Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Zornhau

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Frage: Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?

Frage: Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Frage: Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?

Diese Fragen sind motiviert durch einen "Karussell-Thread", und zwar ausgelöst durch diesen Beitrag:
Ich hör immer "Gruppe"... soweit ich weiß, denkt sich der SL die Story aus und die anderen gestalten MIT, aber kaum zu gleichen teilen. Wäre das so, frage ich mich warum SLs sich vorbereiten.
Zu diesem Beitrag direkt meine Frage: Ist das so, daß sich in dem Moment, wo die Geschichte im Rollenspiel tatsächlich zu gleichen Teilen von Spielleiter und Spielern gestaltet wird, der Spielleiter nicht mehr vorbereiten muß?
Oder ist es vielleicht so, daß in diesem Falle ALLE Spielenden - Spielleiter UND Spieler - vorbereiten müssen?

Heshas Beitrag wurde von blut_und_glas wie folgt hinterfragt:
Tun sie das denn?

und

Tun das die anderen Spieler denn nicht?
Die eine Frage ist hier, OB sich die Spielleiter ÜBERHAUPT auf das Rollenspiel vorbereiten. - Dazu gibt es unterschiedliche Ansichten:
SLs, die sich vorbereiten? Ich gehöre trotz SL-Tätigkeit gegenwärtig nicht dazu.
Hier bereitet sich ein Spielleiter nicht vor.
... das hat mit vorbereiten zu tun, dass der SL, wenn er die Geschichte mow in Eigenregie entwirft sich vorher Gedanken machen sollte. Ich mach' es selbst nicht, aber ich bin halt unheimlich begabt.
Hier SOLLTE ein Spielleiter sich vorbereiten, außer er hält sich für "begabt" genug, daß er es nicht nötig hat.
Ich halte einen gewissen Aufwand der Vorbereitung für sehr lohnend.
Denn es ist eine Sache bloß ein paar mal auf Begegnungstabellen zu würfeln und eine völlig andere, den Spielern ein durchdacht-funktionierendes Szenario zu bieten, auf das sie – als Hauptfiguren – Einfluß nehmen können. Improvisation ist aber natürlich immer nötig.
Hier wird der Vorbereitungsaufwand als "lohnend" aufgefaßt. - LOHNEND wofür? Und in welcher Form?

Frage: Was ist der Lohn für all den Aufwand, den manche Spielleiter bei der Vorbereitung ihrer Szenarien, ihrer Kampagnen, ihrer Rollenspielsitzungen betreiben?

Frage: Ist es den Aufwand, den man für die Vorbereitung treibt, auch WERT?

Frage: Wieviel Zeit steckt man denn so in die Vorbereitung? Und wieviel in das Durchspielen des Vorbereiteten? - Gibt es da ein Mißverhältnis zwischen Vorbereitungszeit und Spielzeit?

Frage: Hat sich schonmal ein Spielleiter darüber geärgert, daß die Spieler sein aufwendig vorbereitetes und durchdachtes Szenario mit ein paar Entscheidungen zum Kippen gebracht haben und er seinen umfangreichen Vorbereitungskram wegschmeißen konnte? - Warum geärgert? - Und was ist mit dem Vorbereitungsmaterial tatsächlich passiert?

Frage: Warum dann überhaupt soviel vorbereiten, wenn die Spieler doch eh immer und überall alles anders machen können, als man je vorausahnen kann?

Frage: Neigt ein Spielleiter, der viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hat, EHER dazu an seiner Vorbereitung zu haften und die Entscheidungsfreiheit der Spieler immer wieder auf sein vorbereitetes Material hin zu beschneiden, als ein unvorbereiteter oder wenig vorbereiteter Spielleiter?

Frage: Was ist mit unvorbereiteten Spielern? Stört sich wer daran, wenn ein Spieler sich nicht aufs Spiel vorbereitet hat?

Frage: KANN sich ein Spieler überhaupt aufs Spiel vorbereiten?

Ich weiß, daß das eine ganze Menge an Fragen sind. - Ich habe meine EIGENEN Antworten darauf, die ich jedoch nicht gleich hinschreiben wollte, um freundliche Antwortende unbeeinflußt durch meine Ansichten IHRE Antworten geben zu lassen.

Ich bin hier - eben ausgelöst durch einen typischen "Karussell-Thread" - doch schon neugierig geworden, da ich auch mit den Jahren die Fragen jeweils anders beantwortet hätte.

