Verloren

SeelenBlut

Devil was an angel too
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26. Januar 2004
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Ein tiefes Seufzen auf den Lippen, mein Mund ist so trocken, dass meine Zunge am Gaumen klebt. Ich sitze hier inmitten des fröhlichem Treibens aber ich kann und will mich eurer Fröhlichkeit nicht anschliessen.

Ich beobachtete dich schon eine ganze Weile und es scheint als erkenne ich dich erst jetzt. Wo sind nur all die Jahre geblieben`? Wer bist du? Bist du immer noch die Frau die ich über alles in der Welt liebe, für die ich sterben würde ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken? Ja, natürlich bist du es, denn du trägst ja ihr Gesicht. Die Jahre sind zwar nicht spurlos an die vorrüber gezogen, doch du bist immer noch die schönste Frau die es auf der Welt gibt. Vielleicht liegt es am Licht aber nun erkenne ich zum ersten Mal die tiefen Furchen in deiner Haut. Sorgenfalten, und ich frage mich unweigerlich, tragen sie meinen Namen? Wann war es eigentlich an der Zeit, dass wir Beide uns verloren? Du kennst mich nicht mehr und ich kenne dich nicht mehr. Weil wir uns keine Zeit mehr für einander genommen haben?

Ich weiß mit meiner Lebenseinstellung und mit dem was ich in all den Jahren geworden bin, kannst du nichts mehr anfangen. Aber wir hatten doch mal dieses Starke Band was alles andere überdauerte. Blindes Verstehen und noch mehr Vertrauen. Wo ist es denn hin? Ist es alles meine Schuld?

Du gabst mir das Gefühl nicht ich selbst zu sein, deine Liebe engte mich ein und dennoch hast du mir alle Freiheiten gelassen die ich brauchte und wollte und warum um alles in der Welt fühlte ich mich dennoch so oft, zu lang, so einsam? Auf dem Abschlussball war niemand der für mich applaudierte. Ich war allein, die Tränen die ich darüber vergossen habe konntest du nicht verstehen, um des Friedens Willen habe ich geschwiegen, ich habe gelogen. Ich habe es dir nie verziehen. Es schmerzt noch immer

Wenn ich heute gedanklich zurück reise, höre ich dein Lachen, dann klatschen wir in die Hände und singen gemeinsam, wir backen Kekse, ich helfe dir beim Betten machen, ich trage deine Kleidung und du schminkst mich, aber können wir allein an der Vergangenheit festhalten? In dem Hier und Jetzt ist nichts mehr was wir gemeinsam haben. Keine Geheimnisse mehr die ich dir anvertrauen kann, weil ich einfach denke du kannst mit ihnen nichts mehr anfangen, vielleicht aber auch weil ich genau weiß, dass einige der Geheimnisse sich in deine Seele brennen würden, die Hitze würde sie nicht aushalten.

Also sind wir uns einige ich bin Schuld. An allem. Doch die Geheimnisse in meinem Herzen werde ich für mich behalten. Ich habe dich verloren, ich hoffe nur es ist nicht für immer.
 
Woaaa.....


Kompliziertes Thema... aber mal wieder in deiner ganz eigenen plastischen Bildhaftigkeit der Gefühle direkt rübergebracht.


Hmm... auch wenn's eigentlich ziemich offensichtlich ist, probier ich mich trotzdem mal an einer Interpretation:

Die weibliche Protagonistin hat sich offensichtlich in der Vergangenheit in eine Klassenkameradin verliebt...

(Abschlussball, weiblich: Schminke (?, heutzutage ist alles möglich...) )

... die ihre Liebe jedoch keinesfalls erwidert. Offensichtlich hatte die Hauptperson ihr sog. 'Coming Out' während oder kurz vor diesem Abschlussball.

Und noch immer schmerzt die unerwiderte Liebe...
 
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