[Weihnachtszeit 2006] Bei der Armenspeisung

Reg Schuh

Untot Ja - Unmensch Nein
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"Hab gehört, die Faschos machen jetzt auch sowas hier... nur halt immer alles mit Schweinefleisch!", der junge Mann mit den tiefen Augenhöhlen und den eingefallenen Wangen lachte heiser und ließ ein rasselndes Husten los: "Boah... krass, scheiß Faschos!", erwiderten der Picklige und der Punker neben ihm unisono und der Alte mit den fehlenden Fingern vor ihm fuhr den Beiden sofort über den Mund: "Ach, die sollen sich nich so anstellen die Schwattköppe... wenn die sich da wegen sowat nich anstellen tun, dann ham die och keen Hunger- so is dat, oder wat meinst Du, Engelchen?"

Das "Engelchen" kratzte sich nachdenklich an der Nasenspitze und sah die Drei mit wachen blauen Augen an: "Ich glaube, das mit dem Schweinefleisch ist nicht so wichtig, wie die Gemeinheit dahinter...", sie trug eine bunt gestreifte Wollmütze mit Ohren über den goldenen Locken und obwohl die Scheiben blind von der Feuchtigkeit der Kleider und der heimat- und hoffnungslosen Leiber, die sie einpackten waren und man die Luft in der Armenküche förmlich schneiden konnte, waren ihre Wangen gleichmäßig zartweiß. Niemand wusste so recht, wann oder woher das hübsche blonde Mädchen gekommen war, aber Sie schien lieb und klug und freundlich und seitdem Sie hier war, wirkten die Mienen entspannter, das Lachen gelöster und wenn es sonst schon einmal Streit und Gemurre gab, wenn jemand in der Schlange drängelte oder jemand sich auf einen Platz setzte, den ein anderer für sich ausgeguckt hatte, hatte sich nun ein kleiner Hauch von Familie über den kleinen Raum gelegt.

Ariels Blick ging rüber zu Alfons, der früher einmal einen kleinen Kater aus einem brennenden Haus gerettet hatte, jetzt stumm neben ihr seine Suppe löffelte und unter dem immerroten Narbengeflecht in seinem Gesicht wohl kaum mehr Farbe als sie selbst auf den Wangen hatte. Der Engel wusste, dass er noch heute Nacht sterben würde... irgendwann spürte man so etwas, aber so ging er wenigstens nicht mit leerem Magen und ohne jeden Funken Hoffnung im Herzen. Er hatte eine Dreiviertelflasche billigen Schnaps in der Tasche und in wenigen Stunden würde die Flasche leer und sein Körper steif sein, aber dann war er schon lange an einem besseren Ort... irgendwann spürte man auch so etwas.

"Entschuldigt ihr mich? Ich bin mal kurz draussen...", der Engel lächelte in die Runde und schob seinen Stuhl zurück- irgendetwas passierte draussen... das war etwas, was man irgendwann sehr viel später spürte.
 
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Out of Character
Meinst du den Heiligabend? Ich geh mal einfach davon aus...


Mit einem unüberhörbaren Röhren stoppte die Caitiff ihr schweres Motorrad nahe der Armenspeisung. Statt eines Helmes trug sie eine rote Zipfelmütze mit weißem Bommel.

Sie hatte heute nichtmal Ingo über ihr Vorhaben informiert. Nicht das es ihn auch nur im mindesten interessiert hätte, der Malkavianer war noch immer viel zu sehr mit der Neuanordnung seiner Sammlung beschäftigt. Trotzdem hatte Jenny, als sie erwachte ein liebevolles Päckchen gefunden in dem sich ein wunderschöner echt silberner Totenkopfring befunden hatte. Stolz trug sie ihn nun am Mittelfinger ihrer rechten Hand und würde ihn niemals wieder ablegen.

Sogar Hans hatte vorhin bereits auf einem Hundeknochen herumgekaut, der größer war als sein Kopf. Wer je ein ausgewachsenes Dobermannmännchen gesehen hat, weiß wie groß der Knochen demnach war.

Im Gegenzug hatte sie ihrem besten Freund einen neuen warmen Mantel geschenkt. Es war verflucht kalt gewesen in den letzten Nächten und Ingos altes Stück konnte dieser Art Wetter einfach nichts mehr entegensetzten.

