Warum können Tabletopper nicht loslassen?

Pergrin

MadMegaMind
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11. Juni 2010
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Ich denke, einige von uns kennen das:
Man hat ein kleines, günstiges System gefunden, die Minis und der Fluff stimmen auch und nun kommt man zu seinen (hier System einsetzen) spielenden Freunden und versucht ihnen dieses Skirmish als 2. System schmackhaft zu machen...
Zu 80% stößt man dann auf Unverständniss (Wie, willst du etwa mit 40K/Fantasy/Warwa... aufhören?), die Hinweise auf einen günstigen Einstieg ins Spiel verhallen ungehört (...aber die Freunde ziehen los und starten für 200 € eine neue Armee für das primär gespielte System), und, wenn man beim allgemeinen Gemaule über eine erneute Preiserhöhung des Lieblingsherstellers (oder einen neuen vermurksten Codex seiner Lieblingsarmee) noch mal darauf hinweist, das man ja nicht an das System gebunden ist, kassiert derjenige verwirrte Blicke seiner Kameraden.

Aber warum ist das so? Warum ist der durchschnittliche Tabletopper (zumindestens gefühlt) so experimentierfreudig wie ein alter Bergzwerg?
Und was kann man tun? Gründet man eine Selbsthilfegruppe? (Hallo, mein Name ist Pergrin, ich bin Tabletopper und ein Opfer meines sozialen Umfeldes!)
 
Nicht das ich jetzt groß Ahnung von der Sache hätte (Ich hab beim Titel nur ein sehr amüsantes Bild im Kopf gehabt von an den Fingern klebenden Minis^^) aber ich kann schon verstehen, warum die eigenen Trauben wohl die besseren sind in manchen Augen. Schließlich ist das nicht wie beim PnP RPG wo man vielleicht 50 - 100 Euro investiert hat und eigentlich auch mit viel, viel weniger ne Menge machen kann, sondern deutlich mehr Geld rein gesteckt hat. Und das auch letztlich wieder machen muss (so die Gedanken zumindest)
 
Das ist genau einer der Gründe warum man sich einem Skirmish System zuwendet: man braucht weniger Minis.
Um jetzt zum Beispiel bei Malifaux einzusteigen benötigt der geneigte Spieler :
1 Regelwerk ~12 €
1 Startercrew ~ 45€
und wenn man möchte ein FateDeck ~6€
Ich gehe davon aus, das Farben, Pinsel und Gelände vorhanden sind.
Neue Armee bei 40K:
Codex ~26€
Armeebox ~ 75€
Hier gehe ich nur von einer zusätzlichen Armee aus. Ansonsten würde noch das Regelwerk und die Schablonen fehlen.
Natürlich kann man die Systeme nicht miteinander vergleichen. Es gilt nur der Darstellung der Frage, warum man eine neue Armee anfängt, obwohl man für weniger Geld ein anders System zur Abwechslung da hat...
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es einerseits daran liegt dass man zu faul ist sich in was Neues einzuarbeiten und andererseits befürchtet dafür weniger Mitspieler zu finden.
Der Gedanke ein neues System zu beginnen, ist wohl auch einfach für Leute, die GW-Preise gewohnt sind erschreckend, weil innerlich mit massig Geld verknüpft.
Selbst wenn der Einstieg bei einem neuen System sehr viel günstiger wäre, und man das auch rein rational mitkriegt.
Außerdem natürlich Regeln lernen, und neue Miniaturen bemalen (was zugegebenermaßen auch ansteht, wenn man in einem bereits bekannten System eine neue Armee beginnt).
Ein Berg von Arbeit, aus Sicht des Gewohnheitstiers das seit Jahren mit einem System glücklich ist, und vielleicht auch ein klein wenig festgefahren. ;)
 
Ich denke es ist eher die Pfadabhängigkeit.
Man aht schon X in System A gesteckt. Es ist vollkommen egal wie wenig System B kostet. System A verliert gefühlrt an Spielwert wenn man mit einem neuen System anfängt. Daher will man nichts neues anfangen.
 
@Scathach: Wenn man manche (ich kann ja nur von 40K'lern berichten) Spieler hört, dann scheinen sie mit ihrem Lieblingssystem nicht zufrieden zu sein. Trotzdem halten sie daran fest. Scheint mir eher eine Art psychische Abhängigkeit zu sein ;)
Ach so, die Tunierszene möchte ich hier außenvor lassen. Das diese Spieler auf ein bekanntes, weit verbreitetes System angewiesen sind liegt auf der Hand.
Es geht ja auch nicht darum, das ...äh... primäre System zu ersetzen, sondern nur das Spektrum zu erweitern. Wieviele von uns RPG'lern haben denn nur 1 einziges Regelwerk zu Hause stehen. Und die schlagen auch mal schnell mit 30-40€ zu Buche.
Die Gewohnheit und die Bequemlichkeit (neue Regeln zu lernen) kann ich als Grund akzeptieren.http://www.aktion-abenteuer.de/b/members/scathach.7518/
 

Wirklich rational find ich das auch nicht.
Zumindest wenn man seine Hauptarmee eben "fertig" hat.

Mich persönlich würde es dann zugegebenermaßen eher anlachen in ein kleineres, günstigeres System reinzuschauen, vor allem wenn mich die Miniaturen optisch ansprechen und mal was ganz anderes sind.
Und es eben kleinere Schlachten mit weniger Miniaturen sind, da ich nicht immer nur Massenschlachten will.

