GEZ und kein Ausweg?

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Thomas Gottschalk wird mit 2,7 Millionen entschädigt. Für viele ein Aufschrei und Zeichen, daß die GEZ-Wirtschaft nicht funktioniert. Lange schon protestieren Künstler wie auch Konsumenten gegen diese Zusatzsteuer. Private Anbieter sind viel günstiger und bieten ein attraktiveres Programm als die öffentlich rechtlichen. Klar, auf die "unabhängigen" Nachrichten und die tollen Dokumentationen will niemand verzichten. Mir fällt noch die Politsatire und der Enthüllungsjournalismus ein, die sind teilweise extrem gut und wichtig - aber wieviel machen diese Produktionen insgesamt eigentlich aus?

Ich persönlich habe ja nichts gegen das Musikantenstadl für unsere Pensionäre - aber kommt das Programm denn überhaupt noch an? Wer sind die Nachfolger von Rosenthal oder Carell? Wo bleibt der Anschluß an die neuen Medien?

Was haltet Ihr von der GEZ generell? Kann sie durch normale Steuern ersetzt werden? Oder gibt es noch andere Modelle, um für den Erhalt des "unabhängigen" Staatsfernsehens zu sorgen?
Ein bisschen Schwung und Neuerung könnten nicht schaden - denke ich zumindest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorweg: ich stecke nicht genug in dem Thema drin, um da eine richtige Lösung für die Finanzierung anzubieten. Aktuell geistert ja ein Vorschlag durch die Gegend, daß die ÖR über eine Stiftung mit einem klaren Auftrag für Nischenproduktionen umgewandelt werden sollen.

Die ÖR müssen vermutlich ein "Vollprogramm" anbieten, damit sie eine Berechtigung haben. Es kann ja nicht alles Arte und 3sat sein. Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist mir fast nie nach einer anspruchsvollen Reportage - da will ich abschalten und Unterhaltung. Auf der anderen Seite läuft da auch eine ganze Menge schief. Z.B. die unüberschaubare Anzahl von Produktionsfirmen, an die die ÖR Produktionen ausgelagert werden, damit man massiv Kosten sparen kann, Leute wie Mist behandeln kann und sich aber hinterher hinstellen kann und sagen kann, im ÖR gibt es keine Ausbeutung - das sind die Zulieferer, über die wir keine Kontrolle haben.
Dann ist da noch das Problem, daß die Kontrollgremien zu sehr politisch und religiös besetzt sind und nicht nach Kompetenz.
Daß die ÖR nicht gerade die Innovatoren im Bereich neue Medien sind, geht aus meiner Sicht OK - Innovationen bedeuten auch Scheitern (verbunden mit "verschwendetem" Geld) - das kommt in der Öffentlichkeit halt nicht gut an. An Stellen, wo die ÖR sich den neuen Medien stellen, gibt es gleich Gegenwind von den Privaten, siehe Mediathek und Tagesschau-App.
Eine Mediathek ohne Löschzwang wäre gerade für Bildungsfernsehn (gibt es ja garnicht mehr) super. Da könnten entsprechende Inhalte direkt für die Mediathek produziert werden - da haben aber bestimmt die Schulbuchverlage etwas dagegen.

Die Privaten haben aus meiner sicht den Medienwandel komplett verschlafen und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Anstelle neue Dinge zu probieren, versuchen sie ihr Geschäftsmodell zu erhalten und schiessen gegen alle, die was anderes probieren (siehe oben). Das sind Unternehmen, die Gewinne erzielen müssen und das mit so wenig Aufwand wie möglich. Erfolgreiche Konzepte zu kopieren ist auch deutlich einfacher, als selbst Risiken einzugehen und was neues zu schaffen. Das Problem aktuell ist aber, daß alle nur noch kopieren wollen.

Wenn jetzt die ÖR sich nur noch um Angebote kümmern dürfen, die die Privaten nicht (oder nicht in ausreichendem Maße) bedienen, wird es darauf hinaus laufen, daß sobald die ÖR etwas populäres schaffen, die Privaten etwas vergleichbares kopieren und damit das entsprechende Programm im ÖR absägen (danach können die Privaten ihre Idee ja wieder einstampfen).
 