Nun aber war sie fest entschlossen ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sie knotete ihren schweren Armeerucksack vom Hinterteil des Motorrades und schulterte ihn vorsichtig. Pfeifend und allerbester Laune ging sie in das Innere des Gebäudes. Draußen hatte sie kurz ein wunderschöne Frau gesehen, die eine sehr seltsame Ausstrahlung besaß. Jenny konnte es nicht näher für sich beschreiben, aber es hatte etwas mit vollkommener Unschuld zu tun.
Die Caitiff jedoch war viel zu aufgeregt um sich länger mit einem Thema auseinander zu setzen von dem sie sowieso nichts verstand.
Sie öffnete die Tür zur Sozialküche und ließ ein gut gelauntes "HoHoHo!" erklingen.
 
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Die feinen Nackenhärchen des Engels stellten sich just in der Sekunde auf, als sich ihr Blick mit dem Jennifers kreuzte- sie war abgelenkt gewesen von einem deutlich stärkeren Impuls, der an einem anderen Ende ihres Wahrnehmungsspektrums lag und hier war an und für sich kein Ort, wo Sie damit gerechnet hatte einem Kind des Kain über den Weg zu laufen, aber nun, wo Sie der Fremden Angesicht zu Angesicht gegenüber stand, wusste Sie instinktiv, dass Sie es mit einer der Verfluchten zu tun hatte. Ariel legte den Kopf ein wenig schief und wusste nicht, was Sie als nächstes tun sollte. Sie durfte sich nicht einmischen in ihre Wege, aber es behagte ihr auch nicht, wenn der Vampir noch mehr Leid über die Ärmsten der Armen brachte... andererseits, wenn nicht hier, wo dann?

Dies war die Aufgabe der Kinder der Nacht, Angst und Verzweiflung zu sähen und die Menschen hatten oft genug bewiesen, dass Sie gerade in Zeiten der größten und elendsten Not zu ihren selbstlosesten und aufoperungsvollsten Taten bereit waren. Die persönlichen Gefühle des Engels durften dem großen Plan nicht im Wege stehen, aber Ariel bracht es nicht über sich, einfach herauszugehen und den kleinen Raum mit der dunklen Frau alleine hinter sich zu lassen. Wenn hier ein Unheil geschehen sollte, dann würde Sie Zeugniss darüber ablegen.

Von außen sah man dem hübschen blonden Mädchen, welches hier so wichtig aber doch auch so fehl am Platze zu sein schien, diesen inneren Konflikt kaum an, vielleicht wirkte Sie ein wenig kritisch, ganz bestimmt kam Jennifer unerwartet, aber das galt wohl für alle... das Einzige, was der Caitiff nach einigen Minuten Anlass zur Sorge geben mochte war, dass das Mädchen auf einmal nicht mehr mit im Raum war, obwohl niemand durch die Tür hinter ihr gegangen war.
 
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Jenny war vollauf damit beschäftigt jedem der Anwesenden einen Schokoladenweihnachtsmann in die Hand zu drücken und ihm oder ihr ein wunderbares Weihnachtsfest zu wünschen. Die Caitiff nahm sich ebenfalls die Zeit mit den ärmsten der Armen zu sprechen, die den heiligsten aller Abende hier an diesem traurigen Ort verbringen mussten.

Auf den erste Blick mochte es so aussehen als wolle Jenny die Menschen hier, warum auch immer, mit dieser Tat auf ihre Seite ziehen. Wer sich jedoch die Mühe machte genauer hinzusehen, der konnte erkennen das die Caitiff bereits mehrere der Leute hier seit graumer Zeit kannte. Sie nannte nicht wenige von ihnen beim Vornamen und scherzte über Geschichten und Vergangenes, das nur jemand wissen konnte, der von diesen Leuten bereits ins Vertauen gezogen worden war.
Hier und da fragte sie nach dem Gesundheitszustand einer Famnilienmitgliedes, strich einer traurigen alten Dame über die Wange, oder steckte einem alten Mann ein eigens für ihn besorgtes Fläschchen Doppelkorn zu.

