Wie häufig sind bei euch Vitasucht und Blutsbänder?

Marrok

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Der Threadtitel beinhaltet ja im Grunde schon den Kern der hier gestellten Frage ^^

"Wie häufig sind bei euch Vitasucht und Blutsbänder?" bzw .. wie geht ihr mit dieser Thematik um? Die Bücher sind ja voller Bilder an denen sich Vampire gegenseitig ans Vita gehen und das sicher nicht zwecks Diablerie oder aus "Bestrafung". Ingame habe ich aber in den meisten Runden die mir so im Laufe der Zeit über den Weg gelaufen sind kaum bis gar nichts in diesem Bereich entdecken können.

Ich selbst war das Thema betrifft als SL bis Dato in Requiemrunden eher etwas distanziert und erst durch mein persönliches RequiemRemake kam das ganze erst wieder etwas mehr zum Vorschein
 
Ich sprech mal aus meiner Erfahrung aus Requiem Live & Pen n' Paper (Sowohl Online, als auch am Tisch)

Blutsbänder sind (gerade im Live) extrem oft gesehen. Möchte man von irgendwem Diszis lernen, ist es hochgradig üblich, dafür Bänder zu forden. Außerdem fallen öfters mal Spieler in Starre und werden von mitspielern erweckt. Das beschleunigt den Gang in das volel Vinculum außerordentlich.
Vitaesucht ließ sich (im Live) nur schwer regeltechnisch festhalten, weshalb wir es den Spielern überlassen, zu enstcheiden, wann sie Vitaesüchtig werden. Im Pen and Paper spiele ich gerne selbst den Junkie, ist es doch aus erzählerischer Perspektive eine dramatische Rolle, mit noch mehr Motiven. Und finde auch Süchtige sind interessante NSCs, gerade wenn sie es noch irgendwie händeln lönnen. Außerdem ist ja jeder Pot. 6+ Vampir süchtig (es sei denn er ist Ordo, etc. p.p.).

Interessante Situationen mit Blutsbänder und Viatesucht sind m.M.n z.B.: Innerhalb einer Ehe im Invictus (Vllt. sogar Fürst+Gemahlin), in einem Carthianerklüngel, alle BB2 zueinander, der ein oder andere ist jedoch kurz vor der Viatesucht. Das "lockere Band" ist in Gefahr gefestigt zu werden... Auf wen machen sie Jagd? Wie gehen sie damit um? Im Zirkel der Mutter. Womöglich die Crone selbst, die somit tatsächich das Ende des Lebens, sprich: der Nahrungskette wird. Oder, oder, oder...
Und was passiert, wenn ein Süchtiger sich nicht mehr unter Kontrolle hat und Diablerist wird?

Für dein Remake: Du musst nicht zwingend Regeln für die Sucht ausgestalten. (Wenn es jedoch für dich wichtiger Bestandteil des Spiels ist, solltest du es...) Gerade die 3. Stufe Blutsband braucht Regeln, wirken bestimmte Blutskräfte ja nicht mehr, wie: "Töte deinen Meister!"
 
In meinen Chroniken, d.h. denen, die ich als Erzähler leite bzw. geleitet habe, sind Vitaesucht und Vinculum eher selten, was aber in erster Linie dadurch bedingt ist, dass Vampire auch nur sehr selten miteinander interagieren. Abgesehen von lange im Voraus geplanten Veranstaltungen sehen sich die untoten Bewohner der Domäne eher zufällig und handeln dann auch nur das nötigste miteinander aus. Auf den Versammlungen der Domäne wiederum ist es nicht gerade schicklich, sich gegenseitig abzuschlabbern, auch da halten sich die Gelegenheiten in Grenzen, die verbotene Frucht zu kosten.

