AW: Was kann Blue Planet von Avatar lernen?
Ich denke auch dass Avatar so nahe an einem Blue Planet Film ist, wie wir in den nächsten Jahren kommen werden (und in den Jahren davor gekommen sind).
Im Thema, Parteien, dargestellter Technologie und mehr überschneiden sich beide stark, und die Visualisierung von Poseidon als Pandora lässt - außer mehr Meer und Fischen - wenig zu wünschen übrig. Avatar macht Blue Planet mit den Augen erfahrbar, und das macht den Film zur grandiosen Resource, selbst wenn sich sonst nichts ausschlachten ließe.
Die zentrale Handlung aber lässt sich meiner Meinung nach aber kaum übertragen, denn die Na'Vi finden kein Gegenstück auf Poseidon. Auf den ersten Blick scheinen sowohl Natives als auch Aborigines hier eine Tür zu öffnen, aber dahinter verbirgt sich eine Sackgasse. Die Na'Vi funktionieren weil sie Exotik und Menschlichkeit miteinander vereinen. Es ist das was sie faszinierend, zugänglich, sympathisch macht. Und diese Kombination ist es, die in Blue Planet fehlt.
Die Aborigines mögen exotisch, ja, fremdartig sein, und wie die Na'Vi mit dem Ökosystem ihrer Welt direkt verbunden, gleichzeitig sind sie aber unmenschlich, nicht nur in ihrem Aussehen, sondern in ihren Denkprozessen, deren Maschinenkälte im Gegensatz zur Emotionalität, Wärme und Gläubigkeit der Na'Vi steht.
Die Natives auf der anderen Seite bringen zwar Menschlichkeit mit, auch das einfache Leben im Einklang mit der Umwelt, und wenn nicht Religiösität dann zumindest Brauchtum und Traditionen, aber in ihrer wortwörtlichen Menschlichkeit fehlt ihnen das Fremde, das Geheimnisvolle und Unerforschte.
Damit bleibt Avatar unerreichte visuelle Inspiration, Quelle für einzelne Spieldetails (
Mechs?
), aber das Herz des Films lässt sich nicht verpflanzen.
mfG
bot
