Der Unheimliche Westen Voodoo?

Horror

Cenobit
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Gibt es etwas spezifisches zu dieser Religion oder auch als Magieform?
Sollte man es einfach unter den Schamanen abhandeln, wenn man es verwenden möchte?
Wie sieht es mit Rassismus gegenüber Farbigen und Sklaverei aus?


H
 
Horror schrieb:
Gibt es etwas spezifisches zu dieser Religion oder auch als Magieform?
Ja. Und zwar gibt es die umfassende regeltechnische Aufbereitung in der Mississippi-Box "River o'Blood". Einen etwas überarbeiteten und erweiterten Nachklapp findet man in "Hexarcana" (zusammen mit den 2nd Ed. Regeln für Huckster, Metal Mages (= Huckster PLUS Mad Scientist!), Blessed, Shamans, Enlightened Chi-Martial Artists, und natürlich Voodoo-ists).

Das in der Box beiligende Abenteuer geht stark auf Voodoo in New Orleans ein und ist diesbezüglich Interessierten zu empfehlen (wie auch die gesamte Box hochinteressant ist).

Horror schrieb:
Sollte man es einfach unter den Schamanen abhandeln, wenn man es verwenden möchte?
NEIN! Vor allem, wenn man die Schamanen nach den SEHR stimmungsvollen und kulturell stimmigen Beschreibungen in "Ghost Dancers" spielt, dann ist ein Voodoo-Anwender schon eine völlig andere Nummer.

Horror schrieb:
Wie sieht es mit Rassismus gegenüber Farbigen und Sklaverei aus?
Sklaverei wurde auch von der CSA abgeschafft (etwas später als von der Union ;) ).

Rassissmus gegen Gelbe, Rote, Schwarze, oder allzu Braune (Mexikaner und so) gibt es an allen Ecken und Enden. Die Southern Gentlemen werden schon noch eine feste Meinung dazu haben, welchen sozialen Platz ein Schwarzer bekleiden sollte. Die Californien-Bewohner (sind ja bis auf die Indianer dort ALLE eingewandert) mögen die zugezogenen Chinesen und Japaner nicht (vor allem, da es in den letzten 13 Jahren VIEL mehr Asiaten dort gibt als je zu vor). Indianern traut eh kaum ein Weißer - bisweilen ja auch zurecht (wir hatten eine echt nett ausgespielte unangenehme Begebenheit letzten Donnerstag, als der Coyote-Scout unseres "Savage Pride of Texas"-Aufgebots an einen rassistischen und gewalttätigen Mietstallbesitzer geriet. Bis auf eine Platzwunde am Kopf des Stallbesitzers hätte das Ganze aber glimpflich abgehen können - wenn der Typ nicht so verdammt nachtragend gewesen wäre. :D).

Man muß nicht nur mit Rassismus rechnen, sondern auch mit religiöser Intoleranz (z.B. bei den Mormonen bzw. gegen die Mormonen - beides durchaus historisch sehr blutig belegt; oder in Lost Angels).

Und dann gibt es noch die Gruppen an Einwanderern, die schon in Europa nicht miteinander konnten: Iren und Engländer, Polen und Russen, Schotten und Engländer, Franzosen und Engländer, Mexikaner und Anglo-Amerikaner, Russen und Engländer, ...

Also für ganz normalen(?) politischen und sozialen Sprengstoff ist da eh gesorgt. Dann kommen noch die tobenden Railwars hinzu, die diversen unterschiedlichen Regionen mit ihren eigenen Interessen (z.B. die Mormonen mit ihrem Gottesstaat Deseret - sie WISSEN, daß sie das auserwählte Volk sind. Was aus solchem Gedankengut( oder besser -schlecht?) kommt, kann man ahnen), andere Fanatiker wie die in Lost Angels, die Briten, die ja schon mal bis Detroit vorgedrungen sind, die Mexikaner mit Santa Anas Armee der Toten und den Französischen Fremdenlegionären, die chinesischen Kriegsherren, dann Kaiser Norton von Californien, die Indianischen Nationen der Sioux Nations und der Coyote Confederation (bei denen sich die Mitgliedsstämme einander auch nicht so ganz grün sind), uvam.