Da Vampir-vs-Vampirgewalt auch dementsprechend extrem selten ist kommt die Angelegenheit mit der Erweckung durch Fremd-Vitae auch kaum zum Einsatz (bzw. im Verlauf meiner letzten Chronik überhaupt nicht; torpide Vampire wurden ihrem Erzeuger oder Ahnen übergeben und schliefen dann einfach mal aus. Die Zeit heilt alle Wunden, da muss kein anderer Vampir erst nachhelfen). Erzeuger bläuen ihren Nachkommen sehr früh ein, dass Vampirblut ganz böses No-go ist und Mami/Papi mit der Rute kommt, wenn man davon nascht – da ich exzessiven Gebrauch von Blutsympathie mache, den Genuss von Vitae bereits als ausreichende Stimulation werte, um Blutsympathie zu triggern und dementsprechend Erzeuger ziemlich schnell Wind davon bekommen, wenn jemand ihren Nachkommen zu binden droht, ist es sehr selten, dass ein Vinculum je die erste Schwelle übertritt, wenn nicht als Bestrafung. Vampire, die nachweislich an Vitaesucht leiden, werden für ein paar Jahre unter die Erde gebracht, um ihren Rausch auszuschlafen – da greifen die Ältesten ziemlich schnell und kompromisslos durch.
Vitaesüchtige, die ihren „Entzug“ beendet haben und aus der Starre geweckt wurden, werden in der Regel von der übrigen Verwandtschaft ausgeschlossen und verachtet; selbst der Erzeuger wendet sich meist zum Schutz des eigenen Ansehens vom Süchtigen ab. Der einzige NPC, der in der Chronik dieses Schicksal durchlebt hat, ging dann nach ein paar Jahren lieber die Sonne grüßen als weiter den Fußabtreter der anderen mimen zu müssen.

Ausnahmen von der Regel gab es freilich; in der Gruppe der Spielercharaktere gab es die verbotene Liebe; wechselseitiges Trinken zwischen zwei SC und viel Drama durch Intervention der Erzeuger, Empörung der Domäne, Zorn der Ahnen etc. Da sich die Charaktere inplay zunächst nur in Intervallen von einem oder zwei Monaten gesehen haben, war das mit dem Vinculum nicht so sehr das Problem, erst als dann einer der Blutsucht erlegen ist, wurde aus der einvernehmlichen „Liebe“ *Hust * eine Art, öhm, Vampir-Rape-Szenario (sprich gegen den Willen des anderen von ihm trinken).
Vollständiges Vinculum gab es zwischen zwei der Ahnen in der Stadt, die ihre inzestuöse Beziehung damit über die Ewigkeit hinaus festigen wollten. Das blieb sehr lange ein unbekannter Umstand, da die beiden nie „gemeinsam“ auftraten und offiziell als verfehdet galten; die Spielercharaktere haben erst Wind davon bekommen, als sie Postboten für die beiden spielen durften, die inzwischen in eine merkwürdige Form von Hassliebe verfallen waren.
Ansonsten ist das Vinculum eher eine Form der Bestrafung seitens der Ältesten, aber selten geht man bis zur dritten Stufe – da müssen schon Kapitalverbrechen wie Mord her, wenn man dafür nicht sogar die Sonne grüßen darf.

Insgesamt: Vitaesucht und Vinculum kommen selten in meinen Chroniken vor, dafür aber immer als ein ganz großes Thema, wenn es soweit ist. Dass es eher selten vorkommt, liegt in erster Linie auch am Stil der Chronik; Vampirtreffen sind eine Seltenheit, die Interaktion mit Sterblichen steht im Vordergrund und zudem gibt es immer nur 20 bis 25 Vampire in der Domäne, sodass es nicht allzu schwer ist, einander aus dem Weg zu gehen – und wenn man sich trifft, gibt es eigentlich keinen Grund dazu, vom anderen zu naschen, wenn man nicht gerade dem Wassail anheim gefallen ist.
 