Daher bitte ich um Antworten (und ggf. weitere Fragestellungen, die mir dazu nicht eingefallen sind), da ich glaube, daß hier Erkenntnis (mindestens ein wenig Selbsterkenntnis für MICH) dabei zu gewinnen ist.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Vorweg: Ich habe nur einen sehr geringen Teil deiner Fragen beantwortet. Der Grund liegt darin, dass die Beantwortung vieler Fragen die Beantwortung nach dem Sinn/Ziel/Zweck des eigenen Spiels vorangeht - wozu mir im Moment der Nerv fehlt.;)

Frage: Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?

Beide.

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Oft genug erlebt, dass sie es tun.

Grüße
Hasran
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Frage: Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?
Ich bereite mich vor, weil es mir Spaß macht. Ja, es macht mir Spaß, mir auf dem Klo oder in der Wanne oder unter der Dusche oder im Bett vorm Einschlafen oder im Zug/Bus über mögliche Plots nachzudenken und die dann für mich auszuarbeiten.

Frage: Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?
Ich lasse die letzte Spielsitzung Revue passieren und lese mir oder lasse mir die Aufzeichnungen vorlesen, die ein anderer Spieler mitschreibt - wurde jemand für abgestellt.

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?
Räumliche Entfernung und die Zeit zum Spielen, will ich auch spielen. Eine kurze Zusammenfassung der letzten Sitzung ist aber durchaus möglich.

Frage: Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?
Aus meiner persönlichen Sicht, wenn man nicht mehr spielt.

Frage: Was ist der Lohn für all den Aufwand, den manche Spielleiter bei der Vorbereitung ihrer Szenarien, ihrer Kampagnen, ihrer Rollenspielsitzungen betreiben?
Wenn alle mit dem Plot Spaß hatten.

Frage: Ist es den Aufwand, den man für die Vorbereitung treibt, auch WERT?
Weil alleine die Entwicklung mir Spaß macht, Ja!

Frage: Wieviel Zeit steckt man denn so in die Vorbereitung? Und wieviel in das Durchspielen des Vorbereiteten? - Gibt es da ein Mißverhältnis zwischen Vorbereitungszeit und Spielzeit?
Dazu kann ich keine Angaben machen, da ich mich nicht mit der Maßgabe "So jetzt ist Plotplanung angesagt" hinsetze und die Zeit stoppe.

Frage: Hat sich schonmal ein Spielleiter darüber geärgert, daß die Spieler sein aufwendig vorbereitetes und durchdachtes Szenario mit ein paar Entscheidungen zum Kippen gebracht haben und er seinen umfangreichen Vorbereitungskram wegschmeißen konnte? - Warum geärgert? - Und was ist mit dem Vorbereitungsmaterial tatsächlich passiert?
Irgendein Spielleiter bestimmt. Ich für meinen Teil eher nicht. Sicherlich ist es im ersten Moment ein klein wenig ärgerlich, wenn ein mühsam geplanter Plot für die Tonne ist, weil man eine Kleinigkeit nicht beachtet hat, aber das ist dann Pech und man weiß für das nächste Mal bescheid.

Frage: Warum dann überhaupt soviel vorbereiten, wenn die Spieler doch eh immer und überall alles anders machen können, als man je vorausahnen kann?
Der eigenen Sicherheit wegen? Warum lernt man für eine Klausur, obwohl man vielleicht eh nicht alles lernen, bzw. behalten kann?

Frage: Neigt ein Spielleiter, der viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hat, EHER dazu an seiner Vorbereitung zu haften und die Entscheidungsfreiheit der Spieler immer wieder auf sein vorbereitetes Material hin zu beschneiden, als ein unvorbereiteter oder wenig vorbereiteter Spielleiter?
Irgendein Spielleiter bestimmt. Ich für meinen Teil nicht. Viele NPCs kann man später verarbeiten, Örtlichkeiten eh und so ein roter Faden ist auch schnell gestrickt.

Frage: Was ist mit unvorbereiteten Spielern? Stört sich wer daran, wenn ein Spieler sich nicht aufs Spiel vorbereitet hat?
Kommt drauf an.

Frage: KANN sich ein Spieler überhaupt aufs Spiel vorbereiten?
Kommt auch drauf an. In unserer D&D-Runde schreibt ein Spieler eine Art "Tagebuch" - in Stichworten, was an dem jeweiligen Tag passiert ist. DAS kann sich ein Spieler durchlesen, wenn die letzte Sitzung weit zurückliegt, um wieder "hineinzukommen".
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Die Frage ist nicht ob der SL sich vorbereitet, die Frage ist wie der SL sich vorbereitet.