Das einzige wofür ich GEZ zahlen würde ist das Radio Programm und gegebenfalls Arte.
Die öffentlich-rechtlichen verhalten sich doch im Grunde eh nur wie Privat-Sender
 
Warum die 2,7 Millionen einen guten Aufhänger für dieses Thema abgeben, ist mir etwas unklar. Soviel Steuergelder verschwendet die Bundeswehr ungefähr pro Stunde, weil sie zu blöd sind, entsprechende Entschädigungsforderungen in die Verträge zu schreiben, wenn mal wieder die neuen Flugzeuge aus dem Himmel fallen, die Gewehre nicht gerade schießen oder die Helme nicht splittersicher sind.

Und der Anschluss an die neuen Medien fehlt den ÖR nicht zuletzt, weil ihnen die meisten Internet-bezogenen Aktivitäten auf Druck privater Medien im Rundfunkstaatsvertrag verboten wurden. Gab auch gerade erst vor wenigen Tagen ein Urteil, dass sie deswegen ihre Tagesschau-App beschneiden müssen.

Die Gebühren durch normale Steuern zu ersetzen ist sicherlich die schlechteste Lösung, das würde den ÖR auch noch das letzte kleine bisschen Unabhängigkeit nehmen.
 
Puh... als ich den Titel gesehen hab, dachte ich schon, ich müsste wieder mal meine Strahlenkanone auspacken und gegen die Dummheit der Welt anfeuern.
So wie ich es schon viel zu oft bei Facebook-Diskussionen zu dem Thema machen musste.
Glücklicherweise seid ihr vernünftige Menschen und habt meine Argumentation vorweggenommen: Ja, über die konkrete Ausgestaltung gibt es zu streiten, aber ÖRR an sich ist eine wichtige Errungenschaft, auf die zu verzichten, damit man popelige 20€ im Monat sparen kann, ein gewaltiger Schuss ins eigene Knie ist. Besonders, da uns die Alternativen klar vor Augen stehen: Durchkommerzialisiertes Blockfernsehen wie in USA mit Fox/MSNBC oder politisch abhängiges Staatsfernsehen wie Russia Today.
 
Hinsichtlich der Qualität kann ich auf ARD sowie ZDF keinen positiven Sprung zu RTL und Pro7 feststellen.
Es ist nicht mehr und nicht weniger durchkommerzialisiert, versucht sich ebenso an der Quote.
Man kann versuchen etwas zu finden das einen nicht verdummt zurück läßt, muss jedoch zwangsläufig entweder bei Sendern suchen die halb von den Nachbarn mitfinanziert werden (Arte), die auf den hinteren Plätzen landen (WDR) oder in einer Sparte (ZDF neo etc) wo man so ganz ohne Mühe nicht einmal heran kommt. Betrachtet man zudem die kritische Berichterstattung zum Gehalt und der Neutralität der entsprechenden Programme auf ARD und ZDF stehen sie offenbar Senden wie Russia Today nicht unbedingt sehr fern.

Ansonsten sind mir persönlich 20€ im Monat dafür das ich dieses Jahr noch kein Fernseh geschaut habe, zuviel.
Besonders da die Alternative nicht unbedingt das (leicht überzeichnete) Schreckgespenst des amerikanischen Fernseh ist - PBS macht da, nebenbei bemerkt, von den YT Channels zu schließen mehr her als unsere ÖRR - sondern es auch wie bei den europäischen Nachbarn wie Belgien, Niederlanden oder selbst UK enden könnte,..
 