Während sie also einen Weihnachtsmann nach dem anderen aus ihrem Rucksack zauberte, schien sie sich köstlich zu amüsieren. Sollte sich Ariel mittlerweile wieder zu der anwesenden Gruppe hinzugesellt haben, würde auch sie füher oder später eine der Leckereien in Händen halten. Die Caitiff würde sie nicht als das wahrnehmen was sie eigentlich war. Zu sehr war sie in diese Welt hinabgetaucht,

Wer auch immer noch vor wenigen Wochen Zeuge gewesen war, wie Jenny auf dem Rummelplatz einen Typen ohne mit der Wimper zu Zucken zu tode geprügelt hatte, würde nun seinen Augen nicht trauen.
So brutal und kaltblütig die Caitiff in solchen Momenten auch immer sein konnte, so warmherzig und liebevoll ging sie nun mit den Menschen um, die außer den Klamotten an ihrem Leib nicht mehr viel besaßen.

Derzeit unterhielt sie sich mit einem der freiwilligen Helfer. Anscheinend erzählte ihm die Caitiff grade das sie später noch zur Autobahnbrücke im Osten, zum Hauptbahnhof und zum Stadtpark wollte. Die üblichen anderen Treffpunkte der Punks, Penner und Obdachlosen eben.
 
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Das kam unerwartet, beschloss der Engel. Dabei war es, fiel ihr auf, eigentlich gar nicht so ungewöhnlich, dass man zur Weihnachtszeit jemand anderem etwas gab, das man selber gerne hätte und was war schöner, als den Augen dessen zu begegnen, dem man gerade etwas geschenkt hatte? Nichtdestotrotz berührte es den Engel, Jenny dabei zu beobachten, wie sie der Welt ein kleines bisschen von dem, was Sie ihr in den übrigen Nächten nahm, wiederzugeben versuchte. Nicht, dass es im großen Plan einen Unterschied gemacht hätte, aber es rührte Sie doch ein wenig.

Vielleicht konnte Sie hier einen Unterschied machen...
Sie trat zaghaft an Jenny heran und tippte ihr leicht an die Schulter. War Ariel bisher nur ein schemenhaftes Gesicht in der Menge gewesen, wurde Sie nun zu jemand wichtigem, jemandem, der von Bedeutung war und eine wichtige Botschaft zu überbringen hatte... jemandem, der nach Honig und Keksen roch: "Ich...", sie klopfte sich auf die Taschen der unangemessen leichten Kleidung, die Art des Gebens war oft wichtiger, als die Gabe selbst: "...habe leider nichts, was ich Dir geben könnte, ausser vielleicht...", sie berührte Jennifer vorsichtig an den Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte der Caitiff bevor Sie etwas sagen konnte einen behutsamen und warmen Kuß auf die Wange: "Mögen Sünden und Verlust im Laufe dieser Nacht von Dir fern gehalten werden... Schön, dass Du hier bist!"

Sie hätte ihr gerne gesagt, dass alles gut werden würde, denn sie spürte, dass Jennifer das mehr gebraucht hätte als alles andere, aber Sie konnte ihre Gabe nicht durch Lügen beflecken.
 
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Anfangs war Jenny vollkommen verdutzt. Sie überlegte ob diese Frau vielleicht Drogen oder sonstigen chemischen Kram einwarf, dann aber wurde ihr schlagartig klar, das diese Dame etwas ganz besonderes sein musste.
Kein Trip!?

Einen Moment lang klingelten in ihr alle nur erdenklichen Alarmglocken.
Durch all die Geschehnisse ihres bisheriges Lebens waren die Werte der 'normalen' Wesenheiten für sie vollkommen auf den Kopf gestellt worden. Was für andere Besonders und Erhaben schien war für Jenny bedrohlich und voller versteckter Gefahren. Was andere hingegen als Böse und Abartig ansahen, war für die Caitiff lohnende und erstrebenswerte Ziele von großer Bedeutung.
Allein dieser Umstand mochte ihre anfängliche Abwehr zu erklären.

Trotzdem erkannte sie das diese wunderschöne Frau von einer derartigen Reinheit war, das sie niemals eine wirkliche Gefahr darstellen könnte. Der Gedanke einer angewandten Präsenz durchzuckte blitzartig ihr Hirn. Sie hatte es bisher nie erleben müssen, doch so könnte es sein.
Aus irgendeinem Grund jedoch, schien diese Erkenntniss nicht wirklich schlimm zu sein. Die Furcht verblaßte, bevor sie richtige Gestalt annahm.
Sie will nichts böses, sei unbesorgt!

