Was bleibt vom Rollenspiel?

Madpoet

Der Variable Posten in der Nahrungskette
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Wenn ihr auf das Rollenspiel zurück blickt. (Viele sind ja jetzt schon JAHRZENTE mit dabei) was bleibt dann?

Hättet ihr Eure Zeit im nachhinein lieber anders verbracht?
Denkt ihr gern an vergangene Runden zurück?
Was würde Rollenspieltechnich zurück bleiben wenn ihr Morgen Papier und Bleistift für immer auf Seite legt....
 
Da muss ich meine Altersweisheit teilen.

Es gibt kein ökönomisches Handeln im Hobby. Nichts ist im Leben wichtiger als mit Freunden real am Tisch zu sitzen und seinem Hobby nachzugehen.

Hätte ich statt rollenzuspielen nen 400 € Job machen können? Ja hätte ich. Hätte in 10 Jahren 48.000 € in die Kasse gespült. Was hätte ich davon? Mehr nutzlosen Tand rumstehen? Mein Intervall bei der Ersetzen technischer Geräte verkürzt?
Is ja super...

Fast Jeder da draußen ist ein Konsumsklave. Und egal wie viel Geld du hast, du wirst nie etwas übrig halten. So ist das in einer kapitalistischen Konsumgesellschaft.

Seht zu, dass ihr irgendwie euer Auskommen habt und dann geht verdammt noch mal eurem Hobby nach.

Da gibt es nichts zu bereuen! (Sondern nur zu verpassen.)

Madpoet schrieb:
Denkt ihr gern an vergangene Runden zurück?
Das ist ein anderes Thema.
Klar gibt es Zeiten, wo man die alten Geschichten rausholt. Zwar liebe ich es eigentlich nach vorne zu schauen, aber die gesamte Zeitspanne meines Daseins verdichtet sich ja in mir. Ich bin der 10jährige und der 40jährige gleichzeitig. Das bin ich.
Was würde Rollenspieltechnich zurück bleiben wenn ihr Morgen Papier und Bleistift für immer auf Seite legt....
Erlebnis- und Erinnerungswert.
 
Ich denke ich wäre ein weitaus weniger kreativer Mensch als jetzt. (wenn ich nicht ein anderes Hobby gehabt hätte das mich auch kreativ fordert)
Das wiederrum hat mich zu anderen Hobbies beflügelt, die auch kreativ sind.

Im großen un ganzen wäre mein Leben komplett anders.
Warum? Andere Freunde in der Schulzeit, andere Lebenspartnerin dadurch vermutlich woanders studiert (wenn nicht sogar etwas anderes studiert) und dadurch wieder andere Leute kennengelernt.

Insoweit bin ich froh so wie es ist :D

Wenn ich jetzt aufhören würde?
Ein wenig Langeweile, denn ich müsste ein neues Hobby suchen.
Ansonsten denke ich nicht, dass sich für mich viel ändern würde. Auf jedenfall habe ich immer noch die ganzen Geschichten :)
 
Ich schließe mich Skar und Shadom ziemlich vollständig an.

Wenn ihr auf das Rollenspiel zurück blickt. (Viele sind ja jetzt schon JAHRZENTE mit dabei) was bleibt dann?

Eine ziemlich lebendige und wandelbare Geschichte mit neuen Menschen, die man kennengelernt, anderen die man aus den Augen verloren und Abende, die man zusammen verbracht hat, die niemals ersetzbar wären.

Hättet ihr Eure Zeit im nachhinein lieber anders verbracht?

Nein, ich hätte sie sogar sehr viel lieber noch ein wenig mehr in das Hobby investiert, weil der Luxus oft zu spielen und flexible Rundungen zu haben zumindest bei mir mit jedem neuen Jahr mehr zu schwinden scheint.

Denkt ihr gern an vergangene Runden zurück?

Lieber an die kürzlich vergangen, als die wirklich weit zurückliegenden Runden. Ein paar schöne und prägnante Erinnerungen sind aber bei Beiden da.

Was würde Rollenspieltechnich zurück bleiben wenn ihr Morgen Papier und Bleistift für immer auf Seite legt....

Ein paar nicht beendete Geschichten / Abenteuer / Chroniken, die ich sehr vermissen würde, genauso wie die Möglichkeit mit meiner besseren Hälfte und meinen Freunden mein Lieblingshobby zu teilen. Wahrscheinlich würde sogar der Kontakt zu weiter entfernt lebenden Freunden verebben - auf jeden Fall wäre es eine Schande, auch wenn man andere Beschäftigungen hat - ersetzen kann man das nicht.
 
naja, ich habe das schon manchmal das ich mir wünschen würde das ich in bestimmten zeiten rollenspiel weniger "gebraucht" hätte. sich dafür zu verurteilen macht für mich aber keinen sinn. offensichtlich war das "verfallen" ins rollenspiel damals meine exit strategie, und zwar die die mir am ehesten geeignet schien.
ich denke nicht das mich das rollenspiel von damals heute irgendwie "besser" macht, aber ich sehe den sinn den es damals für mich gemacht hat und kann mich auch darüber freuen das ich heute rollenspiel nicht mehr als exit strategie verwenden muss.

ich denke es ist wichtig sich auch schwierige zeiten (nachträglich) zu "erlauben".
 