Wie es in Belgien und den NL ist, weiß ich nicht. Aber das UK hat die ebenfalls öffentlich (per Rundfunkgebühr, die in der Höhe unserer Vergleichbar ist) finanzierte BBC.
Unser ÖRR ist mehr als nur Fernsehen. Das schließt neben ARD und ZDF noch ein paar ziemlich gute Radiosender, die dritten Programme, die Hälfte von Arte und die ganzen TV-Spartensender ein. Dass du die nicht nutzt, ist halt deine eigene Schuld. Das ist wie bei allen solidarisch finanzierten öffentlichen Projekten.
Und es erklärt, warum du auf den Gedanken kommst, die Berichterstattung sei auch nur in der Nähe von Russia Today.
 
Dass du die nicht nutzt, ist halt deine eigene Schuld. Das ist wie bei allen solidarisch finanzierten öffentlichen Projekten.

Wir sollten eine solidarisch finanzierte Statue von mir in Berlin hinsetzen. Dass du meine Visage nicht sehen willst ist halt deine eigene Schuld...

Im ernst: Bevor man anfängt etwas solidarisch zu finanzieren sollte man überlegen wie "notwendig" etwas wirklich ist um eine entsprechende Rechtfertigung zu haben. Ist Fernsehen so essentiell, das wir darauf nicht verzichten könnten? Wer das meint, dem stelle ich anheim mal Samstags Abends das ZDF zu gucken. Und natürlich muss man sich die Frage stellen, ob es "notwendig" ist Millionen Euro bei irgendwelchen Quizsendungen mit Jörg Pilawa rauszuhauen. Ist das so wichtig?

Und apropos solidarisch - solidarisch ist an da nichts dran. Alle zahlen das gleiche. Ein Student ohne Bafögsanspruch zahlt das gleiche wie ein Millionär.
 
In Belgien habe ich keine Zwangssteuer auf das Angebot der öffentlich rechtlichen Sender bezahlt.

Mein Problem mit der deutschen Gebühr ist das ich das deutsche Fernsehprogramm von ARD bzw. ZDF nicht nur nicht nutze sondern es aufgrund massiver qualitativer Mängel sowie politisch tendentieller Berichterstattung für unbrauchbar halte. Ich habe bereits am Sonntag geschrieben das ich für das Radioprogramm durchaus eine Gebühr entrichten würde, allerdings nicht unbedingt 210€ im Jahr.
Abgesehen davon das die Radiosender einen ganz offensichtlich mit Werbung bis zum Anschlag beschallen dürfen und ein Bildungsauftrag jenseits des DLR/DLF nicht mehr zu erkennen ist.
 
Im ernst: Bevor man anfängt etwas solidarisch zu finanzieren sollte man überlegen wie "notwendig" etwas wirklich ist um eine entsprechende Rechtfertigung zu haben.
Stimmt. Ich finde das solidarisch finanzierte Straßen-, Schul- und Gesundheitswesen außerhalb Berlins kein bisschen notwendig. Ich nutze es ja nicht. Schaffen wir es ab.

Ist Fernsehen so essentiell, das wir darauf nicht verzichten könnten? Wer das meint, dem stelle ich anheim mal Samstags Abends das ZDF zu gucken. Und natürlich muss man sich die Frage stellen, ob es "notwendig" ist Millionen Euro bei irgendwelchen Quizsendungen mit Jörg Pilawa rauszuhauen. Ist das so wichtig?
Öffentlich-rechtliche, d.h. sowohl vom Staat, als auch von Werbekunden weitgehend unabhängige Medien sind essentiell. Natürlich. Wer das bezweifelt, dem stelle ich mal anheim, sich auf dem ZDF die Anstalt anzugucken. Oder die Bundestagsdebatten auf Phoenix. Besseres politisches Unterhaltungsfernsehen gibt es nicht. Auf WDR5 und DRadio Wissen gibt es richtig gutes Bildungsradio. Deutsches Kulturgut wie Loriot, die deutsche Synchro von Bud Spencer & Terrence Hill, die Sesamstraße, Spaß am Dienstag, Dieter Hildebrandt und Cindy&Bert wären ohne den ÖRR niemals denkbar gewesen.