"Äh...! Danke dir?"
Da sich die Caitiff für den ersten Augenblick nicht anders zu helfen wusste, drückte sie dieser beeindruckenden Frau einfach einen Weihnachtsmann in die Hand.
Da!
"Frohe Weihnachten! Wer bist du? Was machst du hier? Hey sorry, aber du siehst nicht danach aus als wüßtest du in einer Nacht wie dieser keinen besseren... äh.... angebrachteren Ort!"
Eine Kirche vielleicht?
Es schien so falsch das diese Person an einem Ort wie diesen war. Sie war doch viel zu schön und zu zerbrechlich für ein Armenhaus.
 
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Timo näherte sicher der 'Futterkrippe' wie ihm die Bezeichnung anlässlich des Datums durch den Kopf geschossen war. Das war keine nette bzw. höfliche Bezeichnung, aber sie hatte sich festgesetzt. Er war nicht hier um hierher zu kommen, nicht wegen einem speziellem Grund, nicht, weil er einfach einmal das Haus verlassen wollte. Er war schlicht hier. Entscheidungsfrei und seinen Füßen gefolgt. Während er die Tür öffnete, dachte er darüber nach, wie logisch es war, dass das überhaupt möglich war. Vermutlich wollte er doch etwas hier, oder fühlte sich dazu veranlasst sich hierher zu bewegen.
In letzter Zeit war es sehr schwer gewesen, die Welt einigermaßen so aufzufassen, wie er sie früher für realistisch gehalten hatte, geschweige denn klar darüber nachzudenken. Er hatte immer noch seine Momente gefühlter absoluter Klarheit und er sah viel weiter durch die Nebel und schein- und unscheinbaren Irrelevanzen, und sie wurden auch nicht rarer, aber die Zeit dazwischen wurde... anders. Spührbar anders. Die ihn verfolgenden Schatten verschwanden und die Gassen wurden von Feinden zu Freunden. Das allgegenwärtige Grauen verschwandt. Und an klaren Tagen, an denen es sich anfühlte, als würde er die Wirklichkeit selbst sehen, wurde ihm bewusst, wie nichtig jene Gräuel waren im Anbetracht der Wirklichkeit.
Er sah sich um, dass ihm auch wirklich niemand gefolgt war. In der sich in sich verschiebenden Straße, die die Fahrbahnbreite deutlich begünstigte und die Gebäude äußerst praktisch über sie beugte, bewegte sich keine sichtbare Seele.
Kein Wunder bei dieser Kälte.
Timo öffnete die Tür trotz beginnendem Bewusstsein, er war neugierig, weswegen er wohl hier war.
Ein paar seltsame Bilder in seinem Kopf kündigten etwas an, er wusste aber noch nicht genau was. War sein Mentor hier? Timo trat ein, die Obdachlosen neugierig musternd. Er erkannte ein oder zwei Gesichter und würde sich nicht wundern, wenn sie ihn erkannten. Aber die Sache mit der Maske war genial. Und Justify hätte ihn wahrscheinlich besser gleich mit der Nase hineingerammt, wenn er die Sache mit der Freiheit so gemeint hätte, wie sie sich zunächst angehört hatte.
Er setzte sich, sein Umfeld und die Menschen weiter musternd. Am Ende war dies soetwas wie eine blöde Prüfung. Und das Auftreten dieser... Gedanken in seinem Kopf konnte er schon als Indiz dafür gelten lassen, dass der Alte sich tatsächlich hier befand.

Out of Character
Maske: (natürlich etwas winterlicher gekleidet ^^)
 

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Einer der Bedürftigen zog dieser beeindruckenden Frau am Ärmel um irgendetwas von ihr zu erbitten und zerbrach dabei ganz unvermittelt den kleinen Zauber den Jenny kurz mit diesem nahezu himmlischen Wesen verbunden hatte. Die Caitiff lächelte Ariel noch warm zu, wandte sich dann aber ab und ging.
Ein junger Mann war eben herein gekommen und hatte an einem der Tische Platz genommen. Seine Haare waren ganz feucht vom Schnee und er sah aus als wäre ihm kalt. Sicher war er auch sehr hungrig, so dünn wie er war.
Die Anarche trat zu ihm und drückte ihm ungefragt einen ihrer Schokoweihnachtsmänner in die Hand.