. Erzeuger bläuen ihren Nachkommen sehr früh ein, dass Vampirblut ganz böses No-go ist und Mami/Papi mit der Rute kommt, wenn man davon nascht
Im Grunde wurde es bei uns auch lange genau so gespielt.
ein seltenes vorkommen von Vita trinken aus folge von spärlichen Kontakt unter den Vampiren scheint mir sehr logisch, jedoch passt es nicht ganz in "meine" Runden. Wir sind da sehr klüngelig, Banden, Familien, WGs, sehr verstrickte Bünde (Society of Accordverschnitt) und was auch es immer da noch gibt. Unsere Runden haben mehr Focus auf Interaktion Vampir und Vampir und die im Link angeführte Runde in Moskau hat in seinem Metrogebiet in etwa gedachte 300 Vampire. Von daher ergibt sich natürlich ein ganz anderes Setting
und hier liegt mein aktuelles Problem mit der Idee Vita etwas mehr einfließen zu lassen. Zum Beispiel haben wir da zur Zeit so eine Art Elysium wo es normal ist das die Vampire übereinander "herfallen". Die Sache ist ganz nett um Charaktere zu schrecken die aus "gutem Haus" kommen. Dort gibt es Vitanutten, Leute die ihr Blut für den Biss verkaufen usw usw. Vor diese Schicht von Vampiren ist es auch vollkommen passend, es sind quasi die Cracknutten/süchtigen unter den Vampiren nur halt auf Vita (naja manchmal und auch Crack ^^)
Jedoch wird durch die Wirkungen von Vita und vor allem durch meine innere Einstellung ein ähnliches Verhalten bei den Vampirgesellschaften über halb dieser untersten Schicht irgendwie zu einem Ding der Unmöglichkeit was mich normalerweise nicht stört, aber zur Zeit hätte ich das ganze doch etwas "mehr". Vampire halten bei mir andere Vampire als Haustiere, man importiert sie aus kleinen Freidomänen und experimentiert an ihnen herum und von daher passt mir diese Vitajungfräulichkeit nicht ganz rein. Außerdem bin ich wohl zur Zeit etwas zu sehr Medien ausgesetzt wo halt Vampire fröhlich von einander trinken und ich hätte das ganze ganz ehrlich etwas aus "Stilmittel" ^^. Muss nur noch einen passenden Mittelweg finden und von daher noch einmal danke für eure Infos, regt die eigenen Gedankengänge an :)

Außerdem ist ja jeder Pot. 6+ Vampir süchtig (es sei denn er ist Ordo, etc. p.p.).

Bist du dir da ganz sicher? Zum einen kann ja ein Vampir mit Pot 6 noch von Menschen trinken und erst ab Pot7 muss er auf Vampire zurückgreifen. Wenn es aber soweit ist ist der Charakter "Immun" gegen die Vitasucht zumindest laut GRW.
 
@Pot. 7: Hatte ich falsch in Erinnerung. Die Immunität ist mir neu. Aber auch dann muss ein Ahn mit den Blutsbändern klar kommen (Bindet also vermutlich zurück (außer er hat Konditionierung, dann gehts vllt. auch anders. Aber das Band scheint mir da am Sichersten.). Und es wird sich eine Vitaesucht beim Gebindeten bilden)

@ No-Go: Eine kleine Erinnerung wie heuchlerisch der Dance Macabre ist. Mein erster SC, den ich ich Requiem jemals spielte, war ein fürchterlich schlecht gespielter Nosferatu-Longinist Sein Erzeuger selbst war ebenfalls in der Lancea, predigte ihm auch immer und immer wieder ein, dass Viatesucht und Blutsbänder was ganz Schlimmes sein. Die Urmutter meines Charakters war jedoch Hierophantin des Zirkels und der Erzeuger an sie gebunden, außerdem hatte er Völlerei... Was das bedeutete war klar, nicht?

Natürlich sagt man "Nimm die Finger vom Viate" Kindern sagt man auch sie sollen keinen Alkohol trinken und Drogen nehmen. Das hindert jedoch Erwachsene Menschen in allen Schichten nicht daran es zu tun. Ein Vampir hat nur 3 Möglichkeiten Stoff mit Besonderer Wirkug zu sich zu nehmen: Mensch, mit Schuss; Mandragora (btw. etwas für deine Crackbar); und Vampirblut.
Und außerdem ist es die einfachste und sicherste Methode die Loyalität seines Kindes zu sichern. Vielleicht war es sogar vorher bereits Ghul, musste sich erst als Ghul beweisen, ehe es erhoben wurde. (Ich weiß jetzt nicht, ob dabei die Viatesucht verloren geht, aber das ein Vampir erneut gebunden wird und wieder süchtig wird, scheint mir plausibel)

