Sonstiges Warum Dragonlance?

Earthmaster

Halbgott
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28. Juni 2010
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Ich bin ein kompletter Dragonlance-Newbie, kenne weder die Romane noch das Setting. Da es aber gerade für Lau zu haben ist und ich demnächst wieder eine D&D-Runde leiten werde, würde ich gern mehr über das Setting erfahren.

Was ist das Besondere an der Hintergrundwelt?
Was sind die Unterschiede zu den VR, Kalamar oder Eberron?
Wie homogen und stimmig wirkt die Welt?
Wie detailreich sind die Kulturen/Religion/Politik ausgearbeitet?
Wie stellen sich die anderen Fantasy-Rassen wie Elfen, Zwerge und Orks da? Gibt es vielleicht Impulse jenseits von Tolkien?
 
Wo gibt es Drachenlanze für lau?
Mir fehlen noch ein paar Bücher in der Sammlung!

Zu Deinen Fragen:
Das Besondere an Dragonlance sind, IMHO, die in den Romanen erzählten Geschichten und die Tatsache, das man in mehreren Epochen des Settings spielen kann(ein paar davon entstehen erst, wenn irgendetwas, z.B. die Spielercharaktere, die Ereignisse einiger Romane verhindert/verändert!).
Konflikte sind, je nach Epoche innerhalb des Settings(nicht in Reihenfolge, sondern so wie sie mir eingefallen sind):
- Menschlicher Priesterkönig vs. alle Götter des Settings
- Guter Platindrache Paladin/Bahamut vs. böse 5-farbige Drachenkönigin Thakisis/Tiamat
- Gute Rassen vs. böse Rassen
- Die Kulturen von Krynn vs. von anderen Ebenen "eingewanderte"(in 1 Fall: zurückgekehrte) Drachen-Overlords
- Alle Götter vs. Thakisis
- Minotauren vs. Elfen
Bevor ich Dir hier selbst einen Roman schreibe: Deutschsprachige Fanseite zum Einlesen

Special Tidbit:
- Es gibt eine Verbindung zwischen Krynn & Ravenloft, Lord Soth(seines Zeichens Todesritter & "Ritter der schwarzen Rose").
- Eines der alten Dragon-Magazine hatte das "Inn between the Planes", mittels dessen die Charaktere fast alle (A)D&D-Settings bereisen könnten.

Der Unterschied zu den Vergessenen Reichen & Eberron ist das Powerlevel:
Es ist ziemlich niedrig, weil Magie nicht in allen Epochen funktioniert und sogar legendäre NSC teils unterentwickelte Spielwerte haben(der Erzmagier Raistlin z.B. eine Con von IIRC 8).

Die Welt wirkt, auf mich als Kenner der Romane, recht stimmig und gut ausgearbeitet.
Bis auf die üblichen Logiklöcher, verursacht durch Ebenen- & Zeitreisen, ist Drachenlanze mindestens gleichwertig mit VR & Eberron(Kalamar kenne ich nur flüchtig, daher keine Bewertung möglich).

AFAIK gibt es auf Krynn keine Orkse, deren Rolle verteilt sich auf Minotauren, Oger, (Hob-)Goblins und Drakonier(magisch gezüchtete Soldaten für die böse Drachenkönigin Thakisis).
Die Zwerge sind interessant, weil in mehrere Subrassen(u.a. degenerierte Gossenzwerge)untergliedert und durch ein Ereignis in der Vergangenheit des Settings lose mit Gnomen(verrückte Erfinder) & Kendern(der Krynn-Variante der Halblinge/Hobbits) verwandt.
Die Elfen sind, mit der eventuellen Ausnahme der dritten Subrasse(ähnlich amerikanische Indianer), sehr direkt von Tolkien abgekupfert.
Ansonsten gibt es noch Irda("gute" zivilisierte Oger, aussterbend), Zentauren, Thanoi(Walross-Menschen) und ein paar exotischere Rassen(u.a. eine Vogelrasse, ein paar Echsenmenschen ohne Verbindung zu den Drachen und eine dreiste Kopie der Illithiden/Mind Flayer von WotC).
 
