Warum kämpfen alle Karrieren gleich gut?

Arashi

Gott
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Ahoi,
mir ist gerade mal wieder aufgefallen, dass eigentlich alle Charaktere einigermasen gleich gut kämpfen, da die Kampfattribute von den anderen Sachen getrennt verteilt werden.

Bei den Charakteren aus dem Buch zB hat Krongar vs. Sharangara klar die Oberhand - aber hauptsächlich weil Sharangara ihre Kampfwerte so sehr auf defense legt.
Wenn sie die anders gelegt hätte, könnte das auch schon anders aussehen.
Klar hätte sie dann immer noch weniger Stärke zum Schaden machen und etwas weniger Dex, aber das wäre kein großer Unterschied mehr.

Ich finde das irgendwie doof. Charaktere, die mit Scribe, Wizard und Alchemist starten sollten einfach nicht kämpfen können ^^

Meine Idee war, es einfach so zu handhaben, dass man die Kampf-Attribute auch weglassen könnte und das über die Karrieren-boni macht. Ein Barbar oder Soldat würde immer den Bonus auf Nahkampf bekommen (bzw. ein Soldat je nach Truppengattung auf Fernkampf).
Das würde die Nicht-Kämpfer-Karrieren halt ziemlich schwächen.
Ein richtig schlüssiges Konzept, das nicht kompliziert ist oder in Buchhaltung ausartet habe ich mir aber noch nicht überlegt.

Andrerseits denke ich mir auch wieder spätenstens nach den ersten paar XP wird sich das geben weil die Kämpfer eben Kampfattribute steigern werden, die Magier, Alchimisten etc wahrscheinlich nicht.
Oder meint ihr in echtem Sword & Sorcery muss eh JEDER kloppen können - sonst würde er folgerichtig jemand Anderes Sklave sein? ^^

Was sind da so eure Erfahrungen und Meinungen dazu?
 
AW: Warum kämpfen alle Karrieren gleich gut?

:wand:

Das Spiel heisst "Barbaren von Lemuria" und handelt von HELDEN (ja, das ist absichtlich grossgeschrieben) mit dicken Eiern in der Hose. Ein Held muß Kämpfen können, wie ist lediglich eine Stilfrage. Schau dir mal Fafhrd, den grauen Mauser und Elric an. Fafhrd ist ein Skalde/Barde und nicht wirklich alt, und er spielt gerne den tumben Deppen aus den barbarischen Ländern. Mauser ist der Lehrling eines pazifistisch angehauchten Nulpenmagiers, mit Neigungen zum Diebstahl, der sich für schlauer hält als er tatsächlich ist. Elric ist ein verzärteltes asthmakrankes Weichei, das sich nur bis an die Kiemen mit Drogen (und später seinem seelenfressenden Dämonenschwert) vollgepumpt aus seinem Lotterbett erheben kann.

Himmel Arsch und Zwirn, Conan hat als Dieb (und im Film sogar als Sklave mit..."Kreislaufproblemen", hähähä) angefangen, das sind Karrieren bei denen einem auch nicht gerade der Umgang mit scharfen Hauwerkzeugen beigebracht wird.

Nicht gerade die Sinnbilder epischer Manneskraft, die Manowar besingt, eh?

Dennoch tüten sie ihre Gegnerschaft ein. Im Falle von Fafhrd und Mauser sogar mit Stil und einem Ego, gegen das ihre Schwertkünste blass aussehen. Warum? Weil sie HELDEN sind. Niemand will einem Weichei beim mit-den-Groths-verhandeln zusehen. Oder beim weglaufen und nach Mama schreien, weil die Karriereentscheidungen wohl suboptimal waren - für sowas gibts NSC, echte Helden haben die Gebrauchsanweisung vom Schwert verinnerlicht ("das spitzige Ende muß in den Gegner, im Bedarfsfall wiederholen") und können das einfach.

(...)

Der Fairness halber: MANCHMAL lassen sich die Karriereskills auch als Bonus auf den Angriff einsetzen, aber zur Gewohnheit würde ich das nicht machen. Desweiteren haben die "Kämpferkarrieren" ein bisschen die Nase vorne wegen der leicht anderen Attributsverteilungen, die ein...äh, "Intellektueller" benötigt um seine Karrieren effektiv nutzen zu können. Noch weiter runterkrüppeln wollte ich die aber nicht, immerhin gehts hier um HELDEN™, da sollte jeder am Tisch mal seinen Hammer aus der Hose holen können und nach Herzenslust um sich schlagen.

-Silver
 
AW: Warum kämpfen alle Karrieren gleich gut?

Ahoi,
mir ist gerade mal wieder aufgefallen, dass eigentlich alle Charaktere einigermasen gleich gut kämpfen, da die Kampfattribute von den anderen Sachen getrennt verteilt werden.
Genau! - Das ist der VORTEIL!

Man muß sich für "zivile" Fähigkeiten eben gerade KEINE kampfmäßige Lusche, keinen nicht-überlebensfähigen Klotz-am-Bein der Gruppe basteln, sondern es gibt nur EINE Regel: JEDER kämpft! KEINER drückt sich!

Ich finde das irgendwie doof. Charaktere, die mit Scribe, Wizard und Alchemist starten sollten einfach nicht kämpfen können
Das ist leider eine Einstellung, die sowas von überhaupt nicht zu WELTERSCHÜTTERNDEN, GÖTTERVERNICHTENDEN HELDEN paßt.