Warum treffen sich Vampire denn überhaupt mit fremden Vampiren?
Einsamkeit? Ja, mag sein, aber dann könnte man sich einfach das ein oder andere Kind erzeugen, seine Verwandten besuchen. Auf keinen Falls muss man dabei seine verrückten Nachbarn für sehen.
Macht? Nein... Nicht Macht. Macht ist nämlich ein Mittel zum Zweck! Und wofür? Zum Überleben!
Man trifft sich also eigentlich des Blutes wegen.
Mit Macht, erkämpft man sich Terretorien, klaut Herden usw.
Die Welt eines Vampires dreht sich um Blut. Und vor allem deshalb trifft man sich! (natürlich nicht nur)

@Marrok: Warum sollen sich nur Unterschichtler einen Drink mit Schuss ab und zu gönnen? Gerade die ganz oben können sich das leisten. Ab und zu mal nen Drink. Und wer will sie verknacken, wenn sie mal wen umhaun und sein Blut trinken?
Siehs mal so: Die Laster Völlerei (selbsterklärend), Lust (Beim Partymachen), Gier (Um mehr zu kriegen, bzw. um andere zu binden) und Zorn (Drift von Zornraserei in Hunger) begünstigen Viatesucht.
Zumindest die Daeva mit diesen Lastern werden also bald Vitae trinken, oder versuchen andere zu binden.
Nur durch strenge (heuchlerische) Eingriffe kann da wirklich ein Riegel vorgeschoben werden.

Aber: Alles nur meine Meinung. Ihr könnt natürlich spielen wie ihr wollt.
 
Die Immunität ist mir neu. Aber auch dann muss ein Ahn mit den Blutsbändern klar kommen (Bindet also vermutlich zurück (außer er hat Konditionierung,

ging mir auch lange so und ich finde diese Immunität auch nicht so prickelnd. Das mit den Blutsband ist natürlich eine andere Sache. Primär sehe ich da auf "Dauer" zwei Möglichkeiten. Entweder man geht mit jemanden ein gemeinsames dreifaches Band ein mit all seinen Vor/Nachtteilen oder man besorgt sich immer wieder neue Opfer und tötet sie danach. So entstand zumindest bei uns die Idee des Vampirhandels. Einzelne Nomadenstämme die durch dünn besiedelte oder schwache Domänen ziehen und dort sich Vampire krallen und verkaufen

@Marrok: Warum sollen sich nur Unterschichtler einen Drink mit Schuss ab und zu gönnen? Gerade die ganz oben können sich das leisten. Ab und zu mal nen Drink.
Bezog sich eher auf die öffentliche Darstellung des Verhaltens und nicht das Trinken selbst. Vita trinken ist in meinem "herkömmlichen Weltbild" in etwa zu vergleichen wie der Konsum von Heroin in der menschlichen Welt. Wenn mal auf ner Party gekokst wird ist das halb so schlimm aber wer mit dem Heroin erwischt wird kann sich auf ein paar böse Blicke gefasst machen bzw auf Konsequenzen. Ich weiß der Vergleich hinkt an ein paar Stellen, aber ein besser fällt mir gerade nicht ein.

Und wer will sie verknacken, wenn sie mal wen umhaun und sein Blut trinken?
Ich würde sagen es kommt hier ganz auf das "Opfer", auf die Situation des "Trinkens" an bzw auf das allgemeine Setting. Das ganze kann von einer vollkommenen Gleichgültigkeit bis hin zur sofortigen Blutjagd und Exekution gehen ^^

Ein Vampir hat nur 3 Möglichkeiten Stoff mit Besonderer Wirkug zu sich zu nehmen: Mensch, mit Schuss; Mandragora (btw. etwas für deine Crackbar); und Vampirblut.
Es sind vier... der Vampir kann auch einfach einen Blutspunkt ausgeben um jegliche Art von "Drogen" direkt zu absorbieren. Sprich der Vampir kann sich direkt die Nadel ansetzen, einen Vitapunkt ausgeben und er ist "glücklich". Das mit der Mandragora.. ist das irgendwie regeltechnisch abgedeckt? Kenne das nur noch aus dem VTM Larp ^^