"Frohe Weihnachten mein Freund, ich bin Jenny! Wir haben zu dem leckeren Kerl hier, noch Truthahn mit Knödeln und Rotkohl wenn sie Hunger haben? Vielleicht mit einer heißen Tasse Tee dazu und zum Abschluß des ganzen dann einen Vanillepudding mit heißen Kirschen, ja? Ich bringe ihnen gerne alles sofort an den Tisch."

Als Zeichen der Freundschaft und Geborgenheit legte sie dem Fremden eine Hand auf die Schulter.
Viele der armen Teufel die es an Tagen wie diesen hierher verschlug waren voller Zorn und Bitterkeit und doch sehnten sich still nur nach etwas Zuwendung und Liebe.
Jenny war fest entschlossen ihnen soviel davon zugeben wie sie nur konnte und mit jeder Sekunde die dort in der Armenspeisung verstrich, wuchs ihr Hass auf die Gesellschaft die solch zerstörte Leben billigend und mit einem gleichgültigem Achselzucken in Kauf nahm.
Aber auch ihre Zeit würde kommen, sie würden ebenfalls bluten müssen irgendwannn!
 
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Draußen hatte es inzwischen ganz sachte angefangen zu schneien und dicke Flocken begannen vom Himmel zu fallen und einen Hauch dessen über Finstertal zu verbreiten, was man Weihnachtsstimmung nennt. Es war inzwischen nach 20.00 Uhr und so war kaum einer auf der Straße, denn jeder, der eine Familie hatte, verbrachte nun den Abend mit seinen Lieben zusammen zu Hause unter dem Weihnachtsbaum.

Alleine schon aus diesem Grund, fiel der Transporter auf, der durch die Straßen rollte, dann langsamer wurde und schließlich vor dem Haus der Armenspeisung anhielt. Eine Gestalt stieg auf der Fahrerseite aus, die in eine dicke Jacke gehüllt war und auch dicke Schuhe an den Füßen trug. Sie musterte die Beschriftung über der Eingangstür und drückte dann zwei mal kurz auf die Hupe.

Es war das mit Jenny vereinbarte Zeichen.
 
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Out of Character
Wird revidiert!
Update: Ok, verlesen/blöderweise nur überflogen, d.h. sry für lange Wartezeit (kenn Mortis Post ja schon seit er da is) ^^;;


Timo spürte die Hand auf seiner Schulter. Er sah den Weihnachtsmann an. Der Geschmack von Asche legte sich auf seine Zunge. Bilder wie er all dieses Essen aß zogen durch seine Gedanken. Das sah schön aus neben den anderen, die nicht von ihm waren. Die anderen waren sicherlich Zeuge Justifies Präsenz, wobei er nicht an die Disziplin dachte. Timo hatte bis eben daran gedacht aufzustehen und eine andere Variante von Topfschlagen zu spielen. Warm und Kalt beim such-den-Papa, wer das meiste wirre Zeug aufgabelt gewinnt. Wobei es eigentlich garnicht so wirr war, es war blos a) seltsam, dass Timo es überhaupt wahrnahm, wenn auch nur fetzenweise und b) konnte Timo den alten momentan nicht so besonders gut ab, glaubte er zumindest. Und mit der Beschreibung 'wirr' konnte er seinen Verstand beleidigen, welcher sich vermutlich sowieso grade in seinen reinbohrte.

Timo blickte eine nachdenkliche Sekunde nach vorne.
"Aw... sorry Madame, I guess I've seen enough ash these days, it really would be a pitty if those presents would be wasted on me, I'm just waiting for... or better looking for an old friend of mine. Well... suggested he still is one."

Out of Character
Damits einigermaßen glaubhaft rüber kommt. Kannst danach ja immernoch gucken, wie sehr dein Char das kaufen würde ;)
[dice=5]10[/dice]
 
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Out of Character
bot grad tot? Edit.: yaay doch nich

[dice0]
mmm einer...