Und apropos solidarisch - solidarisch ist an da nichts dran. Alle zahlen das gleiche. Ein Student ohne Bafögsanspruch zahlt das gleiche wie ein Millionär.
Studenten ohne BAFöG-Anspruch sind nicht arm. Sonst hätten sie ja BAFöG-Anspruch. Dass Leute aus privilegiertem Elternhaus das selbe zahlen wie richtig dolle reiche Leute, treibt mir jetzt nicht die Tränen der Ungerechtigkeit in die Augen.
Jeder, der wirklich arm ist, ist befreit.

In Belgien habe ich keine Zwangssteuer auf das Angebot der öffentlich rechtlichen Sender bezahlt.
Doch. In Belgien ist der ÖRR steuerfinanziert. Der Französische und der Flämische Teil kosteten 2011 zusammen knapp 480.000.000 €. Und das bei 11.000.000 Einwohnern. Das sind also knapp 44€ im Jahr. Der Rest kam aus Werbung (die das ganze dann nochmal fast verdoppelt: Gesamteinnahmen beider ÖRRs:. Ist zwar nicht viel, aber dafür profitiert Belgien auch vom französischen, vom niederländischen und vom deutschen ÖRR. Und Belgien hat halt auch viel weniger Sender. In den Niederlanden läuft es ähnlich.
Der Grund, dass das bei uns ausgelagert ist, ist, dass man damals eine Staatsferne erreichen wollte. Der Gedanke war, dass Parteien (und Kirchen) nicht den Staat, sondern die Bevölkerung vertreten. Deshalb sind die in den Gremien so stark. Und mir fällt auch ehrlich gesagt keine bessere (praktikablere) Form der demokratischen Kontrolle als Gremienbesetzung nach Parteienproporz ein. Auch wenn ich selber diese unendlich lange und unverdünnbare Legitimitätskette, die wir in Deutschland immer annehmen, auch für reichlich unplausibel halte. Die einzige Alternative, die mir einfiele, wäre dass man den ÖRR völlig von (offenen) Interessengruppen reinigt. Aber dann hat man immernoch inoffizielle Verbindungen. So ist es wenigstens transparent. Und bei uns haben die Medienschaffenden im ÖRR zumindest eine rechtliche Grundlage und Verpflichtung, um Befehle aus dem Bundeskanzleramt oder den Ministerien abzulehnen. Das ist der entscheidende Unterschied zu Russland (keine Rechtsgrundlage, nehme ich an... aber selbst wenn... Widerstand unter Einsatz der Karriere und des Lebens) und den USA (keine Rechtsgrundlage und auch kein Problembewusstsein).

Mein Problem mit der deutschen Gebühr ist das ich das deutsche Fernsehprogramm von ARD bzw. ZDF nicht nur nicht nutze sondern es aufgrund massiver qualitativer Mängel sowie politisch tendentieller Berichterstattung für unbrauchbar halte. Ich habe bereits am Sonntag geschrieben das ich für das Radioprogramm durchaus eine Gebühr entrichten würde, allerdings nicht unbedingt 210€ im Jahr.
Bis auf die politisch tendenziöse Berichterstattung - die, wie gesagt, so pauschal einfach Unsinn ist - sind wir da ja garnicht weit auseinander. Ich habe ja auch schon geschrieben, dass es an der praktischen Ausgestaltung Verbesserungsbedarf gibt. Aber das ändert nichts daran, dass ÖRR notwendig und sinnvoll ist.
 
Stimmt. Ich finde das solidarisch finanzierte Straßen-, Schul- und Gesundheitswesen außerhalb Berlins kein bisschen notwendig. Ich nutze es ja nicht. Schaffen wir es ab.

Du, das mit den Straßen ist jetzt weniger witzig als du glaubst... Stichwort: "Straßenbaulast". Steuern sind erheblich gerechter als die GEZ. Das sind ja auch keine Steuern. Jedenfalls nicht per Definitionem.

Öffentlich-rechtliche, d.h. sowohl vom Staat, als auch von Werbekunden weitgehend unabhängige Medien sind essentiell. Natürlich. Wer das bezweifelt, dem stelle ich mal anheim, sich auf dem ZDF die Anstalt anzugucken.