Zurück zu Voodoo: "River o'Blood" und "Hexarcana" sind die Bücher, die man dazu lesen sollte.
 
Na, das sind doch schon mal sehr interessante Infos!!!

Dankeschön! :)
(Für sowas gibt es natürlich auch Karma!!! :D )

Natürlich musste ich die Frage nach Rassissmus stellen, weil sich ja zumindest bei uns diese Religion sich aus der Sklaverei ergeben hat!


H
 
Horror schrieb:
Natürlich musste ich die Frage nach Rassissmus stellen, weil sich ja zumindest bei uns diese Religion sich aus der Sklaverei ergeben hat!
Erzähl mal. Ich hab das immer so in der Karibik angesiedelt.
 
Uff, es gibt ganze Bücher zu dem Thema...:eeek:

Okay, habe im Internet was dazu gefunden:

Geschichte des Voodoo

In dem kleinen westafrikanischen Land Benin sind wie in vielen afrikanischen Ländern die Naturreligionen (animistische, traditionelle oder auch Primitivreligionen genannt) sehr verbreitet und haben im Leben der meisten Schwarzafrikaner einen festen Platz. Einen besonderen Stellenwert hat - vor allem im südlichen Teil des Landes - der Voodoo-Kult.


Der Begriff Voodoo
Beim Hören des Begriffs Voodoo fallen vielen sicher zunächst okkulte Praktiken, Giftmischerei, Zauberei und Menschenopfer ein. Letztere sind in alten Reiseberichten über Dahomey zahlreich und eindringlich beschrieben worden. Ist der Voodoo-Kult im alten Dahomey auch tatsächlich mit Menschenopfern verbunden gewesen, so dienten die häufig sehr einseitigen Berichte der europäischen Eroberer doch insbesondere auch dazu, das Bild des geschichtslosen Schwarzen zu untermalen und damit das eigene Handeln zu legitimieren. Beobachtungen wurden aus dem Blickwinkel des europäischen Denkens unter Anlegung christlicher Wertevorstellungen reflektiert.
Dass der Voodoo-Kult, ähnlich wie andere afrikanische ursprüngliche Religionen, auch einen zutiefst sozialen Charakter hat sowie die Verbindung zwischen den Menschen in der Gemeinschaft, zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie zwischen Mensch und Natur ausdrückt und untermauert, ist diesen Berichterstattern fremd geblieben. Dabei ist der Voodoo eine sehr komplexe Religion, die, wie A. Metraux feststellt, nur von einer gelehrten Priesterschaft, die genügend Zeit hatte, sich mit theologischen Fragen zu beschäftigen, entwickelt werden konnte. Die Strukturierung dieser Religion - ihr oberster Gott Mawu unbestimmten Geschlechts, seine hierarchisch geordneten ihm verwandten Gottheiten, wie z.B. das Fa (Verkörperung des Schicksals) sowie die unmittelbaren Diener der Götter, z.B. vodu-si (Gemahlin des Voodoo; Frauen, die der Gottheit geweiht und in einer Art Kloster initiiert sind) oder vodu-no - lässt die Bezeichnung der Primitivreligion ins Wanken geraten.
Benin oder Dahomey kann zurecht als Wiege des Voodoo bezeichnet werden. Der als Candomble bezeichnete Voodoo Brasiliens, Santeria auf Cuba, der Shango in Brooklyn, der Voodoo in Jamaica und auf Haiti haben nachweislich ihre Wurzeln in Benin. So beginnt zum Beispiel die Geschichte des Voodoo auf Haiti mit der Ankunft der ersten Sklavenschiffe auf Santo Domingo in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Historische Zeugnisse und Überlieferungen und vor allem, die bis heute lebendigen Kulte der schwarzen Bevölkerung Haitis und der anderen genannten Länder beweisen, dass der größte Teil der Sklaven aus der Gegend der "Bucht von Benin", der so genannten Sklavenküste, aus Dahomey stammt. Sie alle brachten ihre Kulte mit, die bis heute überlebten.
