Waffen in Bezug auf die Gesellschaft

Skar

Dr. Spiele
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Die Shadowrun-Welt ist um einiges düsterer als die heutige Welt.

Wie verhält es sich da mit der Bewaffnung der Bevölkerung? Hat jeder "Bürger" ein Sturmgehwehr im Keller? Führt jeder Bürger eine automatische Pistole mit sich?

Wie sieht der Gesetzeshüter das, ist das Tragen von Waffen erlaubt?
 
Zu dem Thema steht etwas im Grundregelwerk:

Die Waffengesetze in Seattle (als Default-Setting) sind sehr gut vergleichbar mit denen, die heutzutage in Deutschland gelten.


Alutius
 
Also muss jeder Runner seine Waffen möglichst unsichtbar bei sich tragen...

Es versteht sich ja wohl von selbst, dass Leute in Kampfanzügen und mit Helm auf dann als erstes auf Waffen kontrolliert werden.

Wie haltet ihr das? Spielt ihr solche Dinge aus, oder trefft ihr euch alle am Einsatzort (Zielort) und dann gehts erst los?
 
Jip, wird entsprechend Ausgespielt. Wer z.B. zu einem Treffen in der Space-Needle mit voller Artillerie erscheint, hat tierische Probleme mit 1. dem Sicherheitsdienst, 2. Lone-Star und 3. dem Mr.Johnson, der sich einen neuen Runner für den Job suchen muß.

In zwielichtigen Gegenden ist das natürlich anders, da kann man (oder sollte sogar) schon mal mit ner Zimmerflak Marke FN 5-7, Ares Predator oder Browning High-Power aufschlagen. Man sollte jedoch die Knarre nicht jedem unter die Nase halten.

Wie gesagt, Waffenbesitz ohne Waffenschein ist illegal. Waffen, für die man nen Waffenschein hat, sind registriert, und registrierte Waffen sind halt leicht zurückzuverfolgen zu ihrem Besitzer...

Halt wie heutzutage: Waffenbesitz ist strafbar. Das hält zwar viele Leute nicht davon ab, aber die tragen ihre Knarren dann auch nicht offen rum. Mit Cyberware sieht das übrignes ähnlich aus. Die meisten Cyberware-Teile, die im Kampf nutzen bringen (Smartgun, hochstufige Reflexverstärker, Sporne etc.) sind Sicherheitsausrüstung oder Militärequipment und dürfen nur von entsprechend lizensierten Personen "getragen" und benutzt werden. Damit ist der typische 08/15 Streetsam im prinzip ein "lebenslänglicher" auf Urlaub. Wenn man ihn erwischt, hat er große Probleme.


Alutius
 
Aha, sehr interssant, auch das mit der cyberware.

Wahrscheinlich sind offizielle Gebäude eh an den Eingängen mit Metalldetektoren gesichert. Und Bars und so in den feineren Gegenden haben wahrscheinlich immer Sicherheitspersonal, um das Gesindel fernzuhalten oder dieses auf Waffen zu überprüfen.

Seh ich das richtig?
 
Nicht nur Metalldetektoren, auch Chem-sniffer und ähnliche Sensoren. Wenn man all diese kleinen Schwierigkeiten mit beachtet, werden die "klassischen" Vollvercyberten Super-Street-Sams ziemlich unrealistisch, womit dann das PG-Niveau auch deutlich gesengt wird. Bei nem Stufe 1 Reflexverstärker drückt man ja noch ein Auge zu (ist ja auch, mehr oder weniger, legal, zumindest mit Lizenz). Bei Stufe 3 Reflexen hingegen, die als militärisch gelten, wirds ziemlich eng. Auf den Besitz von militärischer Cyberware stehen, glaube ich (hab das Regelwerk nicht zur Hand) 20 Jahre Knast.

Man sollte also gut darüber nachdenken, ob man sich so ein Teil wirklich auf dem Schwarzmarkt besorgen und einbauen lassen will....


Alutius
 
Was Alutius erwähnt ist vollkommen richtig.
Es ist jedoch so, dass nur die wenigsten Partys ihre Charakter von Null an durchspielen möchten, leider.
Mit guten Spielern und Charaktern, kann man durch gutes Rollenspiel und überlegtes Handeln viel ausgleichen. Dadurch kommt es erst gar nicht zum Powegame.
Unser Magier trifft sich meist an so öffentlichen Orten, wie SpaceNeedle, mit dem Johnson.
Der Decker handelt viel über Matrix aus, ist auch eine Möglichkeit.
Und die Unbekannten unter den Runnern müssen sich erst hocharbeiten.