Ob man Szenarien oder Abenteuer vorbereitet zB.
Meinem Verständnis nach ist ein Szenario ein Plot-Gerüst auf dem sich die Spieler frei bewegen können (und von dem sie im schlimmsten Falle komplett abspringen).
Ein Abenteuer aber eine fester (fest) Vorgegebene Reihe von Stationen welche die Spieler abarbeiten müssen wie der SL sich das gedacht hat.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?
Bei Kaufabenteuern um den Spielfluss nicht zu bremsen und ich oftmal um Musik heraus zu suchen und Handouts vorzubereiten.

Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?
SL

Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?
Um die Spannung nicht zu nehmen.

Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?
Wenn man Wuschu spielt oder dwen Abend improvisiert.

Was ist der Lohn für all den Aufwand, den manche Spielleiter bei der Vorbereitung ihrer Szenarien, ihrer Kampagnen, ihrer Rollenspielsitzungen betreiben?
Erhöhung des Spielspasses

st es den Aufwand, den man für die Vorbereitung treibt, auch WERT?

Wieviel Zeit steckt man denn so in die Vorbereitung? Und wieviel in das Durchspielen des Vorbereiteten? - Gibt es da ein Mißverhältnis zwischen Vorbereitungszeit und Spielzeit?
1-20 Stunden kommt drauf an was vorbereitet wird.

Hat sich schonmal ein Spielleiter darüber geärgert, daß die Spieler sein aufwendig vorbereitetes und durchdachtes Szenario mit ein paar Entscheidungen zum Kippen gebracht haben und er seinen umfangreichen Vorbereitungskram wegschmeißen konnte? - Warum geärgert? - Und was ist mit dem Vorbereitungsmaterial tatsächlich passiert?
Nein.

Warum dann überhaupt soviel vorbereiten, wenn die Spieler doch eh immer und überall alles anders machen können, als man je vorausahnen kann?
Können sie. Machen sie aber in den seltensten fällen meist weis man was Spieler können und wie sie denken daruf kann man das AB auslegen.

Neigt ein Spielleiter, der viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hat, EHER dazu an seiner Vorbereitung zu haften und die Entscheidungsfreiheit der Spieler immer wieder auf sein vorbereitetes Material hin zu beschneiden, als ein unvorbereiteter oder wenig vorbereiteter Spielleiter?
Kann sein. Ich tu es nicht (imho)

Was ist mit unvorbereiteten Spielern? Stört sich wer daran, wenn ein Spieler sich nicht aufs Spiel vorbereitet hat?
Mich stört nur wenn sie sich keinerlei Gedanken um ihren Charakter gemacht haben.

KANN sich ein Spieler überhaupt aufs Spiel vorbereiten?
Ja. Hintergrund Quellenwerke lesen und Char Lebenswege durchdenken.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Die Frage ist nicht ob der SL sich vorbereitet, die Frage ist wie der SL sich vorbereitet.

Natürlich kann man auch fragen, ob er sich vorbereitet. Bei manchen Spielen geht's ja tatsächlich auch anders.
Donjon kannst Du problemlos ohne Vorbereitung starten und musst nichtmal einer dieser ominösen "guten SL" sein.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Frage: Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?

Weil man in der Vorbereitungsphase manchmal bessere Ideen hat als spontan im Spiel.
Manche SLs bereiten "coole Szenen" oder ganze Stories vor, die sie durchspielen möchten. Fürs Lenken der Spielhandlung zu diesen gewünschten Eckpunkten, oder entlang der gewünschten Pfade, bringt Vorbereitung oft bessere Resultate als Improvisation.
Andere bereiten regelkonforme Herausforderungen vor, die in manchen Systemen kaum spontan erstellt werden könnten.


Frage: Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?

Ich bereite mich auch als Spieler vor.

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Das geschieht bei uns auch häufig.

Frage: Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?

Wenn sich die Gruppe in der Lage fühlt, spontan das Spiel zur Zufriedenheit aller zu entwickeln.

Frage: Ist es den Aufwand, den man für die Vorbereitung treibt, auch WERT?

Meinen Aufwand ist es meist wert. Wobei ich mich nur ungern Spiele mit komplexen/komplizierten Regelsystemen spiele - damit ist meist ein sehr hoher Aufwand verbunden

Frage: Wieviel Zeit steckt man denn so in die Vorbereitung? Und wie viel in das Durchspielen des Vorbereiteten? - Gibt es da ein Missverhältnis zwischen Vorbereitungszeit und Spielzeit?

Bei mir meist nicht.

Frage: Hat sich schon mal ein Spielleiter darüber geärgert, daß die Spieler sein aufwendig vorbereitetes und durchdachtes Szenario mit ein paar Entscheidungen zum Kippen gebracht haben und er seinen umfangreichen Vorbereitungskram wegschmeißen konnte? - Warum geärgert? - Und was ist mit dem Vorbereitungsmaterial tatsächlich passiert?

