Was spielen eigentlich diese jungen Rollenspieler?

Skar

Dr. Spiele
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Was spielen eigentlich diese jungen Rollenspieler?
 
Rollenspiele.



Ok und jetzt genauer: das was auf dem Markt ist oder was sie empfohlen bekommen, heist an Deutschsprachigen Systemen wohl von den großen folgende: DSA, Shadowrun, Pathfinder.
 
Hab ich das gesagt?:cautious:
Irgendeiner wirds spielen, bleiben dann ja nur noch die Alten. :)

Und wenn die Jungen eh DSA, Shadowrun und Pathfinder spielen, dann braucht sich ja auch keiner an nem Gregs Tagebuch-Rollenspiel oder ähnlichem versuchen.
Dann wissen wir jetzt auch, warum Einsteigerrollenspiele immer floppen.
 
Fühle mich mit 26 Jahren dennoch angesprochen, da ich ja erst vor 6 Jahren oder so zum Hobby kam...
Und damals war ich wohl mal jung. :x

Einstieg war seiner Zeit Call of Cthulhu, müsste 6. Edition gewesen sein dann. Hatte den Charme, dass es mit W100/% vom Verständnis sehr einfach zugänglich war.

Ich bin dann selbst über Deadlands gestolpert, völlig ahnungslos wie tot die klassische Variante in Deutschland zu der Zeit dann war (trotzdem alle Bücher zusammengehamstert, haha!), bisher tatsächlich unser am stärksten bespieltes System (6 Abenteuer mit einer konstanten Gruppe... in 3 Jahren... eigentlich eher traurig... dann noch 4 Abenteuer mit ständig wechselnder Besetzung)

Im Anschluss daran hat einer der anderen dann Midgard für sich entdeckt, was klassisch 2 Abenteuer gespielt wurde und jetzt noch mal 2, wo wir gesagt haben es spielt im Tolkien-Universum, da dieser Hintergrund dem SL deutlich vertrauter war und für uns Spieler auch kein Problem darstellte.

2 Freunde haben dann jeweils "eigene" System gemacht. Im Grunde aber DSA. Bedingt dadurch wie schlecht die Runden ausfielen, spare ich mir weitere Ausführungen. Aber bei denen deutlich Einfluss von DSA bemerkbar.
Eine recht solide DSA Runde kam dann mit einem Arbeitskollegen zustande, aber das System hat mich persönlich nicht wirklich überzeugt und auch auf der FeenCon habe ich bei den Spielrunden häufig gedacht "oah, DSA? Gibt's nichts anderes...?"

Seit nun mehr Anfang des Jahres gibt es eine hervorragende Runde Shadowrun 5, das System ist für mich auch wieder ein wenig viel Rechnerei und Querverweise, aber bedingt durch den exzellenten SL den wir dort unser eigen nennen dürfen habe ich wirklich Spaß an der Runde! Das Setting dagegen sagt mir sehr zu.

Momentan lese ich mich bei Savage Worlds ein, ziehe eine Sundered Skies Runde hoch und bin auf Deadlands: Reloaded Deutsch gespannt...

Um die Frage mal zu beantworten:

Ich spiele Shadowrun, recht regelmäßig.
Call of Cthulhu und Midgard, wenn es denn mal zustande käme, somit sporadisch 1 mal im Jahr.
DSA 5 nur wenn ich mich nicht davor drücken kann.

Jugend forscht und leitet Deadlands Classic Deutsch.
Demnächst dann Sundered Skies und auch andere SW-Abenteuer nach Lust & Laune.
Und danach demnächst vielleicht mal Deadlands Reloaded Deutsch.

Vielleicht als Fazit: die "Jugend" oder auch jeder andere Neuling spielt vermutlich zunächst mal das System, über das der Einstieg gefunden wird.
Ob ich da jetzt sehr exemplarisch bin oder doch eher aus dem Rahmen falle lasse ich mal dahin gestellt..
 
Was spielen eigentlich diese jungen Rollenspieler?
Was ihnen die alten Rollenspieler, durch die sie überhaupt auf das Hobby Rollenspiel gekommen sind, so gezeigt, vorgestellt, geleitet haben.

NIEMAND braucht ein "Einsteigerrollenspiel". - ALLE Rollenspiele sind "einstiegstauglich", weil man in JEDES Rollenspiel von einer existierenden Gruppe perfekt eingeführt werden kann. So kommen nach meinem Eindruck sowieso die allermeisten Leute zum Rollenspielhobby: sie werden von einer existierenden Gruppe an (Alt-)Spielern ins Hobby eingeführt, mit Regelsystemen, die beliebig komplex sein können (DSA, SR) und Settings, die beliebig umfangreich sein können (DSA).
 
Nach etwas Überlegen muss ich sagen, die alten, klassischen Rollenspiele haben sich alle "gebessert" und sind von den anfänglichen "Erzählrollenspielen" kaum mehr zu unterscheiden. Sie führen zwar noch immer optionale Regeln für das strategische Spiel, haben diese Rolle jedoch an Minis und Tabletop abgegeben.

