Infernal Teddy

mag Caninchen
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Prinzen der Maskerade


[Friday Five] NSCs [Kolumne]


1.) Der fürsorgliche Freund:

Dieser Prinz, ein Ventrue, ist gar nicht der intrigante, machtgeile Politiker den man sich unter einem Ventrue vorstellt. Ganz im Gegenteil, jeder Vampir in seiner Domäne kann und soll mit seinen Problemen zu ihm kommen, seien sie finanzieller Natur, persönlicher Ärger, Unfälle, der Prinz kümmert sich darum. Und zwar unabhängig von Alter, von Clan oder von Titel - selbst seine politischen Feinde können auf seine Hilfe zählen. Allerdings ist es schon interessant das in letzter Zeit einige sehr junge Vampire auf Kosten älterer Kainiten aufgestiegen sind, die kurz zuvor sich dem Prinzen anvertraut hatten...

2.) Der Kompromisskandidat:

Vor wenigen Jahren verstarb der letzte Prinz dieser Stadt, es gab einen Machtkampf zwischen mehreren mächtigen Ahnen, und als das Gerangel vorbei war hatten einige Ahnen die Sonne gesehen und die Überlebenden hatten sich auf einen schwachen Kompromisskandidaten geeinigt, einen Toreador ohne große Ambitionen, den man problemlos kontrollieren und lenken könnte - zum Wohle der Stadt natürlich... Aber irgendwie hat dieser Künstler es im letzten Jahr immer wieder geschafft, die Ahnen alle gegen einander auszuspielen, und eine eigene Agenda zu entwickeln, fast als hätte er das Ganze genau so geplant...

3.) Der Spieler:

Ahnen haben seltsame Angewohnheiten. Der vorherige Prinz, ein Tremere, war ein leidenschaftlicher, ja, besessener Glücksspieler, und als ein Ravnos in die Stadt kam und jeden zu einem Spiel herausforderte, der irgendwie Einfluß besaß, da konnte er nicht widerstehen. Jetzt ist der Ravnos, keine hundert Jahre alt, der Prinz einer mächtigen Domäne, mit dem Regenten der Tremere in einer Blutsbande, den Ahn der Ventrue versklavt, und... Die Frage ist - warum ist das die vierte Stadt in vier jahren der das passiert, und warum hat man von den anderen vier nach einem Jahr nichts mehr gehört?

4.) Janus:

Die Stadt ist zweigeteilt, ein Kampfgebiet zwischen der Camarilla und dem Sabbat, in dem es seid zehn Jahren keinen nennenswerten Fortschritt gegeben hat - jeder Angriff den der Prinz, ein Gangrel, in den letzten zehn Jahren befohlen hat, ist vom neuen Bischof gekontert worden. Gleichzeitig konnte der Prinz aber auch jeden Plan des Bischofs hindern, und beide sind der Meinung, der Andere müsse Spione im Hof des anderen haben. Es gibt aber auch einen Grund dafür - Bischof und Prinz sind ein und der Selbe, ein Tzimisce mit einer Geistesstörung der sich selbst an sich verrät.

5.) Der einsame Necropolit:

Eigentlich ist die Stadt groß genug um problemlos ein duzend Kainiten zu beherbergen - aber dennoch lebt hier nur ein einsamer Vampir, ganz alleine und dem Wahnsinn nahe. Er bezeichnet sich als der Necropolit, und spricht stets mit Dienern die unsichtbar sind. Der Necropolit stahl vor langer zeit den Giovanni das Geheimnis der Necromantie, worauf hin diese mit Hilfe von versklavten Geistern den Dieb in den Wahnsinn trieben. Er ermordete irgendwann die anderen Kainskinder, nur um auch von ihren Geistern gequält zu werden. jeder Vampir der länger als drei Tagen innerhalb der Stadtgrenzen haust ist ebenfalls in Gefahr...Den Artikel im Blog lesen
 
Sind ein paar schöne Ideen dabei, gefällt! :)

Wahrscheinlich in einem der größten - wenn nicht DEM größten - deutschsprachigen "Vampire: The Masquerade"-Forum nicht weiter notwendig, aber evtl. hilft Spielern, die keine Ahnung haben, worum es hier geht, ein einleitender Satz alá "Heute beschäftigen wir uns mit dem Rollenspielsystem Vampire die Maskerade und fünf verschiedenen Konzepten für Char-Ideen"
 
Also, Nr. 4 und 5 gefallen mir ausgesprochen gut (y) , insbesondere beim einsamen Necropoliten kann ich mir sehr gut vorstellen ihn ihn eine Erzählung einzubauen, wenn meine Spieler mal wieder auf Achse sind und die heimatliche Domäne verlassen :sneaky:.
 
