ur-Hamlet" bekannt.



Um die geht es aber nicht.

Weiß ich, deswegen fragte ich ja auch danach, was es für einen Sinn hat, Ähnlichkeiten zu finden, selbst wenn man es nicht gleichsetzt.

Der Fehler macht den Umstand das die Stücke Shakespeare überwiegend der Unterhaltung dienten und zu seiner Zeit nicht angesehen waren in gleich welcher Form nichtig?

Ich wiederhole die Frage: wie kommst du darauf, dass sie nicht angesehen waren?

Außerdem habe ich ja nicht behauptet, dass es den Umstand, dass die Stücke der Unterhaltung dienten, nichtig macht. Das hast du nur reingelesen ;)

Allerdings stellt sich die Frage, welcher Art diese Unterhaltung war und an wen sie sich richtete. Das ist übrigens keine leicht zu beantwortende Frage, da die vielen Querverweise in antike, philosophische und theologische Gebiete und die komplexe Struktur von Dramaturgie, Wortspiel und Figurenkonzeption dem 08/15 Zuschauer im Basement vom Rose Theatre wohl kaum klar geworden sein konnte. Man kann davon ausgehen, dass Autoren wie Shakespeare für zwei oder mehrere "Publiken" geschrieben haben, zumal die Stücke auf der Bühne durch spontane Veränderungen und Improvisation sowieso für gewöhnlich ganz andere Schwerpunkte trugen.


Ich finde es etwas gewagt ein Argument auf die fehlerhafte Bezeichnung einer Literaturform zu reduzieren und dann von "Jedem das Seine" im Kontext mit Kultur zu sprechen :p

Ich finde es etwas gewagt, welche Motive du aus meinen Worten wieder liest. Ich habe dein Argument nicht reduziert.



Aber wenn man sich das mal vor Augen führt, war es durchaus eine Leistung, es derartig perfekt hinzubekommen.

Das stimmt schon. Für mich rangiert diese Leistung aber irgendwo bei Dieter Bohlen, der verstanden hat, wie er seinen Müll und sich selbst (ist schließlich auch Müll) vermarkten kann.
 
Wie gesagt, dieser "Aspekt" sagt nicht viel über das eigentliche Stück aus. Alles was remotely mit einer komplizierten Liebesgeschichte zu tun hat, wird mit dem Label "Romeo & Julia" versehen. Und ich glaube, dass dich letztlich eher das Label nervt, als das, woher es kommt. Immer hin sagste ja selbst, dass du das gar nicht gelesen hast :D
So in etwa.
Ich hatte hier das "Romeo und Julia"-Thema kritisiert, nachdem ja erwähnt wurde, Twilight hätte dieses Thema aufgegriffen.

Und dazu wollte ich einfach sagen, dass das sehr gut sein kann, aber selbst das Original-Werk, wenn man es auf die Ebene der romantisch verdummten Jugendliche im dramatischen Umfeld reduziert, mMn nur ziemlicher Schrott ist.
Das Werk glänzt aber wohl noch auf vielen anderen Ebenen... im Gegensatz zu Twilight.

Daraus jetzt dann aber eine Schuld für Shakespear an Twilight zu konstruieren ist ziemlicher käse - und selbes gilt für die WoD.

Mag sein, dass Frau Meyer ein Buch von WW gelesen hatte... vielleicht wollte sie sogar ein Vampirbild aus der oWoD als Grundlage verwenden - ist aber auch egal, denn warum auch immer:
Twilight hat mit der WoD nicht sonderlich viel gemeinsam.
 
Gut, ich glaube wir sind uns sowieso seit Seite 1 irgendwie einig, dass es zwar Parallelen und Ähnlichkeiten gibt und das eine vielleicht irgendwie den Weg zur Existenz des anderen bedingt haben mag, eine wirklich "Schuld" im Sinne von "deswegen gibt es das!!einseinself" aber definitiv nirgendwo liegt.
 
Ach ja, Deadpool hat Twilight inspiriert. Und auch anders herum. Fall es jemanden interessiert.
Ich bevorzuge Thor und Doctor Strange in der Hinsicht:

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Wer? Was? Wie? Warum? Wann? o_O

Aber ja.
Ich meinte nicht, dass hier jemand ernsthaft behauptet hatte, Shakespear sei Schuld an Twilight. Allerdings hatte ein anderer User, du, völlig zurecht angemerkt, dass die Aussage "WoD ist schuld an Twilight" ziemlich auf dem selben Niveau unterwegs ist... und ähnlich wenig Sinn ergibt.
Ein Vergleich ist ja noch lange keine Gleichsetzung und auch nicht zwingend wertend. Genauso, wie es zwischen der WoD Gemeinsamkeiten mit Twilight gibt, sind diese auch im Vergleich zwischen Romeo & Julia und Twilight erkennbar. Dagegen muss man sich gar nicht sträuben. Romeo & Julia verliert schließlich nichts, wenn man das Werk mit Meyers Twilight vergleicht. Ganz im Gegenteil, meine ich.