Der Begriff Voodoo oder "Vodu" selbst stammt aus der Sprachfamilie der Fon, der Sprache der Dahomeyer. "Vodu" bedeutet hier: Gott, ein Geist, sein Bild. Da der Voodoo-Kult einen sehr familien- oder clanbezogenen Charakter hat (eine Gruppe, die gleichen Ursprungs ist, hat jeweils eigene zu verehrende Gottheiten - lässt in Brasilien oder Haiti bis heute Namen von Gottheiten erscheinen, die unter anderem der Königsfamilie von Abomey angehören. Sowohl die Hierarchie der Götter innerhalb des Kultes als auch der Name des obersten Gottes Mawu sowie anderer Gottheiten, die Bezeichnungen der Priester "Huangan" und vieler Kultwerkzeuge sind von Dahomey aus mit über die Meere genommen worden und sind mit denen im heutigen Benin noch immer identisch.
Den Stellenwert, den der Voodoo im Leben der Menschen Benins hat, ist häufig - und gerade für einen in seinem rationellen und linearen Denken verhafteten Europäer - nur schwer zu erkennen oder nachzuvollziehen. So gibt es nur wenige Familien, die völlig ohne Zeremonien, Talismane oder zumindest einem gewissen Respekt oder gar Angst vor den Göttern oder deren Dienern (z.B. Bokona) leben. Spätestens bei einer Einladung zum Essen bei einer beninischen Familie wird man feststellen können, dass auch immer etwas Speise für die Ahnen da ist oder bei einer Taxifahrt fällt einem ein Talisman auf. Auch wird es kaum einen Geschäftsmann geben, der nicht vor entscheidenden Verhandlungen einen Bokona aufsucht.
Dass in einer der größten Zeitungen Benins beispielsweise als seriöse Meldung zwischen politischem Tagesgeschehen und anderen Ereignissen von einer Frau berichtet wird, die aufgrund von Zauberei 17 Jahre schwanger war (Angst vieler schwangerer Frauen, dass ihr Kind durch Einflüsse von Geistern nicht geboren werden kann), ist Ausdruck davon, wie sehr selbst Intellektuelle in das System der Religion involviert sind. Auch vom Präsidenten der Republik wird erzählt, er sei von einer mysteriösen Krankheit, die selbst europäische Ärzte nicht zu heilen vermochten, durch einen Priester des Voodoo befreit worden.
So kann vieles, was einem Europäer eigenartig oder widersprüchlich erscheint, eine Erklärung in der (für fast jeden Beniner Lebensbestimmenden Macht der) Religion finden.
Auch wenn der Einfluss des Christentums und des Islam groß ist, kann von einer Verdrängung der ursprünglichen Religionen durch die so genannten großen Weltreligionen nicht gesprochen werden, sondern eher von einer Verbindung oder vom Nebeneinander existieren. So ist ein sehr großer Teil der Bevölkerung des Südens von Benin katholisch und praktiziert neben den Ritualen der katholischen Kirche (Taufe, Kommunion, sonntäglicher Messebesuch) die des Voodoo (Zeremonie zur Befragung des Fa).
In Ländern wie Haiti oder Brasilien wurden die Kulte durch die katholische Kirche gewaltsam unterdrückt, dennoch fanden die Menschen eine Möglichkeit, sich ihre eigene Religion durch die Vermischung mit der herrschenden katholischen zu erhalten.