Das hört man immer wieder ("Spieler machen mein schönes Abenteuer kaputt! Was soll ich tun? Gleich alle Charaktere umbringen?"). Die meisten Dinge, die ich vorbereite, kommen zum Einsatz oder werden anderweitiger Verwertung zugeführt.

Frage: Warum dann überhaupt soviel vorbereiten, wenn die Spieler doch eh immer und überall alles anders machen können, als man je vorausahnen kann?

Man sollte nicht zu viel vorbereiten. Komplette Szenarien schon mal gar nicht. Und auch von der Vorbereitung von "coolen Szenen" (bis auf sehr grobe Versatzstücke) nehme ich inzwischen meist Abstand. Die sind im Spiel nicht halb so cool, wie im Film der als Inspiration diente. ;)

Frage: Neigt ein Spielleiter, der viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hat, EHER dazu an seiner Vorbereitung zu haften und die Entscheidungsfreiheit der Spieler immer wieder auf sein vorbereitetes Material hin zu beschneiden, als ein unvorbereiteter oder wenig vorbereiteter Spielleiter?

Das kann ich mir durchaus vorstellen. Wobei es auch unter den Improvisateuren Despoten gibt.

Frage: Was ist mit unvorbereiteten Spielern? Stört sich wer daran, wenn ein Spieler sich nicht aufs Spiel vorbereitet hat?

Gelegentlich. Denn Spieler, die keinen Plan haben, bedeuten entweder mehr Arbeit für alle anderen, oder haben weniger Anteil am Spiel. Beides ist im Normalfall nicht erstrebenswert.

Frage: KANN sich ein Spieler überhaupt aufs Spiel vorbereiten?

Klar. Auf vielfältige Weise. Z.B. ist die Kenntnis der Regeln und Abläufe im Spiel immer von Vorteil. Das Formulieren und Kommunizieren von Wünschen und Erwartungen schadet auch nicht. Oder allgemein die Entwicklung von Ideen fürs Spiel, wie das Vorbereiten von Ansatzpunkten für seine Mitspieler und anderer Inspirationsquellen.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Natürlich kann man auch fragen, ob er sich vorbereitet. Bei manchen Spielen geht's ja tatsächlich auch anders.
Donjon kannst Du problemlos ohne Vorbereitung starten und musst nichtmal einer dieser ominösen "guten SL" sein.

Ich beziehe mich bei meinen Überlegungen zum Rollenspiel generell nicht auf solcherlei "Orchideenspiele".
Das es bei den experimentellen Sachen irgendwas gibt wo man ohne das Spiel vorher gesehen zu haben zu sechst losspielen kann (theoretisch) ist klar.
Aber das ist in der Regel nichts was ich spielen wollen würde. In der Hinsicht erlaube ich mir einen gewissen Konservatismus.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Frage: Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?
Weil man vorher festlegen möchte, wer in der Kampagne/Szenario/Sitzung alles an NPCs vorkommen kann. Warum diese NPCs das tun was sie tun. Wer diese NPCs sind und weil man sich vielleicht auch überlegt wie es da wo man ist aussieht etc.
Frage: Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?

Der Spielleiter hat das "Problem" dass er nicht nur einen Charakter sondern eine Menge an NSCs und deren Motivationen spielen muss und dass diese in der Regel nicht ganz so frei in ihren Entscheidungen sind wie SCs sondern einen Rahmen an Motivationen und Einschränkungen haben. Daher bereitet sich eher ein SL als ein Spieler vor. Das Spiel als SL ist IMHO in der Regel komplexer als das eines Spielers - nicht zwingend, aber doch häufig.

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Je nach Spiel und Szenario wäre das durchaus denkbar. In der Regel ist es aber doch so. dass die Spieler etwas Neues entdecken und erleben wollen, daher kann man vieles nicht so gut GEMEINSAM vorbereiten. (Ich lasse das Einkaufen von Getränken und Chips hier mal aussen vor...)

Ausserdem sollte man das Vorbereiten auf ein NEUES System oder eine neue Kampagne etc. und das vorbereiten auf jede Sitzung unterscheiden. Neue Regeln und eine Hintergrundwelt kann man sehr wohl gemeinsam erarbeiten.


Frage: Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?

Sobald man bereit ist dem SL das Recht auf vollständige Improvisation zuzugestehen und etwas größere Unschärfen in der Spielwelt hinzunehmen. Und sobald man bereit ist auf RAW zu verzichten.

Frage: Was ist der Lohn für all den Aufwand, den manche Spielleiter bei der Vorbereitung ihrer Szenarien, ihrer Kampagnen, ihrer Rollenspielsitzungen betreiben?