Nachdem wir dann geklärt hatten, dass Twilight mehr R&J als WoD ist, hatte ich ergänzt "und dennoch nicht genug Romeo und Julia um damit die miese Qualität zu begründen" um aus diesen zwei Punkten dann gemeinsam folgern zu können "also ist Twilight viel zu wenig WoD um da WW mit rein zu ziehen."
 
Wem geben wir also die Schuld?

Leider uns selber, weil wir durch Gehate und solche Diskussionen hier das Thema Twilight wieder aufleben lassen.

Ich seh das ähnlich wie bei Tokyo Hotel. Keiner mochte sie, aber sie waren trotzdem erfolgreich, warum? Weil sie durch die Hater im Gespräch geblieben sind. Fernsehsender haben Dokus über sie gedreht, die Teenies fandens cool (auch weil es "ihr eigenes Ding ist und die Anderen das eh nicht verstehen wie "deep" die Musik ist"). Die Hater haben nochmehr gehatet, nurnochmahr Gesprächsstoff. Dadurch nochmehr Dokus/Artikel usw. --------> Der Kreislauf des Hatens!

Vier Seiten darüber das Twilight und die WoD nur geringfügige Gemeinsamkeiten haben, einfach dur des Diskutierens willens.^^
 
Ich muss ja nicht darüber schweigen, nur weil ich es persönlich scheiße finde. Letztlich ist es mir egal, wie viel länger etwas im Gespräch bleibt, dadurch, dass ich darüber ein Gespräch führe. Natürlich ist diese Diskussion hier sowieso, wie viele andere, von Hölzchen auf Stöckchen gekommen - aber seien wir mal ehrlich: ich glaube Niemand hier hat vor oder nach der Diskussion ernsthaft geglaubt, WoD sei an "Twilight schuld". Das ist einfach falsches Kausaldenken und dessen sind sich die Meisten bewusst. Wenn die Diskussion einen positiven Aspekt hatte - und den sollte man ja allein um des eigenen Wohlergehens immer mal wieder suchen - dann, dass wir darüber diskutiert haben, wo eventuelle Überschneidungen in der Beeinflussung verschiedener Medien und Vorlagen zu finden sind. ;)
 
Ich seh das ähnlich wie bei Tokyo Hotel. Keiner mochte sie, aber sie waren trotzdem erfolgreich, warum?
Ich glaube am Erfolg von TH oder Twilight haben die Hater keinen Anteil.
Sie sind mehr ein Nebenprodukt.
Zumal gerade die meisten Berichte doch mehr auf den klassischen "Tugenden" bzw. "positiven Aspekte" des jeweiligen Phänomen aufbauen.
 
Uriel1988 schrieb:
Ich seh das ähnlich wie bei Tokyo Hotel. Keiner mochte sie, aber sie waren trotzdem erfolgreich, warum? Weil sie durch die Hater im Gespräch geblieben sind.

Weil Hater Tokyo Hotel im Gespräch gehalten haben, war diese Band zu Hochzeiten also in der Lage Metallica auf der MTV European Music Awards Gala den Rang als beste Liveband abzulaufen?! Soso ... Oô
 
Die Hater sind da alle hingegangen, um Bill persönlich anzuschreien*. :D




*Hätten sie in jedem Fall tun sollen.
 
Was ich damit meinte war, das Hater ein Thema interessant halten. Und über ne Band über die nicht geredet wird möchte keiner schreiben/drehen. Serien über kontroverse Bands bringen Einschaltquoten.
 
Wobei ich ja nie so ganz verstanden hatte, warum Massen von Leuten einen geradezu krankhaften Hass auf eine Gruppe von Teenies entwickelt haben, die sich - durchaus mit einem gewissen Talent ausgestattet - den Traum von einer Rockstarkarriere verwirklichen durften.
Ja, den Style fand ich auch ziemlich albern und den Hype überzogen und Witze hab ich auch gern über sie gemacht... aber die mach ich über alles. Aber warum man die teilweise so ernsthaft böse verachten musste... hmmm...

Also egal wie mistig, müllig und nervig Twilight ist: Ich würde niemanden deswegen mit halb-verwesten Tintenfischen bewerfen.

Ich hab Spaß daran über Twilight zu lästern - und somit gönne ich Frau Meyer jedes Buch dass sie deswegen mehr verkauft.
 
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