Wenn ihr auf das Rollenspiel zurück blickt. (Viele sind ja jetzt schon JAHRZENTE mit dabei) was bleibt dann?

Viele tolle Abende, einige frustierende, viele nette Menschen, einige weniger nette Menschen, viel Stuff zum erzählen, witzel, "angeben", anmahnen und einfach drüber sprechen. Schöne Erinnerungen: Kleine Kinder stehen darauf, wenn man epische Geschichten erzählt und als ich damals inner Kita ausgeholfen habe, habe ich die Lesestunde damit verbracht, meine erlebten PnP Abenteuer mit ihnen zu teilen. Weit aus interessanter als "nur" Lesen.

Hättet ihr Eure Zeit im nachhinein lieber anders verbracht?

Wenn die Runde gut ist nein, wenn schlecht dann bedingt auch nein. Erst durch schlechte Gruppen weiß man, was man an einer Guten hat ^^
Grundsätzlich tendiere ich dennoch zu nein, wobei, ich hätte mehr im Stadtpark leiten sollen, dass habe ich zu spät bemerkt und mittlerweile ist Hamburg so verregnet, das es sich kaum lohnt -.-

Denkt ihr gern an vergangene Runden zurück?

Ja! Vielleicht stilisiere ich zuviel, wie schön es früher war, aber mittlerweile ist man auch fordernder. Man will die Tür nicht nur öffnen, man will sie elegant in Stücke hacken und nen coolen Spruch bringen, während man 10 Leute zurückhält und sein Bier nicht verkippt.

Was würde Rollenspieltechnich zurück bleiben wenn ihr Morgen Papier und Bleistift für immer auf Seite legt....

Schwierig, denn mMn gibt es kaum vergleichsweise kreative Beschäftigungen, die schnell genug durch gespielt werden können, das sie mir Spaß brächten.
 
Was ist denn los mit den Threads in letzter Zeit, die sich mit der kritischen Hinterfragung von vergeudeter Lebenszeit und den Errungenschaften diesbezüglich befassen? Werdet ihr alle dieses Jahr 30, oder was?
 
Das brauchtest du gar nicht erklären, Tobrise. Du diskutierst auch nicht in Themen über Selbsterkenntnis, sondern im Themen über Alkohol mit. Da konnte man die 40 gut erahnen. :D
 
Es tut mir leid aber irgendwie habe ich das dringende Beduerfnis zur Antwort in Lyrics.

Wenn ihr auf das Rollenspiel zurück blickt. (Viele sind ja jetzt schon JAHRZENTE mit dabei) was bleibt dann?
"Ausgebrannte Wirklichkeit, Von kaltem Rauch umgeben"

Denkt ihr gern an vergangene Runden zurück?
"Those were the days my friend
We thought they'd never end
We'd sing and dance forever and a day
We'd live the life we choose
We'd fight and never lose
For we were young and sure to have our way."
 
Wenn ihr auf das Rollenspiel zurück blickt. (Viele sind ja jetzt schon JAHRZENTE mit dabei) was bleibt dann?
Erinnerungen

Hättet ihr Eure Zeit im nachhinein lieber anders verbracht?
Nein.
Meine Erinnerungen sind nicht ausreichend um beurteilen zu koennen ob mir erfuellende alternativ Beschaeftigungen offenstanden.
Ich glaube aber nicht, weil ich dann der erfuellende alternativ Beschaeftigung nachgegangen waere.

Denkt ihr gern an vergangene Runden zurück?
Prinzipiell ja. Weil das heisst das das eigene Gedaechtnis noch nicht verkalkt ist.
Ansonsten gibt es gute Erinnerungen, durchschnittliche Erinnerungen und schlechte Erinnerungen.

Was würde Rollenspieltechnich zurück bleiben wenn ihr Morgen Papier und Bleistift für immer auf Seite legt....
Ein Regal voller Buecher, ein kleinerer Stapel Notizen und ein Mailordner wo ich Messimaessig alle Mails horte.
 