Spass. Spass am Vorbereiten, Spass am Spielen, Spass an der Freude der Spieler, Spass an der Überraschung.

Frage: Ist es den Aufwand, den man für die Vorbereitung treibt, auch WERT?

Eine Frage die man nur für sich selbst beantworten kann. Wenn nein sollte man aber wohl was ändern. Weniger vorbereiten oder mehr Spass daraus ziehen.

Frage: Wieviel Zeit steckt man denn so in die Vorbereitung? Und wieviel in das Durchspielen des Vorbereiteten? - Gibt es da ein Mißverhältnis zwischen Vorbereitungszeit und Spielzeit?

Das ist ganz unterschiedlich. Bei einem Oneshot den ich das erste mal spiele investiere ich mehr Zeit in die Vorbereitung als ins erste Spiel. Bei einem neuen System verliere ich mehr Zeit bei der Vorbereitung als bei den ersten Spielen, später muss ich dann immer weniger vorbereiten, da ich die NSCs alle gut kenne und die Regeln auch und daher immer flexibler werde.

Gerade wenn man aber selbst an einem Setting bastel würde ich sagen, dass man zwar mehr Zeit zum vorbereiten braucht, aber auch mehr Spass hat. Ist wie mit Kochen: Essen aus der Dose macht satt und geht schnell, kann sogar lecker sein. Ein richtiges Essen zuzubereiten dauert viel länger, dafür schmeckt es hinterher oft besser und das Kochen selbst macht auch ne Menge Spass.



Frage: Hat sich schonmal ein Spielleiter darüber geärgert, daß die Spieler sein aufwendig vorbereitetes und durchdachtes Szenario mit ein paar Entscheidungen zum Kippen gebracht haben und er seinen umfangreichen Vorbereitungskram wegschmeißen konnte? - Warum geärgert? - Und was ist mit dem Vorbereitungsmaterial tatsächlich passiert?

Früher, sicher. Heute denke ich mir: Was solls. Oft entstehen bessere Situationen aus sowas als man vorrausgeahnt hat. Gute NPCs und Material kann man oft auch wann anders mal gebrauchen und wie gesagt, man sollte nur Sachen leiten deren Vorbereitung auch Spass macht.

Frage: Warum dann überhaupt soviel vorbereiten, wenn die Spieler doch eh immer und überall alles anders machen können, als man je vorausahnen kann?

Die Spieler können ja nicht wirklich ALLES anders machen. Bzw. sie können, aber vieles wird von der Spielwelt dann drastisch sanktioniert. Die Spieler könnten zum Beispiel zu einem Ball gehen und mit den anderen Gästen diplomatisch interagieren (Plan), wenn sie statt dessen was anderes machen - fein, man hat ja auch ne Idee wie der Rest des Schlosses aussieht etc. Wenn sie allerdings hingehen und versuchen den Gastgeber zu ermorden werden sie das wahrscheinlich nicht überleben. Also: Spieler können nicht immer alles anders machen. Man bereitet grobe Eckpunkte dessen vor, was man für möglich hält und meistens bleiben die Spieler auch innerhalb dieser Erwartungen. Wenn nicht muss man halt improvisieren.


Frage: Neigt ein Spielleiter, der viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hat, EHER dazu an seiner Vorbereitung zu haften und die Entscheidungsfreiheit der Spieler immer wieder auf sein vorbereitetes Material hin zu beschneiden, als ein unvorbereiteter oder wenig vorbereiteter Spielleiter?

Kann ich nicht sagen. Ich habe immer das Gefühl das das mehr von der Persönlichkeit und dem Stil jedes SL abhängt als vom konkreten Level an Vorbereitung. Selbst wenn man nur ne grobe Idee hat, kann man railroaden.

Frage: Was ist mit unvorbereiteten Spielern? Stört sich wer daran, wenn ein Spieler sich nicht aufs Spiel vorbereitet hat?

Ich nicht.

Frage: KANN sich ein Spieler überhaupt aufs Spiel vorbereiten?

Bestimmt
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Frage: Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?

Um während des Spiels nicht auf dem Schlauch zu sitzen.

Wobei man natürlich viele verschiedene Arten von Vorbereitung betrachten kann.

1.) Ich kann mich auf die Regeln vorbereiten.
2.) Ich kann fiktive Inhalte vorbereiten.

Das sind - glaube ich - die beiden Hauptaspekte. Die Vorbereitung kann ich dabei natürlich auf verschiedene Arten und Weisen durchziehen:

a) Ich kann mich nach Erfahrungswerten umhören
b) Ich kann zum Genre passende Medien rezipieren.
c) Ich kann Quellenbände wälzen.
d) Ich kann mit anderen Rollenspielen vergleichen.