Mit lau bezog ich mir nur auf das Setting Buch, sorry wollte keine falschen Hoffnungen wecken ;)

Danke für die Infos und den Link, da gibt es ja eine menge zu lesen.

Kann man das Setting auch ohne Kenntnis der Romane bespielen oder ist das eher schwierig?
 
Im Setting-Buch ist eigentlich alles wesentliche drin.
Dank der Übersichtlichen und detailierten (aber nicht zu detailierten) Zeitleiste kannst Du dir alles wesentliche anlesen.

Besonders interessant fand ich schon immer die Zeit der Verzweiflung (Age of Despair) im frühen Stadium des Krieges der Lanze. Die Besonderheit hier ist, dass Magie recht selten und unbekannt ist, was selbst schwachen Magiern viel Respekt verschafft, da die wenigsten Leute tatsächlich wissen, was sie von so einem zu erwarten haben. In diesem Zeitalter haben sich auch die Götter zurückgezogen, man muss also ohne Heilungsmagie auskommen und ist (bis zur Rückkehr der Götter, die zu der Zeit allmählich stattfindet und tolle Handlungsstränge ermöglicht) auf völlig mundane Heilung der Schulmedizin angewiesen.

Das einzige, was man hier vielleicht überdenken sollte sind die Preise von Gegenständen. In Dragonlance ist Gold, das zwar schön ist, aber zu nichts zu gebrauchen, relativ wertlos. Die wichtigste Währung sind Stahlmünzen, da dies das wichtigste und bedeutendste Metal ist. Allerdings sollten Rüstungen und Waffen aus Stahl nicht weniger kosten als ihr Gewicht in Münzen. Das ergibt keinen Sinn, da ja zusätzlich zum Materialwert (der noch nicht mal erreicht wird) noch arbeitszeit und Qualität mit einbezogen werden sollten. Da muss unter Umständen korrigiert werden.

Die Rassen in Dragonlance sind etwas eigen:
Man hat es mit drei verschiedenen Landelfen zu tun, die man im Prinzip als Indianer, Waldelfen und hochnäsige Bildungselfen bezeichnen könnte. Dazu gibt es noch zwei Rassen von Meereselfen.
Zwerge gibt es tief im Berg, in Bergstädten, auf Hügeln und ganz dumme Zwerge ohne tatsächliche eigene Zivilisation.
Gnome in Dragonlance sind Bastler und "verrückte Wissenschaftler" und unterscheiden sich enorm von den Gnomen im restlichen D&D.
Halblinge werden durch die viel aufgedrehteren, verspielteren Kender ersetzt, die ich persönlich viel cooler finde.
Die üblichen Menschen gibts auch noch...
Auf Seite der "bösen Rassen" gibt es die Oger, die so hässlich sind wie sie böse sind. Irda, eine Ogerrasse, die sich vom bösen abgewandt hatte und zu schönen Gestaltwandlern wurde. Minotauren, ein Seefahrervolk von einem anderen Kontinent.
Drakonier gibt es auch noch, die wurden speziell für den Krieg der Lanze durch böse Magie aus Dracheneiern erschaffen.
Daneben gibts noch viele andere Rassen, die aber eher eine untergeordnetere Rolle spielen.

Wo gibt es denn das Settingbuch für lau? Ist das als PDF? Das wär nämlich ne prima Ergänzung.
 
Hm, klingt ganz interessant, vor allem das mit den zurückgezogenen Göttern. :)

Bei amazon gibt's das Buch ab 15,46EUR aufwärts und seblst neu für etwa 20EUR.
 
Ok, ansichtssache. Ich bin von D&D-Settings in der Regel deutlich höhere Preise gewöhnt. ;)

Sorry, falls ich falsche Erwartungen geweckt haben sollte.
 
Die Landkartensätze sind auch recht billig, mit Ausnahme der "War of the Lance"-Karten. Dummerweise genau die Karten, die ich gerne hätte :(
 
Dragonlance hat also die Kender zu verantworten.
Gut zu wissen, dass Dragonlance tot ist. Mich haben Kender immer MASSIV gestresst, weil die Leute sie als Carte Blanche für Taschenlampenfallenlasseraktionen gesehen haben.
 
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