Wenn ein Charakter Laufbahnen wie Schreiber 1, Händler 1, Arbeiter 1, Arzt 1 hat, und er ein HELD = Spielercharakter sein soll, dann bekommt er 10 + Stärke Lebensblut, 5 HELDEN-Punkte, und die Möglichkeit seine Kampffähigkeiten genau wie jeder andere HELD gleich von Anfang an auf einem überlebensfähigen Niveau zu haben.

Was Du propagierst müßte folgerichtig neben dem Verweigern von Kampffähigkeiten für Leute mit "ziviler Laufbahn" auch noch in WENIGER Lebensblut resultieren, weil die ja nicht so trainiert sind, keine Kondition haben, und eh nichts aushalten. Und weil solche Charaktere schon mit einem schnellen Sortieren ihrer Schriftrollen in physische Bedrängnis geraten, brauchen sie auch KEINE Heldenpunkte, weil sie ja KEINE HELDEN SIND!

Deine Sicht auf diese Laufbahnen ist eine "realistisch-simulierende" Sicht, die mit einer Sicht aus der Perspektive der literarischen Vorlagen nicht viel gemein hat.

Zauberer wie Kane, der Verfluchte, können NATÜRLICH kämpfen!

Die Frage ist doch eher, wo legt man seine Schwerpunkte im POSITIVEN Sinne, also wofür wendet man mehr Charaktererschaffungresourcen auf.

Ein Schreiber 1, Alchemist 3, Arzt 0, Pirat 0 z.B. könnte den aggressiven Kämpfer, der mittels seiner alchemistisch verstärkten Schußwaffen agiert, geben: Fernkampf 3, Verteidigung 2, Nahkampf -1, Raufen 0.
Oder erkönnte den defensiven, waffenlos agierenden Unterstützer geben: Verteidigung 3, Raufen 2, Nahkampf -1, Fernkampf 0.

Oder meint ihr in echtem Sword & Sorcery muss eh JEDER kloppen können - sonst würde er folgerichtig jemand Anderes Sklave sein?
Nicht "jeder", aber JEDER HELD.

Und nicht nur "kloppen", sondern, wie oben beispielhaft aufgezeigt, je nach SCHWERPUNKT mal aggressiver, mal defensiver eingestellt.

Das bedeutet, daß ein reiner "Schreibtischtäter" durch - bei defensiver Charakterauslegung - Verteidigung 3 schon für seine Gegner schwerer zu Treffen ist, weil er eben so ein "Non-Kombattant" ist, daß er frühzeitig und ausgiebig das Ausweichen, Ducken, Weglaufen, Nicht-getroffen-Werden gelernt hat. - Damit ist er in einer Abenteurergruppe ÜBERLEBENSFÄHIG und braucht kein "Kindermädchen".

Zum Vergleich: Ein Schreiber OHNE diese Überlebensfähigkeit, die einen HELDEN auszeichnet, hätte Schreiber 3, Verteidigung 0, sonstige Kampffähigkeiten 0, und Lebensblut 3. - Dieser Charakter ist ein TYPISCHER Schreiber in der Spielwelt, aber eben KEIN HELD.

Ist nun klar geworden, warum HELDENHAFTE Charaktere eben auch zumindest in der Lage sind, sich ihrer Haut zu wehren? - Simon Washbourne hatte dazu mal in der Yahoo-Group geschrieben, daß er eben BEWUSST die Kampffähigkeiten von anderen Fähigkeiten entkoppelt hat, damit eben JEDER SC das Format eines HELDEN haben kann.

Luschenspieler, die sich einen LUSCHEN-Charakter als SC zusammenbasteln wollen, um damit ihren Mitspielern auf die Nerven zu gehen, um die SC-Gruppe zu schwächen, weil sie ständig einen Aufpasser zum Windelnwechseln brauche - solche Luschenspieler haben es bei BoL etwas schwerer als in anderen Regelsystemen einen nach ihren Vorstellungen für maximale Spielstörung passend INKOMPETENTEN SC zu erschaffen.

Nochmal: Die SCs sind HELDEN. - Ja, auch die, welche Schreiben können, welche Tränke brauen, oder welche Lieder und Gedichte verfassen.

Es soll sogar Helden geben, die nur Farmer sind - und auch so heißen:

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AW: Warum kämpfen alle Karrieren gleich gut?

Da muss ich Zornhau und Silvermane zustimmen. Bei S&S Fantasy, für die BoL geschaffen wurde, sollten bei keinem Helden die Kampfwerte verkümmert sein.

Allerding kann ich mir für andere Genres, insbesondere Pulp-Adventures, die Hausregel vorstellen, bei der Erschaffung weniger kampfstarker Helden einen Punkt von den Kampffähigkeiten zu den Karrieren verschieben zu dürfen.
 
AW: Warum kämpfen alle Karrieren gleich gut?

Alles klar, ich fühle mich überstimmt :D

Ich hab eigentlich auch mehr an den Zauberer aus dem Conanfilm gedacht, als an die anderen hier genannten Leute, aber der ist genau genommen auch wirklich kein HELD.
 
AW: Warum kämpfen alle Karrieren gleich gut?

Ich hab eigentlich auch mehr an den Zauberer aus dem Conanfilm gedacht, als an die anderen hier genannten Leute, aber der ist genau genommen auch wirklich kein HELD.
Seit wann denn das nicht?

Der hat halt gute Verteidigung - immerhin hat er in dieser Welt von (wortwörtlich) Halsabschneidern und Evil Cults and their Armies überlebt, um so alt zu werden, wie er es im Film ist.

Und einen der Kultisten-Krieger hatte er ja auch mittels Speer abgestochen, was bedeutet, die restlichen Punkte hat er in Nahkampf investiert.

Raufen 0
Nahkampf 1
Fernkampf 0
Verteidigung 3

Paßt doch!
 
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