Und so weiter und sofort. Für die Vorbereitung von fiktiven Inhalten ist natürlich eine ungemein angenehme Methode, die ich hiermit besonders herausstellen möchte, einfach vorhandene Regeln anwenden zu können.



Auch kann man unterscheiden, für welchen Teil des Spiels man sich denn vorbereitet. Es können ganze Kampagnen vorbereitet werden, es können einzelne Szenarien vorbereitet werden, es können einzelne Teile von Szenarien vorbereitet werden oder szenario-übergreifende Elemente.

Das ist z.B. wichtig um folgende Frage zu beantworten:

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Das kommt dann nämlich z.B. drauf an, was alles unter Vorbereiten fällt. Wenn die Kampagne zusammen geplant und die Charaktere zusammen erschaffen werden, könnte man das als gemeinsame Vorbereitung zählen.



Für die weiteren Fragen, die ich mir herausgegriffen habe beziehe ich mich nur auf die Vorbereitung für einzelne Szenarien und dabei vor allem um fiktive Inhalte. Die Regeln sollten zu diesem Zeitpunkt im Optimalfall stehen, auch wenn vielleicht in Einzelfällen besondere Szenario-Regeln benutzt werden.


Frage: Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?

Wenn ein hinreichend großer Pool an Fiktionsschnipseln zusammengekommen ist, aus dem man sich während des Spiels bedienen kann, ist die Notwendigkeit gering.

Wenn dann noch wahrscheinlich ist, dass im stillen Kämmerlein erschaffene Schnipsel überhaupt nicht ins Spiel kommen, ist auch keine Veranlassung da.



Frage: Was ist der Lohn für all den Aufwand, den manche Spielleiter bei der Vorbereitung ihrer Szenarien, ihrer Kampagnen, ihrer Rollenspielsitzungen betreiben?

Spieler dies toll finden, würd ich annehmen.

Für manche ist es wohl auch ein Drang zum Weltenbau / Geschichten erdenken / etc. Wenn dann allerdings die Anerkennung ausbleibt, gehts meistens ganz schnell schief.

Daher gilt für die nächste Frage:

Frage: Ist es den Aufwand, den man für die Vorbereitung treibt, auch WERT?

Kommt drauf an.



Frage: Neigt ein Spielleiter, der viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hat, EHER dazu an seiner Vorbereitung zu haften und die Entscheidungsfreiheit der Spieler immer wieder auf sein vorbereitetes Material hin zu beschneiden, als ein unvorbereiteter oder wenig vorbereiteter Spielleiter?

Würde ich aus meiner Erfahrung nicht sagen. Wenn ich besagten Pool habe, kann ich daraus schöpfen. Was heute nicht kommt, kommt morgen anders wieder.

Problematisch wirds vielleicht, wenn kein großer Topf, sondern ein geordnetes Sortiment präpariert wird und viel Arbeit in die Anordnung des Sortiments gesteckt wurde.



Frage: Was ist mit unvorbereiteten Spielern? Stört sich wer daran, wenn ein Spieler sich nicht aufs Spiel vorbereitet hat?

Je nach Spiel kann da absolut tödlich sein.

Ich wollte mal mit meinen Leuten Ars Magica spielen, was auch eigentlich gut ankam, aber nachdem es die Leute nach drei Wochen trotz Vorbesprechung nicht geschafft hatten, sich Charaktere zu basteln, wurde das Projekt begraben.

Ich werde so etwas nie wieder tun.



Frage: KANN sich ein Spieler überhaupt aufs Spiel vorbereiten?

Aber ja. Ich habe mich neulich intensiv damit beschäftigt, wie man Beholder tötet.

Ich hab mir auch schon bestimmte Verhaltensweisen für meinen Charakter überlegt, die ich bei Zeiten an den Tag legen kann, oder aber ganze Szenen, die initialisieren kann.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?

Um während des Spiels nicht so viel Zeit damit zu verschwenden, Dinge nachzuschlagen. Um nicht in der Hitze des Gefechts irgendeine Entscheidung zu treffen, die man bei etwas längerem Nachdenken blöd findet und dann nur schwer wieder rückgängig machen kann. (Ausschließen lässt sich das natürlich nie ganz, aber doch deutlich reduzieren.)

Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?

Kommt aufs System an. In unserer Artesia-Runde haben sich alle Spieler sehr gut vorbereitet: Hintergrund angelesen, Charaktere ausgearbeitet, Regeln gelernt, Vorgeschichte geschrieben, dem SL Anregungen gegeben.

Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Machen sie bei uns teilweise. Aber wenn die gemeinsame Zeit beschränkt ist, möchte man sie halt vorwiegend zum Spielen nutzen. Glücklicherweise gibt es Email, da kann man auch mal eine Vorgeschichte an alle rummailen, oder der SL kann mir noch mal schnell ein paar Fragen zum Hintergrund meines Charakters stellen. Andererseits ist es doch bei den meisten Rollenspiele(r)n so, dass ein gewisser Überraschungsmoment geschätzt wird. Daher macht es i.d.R. Sinn, wenn der SL das Szenario oder einen Teil des Szenarios allein vorbereitet.

Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?

Wenn alle bereits ausreichend mit Regeln und Hintergrund vertraut sind und auch die konkrete Spielsituation bereits detailreich genug etabliert ist und genug Dynamik entwickelt, um das Spiel zu tragen.

Was ist der Lohn für all den Aufwand, den manche Spielleiter bei der Vorbereitung ihrer Szenarien, ihrer Kampagnen, ihrer Rollenspielsitzungen betreiben?

Hoffentlich ein flüssigeres und intensiveres Spiel als ohne. Klappt aber bei weitem nicht immer.

Ist es den Aufwand, den man für die Vorbereitung treibt, auch WERT?

Kommt auf den Aufwand an. Ich habe diese Frage in der Vergangenheit schon öfter mit „nein“ beantworten müssen.

Wieviel Zeit steckt man denn so in die Vorbereitung? Und wieviel in das Durchspielen des Vorbereiteten? - Gibt es da ein Mißverhältnis zwischen Vorbereitungszeit und Spielzeit?

Bei meiner aktuellen UA-Runde habe ich viele Stunden investiert, um mir Regeln und Hintergrund anzulesen, was sich hoffentlich als Langzeitinvestment rentiert. Das eigentliche Szenario brauchte ca. 1-2 Stunden gemeinsame Charaktererschaffung und dann noch mal ca. 6 Stunden Vorbereitung als SL, im Wesentlichen Erschaffung von NSCs und deren Vernetzung. Das Szenario sollte für ca. 6-10 Sitzungen à 4-6 Stunden (das was ich eine „kurze Kampagne“ nenne) gut sein. Ich denke, der Aufwand ist noch vertretbar.

Bei meiner TSoY-Runde habe ich nicht ganz so viel Zeit ins Lernen investieren müssen wie bei UA, da das Buch kürzer ist. Andererseits habe ich so einige Forenthreads dazu gelesen, sodass es am Ende auf dasselbe hinauslaufen könnte. Die gemeinsame Charaktererschaffung hat, mit einigen Unterbrechungen, ca. 3 Stunden gedauert. Dann habe ich mir innerhalb einer halben Stunde ein Szenario überlegt und wir haben sofort noch mal ca. 3-4 Stunden gespielt. Ich denke, ich werde noch mal so ca. 1 Stunde investieren, um mir ein paar Werte für die NSCs zu notieren, was ich bisher noch nicht gemacht habe, und vielleicht noch über ein paar Plot Hooks und Bangs nachzudenken. Dann sollte das Szenario für 4-6 Sitzungen à 4-6 Stunden gut sein. Hier finde ich den Aufwand im Verhältnis zur Spielzeit angenehm gering.

Hat sich schonmal ein Spielleiter darüber geärgert, daß die Spieler sein aufwendig vorbereitetes und durchdachtes Szenario mit ein paar Entscheidungen zum Kippen gebracht haben und er seinen umfangreichen Vorbereitungskram wegschmeißen konnte? - Warum geärgert? - Und was ist mit dem Vorbereitungsmaterial tatsächlich passiert?

Hm, ich habe eigentlich meistens einen Weg gefunden, den Kram, den ich vorbereitet hatte, dann doch noch irgendwie anders zu nutzen. Aber in meinen Harcore-Erzählonkel-Tagen hat mir keiner mein Szenario gekippt. Meine Spieler waren ja kooperativ.

Warum dann überhaupt soviel vorbereiten, wenn die Spieler doch eh immer und überall alles anders machen können, als man je vorausahnen kann?

Weil ein gut ausgearbeiteter NSC oder Schauplatz immer nützlich ist, egal was die Spieler entscheiden.

Neigt ein Spielleiter, der viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt hat, EHER dazu an seiner Vorbereitung zu haften und die Entscheidungsfreiheit der Spieler immer wieder auf sein vorbereitetes Material hin zu beschneiden, als ein unvorbereiteter oder wenig vorbereiteter Spielleiter?

Vermutlich ja.

Was ist mit unvorbereiteten Spielern? Stört sich wer daran, wenn ein Spieler sich nicht aufs Spiel vorbereitet hat?

