Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

vivienss

Unschuldiges Mädchen
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Nachdem mir kurz der Gedanke aufkam, welche absurden Dinge Menschen schon taten, um die Unsterblichkeit zu erlangen, widerspricht etwas das Bild, das VtM von der Unsterblichkeit uebermittelt: einen Fluch.

Nun ja, zwei Fragen.
Stellt ihr vor, ihr werdet nun zum Nichtaltern und Unsterblichkeit gezwungen. Findet ihr das cool oder nicht? Und warum?
Und was glaubt ihr, welcher Anteil dieser "Verdammten" diese wirklich als einen Fluch sehen?

Ich bin reichlich gespannt ;)
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Hmm...

weiß ich nicht. Der Gedanke Menschen töten zu müssen um selbst zu überleben... gefällt mir nicht so. Ich schätze ich würde mich wohl die ersten paar Jahre von Ratten aus der Zoohandlung oder sowas ernähren. Jeden Tag nen Meerschweinchen oder ne Ratte... und dann...

Hmm... ich denke die ersten paar Jahre wäre es vielleicht etwas cool....

Ach machen wir uns nichts vor.

Unsterblichkeit? Jep cool, herdamit.
Unsterblichkeit als Vampir, mit all den Nachteilen? Definitiv ein Fluch.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Ich denke das hängt stark mit der Persönlichkeit des Betroffenen zusammen. Jemand der ein Ziel hat, das er im Diesseits verwirklichen will, der Dinge und andere Personen hat die ihn an die sterbliche Welt binden, der nach Wissen oder Macht strebt wird es nicht als Fluch empfinden sondern als Gelegenheit diese seine Ziele verwirklichen zu können.
Eine Person die nicht nach ähnlichen Dingen strebt kann sich schwerlich an die sterblliche Welt gebunden fühlen, wird schneller die Last der Jahre spüren und diese wohl bald als Fluch empfinden, vor allem wenn Einsamkeit und der Verlust von Dingen die ihn an die Welt banden für Verzweiflung und Leid sorgen. Außerdem sind ja dann da auch noch lieben Mitvampire, die einem das Unlewben durch ihren ewigen Dschihad vergällen. Visons Aussage sich als Jäger der eigenen Art von Menschen zu nähren dürfte auch sehr viele Menschen abschrecken.
Ein dritter Punkt ist meiner Ansicht nach auch noch die Religiosität der jeweiligen Person. Jemand der an Gott, Jesus Christus und das Versprechen des ewigen Lebens im Paradies wirklich glaubt wird den Untot definitiv als Fluch empfinden müssen.
Was mich nun persönlich angeht bin ich nicht wirklich sicher - ich lebe gerne und könnte mir durchaus vorstellen sehr lange zu leben. Wenn dies dann ohne körperlichen und geistigen Verfall möglich wäre ist es sicher eine Versuchung. Andererseits kann man sich als normaler Mensch garnicht vorstellen was eine jahrhunderte lange Existenz von einem fordern würde - vor allem wenn man zu Verhaltensweisen gezwungen wird die einem als normaler Mensch zuwider wären. Ein ewiges Leben in Perversion und Irrsinn erscheint mir dann doch als Fluch.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

An und für sich könnte ich mir die Sache mit der Unsterblichkeit vorstellen. Als Vampir muss man ja auch keine Menschen töten um zu überleben, man kann auch trinken, ohne die dahinzuraffen, was ja auch diverse Vampire versuchen. Ich bin mir sogar sicher, dass man ausreichend Leute finden würde, die dir freiwillig Blut geben. Würde schon alles funktionieren, wäre da nicht - und das ist das Problem - die Bestie in dir.
Das muss noch nicht einmal bedeuten, dass du in Raserei fällst. Aber das ständige Wissen, dass in dir eine schreckliche Bestie lauert und du jederzeit aufpassen musst, dass du deine Menschlichkeit hoch hältst, kann schon bedrückend genug sein.
Und irgendwann wirst du zwangsläufig mal die Kontrolle verlieren.

Zudem kann ich mir auch vorstellen, dass viele Dinge, die uns selbstverständlich vorkommen (Spontanität, Kreativität) im Laufe der Jahrhunderte abschleifen.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Das Blöde an der Unterblichkeit ist doch, dass du länger lebst als alle um dich herum. Mit Blutsaugen und nie wieder Sonnenbad könnte ich noch gut klar kommen. Aber Freunden und Verwandten beim Sterben zuzusehen, darauf hab' ick i-wie keine Böcke.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Naja.. das sehe ich nicht sooo tragisch. Man hat auch so immer wieder Freundschaften, die nicht das ganz Leben dauern, mit Familienmitgliedern bricht der Kontakt ab, Leute sterben bei Unfällen. Da bringt die Unsterblichkeit nichts, womit nicht auch sterbliche Menschen zu kämpfen hätten. Ich glaube damit arangiert man sich nach einer Zeit, so wie es zwar auch tragisch ist, wenn die Katze nach 20 Jahren stirbt (und bevor hier jemand erwidert, dass das kein Mensch sei: Mein Kater ist mir lieber und wichtiger als so manche Menschen), aber man wusste es ja vorher und man hat eine gute Zeit zusammen verlebt.

