Eben.
Vor allem der kurze Ausblick von Galatea, auf das, was da im Weltall noch an weiteren Seelenlosen-Dingens unterwegs sein mag, sieht für mich nach schlecht aufgegriffenen Versatzstücken der Chaos-Seite von Warhammer 40K aus.
Hach, wie BÖSE doch die BÖSEN sind! Wir schmeißen mal einen Haufen Ekel-Szenen und Splatter-Effekte hin, damit auch jeder weiß, wie BÖSE die alle sind. - Das zieht/zog eher bei jungen Heranwachsenden, aber es stellt kein Setting dar, welches ich bespielen würde. - Vieles bei WH40K ist in dieser Richtung durchaus grenzwertig, aber wenigstens mit dem bei Warhammer vorhandenen schwarzen Humor durchsetzt, der so ganz anders ist als die Deutsche Trübsal (tm).
Hierzu muss ich nochmal was sagen, jetzt da ich aus dem Urlaub zurück bin.
Die Verbindung zwischen den OA-Seelenräubern und Warhammer 40k-Chaos sehe ich jetzt nicht.
Die Versehrten-Grun haben nicht viel mit Khorne zu tun - Khorne ist der Gott des Krieges (in neueren Zeiten auch Kiddiegerechter als Blutgott dargestellt, da die meisten 12-Jährigen ein so allgemein gefasstes Konzept kaum noch verstehen), Roth'kin'sor sind vom Thema her auf Schmerz fixiert. Das ist etwas ganz anderes. Zwar haben sie auch rasende Berserker in ihren Reihen, aber im Gegensatz zu Khorne ziehen sie ihre Macht aus Schmerz (indem sie sich selbst oder andere Leute foltern und verstümmeln), nicht aus Zerstörung und Tod. Wenn man schon 40k-Maßstäbe anlegen will, dann gleichen sie eher den Dark Eldar.
Auch die Aju haben mit Tzeench oder Slaanesh nicht viel zu tun, sie manipulieren auf sehr direkte Weise den Geist ihrer Opfer und sind vermutlich eher von Dark City inspiriert.
Etwas das wirklich den Aspekt Tod bzw. das nach dem Tod befreite/transformierte jenseitige Ich repräsentiert gibt es in 40k schonmal überhaupt garnicht. Und die Sonnen-Grun'athor ergeben sich logisch aus dem Setting, wenn man weiß, dass die Sonnen Athors Schöpfungen sind und diese Sonnen für die Blindheit der Maata des Blinden verantwortlich sind - sie sind das zwangsläufige Gegenstück der Blinden.
Auch gibt es keine eindeutigen Bösen, schon garkein "Die Bösen sind so böse, weil sie so böse sind". Die Seelenräuber haben triftige und völlig nachvollziehbare Gründe warum sie das tun, was sie tun - was nicht heißt, dass sie das zu angenehmeren Zeitgenossen macht. Und die Zeitlosen sind alles andere als gut.
Generell ist das ganze Konzept für OA weitaus besser ausgearbeitet als es den Anschein hat. Für viele Ereignisse, Tatsachen und Namen im Setting gibt es Begründungen.
Dass die Erfahrungspunkte Seelenstaub heißen ist nicht nur eine nette Namensschöpfung, es existiert eine Definition was Seelenstaub ist (die hat auch damit zu tun, dass sich Seelensplitter meist in lebenden Wesen oder Gegenständen mit hohem emotionalem Wert niederlassen). Die Menschen haben die Abara und die Tel'Pathar (und die Mechandros) erschaffen, alles beseelte Wesen - das ist kein Zufall. Sanherib gibt es in (mindestens) zwei Formen, auch das ist kein Zufall. Und Tel'Pathar sind zumindest in geringem Ausmaß empathisch, ebenfalls nicht zufällig. Dass das strategisch und wirtschaftlich eher unwichtige Kurip-Aleph zum Primärziel einer Invasionsflotte wurde und kurz nach dem Angriff zerbrach ist auch kein Zufall. Leider erfährt man dazu im GRW ebensowenig wie über die ganze Geschichte um Athor und die Zeitlosen.
Ich hoffe, dass hier im Falle einer 2nd Edition ein wenig Licht ins Dunkel gebracht wird, damit man mal sieht, dass sich da Gedanken gemacht wurden und nicht nur alles planlos "darque" angestrichen wurde - ob das mithilfe des Grundregelwerks oder eines Seelenlosen-Hintergrundbuchs geschieht ist ziemlich egal, nötig wäre es aber in jedem Fall.