Nachdem der Voodoo in der marxistisch orientierten Volksrepublik Benin unter der Regierung von Kerekou, verboten war und es sogar zu regelrechten Hexenjagden kam, erfährt der Voodoo in der Gegenwart eine offizielle Renaissance, in der nun demokratisch unter Soglo regierten Republik Benin. Seinen ersten offiziellen und internationalen Ausdruck fand dies durch das Voodoo-Festival 1993 Titel OUIDAH 92, Retrouvialles Amerique-Afrique-Ouidah, wo sich die Nachkommen der verschleppten Sklaven mit den Nachkommen der Verwandten in Benin trafen. Die Nachfahren jener, die seinerzeit ihre Landsleute als Sklaven nach Übersee verkauften, fanden sich ebenso ein. Sie tragen noch stolz das Ehrenabzeichen der Sklavenfänger des Königreiches Abomey, dessen König seinerzeit einen großen Gewinn aus dem Sklavenhandel herausschlug.
In Benin selbst kam es zu einer Schwemme von Publikationen über den Voodoo, von Zeitungsartikeln bis hin zu wissenschaftlichen Arbeiten und Büchern. Dies geschieht um die eigene kulturelle Identität zu finden und die eigenen Traditionen bewusst zu machen, die sich bis heute erhalten haben und lebendig sind. Es ist der Versuch Aufmerksamkeit, auch internationale, zu erlangen und sich gegen den Ruf der Kulturlosigkeit / Primitivität zu wehren.
Es sind nachweislich viele musikalische und bildkünstlerische Einflüsse Afrikas insbesondere Benins auf die amerikanische Kunst, insbesondere die Musik vorhanden. So ist der brasilianische Samba aus den Rhythmen und Tänzen des Candomble-Kultes entstanden. Natürlich spielt der Gesichtspunkt des Tourismus mittlerweile eine Rolle. So versucht die Regierung Benins, den Tourismus zu fördern, um dadurch Geld und damit wirtschaftlicher Aufschwung ins Land kommt. Kritiker des Voodoo-Kultes bzw. dessen, dass der Voodoo wieder eine so bedeutende Rolle im Lande einnimmt, sehen die Gefahr, dass Benin einzig als Voodoo-Land gezeigt bzw. zu selbigem gemacht wird. Sie meinen auch, dass jene, die sich von diesem Kult abgewendet haben, durch die den Voodoo-Priestern wiedergegebene Macht unter Druck gesetzt werden könnten.

Eine Bewertung durch Europäer scheint schwierig. Zu komplex und kompliziert und zu "anders" ist das Leben und der Glauben, sind die Mythen der Menschen Afrikas. Wie auch immer über positive und negative Seiten des Voodoo "von außen" geurteilt werden mag, es ist nicht zu vergessen, dass gerade die verschleppten Sklaven durch den Zusammenhalt innerhalb des Voodoo-Kultes ihr qualvolles Schicksal leichter ertragen konnten und sich dadurch ihrer Wurzeln bewusst geblieben sind. Nachkommen der einstigen Sklaven sind zum Teil nach Benin zurückgekehrt und waren sicher auch mittels ihrer lebendigen Kulte in der Lage, sich wieder in die Heimat ihrer Vorfahren zu integrieren.



Wissenswertes über Benin

Benin, ein Land voller Geheimnisse, wie ein Arm mit geballter Faust ragt es (mit einer Gesamtfläche von 112622qkm) vom Golf v. Guinea (Atlantik) ca. 800 km in den afrikanischen Kontinent.

Es wird im Westen begrenzt von Togo, im Norden von Niger und im Nordwesten von Burkina Faso, im Osten von Nigeria. Die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen - im Süden Äquatorialklima mit zwei Regenzeiten (April - Mitte Juli und September bis Mitte November); im Norden dominiert tropisches Klima mit nur einer Regenzeit (Mai - Oktober) - sowie die Verschiedenartigkeit der Landschaft sorgen für eine vielseitige Flora und Fauna. Benin lässt sich grob in vier Landschaftstypen einteilen. Während der tief gelegene, mit Lagunen und Sümpfen durchzogene, 120 km breite Küstenstreifen flach und sandig ist, prägen Plateaus, aus denen einige Berge (um die 500 m) ragen, das Landschaftsbild des Landesinneren.

Im Nordosten liegt das tiefe Tal des Niger. Das Atakoragebirge erhebt sich im Nordwesten des Landes und begrenzt mit einer 300 m hohen Wand das Tiefland des Pendjari. Der Pendjari ist einer der beiden Nationalparks Benins mit großem Wildbestand (Löwen, Flusspferde, Elefanten etc.).

Der höchste Punkt des Landes - 800 m - befindet sich innerhalb der Atakora-Kette. Die vielen Seen und Sümpfe der Küstenregion werden von einem schmalen Sandbankgürtel getrennt (bis 12 km). Bei Cotonou und Grand Popo gibt es eine direkte Verbindung zwischen Lagunen und Meer. Innerhalb des Lagunenbereiches - im nördlichen Teil des Sees Nokue - befinden sich mehrere Pfahldörfer, die einzigartig für Westafrika sind und auch gern als das Venedig Westafrikas bezeichnet werden. Der wichtigste Ort ist Ganvie, was in der Sprache der Tofino bedeutet: Gan" - wir sind gerettet" und vie" - Gemeinschaft.