Es gibt viele Möglichkeiten die Welt darzustellen, doch spielt in dieser Hinsicht der Meister die erste Geige und die Spieler die zweite. ;)

Am Freitag hat unser Hexer (Inferis; Ork mit nur noch 4Essenz) zum erstem Mal in seinem Leben 50k für einen Run erhalten und das mit bereits über 120 Karmapunkten.
Der Rest des Teams Ethan (Zwergmesserklaue 0 Karma) hätte eigentlich gerade mal 0 Nuyen bekommen sollen und X (Menschliche Klaue etwa 40 Karma) gerade mal 10k.
Währed des ganzen Runs verschoss nur einer von ihnen knapp acht Kugeln, der Rest wurde durch Taktik und Nahkampf umgangen.
Man kann auch mit Charaktern ohne Verstärkungen rumlaufen und Runner sein.
Mein eigener Charakter, Pound, hat nur eine Smartlink2 und sonst garnichts. ES FUNKTIONIERT! :p

Die meisten Konzernangehörigen haben das Recht eine Leichte Pistole zu tragen. Meist nehmen sie sie mit, wenn sie den Schoss des Konzerns verlassen, um sich ausserhalb zu vergnügen.
Von den höher gestellten Pinkeln kann man Bodyguards erwarten.

Tip: Einer von unserer Runde hat eine SIN, er gründete eine eigene Sicherheitsfirma und stellte das Team als Mitarbeiter ein.
Nachteil: gutes Rollenspiel und harter Einsatz vom Meister Vorraussetzung. Man muss Steurn zahlen und enorm vorsichtig sein.
 
Mein eigener Charakter, Pound, hat nur eine Smartlink2 und sonst garnichts. ES FUNKTIONIERT!

Mein Charakter ("Doc") hat nicht mal \'ne Smartlink... habe mir den Nachteil "Sensitive System" genommen, wodurch der Körper jede Cyberware abstößt, und nur genetisch maßgeschneiderte Bioware aufnehemen kann (nicht mal die habe ich). Und bevor Fragen kommen: erwacht (also Magisch aktiv) ist er auch nicht...

Kann nur bestätigen: Es funktioniert (150 Karma sprechen dafür...)



Alutius
 
Kompliment!!!
Wie wäre eine genauere Vorstellung des Charakters in Spielcharakter auf Seite zwei Shadowrunforum?
 
Waffen und SR ist ein recht kompliziertes Thema.
Zum einen ist ein Runner durch seinen Job gezwungen, beaffnet zu sein, zum anderen ist der besitz von Waffen verboten und kann drakonische Strafen nach sich ziehen.
In meiner Gruppe habe ich es mittlerweille ganz gut im Griff. die Charaktere tragen im alltglichen nur unauffällige normale Kleidung und auch nur sehr kleine, unauffällige Waffen; meist sind es Hold-Outs.
Die normale Bevölkerung ist bei mir unbewaffnet. Es rennt nciht jeder mit einer Waffe herum, ist auch nicht nötig, da das Leben für den Zivilisten eigl. kaum Gefahren mitbringt. In der Mittelschicht ist die Kriminalität in etwa so wie heute, in der Ober- und Luxusschicht fast unbekannt (laut regelwerken). In der Unterschicht und noch weiter unten ist die kiminalität zwar allgegenwärtig, doch fehlt vielen das Geld, um sich zu bewaffnen.

Inwiefern Waffen gesellschaftsfähig sind? Ich denke, es ist so wie heute. ich kenne einige Jäger, auch welche mit besonderen Waffen, einer hat z.B. eine Magnum als Kurzwaffe und alle, selbst militante Pazifisten sind von diesem "Schmuckstück" fasziniert. sie sind also schon irgendwie gesellschaftsfähig, auch wenn man nicht immer damit rumrennen muss und sollte!
Wegen des Rumrennens mit illegalen Waffen sitzen zwei Charaktere bei mir im Gefängnis, tja, Lone Sar wartet überall!
 
Innerhalb meiner sechsten Welt ist man Waffenbesitz bei bestimmten Personengruppen meist viel offener gesinnt.
So kann es ein hoher Konzernexec durchausleisten mit einer Ares Predator herumzulaufen.
Es kommt meist erst gar nicht soweit, als dass man seine Lizenz anzweifelt.
Auch gibt es immer Regionen, in denen eine generell laxere Haltung Waffen und anderen illegalen Aktivitäten gegenüber üblich ist.
Sei es, weil sich die dortigen Sicherheitskräfte kaum noch hintrauen (Seattle - Barrens) oder weil es keine Sicherheitskräfte gibt (karibische Inseln etc.).
Dabei bemüht sich die Legislative möglichst rigide Gesetz bezüglich des Waffenbesitzes und - gebrauchs zu erlassen, was allerdings die wenigsten hindert den Gesetzen zu widerzuhandeln.
Meine sechste Welt liebt außerdem die Extreme. Meine sechste Welt sieht auch die Waffe als durchaus gebräuchliches Mittel, um seine Meinung durchzusetzen.

