V:tM - Josh Celan - Background

traum

Grinsekatze
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2. Oktober 2003
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"Verdammter Fuck! Willst du mich verarschen? Was soll das heißen du hast keine Kohle?", Josh's Augen waren weit aufgerissen und die Schlagader an seinem Hals pochte bedrohlich unter seiner Anspannung. Dieser Spasti hatte es tatsächlich gewagt sich bei ihm den halben Rücken stechen zu lassen und wollte jetzt einfach abzischen. Zu seinem Pech lag er jetzt mit dem Rücken zur Wand, und Josh's Stiefel drückte schwer auf der Seite seines Kopfes. Er unterschrieb mit einem Pseudonym, TJ, und TJ würde jetzt bezahlen müssen. Josh packte ihn am Kragen und zog ihn nach oben, wo er ihn direkt ziemlich unbehende auf den kleinen OP Tisch warf, welcher eigentlich dazu gedacht war, dass sich die Leute beim Piercen zurücklehnen konnten, denn viele waren schon einfach so umgekippt und hatten sich den Kopf aufgeschlagen, was nicht besonders gut rüber kam. "So du Arschloch, schon mal ne Lebenslange Gesichtlähmung gehabt?" Mit diesen Worten rammte Josh dem Schwein ohne Geld die Piercingnadel genau in den Nerv der Augenbraue, setzte einen viel zu großen Ring ein und lies das arme Schwein mit einem saftigen Tritt in den Arsch auf die Straße fallen.

"Ich hab dir gesagt dass man mich nicht abziehen kann. Drecksack!", mit diesen Worten fiel die Tür vor dem sabbernden Arschloch in die Angeln, und Josh begann seufzend das ganze Blut aufzuwischen und den Raum zu desinfizieren. Der Zettel, den TJ unterschrieben hatte, welcher besiegelte dass TJ sich auf eine Körperverletzung aus freien Stücken hergab, verstaute Josh in seinen Akten. Wenn die Bullen doch kommen sollten, dann konnte er sich hiermit absichern. Aber wieso sollten die Bullen kommen? TJ war ein Cracksüchtiger Drecksack, genau wie der Rest seiner verkackten Bande. Bevor der zu den Bullen ging musste schon schlimmeres passieren. Josh verstaute seine sauberen Werkzeuge in den dafür vorgesehenen Schränken und löschte das Licht im Studio, bevor er die schmale Treppe nach oben ging um in seinem eigentlichen Laden noch kurz die Tagesabrechnung zu machen.

Die poppigen Gumminieten, auf die die Chicks so standen, leuchteten fluoreszierend im Licht der alten Schwarzlichtröhre, und die ganzen Schädel auf den Regalen waren irgendwie seine liebsten Gegenstände hier oben. Nicht dass er den ganzen Kram brauchte, aber er verkaufte es, genau wie neuen ausgefallenen Piercingschmuck, Ketten, Ringe, Nietenarmbänder, Gürtel und überhaupt alles was das fetzige Herz von Heute so leidenschaftlich schlagen lies. Schnickschnack, der nicht viel mehr Wert war, als das Geld welches man dafür löhnen musste. Aber ein Tattoo, oder ein Piercing, das waren Dinge für die es sich wirklich lohnte viel Geld auszugeben, denn diese blieben für immer.
Es war mal wieder ein recht guter Tag gewesen, stellte Josh bei der Abrechnung fest. Er war ein guter Künstler, befand er, und auch seine Stammkunden und die, die auf Empfehlung zu ihm kamen. Aber es gab auch immer wieder Tage an denen irgendwelche Junkies hier waren und keine Kohle hatten, ohne das vorher zu sagen. Josh hatte schon viele von denen rausgeschmissen, aber heute war ihm wirklich der Kragen geplatzt. Erst neulich musste er einem Typ, der sich die Eichel piercen lassen wollte, die Harnröhe zutackern, weil der ihm ebenfalls kein Geld geben wollte. Josh fragte sich ob der Typ mittlerweile schon geplatzt war.

Aber so war das Leben hier eben, und das wusste auch jeder. Genau wie jeder wusste, dass man Josh besser net bescheissen sollte. "Der Typ ist voll Psycho, der sticht dich einfach ab, ohne mit der Wimper zu zucken.", oder "Wenne zu dem gehst, dann bring auf jeden Fall genug Kohle mit, der schreckt auch net davor zurück dich anne Eingeweide aufzuhängen!", waren Dinge die man sich auf der Straße erzählte, aber Josh schiss ganz gewaltig drauf. Die, die ihn kannten wussten ganz genau, dass manchmal vielleicht die Gäule mit ihm durchgingen, aber im Grunde war ein Liebenswerter Typ, mit dem man gut klarkommen konnte.