Das Englisch des Mannes vor der Vampirin klang ein wenig seltsam, vielleicht ein bisschen nach Butler oder so.
Timo bemerkte seinen Fehler... er hasste es, wenn er etwas nicht richtig machte und das machte die Sache dann meistens eher schlechter.
Der Mann lächelte die Frau an und ein lückenhaftes Gebiss schimmerte durch die leicht geöffneten Lippen. Das Lächeln hielt ausgesprochen lange und musste ein unwohles Gefühl angesichts der eingefrorenen Emotion erzeugen, während er ihr in die Augen sah.
Was macht so eine hier... Justify? Ein Trick? Wieso ich?
Die Möglichkeiten zogen durch den Verstand, der seine eigene Paranoia erkannte. Aber abwegig war der Gedanke dadurch noch lange nicht.
 
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Out of Character
Verrät eine um das eigene Wohl besorgte Falte etwas über die Anwesenheit hier? Angst um sich selbst und nicht generell? Angst davor so gemustert zu werden? Whatever, tell what u've got! >D (das wird jetzt peinlich, wenn der Wurf verhunst wird?)

[dice0]
tjor, nü... booya :D
 
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Als sich Timo umsah, war da zwar nichts von Justify zu sehen, dafür saß da nur für ihn sichtbar seine tote Freundin mit am Tisch und sah ihn mehr als nur besorgt an.

"Du wirst wirklich immer wirrer", sagte sie und schüttelte den Kopf. "Versuch doch einmal normal zu reagieren. Irgendwann kommen sonst die Männer mit den Hab-Mich-Lieb-Jäckchen."
 
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Out of Character
Für Jenny reicht der Wurf bestimmt! ^^ Ich schreibe aber in Deutsch, denn auch wenn mein Charakter gutes Englisch spricht, reicht meines wohl nicht um der Öffentlichkleit preisgegeben zu werden. Aber ich habe immerhin verstanden was Timo sagt! :nana:

"Du bist Brite? Was machst du hier so weit weg von Zuhause?",

fragte Jenny in fehlerfreiem Englisch, aber mit starkem Akzent. Freundlich lächelnd setzte sie sich dem seltsamen Gast gegenüber. Er sagte so seltsame Dinge, ob es ihm schlecht ging?
Derzeit war nicht viel los in dem Raum und Hel würde sich noch einen Augenblick gedulden müssen. Denn auch wenn die Caitiff das Zeichen ihrer Freundin bereits gesehen hatte, war der Mann hier erstmal wichtiger.

"Du musst ja auch gar nichts essen, wenn dir unsere deutsche Küche nicht zusagt. Aber behalt bitte wenigstens den Weihnachtsmann, der ist echt besser als er aussieht, ich selber habe bestimmt schon drei davon verdrückt. Die schmecken lecker!"

Sie zwinkerte Timo lachend zu und zog dann eine Schachtel Kippen hervor. Sie entzündete sich eine und schob dem Malkavianer dann das Päckchen herüber. Genußvoll tat sie íhren ersten Zug.

"Wenn du nicht sicher bist ob dein alter Kumpel noch immer dein Freund ist, dann solltest du überlegen ob andere nicht bessere Freunde wären? Ich meine ist es nicht wichtig das man den Menschen in seiner Umgebung vertrauen kann?"
 
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Timo sah erschrocken die aufblitzende Flamme an. Daran war er immer noch nicht ganz gewöhnt. Er zuckte zwar nicht mehr zusammen oder riss den Mund auf, aber die Augen folgten der bekannten Gefahr immer noch.
"Hmm..."
Er sah Jenny in die Augen, den Kopf so geneigt, wie Brillenträger ihn zum über-die-Brille-gucken neigen.
Er warf einen scharfen Blick zu Johanna.
He... DU bist genau so wirr und doppelt, wenn du Teil meines Verstandes bist. Und im ersteren Fall glaube ich, ich habe ein kleines bisschen recht. Im zweiteren haben wir beide ein kleines bisschen recht. Ich für meinen Teil probier mal, was ein wirrer Blick bringt...
Timo wusste zwar nicht, ob es ausreichte, zu denken statt zu reden, damit Johanna ihn verstand, aber grade, wenn sie ein Teil von ihm selbst war, waren die Chancen dafür bestimmt nicht schlecht.
Er sah Jenny wieder in die Augen, diesesmal gerade. Und während er sie ansah, baute sich über die ganze Zeit langsam ein freundliches Grinsen auf. Das wirkte bestimmt weniger beunruhigend und abgesehen davon mochte Timo diesen Teil des 'Wirren', sogar in dieser ernsten Situation. Es machte quasi irren Spaß. Ein bisschen. Und er nutzte es um nicht wirklich Schauspielern zu müssen, er dachte nicht einmal darüber nach.