Die Vorfahren der heutigen Bewohner haben sich vor allem im 16. und 17. Jahrhundert vor den Sklavenjägern der Könige von Abomey auf den See gerettet, um in Frieden leben zu können. Die ca. 4,57 Millionen Einwohner Benins weisen eine große ethnische Vielfalt aus, wurden doch auch hier willkürlich auf europäischen Reißbrettern verschiedenste Völker zu einer Nation, zur französischen Kolonie Dahomey, zusammengefasst. Es ist übrigens einzigartig für Westafrika, dass der Name eines Königreiches als Name für eine spätere Kolonie, die sich weit über die Grenzen des Königreiches erstreckte, weitergegeben wurde. Ein Name, mit dem sich die Völker des Nordens kaum identifizieren konnten. Das war wohl auch ein Grund dafür, dass Dahomey 1975 einige Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit - in Benin umbenannt wurde, obgleich sich ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem unter anderem durch seine bedeutenden Kunstschätze bekannten Benin (auf dem Gebiet des heutigen Nachbarstaates Nigeria) nur schwer nachweisen lässt. Jedoch verlieren sich die Spuren der Ursprünge der verschiedenen Königreiche bei der Betrachtung der mündlich überlieferten Geschichte der vorkolonialen Zeit.

Ist zwar nicht alles mit meinen Infos identisch, aber die Geschichte des Voodoo ist sehr, sehr interessant!


H
 
Und noch eines:

VOODOO


1.) Allgemeine Informationen


BEGRIFFE


Voodoo: (afrikanisch:) Lebensprinzip, Schöpfungskraft und Geist

Rada-Tradition : weißes, gutes Voodoo

Petro-Tradition: schwarze, böse Magie

Voodoo-Houangan: Voodoo-Priester

Voodoo-Mambos: Weibliche Priesterinnen

Loa(s): Götter

Voodoo-Hounfort: Tempel oder heilige Stätte


URSPRÜNGE

- Karibischer Raum: Jamaica, Haiti, etc.

- Teiles Afrikas (vor allem Süden Afrikas)

- In den letzten Jahrhunderten überall dort, wo die afrikanischen Sklaven sich mit den amerikanischen Ureinwohnern vermischt haben (z. B. Brasilien)


VOODOO HEUTE

- In der Karibik, in Afrika, aber auch in den USA (vor allem New Orleans, Louisiana, Kalifornien, Seattle, Denver sind Fälle bekannt).

- Noch heute soll die ganze Wirtschaft und Politik in Haiti vom Voodoo abhängen

- Aber auch vereinzelt in der ganzen Welt von normalen Leuten werden die Rituale ausgeführt.

- Auch im „modernen“ Satanismus sind Elemente (vor allem Rituale) des Voodoo zu finden


Generell lässt sich der Voodoo-Kult in zwei Teile aufteilen:

- Den Petro-Kult (schwarze Magie) und den Rada-Kult (weiße Magie)

- Die Rada-Tradition ist der vorherrschende und am weitesten verbreitete Kult.



LOAS (GÖTTER)


Zentrales Element des Voodoo ist die Anrufung eines machtvollen Loas, der von einem selbst oder einem Fetisch (da komm ich später noch zu) Besitz ergreift und demjenigen (Gläubigen oder Fetisch) seine Kräfte verleiht.
Der Voodoo-Gläubige ruft je nach Wunsch Petro-Gottheiten (böse - Schadenszauber) oder Rada-Götter (gut –Heilszauber etc.) an. Je nachdem, was er für einen „Zauber“ machen will.
- Ober-Gott: Bondye (kann nicht angerufen und „benutzt“ werden.

- Höchste Gottheit: Damballah (hat weiblichen Aspekt namens Ayida)

- Unterschied vergleichbar mit: GOTT – HEILIGEN bei uns.


VOODOO-WELTBILD

Schöpfungsgeschichte:
Eine Version: (je nach Land verschieden:)

Bondye hat die Welt erschaffen. Damit diese nicht in den Wellen versinkt, bittet er Damballah, die Erde vor dem Versinken zu bewahren.

Damballah rollt sich in der Erde in Schlangenform wie eine Feder ein und stützt sie auf immer.

