Zumal es den anderen Gruppen oder Spielern, unabhängig ob Larp, Pen & Paper oder in anderen Formen, überlassen bleibt die Geschichtselemente zu übernehmen.
Bleibt es einem Überlassen. Ich fürchte nicht. Je nachdem welche Aspekte auf solchen LARPs gespielt werden. Träte, sagen wir mal, der Inner Circle Member des Clan Gangrel auf solch einer LARP vom Inner Circle zurück und führte somit seinen Clan aus der Camarilla, dann wäre das ein Aspekt der sich auf alle anderen Medien und das ganze Setting auswirkt und ein Umstand, an dem man nicht mehr so einfach vorbei käme...

Hinzugehen und zu sagen:
Ihr bezahlt zwischen $35 (Grand Masquerade) bis $575 (Convention of Thorns) für Teilnahme am Larp, das was geschieht ist jedoch für die Katz', ist ein vergleichsweise schwaches Argument derlei Veranstaltungen zu besuchen. Gerade wenn man ein Unternehmen führt das Gewinnabsichten hat.
Ich finde damit zu werben dass man hier eine mehr oder weniger theoretische Chance hat irgendwie auf die Spielwelt einzugehen ist ein sehr lausiger Marketing Ansatz. Denn, ganz ehrlich, wenn so eine Änderung von White Wolf genehmigt werden muss, dann kann sie nicht garantiert werden. Wenn sie schon genehmigt wurde, ist der Plot gerailroadet, so dass nur genehmigte Ausgänge möglich sind.
Zu sagen, für $575 bieten wir ein geiles Spielerlebnis, für dich, in geilem Ambiente, abgestimmt auf deinen Charakter - das ist etwas, dass das Geld wert sein kann.

Wobei es aus meiner Sicht dahingehend nicht die Unternehmer sind die White Wolf mit Ideen reinfahren, sondern es von White Wolf angeregt und überwacht wird. Was man aktuell beobachten kann wenn man betrachtet wie White Wolf in Bezug auf neue Onyx Path Publishing Publikationen verfährt. Die wohl eine Passage bekommen die deutlich heraushebt das ein Buch nicht zum offiziellen Setting respektive Metaplot gehört
Bekommen sie ?
Haben wir also bald bei den Rollenspielbüchern eine zwei Klassen Kategorie zwischen denen, die Canon sind und denen die es nicht sind?
"What if...." und "Elseworld" Publikationen für die WoD?
Ich bin sicher, dass macht viele Fans happy.
 
Ich denke durchaus das es einem überlassen bleibt. Es schaut ja keine Rollenspielpolizei vorbei die jetzt vorschreibt das, in Bezug auf Vampire, die Giovanni das Promise gebrochen haben und eine Sekte mit den Setiten bieten.
Hinsichtlich der Auswirkungen der By Night Studio Larps würde ich davon ausgehen das man dahingehend durchaus Wege und Mittel hat die Larps in gewisser Hinsicht zu steuern, ohne das es gleich in ein ausgelassenes Railroading abgleitet. Das heißt, zumindest in Bezug auf Vampire, hat man bisher, nach meinen Eindruck, einen Rahmen geschaffen in dem die Spieler, durchaus mit eigener Agency, tätig werden konnten. Wobei man durchaus auch mit gesetzten NSC arbeitet - bei Rage & Retribution war beispielsweise der Shadow Lord bei der Hütte wohl einer - und mitunter die Geschichte kreativ fassen kann. Das heißt wenn dort wer behauptet das er der Justicar ist, kann es auch ein Pretender gewesen sein.

In Bezug auf die Onyx Path Bücher. Nachdem was auf RPG.net behauptet wird, schon.
In dem Kontext der dort krassierenden Wut auf White Wolf wurde ein Abschnitt, aus einem Buch von Onyx Path Publishing innerhalb der x20 Reihe, zitiert welches im Grunde explizit bekräftigt das man den Band super findet, er aber nicht Canon relevant ist.

Hinsichtlich der Zufriedenheit vieler Fans wird man wohl allein schon damit anecken das man die Welt der Dunkelheit nicht als 90ziger Nostalgieprodukt behandelt, sondern in die Gegenwart bringen möchte.
 
Hinsichtlich der Zufriedenheit vieler Fans wird man wohl allein schon damit anecken das man die Welt der Dunkelheit nicht als 90ziger Nostalgieprodukt behandelt, sondern in die Gegenwart bringen möchte.
Das denke ich nicht. Ich habe noch selten gehört, dass eine P&P-Runde explizit im Jahr 1993 oder so spielt. Und im LARP habe ich das noch nie gehört, außer es war eben Dark Age.

