Rund um Bücher Hoheitsansprüche von Autoren auf ihre Inhalte

Skar

Dr. Spiele
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Ich war auf der Buchmesse und habe mit eigentlich allen großen Verlagen über nonlineare Geschichten und interaktive Inhalte gesprochen. Dieses Thema wird zunehmend diskutiert, weil der Markt da angeblich viel zu her gibt.

Die Verlage haben da mit dem Großteil ihrer Autoren das Problem, dass die Autoren eine Art Hoheitsanspruch auf ihre Inhalte sehen. Sie haben die Plots und Twists geschmiedet und so sollen sie auch verstanden werden. Der Leser hat da nicht groß drin herumzufummeln. Ihr Buch. Ihr Plot.

Warum will man das so?

Die Schöpfungshöhe ist vielleicht eine andere, als wenn ich schlimmstenfalls "nur" ein Baukastensystem aus blumigen Worten stelle.
Nun dürfte aber in erster Linie nicht die Schöpfungshöhe das sein, was den Autor interessiert - es sei denn er sieht sich als nonökonomischen Künstler - sondern eben sein Reward. Sein Bekanntheitsgrad, seine Verkaufszahlen und sein Salär.

Da frage ich mich, ob das nicht kontraproduktiv ist. Warum an der Schöpfungshoheit festhalten, also quasi einen Besitzanspruch an meinem geschriebenen Buch behalten wollen? Wenn sich der Leser den Inhalt seines Buches zu eigen machen kann, dann stärkt das die Identifikation zu Buch und ggf. auch zum Autor. Womit ein Teil des Autorenrewards schon geleistet wäre.
 
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Because the authors do the fucking work of writing the bloody book?

NIEMAND schreibt wirklich wegen dem geld.
Dem würde ich mit "du irrst" antworten. Zumindest die Absicht ist nämlich da. :)
Aber du willst damit wahrscheinlich sagen, dass Autoren eben häufig wenn nicht Künstler, dann eben doch mindestens Selbstdarsteller sind, die aufgrund dieses Charakterzuges eben niemandem in ihrem Plot rumrühren sehen wollen.

Oder?
 
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Der erste Satz, den erfolgreiche Autoren und Schreibratgeber äußern ist "Wenn du Geld verdienen willst, mach was anderes"
 
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Und was sagen die Agenten den Autoren? :)
 
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Der Punkt spielt doch keine Rolle.
Es geht doch nur um das Selbstbild.
Ein Game Designer sieht sich auch evtl. als Geschichtenerzähler. Trotzdem lässt der den Spieler an der Handlung mitpfuschen.
Warum also nicht authoren?
 
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Weil ein spiel eine Gemeinsame, interaktive fiktion ist, während ein Buch eine erzählung ist?

@Skar - ziemlich genau das selbe. Es gibt in Deutschland ca. 5-10 Autoren die vom schreiben leben können. Ein Tom Clancy finanziert aus verlagssicht einige dutzend Autoren die vielleicht auch mal so erfolgreich sein könnten.

Kurzfassung: Wer mit kreativität GELD verdienen will und nicht zeichnen kann sollte Marketingidiot werden.
 
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Na so ist das nicht. Es git durchaus genug Spiele (PC Spiele meine ich hier), die auch Erzählungen dabei sind.
 
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Zum einen ist der Dunning-Kruger-Effekt ja recht vebreitet.
Es gibt in Deutschland ca. 5-10 Autoren die vom schreiben leben können.
Zum anderen muss ihr Nachname/Pseudonym dann wohl mit H anfangen. Hennen, Hohlbein, Hardebusch, Heitz...^^
 
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Na so ist das nicht. Es git durchaus genug Spiele (PC Spiele meine ich hier), die auch Erzählungen dabei sind.

Da ist aber auch die Ausgangssituation eine andere - es geht um eine interaktive fiktion mit möglichst großer käuferschicht, weswegen Computerspiele von der Story her so innovativ sind wie die Lindenstraße.
 