Die modernen Rollenspielsysteme sind deshalb so unterbesetzt, weil der Spieler nicht genügend "geführt" wird - sind es doch genau die "Freiräume", die für einen erfahrenen Spieler interessant, jedoch für einen Neuankömmling schwer zu verstehen sind. Das ist so wie in der Musik, wenn Du keine Harmonielehre gelernt hast und dann versuchst, Jazz mitzuspielen.

UND es ist bestimmt auch die Wahrnehmung, die einen da trügt. Ab 25, 30 Jahre sehen alle gleich aus, dabei sind wir eine Generation älter ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn die Jungen eh DSA, Shadowrun und Pathfinder spielen, dann braucht sich ja auch keiner an nem Gregs Tagebuch-Rollenspiel oder ähnlichem versuchen.
Dann wissen wir jetzt auch, warum Einsteigerrollenspiele immer floppen.

Das mit den großen 3 bezog sich darauf das die verfügbarkeit wesentlich einfacher ist und deswegen "Jung rollenspieler" eher sowas spielen, weil sie halt auch durch DSA, SR oder Pathfinder* ins Hobby gekommen sind. Sicherlich gibt es auch Jungspieler in DE die mit anderen Systemen (insert Random kleineres RPG) ins Hobby kommen, aber ich vermute einfach mal das es weniger sind. So wie früher (also als wir oder ich Jung war) das halt DSA 1/2, SR1/2, Cyberpunk 2020, Midgard (Kleebox), D&D, AD&D, Star Wars D6 war, und zumindest 4 von dennen konnte ich damals im Spielwarenhandelkaufen (DSA, Midgard, D&D/AD&D).
Klar gab es auch mal den einen oder anderen "Exoten Jungspieler" der mit einem weniger bekannten /kleineren System Mechwarrior, Rolemaster, MERS oder Söhne des Lichts seinen Rollenspieleinstieg hatte und das dann auch nur bevorzugte/spielte....

*Meine Aussage bezieht sich hierbei immer auf die Situation in DE, Rolemaster und MERS von Iron Crown Enterprises oder auch Savage Worlds gehörten/gehören in den USA sicherlich zu den großen Systemen aber hier in DE war/ist es halt ein Nischensystem (wenn auch Rolemaster Edel aufgelegt war mit seinem Ledereinband und dem Pergament Artigen Papier).
 
Nach etwas Überlegen muss ich sagen, die alten, klassischen Rollenspiele haben sich alle "gebessert" und sind von den anfänglichen "Erzählrollenspielen" kaum mehr zu unterscheiden. Sie führen zwar noch immer optionale Regeln für das strategische Spiel, haben diese Rolle jedoch an Minis und Tabletop abgegeben.

Die modernen Rollenspielsysteme sind deshalb so unterbesetzt, weil der Spieler nicht genügend "geführt" wird - sind es doch genau die "Freiräume", die für einen erfahrenen Spieler interessant, jedoch für einen Neuankömmling schwer zu verstehen sind. Das ist so wie in der Musik, wenn Du keine Harmonielehre gelernt hast und dann versuchst, Jazz mitzuspielen.

UND es ist bestimmt auch die Wahrnehmung, die einen da trügt. Ab 25, 30 Jahre sehen alle gleich aus, dabei sind wir eine Generation älter ^^

Also Einsteigerfreundlich sind wenige Rollenspiele. Dazu müßte man ein paar 3 Minuten Youtube Videos machen die die Spielmechaniken erklären.
Gerne auch mit einem Abenteuer drumrum.
Für Rumgebossel und Gefrickel an den Figuren haben die Leute heute keine Lust, und wenn ich ehrlich bin, ich auch nicht mehr.

Wenn man P&P so aufziehen würde wie ein Computerspiel.
Pregen-Char nehmen und loslegen, dann kriegt man die Leute auch zum Spiel, nur kann das, am Anfang zumindest, kein Regelmonster sein.
 
Ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass gerade das "rumgefrickel", sprich die Steigerung der Figur, der Grund ist, warum die klassischen Rollenspiele nach wie vor so groß und beliebt sind. Die Masse des Regelwerkes hat eigentlich bis auf Ausnahmen nicht abgestoßen, sondern wurde im Gegenteil gut aufgenommen. Regeldiskussionen werden erst nach einer gewissen Erfahrung unterbunden bzw. nach die Sitzung verschoben.

Den meisten Spielern fällt es schwer, sich selbst kleinste Sachen selber auszudenken. Das ist extrem anstrengend für sie. Das Lesen jedoch und sich merken, an Regeln halten - selbst wenn diese unnötig oder sogar unsinnig sind - fällt den meisten leicht.

Man benötigt für moderne, leichte Regelsysteme einen "Baukasten" im Kopf, also vor allem kreatives Bewusstsein. Das muss man jedoch erst einmal entwickeln, wie das harmonisches Gehör, Rhythmus oder die Auge-Hand-Koordination beim bildnerischen Gestalten.
 
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