Was die gesellschaftliche Akzeptanz betrifft: Es ist wie ein offenes Geheimnis: Jeder weiß, dass jeder andere eine Waffe besitzen könne, aber außer in bestimmten Subkulturen führt man keine Fachdiskussionen darüber.

Grüße,
Hasran
 
Hasran schrieb:
Innerhalb meiner sechsten Welt ist man Waffenbesitz bei bestimmten Personengruppen meist viel offener gesinnt.
So kann es ein hoher Konzernexec durchausleisten mit einer Ares Predator herumzulaufen.
Es kommt meist erst gar nicht soweit, als dass man seine Lizenz anzweifelt.


dem kann ich nur zustimmen, es gibt tatsächlich Personen, deren Lizenz man nicht anzweifelt, bzw. gar nicht erst nach fragt: z.B. menschen, die in Luxusgegenden wohnen! Abgesehen von Runnern.
 
Lewis schrieb:
Abgesehen von Runnern.

Jemand, der wie "der Klischeerunner" (schwarzer Mantel, schwarze Sonnenbrille, Ausbeulung in Form einer Ingram Smartgun im Mantel) gekleidet ist und so z.B. nach Seattle Downtown geht, macht sich mehr als nur verdächtig,.
Wenn allerdings ein Runner sich den Gegebenheiten anpasst, sehe ich kein Problem, ihm das durchgehen zu lassen.

Grüße,
Hasran
 
Hasran schrieb:
Wenn allerdings ein Runner sich den Gegebenheiten anpasst, sehe ich kein Problem, ihm das durchgehen zu lassen.

Grüße,
Hasran


In diesem Fall sicher nicht, dann kann sich jeder frei bewegen. Aber ich versuche schon auch, meinen Spielern das Leben so schwer wie möglich zu machen, aber das gehört nicht unbedingt hier hinein.
 
So läuft's bei uns!

Bei uns spielen wir das mit den Waffen ein bißchen anders!

Erstens zeigten schon viele Shadowrun Illustrationen (zB 2. Edition Spielleiterschirm) ganz normale Nightlife-Szenen, bei denen Leute mit Waffen (zB Katanas) in der öffentlichen Menge herumlaufen.

Zweitens gehört imho eine etwas gewaltätigere Umgebung durchaus in die mieseren Gegenden eines Megasprawls in einem Cyberpunk-Universum.
Es muss unterschwellig köcheln, damit es explodieren kann.

Drittens sind Waffen allgegenwärtig (Sicherheitsservices für Wohngegenden, Hausmeister von Megablocks, Gangs usw), nur wird unterschiedlich Wert drauf gelegt.

Und der beste Grund: In einer Welt, in der Vampire, psychopatische Trolle, menschenjagende Clubs, Ghule, Barghest's und andere abscheuliche Critter wie zB Elfen (DIE sind die Allerschlimmsten!! ;) ) herumlaufen, kann eigentlich keiner verlangen, das man unbewaffnet das Haus verlässt.
(Hey, wenn ich einen supercoolen Kämpfer haben möchte, nehme ich einen Müll-Entsorger: "Gib mir mal den Flammenwerfer, da sitzt schon wieder ne Teufelsratte drin!! *wrusch*)


Das heißt jetzt nicht, das die Leute alle mit Pumpguns und Smartlink herumlaufen, aber Messer, Taser und kleine Schußwaffen kommen zumindest in den Unterschichten häufig in der Öffentlichkeit vor, ohne das die Ordnungskräfte eingreifen würden.


H
 
ich seh das eigentlich genau wie horror. die illustrationen sprechen für viele waffen.
es mag ja illegal sein, es können auch runner verhaftet werden wenn sie illegal waffen bei sich tragen, aber das dieses gesetz durchgesetzt wird ist eher die ausnahme.
wenn man sich an den jetzigen verhältnissen in amerika orientiert ist das keinesfalls übertrieben.
 
FalscherHeiland schrieb:
ich seh das eigentlich genau wie horror. die illustrationen sprechen für viele waffen.
es mag ja illegal sein, es können auch runner verhaftet werden wenn sie illegal waffen bei sich tragen, aber das dieses gesetz durchgesetzt wird ist eher die ausnahme.
wenn man sich an den jetzigen verhältnissen in amerika orientiert ist das keinesfalls übertrieben.