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Das bei einer interaktiven Geschichte kein Shakespeare rauskommt sollte ja klar sein.
Aber warum nicht unter dem selben Vorsatz ein interaktives Buch schreiben?!
Lindenstraße hat ja auch noch viele Zuschauer...
 
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Ich würde Infernal Teddy da zustimmen.
Sogar die gute oder besser erzählten Computerspiele (ich denke da an Fallout, Arcanum, BioShock, Morrowind) bestechen mehr durch gutes Ambiente und Immersion als durch Innovation (zumindest was Story angeht).
 
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Eine Geschichte (ich bin jetzt kein Autor aber so stelle ich es mir vor) ist so ein Bisschen wie ein Traum. Und der ist wie er ist! Und ich erzähle ja auch nicht was ich hätte Träumen können, sondern was Geniales ich geträumt habe. Ich kann das verstehen.
 
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Ich denke es hat auch was mit handwerklichem Stolz zu tun.
Wenn ich eine Geschichte erzähle, eine normale Geschichte, dann ist das meine. Mein Kunstwerk.
Wenn jemand das Ding auseinanderschneidet und mit anderen Fragmenten bastardisiert, ist das ein Frankenstein und nicht mehr 'meine' Geschichte.
 
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Und es ist natürlich ein Problem wenn man Kurzgeschichten schreibt, bzw. da funktioniert es gar nicht.
Das wesentliche an einer Kurzgeschichte ist ja die Pointe, d.h. der eine Fakte kurz vor Ende der das ganze nochmal dreht.
Wie macht man das mit einem Hackjob?
 
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Man kann das auch wunderbar mit Rollenspiel vergleichen. Wer möchte denn schon gerne als Spieler, dass z.B. der Spielleiter hergeht und einem einfach im Charakter rumpfuscht und z.B. anfängt zu erzählen wie der denn so ist?
 
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Wirklich faule Spieler.

Ich wundere mich aber auch was der Punkt bei 'interaktiven' Stories ist.
Ich lese Stories eben weil mich da jemand überrascht. Ich kann es mögen, kann es hassen, aber ich mag es dass ich nichts tun muss.
Ich würde es ehrlich gesagt als etwas anstrengend und unbefriedigend finden wenn ich mir die Geschichte selbst zusammen suchen muss.
 
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Ich denke es hat auch was mit handwerklichem Stolz zu tun.
Wenn ich eine Geschichte erzähle, eine normale Geschichte, dann ist das meine. Mein Kunstwerk.
Wenn jemand das Ding auseinanderschneidet und mit anderen Fragmenten bastardisiert, ist das ein Frankenstein und nicht mehr 'meine' Geschichte.
So denken die wohl. Aber richtig finde ich das noch lange nicht.

Die geben das Teil auf den Markt. Zum Verkauf. Für den neuen Besitzer ist das sein Eigentum. Er will sein Buch lesen, nicht die Schöpfungshöhe des Autors preisen.

Autoreninteresse gegen Leserinteresse. Sobald der Autor das Teil verkauft, ist das leserinteresse klar im Vorteil.

Ich wundere mich aber auch was der Punkt bei 'interaktiven' Stories ist.
Stärkt halt die Bindung an die Geschichte oder besser gesagt an das Setting.

Ich lese Stories eben weil mich da jemand überrascht. Ich kann es mögen, kann es hassen, aber ich mag es dass ich nichts tun muss.
Darfst du ja auch.

Ich würde es auch mögen, wenn ich in der Romantasy entscheiden darf, welche Maid sich der Recke nimmt. ;)
 
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Im Grunde reden wir hier doch von einsamer Wolf Büchern die moderner gemacht werden.
Ich finde sowas ganz nett und glaube bei guter Vermaktung ist das wirklich ein Markt.
Gleichzeitig... meeh. Für mich persönlich brauche ich das auch nicht.
 
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