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich vor allem Nr.1 sehr interessant finde: Schon alleine deswegen, weil so einen Prinzen nach dem ersten Mal VtM Spielen KEIN Spieler mehr erwarten würde...
 
Echt nicht? Wenn ich meinen Spielern damit käme würden die Alarmglocken bei denen sofort auf Hochtouren läuten und die würden nur darauf warten das er sie hintergeht. Freiwillig würde sich dem keiner anvertrauen so lange ich der Spielleiter bin - mein guter Ruf eilt mir da vorraus. :D
 
Eben deswegen finde ich diesen Prinzen-Archetypus ja so geil:

Jeder hält ihn für böse und heimtückisch... und dann kommt nichts, und kommt nichts, und kommt nichts... :D

erstmal ;)
 
Eben deswegen finde ich diesen Prinzen-Archetypus ja so geil:

Jeder hält ihn für böse und heimtückisch... und dann kommt nichts, und kommt nichts, und kommt nichts... :D

erstmal ;)
Aber dann ist die Frage, ob dieser Prinz dann letztlich nicht doch einer wie viele ist. Vor einem offen fiesen Prinzen nimmt sich jeder in Acht. Vor einem freundlichen Prinzen nimmt sich auch jeder in Acht, weil immer irgendeine Fiesheit erwartet wird, die zwar Zitat "erstmal" Zitat Ende auf sich warten läßt, aber wenn sie kommt, kommt sie gewiss nicht überraschend.

Vor allem aber habe ich auch so meine Zweifel, ob das Konzept des fürsorglichen Freundes angesichts des in der Camarilla herrschenden politischen Klimas überhaupt greifen würde: Erstens ist es einfach Usus, daß ein Gefallen einen Gegengefallen nach sich zieht, niemand würde also auf die Idee kommen, daß der freundliche Prinz hilft, ohne im Gegenzug etwas dafür zu verlangen (früher oder später). Zweitens: "[...] selbst seine politischen Feinde können auf seine Hilfe zählen." Kein politischer Feind würde sich ihm derart ausliefern, solange er bei Verstand ist, aus Furcht, der Prinz könnte die Situation ausnutzen und den unliebsamen Feind mal kurzerhand von der Platte putzen. Umgekehrt: Nehmen wir mal an, der fürsorgliche Freund ist tatsächlich so fürsorglich wie er tut. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß diejenigen, denen er hilft, ebensolche Wohltäter sind. Wahrscheinlich würde sich so ein Prinz nicht allzu lange halten, weil seine Gegner ihren Vorteil aus seiner Hilfsbereitschaft ziehen und nach seinen Schwachpunkten suchen würden.
Und drittens muß man natürlich die Frage stellen, was dieser Prinz tatsächlich in petto hat, wenn sich ältere Kainiten gefallen lassen, daß einige sehr junge Vampire auf ihre Kosten aufgestiegen sind. Das muß schon ein schweres Geschütz sein, daß ein Ahn sich kurzerhand von einem Küken an die Wand drängen läßt.

Deswegen halte ich den fürsorglichen Freund vielleicht sogar für das schwächste Konzept von den fünfen. Irgendwie kann ich mir nicht ganz vorstellen, wie das Ganze funktionieren soll. Die anderen mögen auch ihre angreifbaren politischen Punkte haben, über die man streiten kann, geben aber erzählerisch sehr viel her. Aber Kandidat Nr. 1... isch wees et nit...
 
Ich persönlich halte ihn nur für die größte Herausforderung, ihn entsprechend umzusetzen. Eben ähnlich wie bei einem Malkv: Den irren Spinner kann jeder spielen. Einen funktionierenden Charakter, der auf der grenze zwischen Lächerlichkeit und erschreckender Verrücktheit balanciert... nun... here we go...
 
Hm, also ich spiele Variante 1 als Malk :D - und finde das überaus spannend. Ja, meine Mitspieler sind inzwischen alle bekloppt und ihnen glaubt keiner mehr einfach so. Die Absichten dahinter bleiben die meinen aber das Morgengrauen kommt, wahrscheinlich. Und es ist manchmal wahrlich nicht erfreulich oder leicht, immer nett, immer charmant, immer freundlich zu sein ... wenn sie wüssten aber sie wissen nichts, nein, gar nichts.
 
Unser Meister hatte uns Nr. 2, den Kompromisskandidaten vorgesetzt, der sich als Nr. 1 den fürsorglichen Freund gab. Die ganze Gruppe ist drauf reingefallen und letzten Endes war es die kleinen 4Jahre alten Neugeborenen, die seine dreckige Wäsche Öffentlich gemacht hatte und ihn vertrieben hat.
Ergo: Wenn du es als Spielleiter richtig rüber bringst, glauben dir die Spieler alles.
 
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