Out of Character
Auge des Chaos... bohren wir mal etwas hinter dem Verdacht nach. (sry für das Würfelbombardement) PS: Auspex 1 wird angeworfen. Das hilft zwar der Kraft nicht, aber zum Untersuchen bestimmt gut

Wahrnehmung+Okkultismus
[dice0]
Out of Character
Weihnachten dieses Jahr 11 Monate und 10 Tage früher =D Um... Ich weiß nicht wer da entscheidet, was mir da was sagt, was ich da gucke...
 
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Johanna war zwar kein Teil von ihm, aber seine Gedanken waren ihr durchaus zugänglich, so daß er sich auch kaum vor ihr verstecken konnte, sie selbst konnte sich aber durchaus vor ihm verstecken, das hatte sich in der Vergangenheit gezeigt. Sie strecke Timo die Zunge raus.

Bei seinen Gedanken über die Flamme lachte sie und blies ein bisschen, was diese zum Aufflackern brachte, leider nicht genug um Jennys Haare anzukockeln, aber das war auch nicht nötig, es war ein Spiel.
 
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Jennys bester Freund war Malkavianer und sie hatte viel Übung im Umgang mit 'seltsamen' Personen. Und auch wenn sie Timo nicht im mindesten als das erkannt hatte was er war, so ließ sie sich doch durch sein Gehabe nicht im mindesten beeindrucken.

"Redest nicht gern, was? Musste ja auch nicht!"

In Ermangelung eines bereit stehenden Aschenbechers nutzte sie ohne langes Überlegen den Fussboden um die Asche von ihrer Kippe zu entfernen.

"Pass auf, wenn du alleine sein willst und ich verschwinden soll, dann sags einfach, oder mach ne kleine Geste. Ich will mich bestimmt nicht aufdrängen und verstehe wenn du an Tagen wie diesen lieber für dich alleine bist. Aber du bist willkommen hier und kannst solange bleiben wie du magst, ok. Keiner ist gezwungen was zu essen oder zu trinken! Wärm dich einfach auf..."
 
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Timo sah einen Moment nach der aufflackernden Flamme.
"Danke, ich rauche nicht..."
Klares Hochdeutsch floss über die Zunge des Bezahnlückten.
"Dies ist kein Ort, an dem ich, also... ich - damit meine ich, das gilt vielleicht nur für mich oder ich habe dabei nur an mich gedacht - essen würde. Ehrlich gesagt hätte ich glaube ich für den Moment gerne etwas Ruhe."
Die Worte kamen so einvernehmend und ruhig daher, nicht einmal die böseste Zunge hätte im Ernst behaupten können, dass es ein kodiertes 'geh mir nicht auf den Piss' hätte sein können.
"Ruhe ist glaube ich das, was ich grade brauche."
Die Worte stauten sich in Timo. Es hieß nicht umsonst das Auge des Chaos. Es war ein Rausch kalter und bitterer Erkenntnis. Erkenntnis hatte irgendwie die seltsame Angewohnheit immer so zu sein. Oder zumindest in letzter Zeit.
Wirbelnde Stränge des Wissens und des Sinns umspannten die Realität. Grade jetzt gaben sie ihm die Gelegenheit mal wieder was cooles zu tun.
Der Mann beugte sich vor und sah Jenny an. Wieder mit dem über-die-Brille-Blick. Bei allem was Sinn machte, ohne das wär es nur halb so cool.
Ein kleines verschmitztes Lächeln zauberte sich in das Gesicht des Mannes.
"Und etwas sagt mir, dass sie ohnehin langsam los müssen."
Der Mann bekam das Grinsen eines Kindes, das es grade mit einem gigantisch tollen Plan geschafft hatte Papi einen Streich zu spielen.
Timo lehnte sich wieder zurück und bewegte nach einem Moment den Kopf mit einem richtungslosen halben Nicken und einer vorgezogenen Unterlippe, wie man sie auch beim demonstrativen Schulternzucken auflegte, zur Seite und sah in den Raum. Dann stand er auf.
"Und um... naja, ich hör auch gern mal zu. Also, ich möchte Sie nicht angraben, aber es hat gut getan gerade ihre Gesellschaft zu genießen und es hat mir geholfen. Deswegen sind Sie ja hier, wenn ich das mal vermuten darf und vielleicht hilft ihnen diese Information sich auch ein wenig besser zu fühlen." Der Mann lächelte und stand vor Jenny, wartend, dass sie aufstand. Nach kurzem zögern hielt er ihr auch die Hand hin.