Wenn er den Hintergrund seines eigenen Charakters nicht kennt, nicht weiß, was seine Zauber können, und noch nicht mal einen Namen für seinen Charakter rüberwachsen lässt, dann stört das schon ziemlich.

KANN sich ein Spieler überhaupt aufs Spiel vorbereiten?

Ja klar, s.o.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Ich picke mir für den Anfang erst einmal nur eine der Fragen heraus, und zwar weil in der Antwort die ich geben werde Aspekt des Rollenspiels unterstrichen wird, der - leider - in Diskussionen viel zu häufig vernachlässigt wird:

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Weil die Vorbereitung auf das gemeinsame Spiel überhaupt eine sehr Möglichkeit darstellt, alleine zu spielen. Vorbereitung gehört mit zum Rollenspiel. Und im Gegensatz zum "eigentlichen" Spiel, ist es hier erst überhaupt möglich auch ganz alleine disem Hobby zu fröhnen und Freude daran zu haben.
"Einsame" Vorbereitung erhöht die zur Verfügung stehende Zeit - nicht unbedingt für das Spiel an sich, aber für das Hobby an sich.

mfG
bca
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Das ist ein wichtiger Punkt, bug. Rollenspiel kann nicht nur aus dem eigentlichen Spielen, sondern auch aus dem Lesen des Regelwerks, dem Bauen der Charaktere, der Charakterentwicklung, dem Planen des Spielgeschehens und meinen Gedanken zu all diesen Teilen bestehen.

Und um dieses Spiel zu spielen, wähle ich persönlich den Weg mich darauf vorzubereiten. Ich weiß was ich vom Spiel erwarte und nehme an zu wissen, was meine Gruppe vom Spiel erwartet. Und da sich das mit der Vorbereitung gut stützen lässt, tue ich es. Gerne und ausgiebig. Und der Lohn in Form des Spielerlebnisses macht diese Arbeit für mich bezahlt.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

D’accord, wobei es dabei ja nicht nur um gezielte Vorbereitung auf das Spiel geht, sondern auch um so Sachen wie Kurzgeschichten über die Vergangenheit des Charakters schreiben, einfach mal in Hintergrundbänden schmökern, sich Charaktere machen, die man nie spielen wird, etc. Das kann man alles sehr schön allein.

Kann man allerdings auch z.B. zu zweit am Telefon, oder so. Ich habe früher stundenlang mit Rollenspiel-Freunden gequatscht, über unsere Charaktere, über Kampagnenideen, die man unbedingt noch mal umsetzen müsste, usw. usf. S’all part of the game.
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Richtig, richtig. Man kann da problemlos zwischen "ganz alleine" und "mit der ganzen Gruppe" abstufen. :)

mfG
bca
 
AW: Viele Fragen zur Vorbereitung auf das Rollenspiel

Frage: Warum bereitet man sich eigentlich auf das Rollenspiel (eine Spielsitzung, ein Szenario, eine Kampagne) vor?

Damit es nicht all zu langweilig wird nehme ich an. Nix schlimmer als "ich laß euch mal machen was die charaktere machen wollen im Alltag" gepaart mit Leuten die ihre "Charaktere nur spielen wenn es waffen zu benutzen gibt" und sonst passiv rumhocken.

Frage: Wer bereitet sich auf das Rollenspiel vor? Nur der Spielleiter? Oder auch die Spieler?

Die Spieler indem sie Knabberkrams einpacken, Charaktere und Würfel mitnehmen, etc. und ggf. Vorschläge unterbreiten, was man tun könnte zum Spieletermin.
Die Hauptlast liegt aber beim SL, der denkt sich ja meistens die Szenarien aus in die dann die Spielfiguren geraten.

Frage: Warum bereiten sich eigentlich Spielleiter und Spieler nicht GEMEINSAM auf das gemeinsame Spiel vor?

Tun sie nicht???

Frage: Unter welchen Bedingungen muß sich keiner mehr auf das Rollenspiel vorbereiten?

Wenn man gelangweilt da rum sitzen will...

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Prinzipiell bin ich als SL aber auch kein Fan von umfangreichen Vorbereitungen, ich überlege mir einen Grundkonflikt und wie die Spielfiguren damit in Kontakt kommen. Das klappt meistens, aber meistens auch nciht so wie man sich das dachte, daher ist jede weitere Planung für die katz (das arme vieh!). Und als erfahrener SL kann man dann den Bodenplan für die Kneipenschlägerei aus dem Ärmel schütteln und braucht den nicht vorzubereiten (und dann enttäuscht zu sein wenn die charaktere nach 10 sekunden aus dem fenster flüchten)...
 
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