Hm, was wäre anders, hätte ich kein Rollenspiel gespielt?
Nun, einerseits hätte ich dann zeitweise deutlich mehr Schule geschwänzt, in der absoluten "Null Bock Phase" hätte ich sicher öfter mal zwischendrin einen Tag gefehlt, hätte mich nicht die Rollenspielrunde im Anschluss aus dem Haus getrieben. Wahrscheinlich hätte ich mehr mit dem dörflichen Freundeskreis rumgehangen, wo Freizeitgestaltung primär labern, Mist bauen und exzessiv trinken war.
Zusätzlich wäre ich zum Studium gewiss nicht mit meinen besten Freunden soweit weggezogen, und hätte dadurch auch meinen Partner nicht kennengelernt.

Man weiß nicht was ohne RPG gewesen wäre, aber an sich muss ich sagen, dass ich an diesem Hobby nichts bereuenswertes finde.
Zusätzlich natürlich diese persönlichen Entwicklungen wie Kreativität, auch was Problemlösungsstrategien angeht usw.

Natürlich denke ich auch mal an die Runden von früher, sowohl die, die Jahre zurückliegen, als auch die etwas näheren. Man fühlt sich halt oft dran erinnert.

Was bliebe sind die Sachen, die es zu Zeiten der Hobbyausübung eben beeinflusst hat. Und ansonsten? Eine Lücke, die es dann mit anderen Aktivitäten mit Freunden zu füllen gäbe.
Ein Haufen Würfel, Bücher, und Kram, die dann Staub fingen.
Wobei ich fern davon bin, das Hobby an den Nagel zu hängen, dazu gefällt es mir einfach schon seit vielen Jahren viel zu gut. ;)
 
Es wäre eine ganze Menge anders geworden. Studium wäre fraglich ob überhaupt, viele gute bis sehr gute Freunde würden fehlen, ich wäre nicht mit meiner Freundin zusammen, und all die großen und kleinen Erinnerungen, die da nun mit dranhängen. Und einiges davon ist so legendär, daß die Storys auch die Leute aus der Stadt kennen, die nicht einmal in der Gruppe waren.

Viel mehr habe ich auch nicht dazu zu sagen, außer den Neujahrsglückwunsch eines Freundes:
"Und wenn wir später im Rollstuhl nen Zivi haben, der für uns würfeln muß, aber weiter geht es auf jeden Fall!"
 
Rollenspiel macht in meinem Leben zeitlich gesehen nur einen kleinen Teil aus, der aber große Auswirkungen darauf hatte und immer noch hat. Ich hätte viele meiner besten Freunde gar nicht erst kennen gelernt und allein das wäre so schade, dass ich keine Sekunde lang überhaupt in Erwägung ziehen würde, dass ein Leben ohne dieses Hobby besser gewesen sein könnte. Mir machen die gemeinsamen Abende mit Freunden am Spieltisch sehr viel Spaß. Alle sind locker, alle haben Freude am Spielgeschehen, man lacht zusammen und das auch sehr ausgiebig. Wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke, dann ist es wirklich das Hobby, das mir von allen meinen Hobbies am meisten Spaß im Leben gebracht hat. Das hat weniger mit dem Spielen selbst als mit den Mitspielern zu tun. Die könnte ich natürlich auch ohne das Hobby Rollenspiel sehen, aber es ist ein Hobby dem wir alle gerne nachgehen. Zusammen am Spieltisch haben wir einfach sehr nette Abende. Win-Win-Situation. Das Rollenspiel aufzugeben kommt gar nicht in Frage. Das würde eine zu große Lücke hinterlassen was meine Hobbies angeht.
 
Wenn ihr auf das Rollenspiel zurück blickt. (Viele sind ja jetzt schon JAHRZENTE mit dabei) was bleibt dann?
Wenn wir uns zwei, drei Mal im Jahr treffen, erinnern wir uns immer sehr gerne an vorherige Runden zurück, aber das Wichtigste für mich ist, daß ich durchs Rollenspiel Freunde gefunden habe. Meine langjährigen Freunde würde ich auch ohne Rollenspiel kennen, keine Frage (Schule, Nachbarschaft, Sportverein, etc.), aber meine jetzige Runde habe ich durchs Rollenspiel kennengelernt und das sind mittlerweile sehr gute Freunde geworden.

Möglich das dies auch im Angelverein, im Hobbybastlerumfeld, in der Musik-/Tanzgruppe, im Fußball-Fanclub, im Kleingartenverein oder weiß der Teufel wo hätte passieren können, aber bei mir war es halt das Rollenspiel. Ehrlich gesagt, mache ich mir da jetzt nicht so den Kopf drüber. Es ist halt so gekommen (worüber ich sehr glücklich bin), aber deswegen habe ich meinem Rollenspielmaterial keinen Schrein gebaut, vor dem ich mich jeden Tag erst einmal in den Staub werfe.

So pathetisch sich das auch anhören mag (und ich bin da ja eher gar kein Fan von), aber mein Leben wäre möglicherweise ohne diese Menschen ein Stück weit ärmer (man weiß ja nicht, wen man sonst hätte kennenlernen können).
 
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