Rezension Vampire die Maskerade: Tremere-Trilogie [B!-Rezi]

Skar

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Tremere-Trilogie: Spinnengift, Spinnennetz, Spinnenmacht


Eric Griffin


Vorweg eine Anmerkung. Auch wenn die Bücher Clansroman-Trilogie heißen, gehören sie nicht zu den 14 Clansromanen aus dem Jahr 1999.

Von aussen machen die Bücher einen recht guten Eindruck. Sie sind nicht zu dünn, und kommen in annehmbarer Taschenbuchqualität daher. Im Gegensatz zu anderen Romanen aus dem Hause Feder & Schwert, ist die Leimung wesentlich besser geworden.
Das Cover ist in Vollfarbe und zeigt Bilder, die entfernt mit dem Buchinhalt zu tun haben könnten. Die Qualität der Bilder von John van Fleet an sich ist annehmbar.

Die Titel der einzelnen Romane der Trilogie entbehren zwar jeglichen Bezugs zu dem Buchinhalt, fallen aber nicht negativ auf. Die Titel sind I: Spinnengift, II Spinnennetz, III Spinnenmacht.

Die Tremere-Trilogie handelt von Geschehnissen im Tremere-Gildehaus der 5 Bezirke (G5B) in New York.

Eine genaue Zeitangabe zu den Geschehnissen wird nicht genannt. Es gibt lediglich zwei Hinweise zur Einordnung in den zeitlichen Kontext: Einmal wird gesagt, dass bestimmte Geschehnisse aus der Clansroman-Anthologie mehrere Jahre zurückliegen und einmal wird gesagt, dass Tremere zur Zeit nicht im Gildehaus Wien weilt. Aufgrund dieser Hinweise gehe ich davon aus, dass die Trilogie wahrscheinlich im Jahre 2001 spielt.

Anhang anzeigen 19571Hauptdreh- und Angelpunkte der Geschichte sind ein auf den Nosferatuprinzen von New York ausgeführter Anschlag von einer Art Geheimbund von Kainiten, dem sogenannten Konventikel.
Das ganze wird verknüpft mit dem bereits aus den Clansromanen bekannten rätselhaften Brunnen unter dem G5B. Ein Gesandter des Gildehauses Wien erlitt in der Nähe des Brunnens den endgültigen Tod und daraufhin kommen nach einigen Wirrungen zwei Astoren aus Wien, um die Angelegenheit nach inquisitorischem Vorbild aus der Welt zu schaffen.

Hauptpersonen sind ein paar Personen des genannten Konventikels. Hier sind vor allen Dingen der vermeintliche Ausführer des Anschlags "Felton" und die nicht-thaumaturgiebegabte Novizin der Tremere "Antigone" zu nennen. Größere Auftritte haben ausserdem die Regentin des G5B "Aisling Sturbridge", der Tremere "Peter Drofmann" und die beiden Astoren "Himes" und "Stevens".

Die Geschichte bringt die obigen Handlungsstränge in einen losen Zusammenhang, schafft aber nichtmals auf 20 Seiten Spannung zu erzeugen.
Der Autor verrennt sich in übertrieben metaphorische Spielereien und lenkt damit die Geschichte in Bahnen, die absolut nichts mitdem Hintergrund von "Vampire die Maskerade" gemein haben.
Das Buch ist zwar auf dem Hintergrund von VdM geschrieben, jedoch entspringen die Thamaturgie, die kainitischen Flüche (vor allem Rötschreck und das Tier), die kainitische Widerstandsfähigkeit und die kainitische Leistungsfähigkeit vollkommen der Fantasie des Autors oder werden ganz ignoriert.

Darüber hinaus gibt es mehrere lose Enden des Romans, die nicht geklärt werden. Dies geschieht allerdings nicht in Form stilistischer Mittel, sondern der Autor schien vielmehr diese entweder vergessen zu haben, oder er hatte keine Lust mehr.

Anhang anzeigen 19572Obendrein nerven die kaum abgeänderten Wiederholungen ganzer Kapitel (!) aus den Vorbüchern in Band II und III ungemein. Ganz zu schweigen von hunderten Rechtschreibfehlern, vergessener Worte und unvollendeter Sätze.

Schlusswort:
Wenigstens gelang es dem Autor nicht einen Spannungsbogen auszubauen, sonst hätte ich mich am Ende noch auf den Schluss der Romane gefreut - und wäre enttäuscht worden...

(ISBN-Nummern: I: 3-935282-73-7, II: 3-935282-74-5, III: 3-937255-04-4)Den Artikel im Blog lesen
 
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