Zwei Gedichte aus meiner "Werkstatt" - Feedback erwünscht!

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7. Januar 2005
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Teufelsfratze

Ein engelsgleiches Gesicht,
Lachend, Strahlend,
Betrügend,
Mit einem Schmunzeln im Gesicht
In den Abgrund ziehend.
Helfend,
Mit glühenden Kohlen verbrennend.
Ein bekanntes, ja, vertrautes Gesicht
Voller Ausdruck.
Das Lachen
Vor dem Abscheulichen.
Irres Kichern.
Ein Gesicht entrückt
Und voller Grausamkeit.

Ein Schachspiel

Ein Schachspiel ist die Welt,
eine Schachfigur ein jeder Mensch.
Ob Springer, Bauer, Läufer, Turm,
Sie wissen alle nicht,
Wohin das Spielfeld sie auch treibt.
Der König, der nun wichtig sei und lenkt,
auch er im Schatten einer anderen Figur.
Und nicht der Narr - der weise -
Nein, es ist die Dame, und sie regiert auf ihre Weise.
Sie weiß das Geschick des Gemahles wohl zu lenken,
auch wenn der Spieler übernimmt zuvor das Denken.
Und machst du einen Zug, mein Freund,
Überleg' dir wohl,
Die Folgen.
Ansonsten wirst du untergeh'n,
weil Springer, Bauer, Läufer oder Turm
vielmehr im Leben dann bewegen.

(c) C. Marmann
 
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Das erste Gesicht gefällt mir sehr gut - das könntest Du so über Zoisite geschrieben haben, den Charakter, der ja derzeit meinen Avatar ziert ^_^

Beim zweiten Gedicht gefällt mir der Satz "Sie wissen nicht, wohin das Spielfeld sie auch treibt" nicht so recht, weil es ja eigentlich nicht das Spielfeld ist, sondern ein Spieler, der über dem Spielfeld steht, der für Schachzüge verantwortlich ist. Auch ist der Reim mit weise auf Weise irgendwie irritierend, weil das Wort halt komplett identisch klingt.

Überhaupt finde ich es unausgewogen, dass plötzlich in der Mitte diese beiden aabb Reime auftauchen, während der Rest eher frei geschrieben ist. Das erscheint mir irgendwie, als ob du dir zwischendurch unsicher warst, welchen Stil du verwenden sollst und einfach herumprobiert hast.

IMHO wäre es sinnvoll, wenn Du an dem Gedicht noch etwas feilst.
 
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@Stayka:

Danke schön erst einmal! :)

Ersteres Gedicht beschreibt meinen Lasombra-Templer (wer Manuelo kennt, weiß, wer gemeint ist...) auch recht gut. Aber es ist unabhängig von irgendwelchen Rollenspielen etc. pp. entstanden.

Zum zweiten Gedicht sollte ich vllt sagen, daß ich sehr selten Gedichte mit Reim überhaupt schreibe. Und es - als ich es geschrieben habe - wie die anderen, die noch in meinem Gedichtbuch stehen, sehr spontan entstanden ist. Der Reim ist da durchaus gewollt - was sehr ungewöhnlich für mich ist. Ich breche ab und an gern mit Konventionen. ;)
 
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Naja, mit Konventionen brechen - so empfinde ich das nicht. Aber dazu muss ich vielleicht erwähnen, dass ich an der Uni im Creative Poetry Writing Seminar gesessen habe, und der Prof war wirklich klasse, und der hat uns ziemlich darauf geeicht, Sachen auseinanderzunehmen und kritisch zu beleuchten. Ich habe deshalb mal ein Gedicht von mir aus dem Seminar vor und nach der Umarbeitung eingestellt.

Die Sache mit dem "spontan entstanden" wäre für den Prof schon ein Grund für einen Anfall gewesen, lach. Gedichte sollten immer sehr überlegt produziert werden, da dort ja jedes Wort auf kleinstem Raum eine spezielle Bedeutung tragen soll ^_^
 
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Ich sollte die Teile dann vielleicht eher "Momentaufnahmen" nennen - denn das trifft es ziemlich gut.

Demnächst werde ich noch eins oder zwei on stellen, eines davon wäre beinahe in der Schule besprochen worden, bis es der Lehrer mit der Bemerkung: "Ist zu anspruchsvoll!" abwürgte. Schade eigentlich.

Nun ja, wie dem auch sei. Ich habe noch nie einen Creative Writing Workshop oder so besucht. Gibt es bei uns Juristen auch eher selten. ;)
 
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Erstes Gedicht, Manu? *Grübelt*
Irres Kichern? *Braue hebt*
Also erstes Gedicht, was mir neu ist, besonders - wenn es auf Manuelo zutreffend sein soll, ist doch gut gelungen. Obwohl - irres Kichern? Komm ich momentan nicht drauf klar. *g*
Und der zweite Gedicht, mir schon seit Ewigkeiten bekannt und immer wieder gern geliebt ;)
 
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@Inconca: ok... immer wenn er irre gekichert hat, warst du vermutlich mit Andrews gerade NICHT in der Nähe. ;) Es war auch eher als Sinnbild gemeint.

Aber um's klar zu stellen: eigentlich ist es nicht für den Schattenhopser, sondern eben eine Momentaufnahme - besser gesagt etwas, was mir eingefallen ist und ich unbedingt auf Papier bringen mußte.
 

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