Aber bin halt auch kein "richtiger" Tabletopper, bin bei dem Hobby noch am Beginn - vielleicht beginne ich in einigen Jahren auch ähnlich systemverhaftet zu werden. ;)
 
Ich hab' jahrelang 40K gespielt, und habe es dann hinter mir gelassen, ist also nicht zwangsläufig eine Sache die mit der Zeit kommen muss. Ich denke, es ist aber bei vielen ist das Problem wirklich die Angst keine Gegenspieler zu finden
 
@ Scathach:Ich hoffe doch nicht!
Also ich spiele jetzt seit 5 Jahren und war eher zu Anfang systemverhaftet. Der eine meiner Freunde spielt seit Anfang der 90' Jahre 40K, hat echt viel Kram. Das der sich schwer tut, was Neues zu lernen, verstehe ich, zumindestens teilweise.
Was spielst du denn?
 
Also noch spielen mein Freund und ich quasi gar nicht, sind durch eine Sammlungsauflösung an einige 40K Sachen gekommen, und bauen gerade unsere eigenen Armeen auf, lernen Regeln, etc.
Ich habe imperiale Armee (daher auch dieses: Wenn irgendwann ein neues System, dann eins mit weniger Miniaturen, die dafür möglichst einzigartig/speziell sein dürfen), er Spacemarines.
War halt bei mir ursprünglich gar nicht geplant, hatte nur des Fluffs und meines Dark Heresy Chars wegen einige imperiale Miniaturen, was dann eben ausgeweitet wurde.
Aber noch alles ganz am Anfang.
 
Hört auf, solange ihr noch könnt :D
Für die Kosten, die IA verursacht, kannst du 2-3 Skirmish Systeme anfangen.
 
DAS weiß ich... ein wahres Groschengrab.
Aber ich mag meine Impse halt schon... dafür dürfte die Motivation, noch eine 40K Armee zu beginnen, eher gering ausgeprägt sein. ;)

Die Chance, dass ich irgendwann aber auch mal was anderes anschaue, vor allem wenn ich noch Freunde dazu kriege mitzuziehen, ist allerdings gegeben.
 
Genau das ist ja der Grund für das Thema:
Wie bekomme ich meine Freunde dazu, es mit einem anderen System zu versuchen!

Moment...du hast weiter oben geschrieben "mein Freund"...bis du etwa einer von den legendären weiblichen Tabletoppern?! Ich habe immer davon gehört, aber das es sie wirklich gibt...
 
Hört auf, solange ihr noch könnt :D
Für die Kosten, die IA verursacht, kannst du 2-3 Skirmish Systeme anfangen.
Kommt drauf an wie man seine Imps aufbaut. Wenn man auf die üblichen 5er-Plasma-Trupps in Chimären + Psionikertrupp + Vendettas + Manticor setzt kann's schnell teuer werden. Baut man dagegen eher was infanterielastigeres auf braucht es eh so lange um die 150 Männchen zu bemalen, dass sich die monatlichen Ausgaben im Rahmen halten.

Warum 40k-Spieler nicht loslassen können? Ich würde behaupten reine Faulheit. Die 40k-Tabletop-Community hat in den letzten Jahren so wenig zusammengebracht, was Fanmaterial zum Spiel selbst angeht (ich hab in den letzten 10 Jahren keine einzige fertige Conversion eines Settings in 40k oder eine echte Mod für 40k gesehen, dafür gleich mehrere für Urban War, Battlefield Evolution, Starship Troopers, A Call to Arms und Full Thrust; auch Spielmaterial wie Marker oder Pappgebeäude - Zeug mit dem man für andere Settings fast schon überschwemmt wird - findet man kaum), da darf man doch nicht erwarten, dass die sich auch noch dazu herablassen selbst nach Mitspielern für Alternativsysteme zu suchen. Das wäre viel zu viel Aufwand. Man möchte alles in den Rachen geworfen bekommen, so wie man es durch GWs Erziehung gewohnt ist.
 
@Galatea: Es ging mir nicht nur primär um 40K'ler (das sind nur die einzigen die ich kenne, würde mich mal interessieren, was Warma/Hordsspieler dazu sagen). Aber Alter, du bis ja noch kritischer GW gegenüber, als ich es im Freundeskreis bin.

@Teddy: Jetzt glaub ich auch an den Jeti und Reinhold Messner!
 
Moment...du hast weiter oben geschrieben "mein Freund"...bis du etwa einer von den legendären weiblichen Tabletoppern?! Ich habe immer davon gehört, aber das es sie wirklich gibt...

Wie der Teddy schon sagte: In der Tat! :D
Und glaub mir, wenn wir im Freundeskreis in den örtlichen GW-Laden gehen, sorgt das immer noch für größere Irritationen.
 
Bis jetzt noch ab und zu 40K, habe im letzten halben Jahr aber im örtlichen, unabhängigen Laden einige Spiele Malifaux gemacht. Und wie du ja weißt steht Infinity in den Starlöchern.
 
Ich hab' 40K bis zur vierten gespielt, dazwischen auch Inquisitor. Mittlerweile Warmahordes und eigentlich würde ich gerne mit Infinity anfangen (Starter steht bereit)
 
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