Der Verschluss der billigen Bierflasche zischte laut, als Josh sich mit ihr auf dem großen Bürosessel ausstreckte um noch einen Moment zu entspannen. Es war weit nach 23 Uhr, aber hier spielte sich das Leben meistens erst in den Abendstunden ab. Dennoch, er musste den Laden noch bis 24 Uhr geöffnet haben, sonst entging er vielleicht noch ein paar süßen Punkmädels die sich die Brustwarze piercen lassen wollten. Doch wie zu erwarten läutete die Türglocke nicht und keine Kunden kamen in diesen letzten Minuten. "Dann kann ich mir jetzt auch noch einen bauen.", seufzte Josh und kramte unter der Theke eine alte Zigarrenschachtel hervor, die so übel nach Gras stank, dass es einem fast die Schuhe auszog. Er krümelte sich eine ordentliche Menge in das Pfeifchen und entzündete das Gras, inhalierte tief den süßen Rauch und blies mit geschlossenen Augen ein paar Ringe. Zog nochmals, klopfte das Pfeifchen im Aschenbecher aus und verstaute alles wieder tief im Gerümpel unter der Theke.

Und doch, tatsächlich, es kam noch Kundschaft, welche sich das leise Klingeln der Glocke an der Tür zu erkennen gab. Mit der Hand wedelte Josh schnell die letzten Rauschschwaden durcheinander und hustete unschuldig. Man konnte schließlich nie wissen, wer da jetzt gleich um die Ecke kommen würde. Ein scheiss Cop vielleicht, der sauer war weil seine Tochter seine Unterschrift gefälscht hatte. Oder TJ's halbstarke Kollegen, die mal ordentlich eins auf die Fresse bekommen wollten. Mit der linken Hand auf den Tresen gestützt und die rechte Hand am Griff der Glock unter der Theke wartete Josh auf den Kunden, welcher sofort dazu führte, dass Josh seine Hand wieder von der Knarre nehmen konnte. Diesen Kunden hier kannte er nicht.

"Nabend."
"Nabend, kann ich ihnen helfen?", fragte Josh freundlich und beobachtete die Frau genau. Sie sah echt geil aus, schoss es ihm durch den Kopf. An ihr schien so ziemlich alles zu stimmen was seiner Meinung nach an einer Frau stimmen musste. Sie war mittleren Alters, vielleicht 28, ziemlich zierlich, dafür aber gut 1,80 groß, mit Brüsten in die er sich sofort hineinwühlen wollte. Was für Gedanken? das musste vom Gras kommen.

"Nein, ich schaue mich nur ein wenig um."
"Okay, dann machen Sie aber bitte etwas schnell.", er deutete auf die große Uhr an der Wand, welche über den Bilderrahmen mit seinen bisherigen besten Werken, Piercings wie Tattoos, hing. "Um Zwölf mach ich dicht."

Sie bewegte den Kopf langsam und bedächtig, blickte auf die Uhr und lies ihn danach auf den Bildern weilen. Sie stand gute 10 Minuten nur vor den Bildern und sah sie sich sehr sorgfältig an, während Josh schon mal damit begann die Theke zu putzen. Zischend schoss der Schaum aus der Putzflasche und verteilte einen widerwärtig künstlichen Geruch im Raum, der so gar nicht hierher passte. Der Boden war mit einem leicht flauschigem roten Teppich ausgelegt und die Möbel die es gab, auch die Kaffeeecke, waren aus schwarzem Holz, so dass man sich hier gleich wohl fühlte, wenn man eine solche Umgebung mochte. Josh entschloss sich etwas Musik aufzulegen, und so wanderte "Bella Morte" mit "One Winters Night" in den MP3 Player.

"Ist das alles dein Werk?", fragte sie Josh scheinbar beiläufig und drehte sich nicht einmal um. Gut, so was kam vor. Es gab auch schon Leute, die beinahe auf den Teppich gekotzt haben, weil sie sich mal wieder zuviel Zeug reingepfiffen hatten.
"Ja, das sind meine besten Arbeiten. Hab sie hier ausgestellt, damit die Leute gleich sehen können dass sie sich in gute Hände begeben.", sprach Josh und schrubbte regelmäßig zum Takt der Musik über die Theke. Sauberkeit und Ordnung musste sein, gerade in diesem Berufszweig.

"Sie sind fantastisch. Du kannst gut mit deinem Werkzeug umgehen.", säuselte sie und drehte sich dann zu Josh um und nahm in der Kaffeeecke auf einem der schweren Ledersessel platz, schlug langsam die Beine übereinander und öffnete ihre Bluse ein Stück.
"Würdest du mir noch ein Beratungsgespräch gönnen? Ich denke über ein neues Tattoo nach und wollte dich fragen, was du davon halten würdest."