Ich glaube viel schlimmer ist es, wenn du jemanden, den du nicht verlieren willst, ebenfalls unsterblich machst und sich dann rausstellt, dass ihr doch keine Ewigkeit miteinander aushalten könnt und euch nur noch auf die Nerven geht (wenn nicht schlimmeres..).
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Naja.. das sehe ich nicht sooo tragisch. Man hat auch so immer wieder Freundschaften, die nicht das ganz Leben dauern, mit Familienmitgliedern bricht der Kontakt ab, Leute sterben bei Unfällen. Da bringt die Unsterblichkeit nichts, womit nicht auch sterbliche Menschen zu kämpfen hätten. Ich glaube damit arangiert man sich nach einer Zeit, so wie es zwar auch tragisch ist, wenn die Katze nach 20 Jahren stirbt (und bevor hier jemand erwidert, dass das kein Mensch sei: Mein Kater ist mir lieber und wichtiger als so manche Menschen), aber man wusste es ja vorher und man hat eine gute Zeit zusammen verlebt.

Ich glaube viel schlimmer ist es, wenn du jemanden, den du nicht verlieren willst, ebenfalls unsterblich machst und sich dann rausstellt, dass ihr doch keine Ewigkeit miteinander aushalten könnt und euch nur noch auf die Nerven geht (wenn nicht schlimmeres..).

Der Post kann dann weg. Ich war's nicht, das Forum ist schuld!
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

naja die unsterblichkeit als vampir währe mir jedenfalls lieber
man altert lediglich nichtmehr und die nachteile sind auch nich so tragisch
das die sonne einen bei einem unfall oder nachlässigkeit vernichtet ist aber doof
so wird man teilweise zu einem gefangenen der nicht hingehen kann wo er will

wahre unsterblichkeit, also nie und nimma und auf gar keinen fall sterben is aber fürn arsch
klar die erste zeit ann das ja noch toll sein aber spätestens wenn man kein bock mehr hat zu leben merkt man wo die nachteile sind
man kann seine existenz nicht mehr selbst beenden
und wenn irgendjemand dahinter gekommen is und dich in einen säurekanister einsperrt oder dir anderweitig über lange zeit schmerzen zufügt wird die unsterblichkeit auch nicht besser
mal ganz davon zu schweigen man schafft es bei verstand zu bleiben bis das ende des Planeten Erde gekommen is, was dann? man treibt äonen einsam im all umher und wenn man pech hat gerät man in die anziehungskraft einer sonne oder eines schwarzen loches und ja dann stirbt man immer noch nich

ergo: Unsterblichkeit nach wortlaut is murks!
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Die meisten Leute welche Unsterblichkeit an sich verdammen sind Neider der Götter...

Ich meine ist doch Geil!
Du scheißt auf Verantwortung, Krankheiten, irgendwann auch auf Freunde und Verwarnte,,, wer sich über die letzten beiden Punkte aufregt sollte mal dürber nachdenken warum es als "Falsch" angesehen wird Eltern im Alter selbst zu Pflegen...
(Nein wirklich ist so, zwar schreien immer alle das sie sich drum kümmern aber sucht man mal Hilfe werden alle Stellen die sich ernsthaft damit befassen und nicht nur Polemik und Lippenbekenntnisse verbreiten, Pflegeheime als Ideallösung nennen.)

Das einzige Problem damit ein WoD Vampir zu sein ist ein Vampir in der WoD zu sein…
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Naja.. das sehe ich nicht sooo tragisch. Man hat auch so immer wieder Freundschaften, die nicht das ganz Leben dauern, mit Familienmitgliedern bricht der Kontakt ab, Leute sterben bei Unfällen. Da bringt die Unsterblichkeit nichts, womit nicht auch sterbliche Menschen zu kämpfen hätten. Ich glaube damit arangiert man sich nach einer Zeit, so wie es zwar auch tragisch ist, wenn die Katze nach 20 Jahren stirbt (und bevor hier jemand erwidert, dass das kein Mensch sei: Mein Kater ist mir lieber und wichtiger als so manche Menschen), aber man wusste es ja vorher und man hat eine gute Zeit zusammen verlebt.