Ja. Oder die Show von der Kebekus, wo die unabhängig die Kirche kritsiert... oh Moment... die kann ich ja gar nicht sehen. "Notwendig" ist weder die Sesamstraße noch Bud Spencer.

Studenten ohne BAFöG-Anspruch sind nicht arm. Sonst hätten sie ja BAFöG-Anspruch. Dass Leute aus privilegiertem Elternhaus das selbe zahlen wie richtig dolle reiche Leute, treibt mir jetzt nicht die Tränen der Ungerechtigkeit in die Augen.
Jeder, der wirklich arm ist, ist befreit.

Das mag ich an Euch Linken so sehr. Man definiert "arm" einfach um, und alle die nicht arm sind, sind dann reich (Auch wenn sie EXAKT das gleiche Einkommen haben). Qua ordre de Mufti. Es sei denn natürlich, man bekommt kein Bafög mehr weil man mehr studieren musste und der Baföganspruch entfallen ist. Dann muss die nächste Volte gesprungen werden. Merke: Gerechtigkeit ist nur DANN ein Argument, wenn man vom Staat etwas bekommt.
 
Studenten ohne BAFöG-Anspruch sind nicht arm. Sonst hätten sie ja BAFöG-Anspruch.
Falsch. Du bekommst auch kein BaFöG wenn Du zu spät angefangen hast zu studieren. Oder aus irgendwelchen anderen Gründen halt zu lange studierst. Und dann musst Du grundsätzlich GEZ zahlen. Und da Du dann auch noch gut 168€ für die Krankenkasse abdrückst, werden auch die 17€und bitter, selbst wenn Dir von den 168€ für geleistete Arbeitstage ein wenig abgezogen wird.
 
Ich find immer schade, dass soviel gutes Zeug auf ZDF Neo und Co versendet wird und auf ARD/ZDF ein kommerzielles Gegenprogramm gesendet wird. Warum die ein Gute Zeiten, grottige Zeiten brauchen oder einer Carmen Nebel Millionenbeträge zahlen, erschließt sich mir nicht. Das letztere läuft finde ich allerdings überaus OKay, allerdings vermute ich, dass die private Konkurrenz sie ihnen nicht wegkauft.

Und das Fußball auf ARD/ZDF laufen muss, seh ich auch nicht. Dafür sind die Privaten ja auch bereit, Geld zu bezahlen.
 
"Notwendig" ist weder die Sesamstraße noch Bud Spencer.
Ach! Das sagst du, weil du Jurist bist. Als Kulturwissenschaftler (und Erzieher!) muss ich dir da entschieden widersprechen.

Falsch. Du bekommst auch kein BaFöG wenn Du zu spät angefangen hast zu studieren. Oder aus irgendwelchen anderen Gründen halt zu lange studierst. Und dann musst Du grundsätzlich GEZ zahlen. Und da Du dann auch noch gut 168€ für die Krankenkasse abdrückst, werden auch die 17€und bitter, selbst wenn Dir von den 168€ für geleistete Arbeitstage ein wenig abgezogen wird.
Ich kenn das Problem mit der Krankenkasse. Aber da ist das Problem nicht die GEZ, sondern das BAFöG-System infolge der "Bummelstudenten"-Propaganda.
 
Aber da ist das Problem nicht die GEZ, sondern das BAFöG-System infolge der "Bummelstudenten"-Propaganda.
Doch, da die Bestimmungen der GEZ sinngemäß ja lauten, dass BaFöG-Empfänger und Leute die staatliche Sozialleistungen beziehen von der GEZ befreit sind. Wenn da was von einem Mindesteinkommen stehen würde, wäre es einfacher.
 
Das Problem ist ja hier, dass BAFöG nur bis 30 gezahlt wird (außer auf dem zweiten Bildungsweg) und die unverhältnismäßige (und ungerechtfertigte) Mehrbelastung durch die Krankenkasse dazu kommt. Wenn die älteren Studenten nicht fast 160€ Mehrbelastung hätten und weiterhin BAFöG kriegen würden, dann wäre das Problem ja gelöst.
Wie ein Mindesteinkommen überprüft werden sollte, ist mir nicht so ganz klar.
 