Nun, die Illustrationen halte ich dabei für wenig aussagekräftig in diesem Bezug, genauso wie in jedem anderen.
Ich erinnere mich noch an eine Diskussion im Fanpro Forum über die Physik von Trollen, Orks etc. bei denen die Bilder stellenweise als Argumentationsgrundlage benutzt wurden ... ;)

Mir persönlich will eine sechste Welt, bei der Waffen offen getragen werden, nicht richtig schmecken.
Dafür halte ich gewisse (Regierungs-/Konzern-)Mechanismen für zu stark.
Der 08/15 Lohnsklave wird, auf Grund von Propaganda etc. gar nicht die Notwendigkeit sehen, Waffen mit sich zu führen.
Zumindest solange er nicht gerade irgendwie in den Barrens lebt.

Was die Waffengesetze Amerikas heute angeht:
Das Bild, das von den offiziellen Publikationen gezeichnet wird, deutet eher in Richtung rigiderer Gesetze und in Anbetracht der Tatsache, dass die Vergangenheit der UCAS stark durch militärische Umstürze geprägt ist/war (vgl. Großer Geistertanz), halte ich das für nachvollziehbar.
Auch, weil sich die Regierung und die Konzerne bewusst sein dürften, dass ein Volk, das im Cowboystil um sich schießt nicht gerade eines ist, das einfach an der Leine zu halten ist.
Außerdem ist die Illusion von Sicherheit eine, die das Volk in einem trance-ähnlichen Zustand hält; und ein Volk auf Opiden ist deutlich einfacher zu lenken und zu manipulieren.

Grüße,
Hasran
 
Ich denke mal, das die Art, wie mit in der öffentlichkeit getragenen Waffen umgegangen wird, stark vom jeweiligen Umfeld abhängt.
In den Barrens dürfte es ein quasi alltäglicher Anblick sein, wenn Ganger, Runner oder ähnlich zwielichtige Gestalten mit Klingenwaffen, Pistolen oder vielleicht sogar mal mit MPs oder Schrotflinten herumlaufen.

In den gehobeneren Gesellschaftsschichten wird man jedoch selten jemandem Begegnen, der Bewaffnet ist, und in den meistens dieser Fälle wird es sich dabei um Sicherheitskräfte oder Leibwächter handel, die wenig mehr als eine Pistole bei sich tragen dürften.

Ansonsten hab ich mal einem Spielercharakter eine nette Geldstrafe aufgebrummt, weil er Pistole mit sich führte, welche er nur im direkten Dienst tragen durfte (er hatte ne hochstufige gefälschte SIN als Leibwächter). Um die konsfiszierung der Waffe ist er nur sehr knapp herumgekommen...

freundlichst,
Kelenas
 
Der Ort an dem man sich befindet, spielt eine sehr grosse Rolle. In der ADL sind die Waffengesetze sehr streng und es ist zum Teil schon ein kleines Messer verboten.
In den Barrens kann man fast rumlaufen, wie man will, vor staatlichen Sicherheitskräften braucht man jedenfalls keine Angst haben (auch hier gibt es Ausnahmen), man muss nur auf Neider achten, die einem sein schönes Spielzeug wegnehmen wollen.
In den normalen Wohnvierteln sollte man schon vorsichtig sein. Der örtliche Sicherheitsdienst mag es bestimmt nicht, wenn man bewaffnet durch die Strassen maschiert.

Aber, ich denke, es ist auch ein bißchen so, wie es heute in den USA schon ist. Die Waffen sind in den Armenvierteln der großen Städte viel offensichtlicher, aber die meisten Waffen besitzen die Menschen, die in den wohlhabenden Vororten wohnen, obwohl hier die Kriminalität am geringsten ist.
So wird es in 2060 auch sein! In den Barrens sieht man an jeder Ecke jemanden, der eine Waffe trägt, in Downtown nicht, da liegen sie eher zu Hause unterm Kopfkissen. Da hat man aber auch eine Polizei, die zur Stelle ist, wenn man sie braucht!
 
Im Grundregelwerk der dritten Edition wurde erwähnt, dass in den UCAS die Waffengesetzte für Handfeuerwaffen und halbautomatische Gewehre wesentlich lockerer sind als in der preussisch-korrekten ADL. Dafür wurde aber glaub ich gesagt, dass Klingenwaffen in den UCAS ein größeres Problem darstellen und (wie aus der Legalitätstabelle ersichtlich) im Vergleich sehr hart bestraft werden.

In einem Bericht wurde das einmal als zutreffend für das aktuelle Amerika dargestellt, mit der Begründung, dass Klingenwaffen wie Messer als heimtückisch und verschlagen gelten würden.
 
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