Out of Character
- 1 BP für Körperwärme =)
sry für den Fall, das du jetzt editieren musst
 
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Out of Character
Du redest hier mit Jenny Färber, Freund. Die war nie besonders gut im gehorchen, nicht einmal wenn es sich dabei um die freundliche Bitte eines netten Fremden handelt. Deshalb habe ich ohne zu zögern dein ooc gelesen und kann daher sagen, dass Timo hingegen eiskalte, tote Finger fühlt. Aber es ist ja auch Winter.... ;)

Erstaunt kniff die Caitiff eine Auge zu und drehte fragend den Kopf leicht ein, als der Fremde sie daran erinnerte, dass sie draußen noch eine Verabredung hatte. Sie war eigentlich sicher, vorhin nicht entsprechend reagiert zu haben!? Aber sie hatte es auch nicht extra verbergen wollen, also war es ja immerhin möglich das er was bemerkt hatte?

Trotzdem seltsam.
Seltsam wie der ganze Mann, versuchte er grade etwa tatsächlich sie aufzuheitern?
Hey das war doch ihr Job!
Und er switchte plötzlich von einer Sprache zur anderen. Bisher kein Problem zum Glück, aber doch denkwürdig. Wer zur Hölle machte denn sowas? Die Anarche zumindest passte sich an und verfiel ebenfalls ins deutsche zurück.

Etwas Russisch kann ich noch Scherge, aber dann ist auch Essig! Also einige dich!

Jenny lachte vergnügt und erhob sich von ihrem Platz, sie durfte Hel wirklich nicht noch länger warten lassen. Bisher ließ sie erstaunlicherweise jedes offensichtliche Mißtrauen vermissen. Im Gegenteil. Vergnügt griff sie die angebotene warme Hand des Fremden, ihre eigene schien dagegen frisch aus einem Eiswasserbad zu kommen. Sie war eiskalt!

"Wie ich sehe kommst du bestens alleine klar. Also bleib noch ein wenig hier sitzen wenn du magst. Ich würde mich echt freuen, dich nachher nochmal zu sprechen. Ach ja und wir haben ein paar Klamotten zum Anziehen mitgebracht, wenn du noch was brauchst, kannst du dich gerne bedienen. Ich hole eben die Kartons rein, bis nachher, ja?"

Jenny wandte sich ab und drehte erst an der Ausgangstür nochmal zu Timo um.

"Und das du mir den Nikolaus da in Ehren hälst! Der kommt von Herzen!"
 
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Hätte Helena noch Kälteempfinden gehabt, wäre sie vermutlich nicht so lange draußen geblieben, doch so war es für sie kein Problem auch etwas länger zu warten, bis Jenny herauskam.

Sie hatte auch schon die Seitentür des Vans geöffnet und freute sich irgendwie schon wie ein kleines Kind darauf, den Menschen ihre Geschenke zu bringen. Es waren keine Luxuswaren, aber Luxuswaren, würden diese Menschen auch nicht brauchen, das wäre ein Schlag ins Gesicht gewesen. So hatte sie jede Menge Schlafsäcke, Decken, warme Kleidungsstücke.

Sie war zweifellos kein Engel, sondern stand mit beiden Beinen im Leben, soweit man das konnte, wenn man eigentlich außerhalb des Lebens stand, so würde sie wissen, daß gute Worte an dieser Stelle nicht weiter halfen.
 
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