Aus mir unerfindlichen Gründen gibt es in Deutschland noch "Pflichtbeiträge" die man zahlen muß ob man will oder nicht (egal ob man das was man da bezahlt auch wirklich benutzt oder nicht). GEZ oder die Beiträge zur IHK gehören dazu.

Allein aus Prinzip bin ich schon dagegen. Den entgegen unserer normalen Gesetze (bei denen man mir nachweisen muß das ich etwas getan habe) muß man bei der GEZ selbst den Beweis vorlegen das man kein TV/Radio nutzt bzw man muß sogar beweisen das man es gar nicht nutzen kann. Ansonsten ist mal "schuldig" und muß zahlen. Keine Ahnung warum das noch so ist.

Mag seltsam klingen, aber ich hätte wiederum kein Problem damit wenn man die öffentlichen Programme einfach mit Steuergeldern finanziert. Auch wenn der Beitrag feiwillig währe, bestünde eine (kleine) Chance das ich das gerne zahlen würde obgleich ich die nicht nutze. Aber wenn man mich zu etwas zwingen will, dann schalte ich halt schnell in den Trotzmodus.
 
Den entgegen unserer normalen Gesetze (bei denen man mir nachweisen muß das ich etwas getan habe) muß man bei der GEZ selbst den Beweis vorlegen das man kein TV/Radio nutzt bzw man muß sogar beweisen das man es gar nicht nutzen kann. Ansonsten ist mal "schuldig" und muß zahlen. Keine Ahnung warum das noch so ist.

Ach nein - das siehst du falsch. Darum musst du dir keine Sorgen machen. Es ist ja gar nicht mehr so. Du zahlst jetzt pro Haushalt. Völlig unabhängig von deiner Fernsehsituation - ob du einen hast oder nicht ist mittlerweile irrelevant. Du zahlst auch als Unternehmen. Für jede Betriebsstätte. (Natürlich zusätzlich zur Gema).

Darum haben sie das Ding umbenannt. Von "Runkfunkgebühren" zu "Rundfunkbeitrag". "Gebühren" darf der Staat nämlich nur erheben wenn man etwas in Anspruch nimmt. Und natürlich haben sie all' unsere Daten von den Einwohnermeldeämtern bekommen, in einem Beispiellosen Angriff auf die Informationsfreiheit. Finden wir natürlich gut. Weil wir solidarisch sind.

Darum haben sie jetzt 1,5 Milliarden(!) Mehreinnahmen, von denen die nicht wissen wohin sie es noch stecken sollen.
 
Doch, da die Bestimmungen der GEZ sinngemäß ja lauten, dass BaFöG-Empfänger und Leute die staatliche Sozialleistungen beziehen von der GEZ befreit sind. Wenn da was von einem Mindesteinkommen stehen würde, wäre es einfacher.

Auch nur begrenzt... Denn die Ex-GEZ (jetzt so schön "Beitragsservice" genannt) denkt da wie Rocky. Und die SPD. Vom Studenten wird verlangt seinen Unterhaltsanspruch gegen die Familie ganz solidarisch auch gerichtlich durch zu setzen. Und wenn du einen H4ler in deine WG aufnimmst, dann hat der junge Mann mal ein echte Problem, weil er dann anteilsmäßig mehr zahlt (die WG kommt nämlich nicht in den Genuss der verringerten Beiträge wenn einer darin keine Sozialleistungen bekommt)

"Gerecht" wäre in der Tat die Öffentlich-rechtlichen aus Steuermitteln zu bezahlen, weil hier das Prinzip gilt das starke Arme auch mehr tragen können. DAS wieder rum hätte zur Folge, dass die Fleischtöpfe aus denen die ÖR schlecken immer mal wieder Opfer von Wahlen werden könnten... Darum gibt's diese unsinnige Konstruktion bei uns.
 
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