Darin ist auch ein wesentlicher Unterschied zu den normalen Religionen wie Christentum etc. Gott ist nicht wie bei uns irgendwo oben, sondern in uns allen, in der ganzen Natur verankert (wie bei den meisten „Primitiv-Religionen“)


2. Rituale


a) Rada-Rituale


Für fast alle braucht mal einen Fetisch oder heiligen Gegenstand.

Die Rituale werden oft – wie man das so kennt – tagelang abgehalten, mit Trance, Musik und allem, was so dazugehört.


BONZO

Fetisch, der magnetische Energien abstrahlt, die böses von dem Besitzer abwenden sollen
Nägel bilden eine Art Schutznetz, das nie entfernt werden darf, da sonst die Wirkung nachlässt
Muss durch ein Belebungs- und Weihritual „erweckt werden“


DONNERSTEINE

Der Legende zufolge werden Donnersteine unter viel Lärm, Rauch und Feuer von den Voodoo-Loas Sobo und Shango, den Göttern des Donners und des Blitzes, aus den Felsen gesprengt.
Dadurch manifestiert sich Gott mit seiner ganzen Kraft in dem Donnerstein. In etlichen Ritualen sind diese Steine Grundvoraussetzung, um sich einen direkten Zugang zu den Voodoo-Göttern zu schaffen.
Traditionsgemäß werden Donnersteine in einer Zeremonie durch einen Voodoo-Houangan (Voodoo-Priester) besprochen, um den Loa hineinzurufen.

- Durch den Besitz eines Donnersteins baut man eine persönliche Beziehung zu seiner Gottheit auf (die Gottheit, die in dem Stein „wohnt“) und kann dessen Dienste nutzen.

Donnesteine werden vor allem zum Hellsehen und zur Persönlichkeitsanalyse benutzt.
Der Donnerstein ist als Kernstück eines Voodoo-Hounfort (Tempels) der irdische Sitz eines Loas. (wie bei uns beispielsweise der Altar)


GADS

Gads sind Talismane, die man direkt am Körper trägt. Sie werden zuvor durch ein Ritual „aktiviert“.

Sie dienen dazu, die Kräfte, die im Ritual auf die Gads übertragen wurden, auf einen selbst zu leiten und sich dessen Kraft nutzbar zu machen.

Beispiele: Glück, Potenz, um einen Job zu finden, aber auch im „modernen“ Voodoo, um sich das Rauchen abzugewöhnen.

MOJOS

- Mojos sind mit bestimmten Gegenständen (z.B. Knochen, Schlangengift, Kraütern, etc.) gefüllte Zauberbeutel, die von den Voodoo-Houangans (Priestern) individuell für das jeweilige Problem gefertigt werden. (z.B. damit ein Wunsch in Erfüllung geht, oder für besseren Sex, Diät-Hilfe oder bei sonstigen persönlich Problemen)


MOQUI-MARBLES

„lebende“ Steine von heiligen Stätten.
bedeutet: „treue Lieblinge“.
- Sind dazu da, alles Böse fernzuhalten und vor falschen Freunden zu schützen und helfen auch gegen Krankheiten.

Treten nur in Paaren auf als weiblicher und männlicher Stein
Männer: rechtsdrehender Energiefluss
Weibchen: linksdrehender Energiefluss
Werden bei Krankheit auf den Körper gelegt und erzeugen somit ein schützendes Energiefeld

FEUERRITUALE

Haben ihren Ursprung in Afrika
Sehr kompliziert
Gelten als hohe Kunst der Magie
Werden angewandt, um Wohlstand zu erhalten, Glück zu haben, die Gefühle anderer zu beeinflussen etc.
Wenig darüber bekannt

OUANGAS

Sind die berühmt-berüchtigten Puppen

Werden zu petro und rada Ritualen verwendet

Sind dazu da, um anderen zu schaden, jemanden in sich verliebt zu machen oder generell Macht über andere auszuüben.


ABSCHLUSSBEMERKUNGEN


Jetzt, wo wir gesehen haben, dass Voodoo hauptsächlich aus guten Ritualen besteht, sieht man denke ich auch, dass es wenig mit dem zu tun hat, was oft in irgendwelchen dummen Horrorfilmen gezeigt wird.


H
 
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