Es steht auch nirgends in Vampire oder Werwolf dass sie in dieser oder jener Zeit spielen müssen. Klar, einige der Ereignisse in der Spielwelt sind an realen Ereignissen angelegt oder beziehen sich auf reale Daten, aber das heißt nicht, dass die Vampire, Magus oder Werwolf-Gesellschaften nicht auch noch 2020 oder 2030 so existieren könnten, wie sie in dem Buch beschreiben stehen.

Der Ansatz den White Wolf vertritt, wie Martin sagt, ist dass in den "10 dunklen Jahren" der CCP Herrschaft sich nichts entwickelt hätte und das ist
  1. ...falsch. Denn bei den W20 und M20 Büchern wurde eben nicht wie V20 als "zeitloses" Buch geschaffen.
  2. ...falsch, weil eben auch 10 Jahre verstreichen können, ohne dass die z.B. dir Garou-Gesellschaft in zwei Lager zerfällt und alle großen Caerns zerstört werden.
Es ist so, dass die Leute die nicht im Umfeld von BNS-Chroniken gespielt haben und durchaus mit dem bestehenden Setting (also Revised-Stand) 10 Jahre lang völlig normal Werwolf gespielt haben. Ich weiß, dass meine Chronik das getan hat. Und wir spielen immer an dem Datum, das es in der echten Welt hat, wenn unsere Spieltermine stattfinden. Und wir spielen nicht mit 90er Klamotten.
Wenn sich der BNS-Hintergrund aber in das Tabletop hinüber ausbreitet, dann haben wir wohl nur noch Bücher in diesem Setting in dem eben quasi verpflichtend zwischen 2006 und 2016 eine Vor-Apokalypse alle möglichen Caerns vernichtet und die Lebensweise der Garou nachhaltig veränderte.

Ist das nötig ? Nein, ist es nicht.
Könnte man neue Regeln und Mechaniken in die Spiele einbringen und eine neue Edition gestalten, ohne dass Setting gezwungener Maßen zu verändern? Ja, könnte man.
 
Mit den Bezug auf die Neunziger meine ich etwas weniger die Epoche als Setting sondern die Linie als Produkt der Neunziger.
Das heißt die original Bücher beschreiben ein Setting wie es zu den Neunzigern gegeben war und wie man innerhalb der Neunziger die Welt wahrgenommen hat.
Dies prägt sich in Hinblick auf Themen aus wie der Fokus auf die Umweltzerstörung zu einem Zeitpunkt wo in den Medien Free Willy über Stege Sprang, man selbst bei Star Trek Wale rettete und es von Tschernobyl bis zum Shell Disaster entsprechende Katastrophen gab die Medienaufmerksamkeit aus sich zogen. Man hat natürlich auch heut zu Tage noch Themen wie die Tsunami, die Überschwemmungen und die Angelegenheit in North Dakota. Allerdings werden die entsprechenden Ereignisse nach meinem Eindruck anders dargestellt und kulturell unterschiedlich verarbeitet.
Die prägt sich in Hinblick auf die Gesellschaft aus das man Masquerade zu einer Zeit geschrieben hat in der Techno modern war, die Gothic Kultur einen Auftrieb erlebte, es Grunge gab und eine, ich würde es mal in ihren Ausläufen befindliche, Punk Bewegung der Achtziger aufgriff. Wo man heut zu tage Aspekte hat wie Cyberpunk, Millenials, dem culture war um die Selbst-Identität, Rasse sowie Sexualität.

Das heißt die Spiele werden mitunter nicht explizit in den 90'ern gespielt, betrachten allerdings meines Erachtens durchaus die Welt aus der Sichtweise, Position eben dieser. Meines Erachtens auch in Bezug auf die x20 Linie. Das heißt sowohl Vampire, als nach meiner Kenntnis, auch Werewolf. Es wird zwar zur Kenntnis genommen das es das Internet im verstärkten Maße gibt, das die Überwachung zugenommen hat und das dies oder jenes stattfand. Aber mehr so wie es für alte Menschen relevant ist.

Wenn man dies nun so belässt wie es ist steht man vor der Herausforderung das es zwar alte Fans unter Umständen begeistert, jedoch an der Jugend respektive Gegenwart vorbei geht und unzugänglich wird. Was sich ein Unternehmen wie White Wolf, nach meiner Einschätzung, nicht leisten kann.