@nur Meinung
Ich denke was anderes als einen positiven Meinungsaustausch mit eventuellen Anregungen kann man zu dem Thema, allgemein in Requiem nicht führen

ich frag mich halt auch etwas was es für "alternativen" gäben würde. Ich kann mich noch an Maskeraderunden erinnern wo man das Blut in den Nächten hintereinander trinken musste damit sich das Blutsband steigerte. Dort war aber auch zum Teil das Vitasaufen schlicht gesagt auch einfach der Sexersatz. Das "Problem" der Vitasucht gabs da ja noch nicht

auch hab ich schon mit jemanden gesprochen bei denen in der Runde ein Blutsband nur durch den Zusatz von einem Willenskraftpunkt erschaffen werden kann. (und man konnte sich leichter dagegen wehren). Die Runde war mit Absicht etwas trashiger gehalten und auch eher Superheros with Fangs und irgendwie in diesem Gesamtkonzept fand ich es auch ganz interessant. War eher Underworld meats Lesbian Vampire Killers ^^
 
verdammtes Ghulbuch... das ist so wie das Blood... da steht scheinbar soviel Zeug drin, immer wieder werde ich darauf hingewiesen.. und trotzdem lese ich es mir nie durch^^
 
Aber auch dann muss ein Ahn mit den Blutsbändern klar kommen
Aber nicht im selben Ausmaß wie jüngere Vampire; hat ein Vampir eine höhere Blutmacht als sein Opfer, kann er durch temporäre Willenskraft selbst bei Stufe 1 oder 2 - Vinculi eine Resistenzprobe mit Fassung + Widerstand ablegen. Bei Erfolg keinerlei Vinculum. Bei der Stufe 3 kommt zusätzlich noch die Differenz zwischen Blutmacht des Ahnen und des Opfers auf den Wurf dazu, d.h. bei absoluten Mindestwerten hat der Ahn einen Würfelpool von 8 Würfeln (= grob 2-3 Erfolge), um der dritten Stufe des Vinculum zu trotzen - geht man davon aus, dass ein Ahn vermutlich eher sogar Fassung und Widerstand jeweils auf 3 oder mehr haben wird, wäre das ein Pool von 12+ Würfeln. So groß ist das Risiko für Ahnen eigentlich nicht, dem Vinculum anheim zu fallen.
Edit: Man kann sogar Vitae für den Resistenzwurf pumpen - da kommt schon ein stattlicher Pool zum Widerstehen zusammen. Edit II: Ups, verwechselt; nicht bei Viaesucht, sondern gegen das Vinculum kann man Blut pumpen.

Was das bedeutete war klar, nicht?
Da kann ich nur raten... ;-)

Das hindert jedoch Erwachsene Menschen in allen Schichten nicht daran es zu tun. Ein Vampir hat nur 3 Möglichkeiten Stoff mit Besonderer Wirkug zu sich zu nehmen: Mensch, mit Schuss; Mandragora (btw. etwas für deine Crackbar); und Vampirblut.
Das Problem der verbotenen Frucht ergab sich bei uns schon deshalb nicht, weil die Gesellschaft der Vampire klein, verschlossen und extrem hellhörig ist. Du kannst es einfach nicht geheim halten, wenn du Junkie wirst. Trinkst du Vampirblut -> Rausch -> Erzeuger spürt, dass du dich in dein Unglück stürzt -> Du kriegst eins mit der Rute (Von "Für jeden weiteren Schluck stirbt eins deiner Familienmitglieder" über "Dominate: Du wirst ihn/sie NIE wieder treffen!" bis "Zehn Jahre unter der Erde werden dir schon wieder zur Vernunft helfen. Ich will nur das Beste für dich - und für mich!"). Zudem haben alle Vampire tierisch Schiss davor, der andere trinkt zu viel von ihnen, nicht mal nur wegen Diablerie, sondern allein schon des Hungers wegen. Hunger bedeutet Kontrollverlust und dieser kann wiederum dazu führen, dass man auch vom anderen nascht (und sich bindet) oder etwas ganz furchtbar dummes tut. Junge Vampire finden schon den Rausch bei Menschenblut erschreckend intensiv, besser als jede Freude, die sie als Mensch erfahren haben, und fühlen sich dafür extrem beschissen/schuldig - Vampire verlieren immer irgendwann die Kontrolle beim trinken und es gibt Todesopfer, die Bereitschaft, Vampirblut zu trinken oder zu spenden ist also (bei uns) naturgemäß äußerst gering. Gruppenzwang ("Das tut man nicht!") und soziale Ächtung/Isolation, wenn man damit bricht, drohender Kontrollverlust (und junge Vampire haben schon genug Probleme, den Alltag zu meistern, ohne vom Biest verschlungen zu werden, da ist ein zusätzlicher Risikofaktor das letzte, was sie brauchen) und allgemein die Tendenz, mit anderen Vampiren so wenig wie irgendmöglich zu tun haben zu wollen sorgen dafür, dass ein Nuckeln am Anverwandten eine ganz exotische Sünde bleibt.