Josh warf einen Blick auf die Uhr. Zehn Minuten hatte er noch, und eigentlich wollte er schon längst fertig sein mit dem Aufräumen, aber es war leider nicht immer möglich alles fertig zu haben. Er schrubbte noch schnell den alten Kaffeefleck vom Tresen und fischte anschließend seinen Beutel Tabak aus der Lederhose und warf ihn zusammen mit einem Feuerzeug und Blättchen auf den Tisch, an dem sie schon saß und setzte sich ebenfalls. Ihr Gegenüber, den Blick auf ihr Dekollete gerichtet. "Wenn sie rauchen wollen, bitte.", sagte er und schob den Tabak in die Mitte des Tischs.

"Nein danke, das rauchen hab ich mir schon lange abgewöhnt. Es ist zu anstrengend.", sie lächelte wunderschön. Selbst ihre Zähne waren perfekt.
"Na dann herzlichen Glückwunsch. Man sollte eh nicht rauchen. Man kann immerhin davon sterben.", Josh nahm den Beutel an sich und drehte eine dünne Zigarette, welche er sofort entzündete und den Rauch einmal tief in seinen Lungen zirkulieren ließ. "Also, sie wollten ein Beratungsgespräch. Welches Motiv haben sie sich denn gedacht, und vor allem, wo soll es hin und in welcher Größe?", Josh lehnte sich zurück und nahm einen Schluck Bier.

"Weißt du, ich dachte über ein Tattoo hier nach?", sie öffnete die Bluse komplett und gab einen Blick auf die schönsten Brüste frei, die Josh bis dato gesehen hatte. Alles war perfekt, die Nippel sahen weich und rund genug aus, dass man sich gleich auf sie stürzen wollte, nachdem man den weder zu großen, noch zu kleinen Vorhof mit seiner Zunge umkreist hatte. "Hier...", sie nahm Josh's Hand und führte sie über den Brustansatz zur Schulter und wieder herab, um den göttlichen Vorhof, hinab bis an die Hüfte. "Eine Schlange soll es werden, ein Tribal. Was meinst du?"

Josh schluckte, genoss die kalte Haut unter seinen Fingern und war wie gefesselt von dieser Frau. Noch niemals hatte er derartige Schönheit so direkt vor sich gesehen und nie hatte er derartige Schönheit anfassen dürfen. "Das... müssten.... wir hinkriegen.", sprach er zaghaft und zog seine Hand wieder zurück. "Sind sie sich sicher, dass sie ihren Körper mit einem Tattoo verschönern wollen? Sie müssen wissen, es verschwindet nicht mehr wenn es einmal da ist. Aber, im Ernst, ihren Körper kann man gar nicht mehr verschönern. Sie selbst sind ein Kunstwerk." Josh rollte die Augen und setzte sein unschuldiges Lächeln auf. Sie lächelte ihn an und stand langsam auf um zu seinem Platz herüber zu kommen. Sie legte ihre Arme auf seine Schultern und streichelte sanft über seinen Hals, fuhr mit den Fingerspitzen über das enge T-Shirt welches Josh trug und flüsterte ihm ins Ohr.
"Du."

"Was meinen sie?", Josh war sichtlich nervös. Sein letzter Sex fand mit seiner Hand in einem Pornokino statt, aber nicht in seinem eigenen Laden, mit der wohl schönsten Frau der Welt.

"Ich heisse Maria. Und wir werden von jetzt an einige Zeit miteinander verbingen, deshalb biete ich dir das Du an." Ihr Körper schmiegte sich eng an Josh's und er spürte wie seine Hose im Schritt zu einer Beule wurde. Es war unglaublich peinlich, aber auch geil zur selben Zeit.

"Gleich ist Feierabend, mein Herz.", flüsterte sie und zog Josh's Kopf sanft zur Seite.

24 Uhr. Die Glocke an der Lampe läutete Zwölf mal. Zwölf mal hatte Josh das Gefühl einen Orgsamus zu haben, aber die letzten waren eher gedämpft und das Schlagen der Glocke klang wie durch Watte in seinem Kopf, bevor es plötzlich ganz Still war und nicht mal mehr die kalte Haut von Maria zu spüren war. Das letzte an das er sich erinnern kann, war Maria auf seinem Schoss, als sie ihn küsste und Blut in seinen Mund spieh.
 
Ausführlich... und verdammt stimmungsvoll!

Ich hatte mir für einen meiner Charaktere eine ähnliche Hintergrundgeschichte überlegt, aber sie nicht in so... passende Worte zu kleiden vermocht, wie du hier.

Gefällt mir... berichte bei Zeiten mal, wie sich der Charakter so spielt und was er für "Wesensveränderungen" durchgemacht hat!
 
Schön wenn sie dir gefällt. Es ht auch großen Spaß gemacht die Story zu schreiben, ich mag die etwas derberen Sachen dann doch eher.

Wird gemacht, wenn unsere ersten Sabbat Runden gelaufen sind mach ich das gerne. Ich werd ihn wohl auch nicht auf Pfad spielen, sondern eher erstmal Menschlichkeit, mal sehen, es wäre mal was neues einen Char zu spielen der sich immer mehr im Tier verliert.
 
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