Hinsichtlich der Punkte.
  1. Nach meinem Verständnis erkennt Martin an das Onyx Path Publishing dort von der Vorgabe Nostalgie-Produkte zu schaffen abgewichen ist.
    Worüber er, nach dem wie ich die Interviews verstanden habe, nicht glücklich ist. Respektive das nach seinem Verständnis Absprachen entgegen lief.
  2. Es können zehn Jahre verstrichen sein ohne das es zu umwälzenden Ereignissen kam. Allerdings bieten sich mehr oder minder katalytische Ereignisse an um den Ton zu aktualisieren sowie eine Anpassungen an die Gegenwart vorzunehmen.
Was das normale Spielen betrifft. Demnach wäre es verpflichtend nicht nach 2004 zu spielen, weil ab da die Gehenna / Time of Judgement Geschichte griff?
Allgemein sehe ich daher die Herausforderung weniger in den Regeln als im Setting.
 
Gut, ich teile deine Einschätzung nicht, dass die x20-Produkte die Welt weiterhin aus einer Sicht der 90er betrachten.

Wir die Absprachen zwischen CCP und OPP aussahen weiß ich natürlich nicht, und ich weiß auch nicht, ob Martin das weiß. Grundlegend bin ich auch mit einigen der Dinge die OPP getan hat nicht glücklich.

Aber, ich finde die Settings brauchen keine Kataklysmen, ob klein oder groß, und keine Weiterentwicklung. Spielgruppen überall auf der Welt haben es geschafft Handykameras, Facebook und eine veränderte politische Lage in ihre Spiele einzubringen, ohne dass es Auswirkungen auf die Sekten der Vampire, die politischen Begebenheiten der Clans oder der Garou-Stämme hatte.
Das Setting auch in der Realwelt-Gegenwart zu spielen war und ist nie ein Problem gewesen und wenn man neue Editionen mit ggf. Disziplinen, Gabe, Ritualen usw. ausstattet, die der gegebenenfalls veränderten Lage Rechnung tragen, dann war das auch okay (OPP hat das ja zum Teil gemacht, aber auch die revised Edition ist jetzt nicht in den 1970ern geschrieben, sondern in den 2000ern).

Die Regeln dagegen sind eher überarbeitungswürdig.
Und weder 2nd nach revised noch revised nach x20 haben viel Beitrag geleistet die bekannten Schwächen des Systems zu adressieren.
Ein kompletter Overhaul wie bei den White Wolf MET Regeln zu den BNS MET Regeln täte dem P&P WoD System vielleicht gut.

Was das normale Spielen betrifft. Demnach wäre es verpflichtend nicht nach 2004 zu spielen, weil ab da die Gehenna / Time of Judgement Geschichte griff?
Nein, denn die Szenarien waren optional und mussten nicht an dieser Stelle stattfinden, aber es wäre auch egal gewesen, denn es gab ja keine Bücher die danach kamen und für die Gehenna/TOJ ein gesetzter Fakt sind, dem man nicht entgehen kann. Bis jetzt halt, wenn eben neue Bücher Kataklysmen als Fakt etablieren.
 
Ich bin darauf gestossen das laut einem Benutzer auf RPG.net die Sidebar in Shattered Dreams eingebaut wurde. Und in True Black Hand II.
Der Benutzer ist wohl einer der Entwickler und so gar nicht glücklich mit der Handlung.

Hinsichtlich des Settings, wie große Veränderungen nötig sind sei mal dahingestellt.
Es sollte allerdings imho idealerweise für junge Spieler, so zwischen 16 bis 25, ansprechend sein und zugänglich in der Einarbeitung.
Das heißt mit erfahrenen Spielern das ganze in der Gegenwart zu spielen ist kein Problem, mit Neulingen ist es u.U. schwieriger.

Was die Regeln betrifft kann man mit etwas Geschick so ziemlich alles in unterschiedlichen Komplexitätsgraden und Funktionalität verkaufen. Wenn ich so betrachte was aktuell alles erscheint.

Nein, denn die Szenarien waren optional und mussten nicht an dieser Stelle stattfinden, aber es wäre auch egal gewesen, denn es gab ja keine Bücher die danach kamen und für die Gehenna/TOJ ein gesetzter Fakt sind, dem man nicht entgehen kann. Bis jetzt halt, wenn eben neue Bücher Kataklysmen als Fakt etablieren.
Ich habe soweit durchaus Dinge die eigentlich gesetzt gelten. Wie der sechste Mahlstrom, gut weg ignorieren können. Obwohl es danach noch Bücher gab. :cool:
Ich hätte jetzt auch kein Problem die Unabhängige Allianz wegzuignorieren, würde sie mir nicht passen, oder nur einzelne Aspekte wie die Aufnahme der Lasombra. :barefoot:
(Was jedoch an meiner offenen mit leicht ablehnenden Haltung gegenüber den Metaplot bedingt ist)
 
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