Und außerdem ist es die einfachste und sicherste Methode die Loyalität seines Kindes zu sichern.
Man sichert damit vielleicht, dass der Nachkomme nicht so einfach rebellieren kann, aber Loyalität sichert das Vinculum ganz sicher nicht. Anders als ein Ghul ist ein Nachkomme nicht darauf angewiesen, regelmäßig vom Erzeuger zu trinken und der Erzeuger hat ein echtes Problem, wenn sein Nachkomme in Raserei auf ihn losgeht - da wirkt das Vinculum nichts, der Nachkomme, bzw. seine Bestie, wird aber einen gewissen Sklavenhalter besonders auf dem Zeiger haben.

Vielleicht war es sogar vorher bereits Ghul, musste sich erst als Ghul beweisen, ehe es erhoben wurde. (Ich weiß jetzt nicht, ob dabei die Viatesucht verloren geht, aber das ein Vampir erneut gebunden wird und wieder süchtig wird, scheint mir plausibel)
Ein Ghul, der bekehrt wird, behält sowohl Vitaesucht als auch alle Vinculi bei.
Wir handhaben es so, dass Ghule grundsätzlich nicht bekehrt werden, selbst wenn ihnen das in Aussicht gestellt wird. Sie sind durch ihr Ghultum, die Sucht, das Vinculum und die damit einhergehenden Psychosen alles andere als geeignete Kandidaten für die Nachkommenschaft und werden von Vampiren daher grundsätzlich nicht bekehrt werden (und die Ausnahmen, die wir in der Chronik hatten, bestätigten nachhaltig die Regel).

Warum treffen sich Vampire denn überhaupt mit fremden Vampiren?
Das ist abhängig vom Spielstil. Ich habe da mit meiner Gruppe einen völlig anderen Ansatz als den, den du beschreibst. Blut zu bekommen ist kinderleicht - dabei nicht auffallen dagegen ist schwer, und dafür braucht man Unterstüzung von Leuten, die sich mit sowas auskennen.
Dieser ganze "Kampf ums Revier"-Kram war für uns langweilig, weil auch nicht schlüssig.
Ein Vampir hat weder die Zeit, noch die Ressourcen und schon gar nicht die Muße, Nacht für Nacht sein Territorium bis aufs kleinste zu inspizieren und an jedem Hydranten zu schnüffeln, nur um sicher zu gehen, dass niemand sein kostbares Gebiet betreten hat. Wir interpretieren die Tradition der Domäne da etwas großzügiger; 1. Einfach nicht erwischen lassen, wenn man in eines anderen Gebiet jagt; 2. Keine Schweinerei hinterlassen. Wer Unfug in eines anderen Domäne macht, der schuldet dem anderen ne Menge Gefallen. Wer sich weigert, Schulden zu begleichen, wandert für ein paar Jahrzehnte unter die Erde und wird bei weiterer Weigerung an den Gläubiger gebunden. Revierstreitigkeiten werden in der Regel durch das Hin- und Hertauschen von Gefallen geregelt, aber wer öffentlich rumpöbelt, ein anderer habe in seinem Territorium gewildert, wird von den anderen nur belächelt ("Tja, das sagt ja einiges über deine Kompetenzen aus, nicht wahr?").

Die Welt eines Vampires dreht sich um Blut. Und vor allem deshalb trifft man sich!
Also dafür treffen sich bei uns die Vampire in erster Linie mit Menschen ;-)

Noch mal allgemein für den dekadenten Genuss: Vitaesucht einmal zu widerstehen schützt übrigens auch bei künftigen Schlückchen; Widersteht man der Sucht beim ersten Schluck, erhält man beim nächsten einen zusätzlichen +1 Bonus auf den Resistenzwurf.
 
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