Wenn das Fazit also ist, dass man sich mit allem irgendwie abfinden kann, dann unterstütze ich das und habe keinerlei Probleme damit, Unsterblichkeit zu erlangen.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Nun ja, zwei Fragen.
Stellt ihr vor, ihr werdet nun zum Nichtaltern und Unsterblichkeit gezwungen. Findet ihr das cool oder nicht? Und warum?
Und was glaubt ihr, welcher Anteil dieser "Verdammten" diese wirklich als einen Fluch sehen?

Ich bin reichlich gespannt ;)

Zu 1: Wenn ich unsterblich wäre, würde ich antworten: "Frag mich in tausend Jahren nochmal"


Zu 2: Je nachdem wie Bildung, Erziehung, Glaube, Zeitepoche usw. auf so einen eingewirkt haben.

Bei den Wakimashimushipushi ist das voll cool. Bei den Christen nicht.
Und ein Bauer ausm Mittelalter des Europas sieht das ganz anders als ein Chinesischer Buddhist der aus dem 21 Jahrhundert kommt.


Ums kurz zu machen: Woher soll ich denn wissen wie andere mit Unsterblichkeit umgehen würden?

Für mich wärs was tolles. Denk ich zumindest.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Im Roman zu den Giovanni (sime) gab es eine Szene, die war richtig gut geschrieben. Dort machte ein Giovannischläger einem kleinen Menschlein klar, welche Abgründe sich für einen Vampir durch den "Fluch" auftauen. War ziemlich gut geschrieben oder jedenfalls eine einleuchtende Darstellung von dem was ein Vampir nie wieder haben kann. Kann ich aus der Erinnerung allerdings nicht mehr exakt wiedergeben.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Wenn das Fazit also ist, dass man sich mit allem irgendwie abfinden kann, dann unterstütze ich das und habe keinerlei Probleme damit, Unsterblichkeit zu erlangen.

Der zitierte Ausschnitt sollte genau das sagen, ja. Andererseits ist vielleicht das schlimme an der Sache, dass man sich mit allem irgendwie abfinden kann. Dass nach und nach die Bedeutung der Dinge für einen abnimmt, weil man alles immer wieder sieht, dass man nur wenig neue Dinge kennenlernt und dass sich der Alltag einschleift und man in eine große öde Leere guckt, die wohl das Leben sein soll.
Ich denke aber auch, dass man genau dem entgegenwirken kann. Aber genau so, wie jeder sein Leben interessant und aufregend gestalten kann, der auch lebt. Es gibt halt einfach mehr Leute, die allein zuhause sitzen und sich fragen, warum das Leben so öde ist, als Leute, die einfach mal um die Welt ziehen o.Ä. Und so wäre das, wenn es Vampire gäb vermutlich auch.
Die wenigstens Leute suchen sich neues, sondern warten darauf, bis es zu ihnen kommt und es gibt nunmal keine Abenteuer-Reise-Agentur für Vampire :D
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

genau hier liegt's meiner meinung nach begraben.
als unsterblicher wod vampir wird man mit dem alter wahrscheinlich nicht sooo viel weiser, da sich ja verstand und seele gleich verhalten wie beim menschen. nur müssen sie mehr begreifen und ertragen. nicht viele menschen würden die schicksalsschläge von 200 jahren lebensspanne überstehen, ohne apathisch, verrückt oder so zu werden. ohne freunde und kontakt zu anderen gehts bei den meisten "normalen" wesen einfach nicht und da man diesen weiter pflegen will/muss wird man einfach immer wieder in persönliche tragödien gezogen. das zehrt an der substanz, ja, auch der eines vampirs. ausser diskussion steht hier hoffentlich die variante sich nur mit untoten abzugeben, da wird man in der wod sowieso plemplem. diesen lebenswandel würde ich also nur ahnen und älteren zutrauen, die so viel anteilnahme an den tag legen wie 2 wahre brujah bei einem begräbnis.
vielen hilft der kontakt mit menschen auch sich zu erinnern, was sie waren, repektive was sie verloren haben.

ausserdem glaube ich übermannt einen ein generelles desinteresse an der gesellschaft. das einzige, was man dann noch macht, ist, das tägliche überleben zu sichern und sich dem pathos hinzugeben bis man entweder vernichtet wird, sein unleben beendet, oder ein zwischenzeitliches grosses ziel ins auge fasst.

also ich würds als fluch sehn
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Da sind die Menschen wohl verschiedener Ansicht drüber. Für die einen wäre es Fluch für die anderen Segen. Ich gehöre eher zu der Segen- Fraktion. Die Frage von Ayhan (wie mit der Unsterblichkeit umgehgen) würde ich für mich mit "Tag für Tag" beantworten.
Der Umstand, dass unser Gehirn sich nur die Dinge besonders merkt, die besonders Ausergewöhnlich sind- es mit wachsender Erfahrung immer weniger Dinge gibt, die wirklich was ganz besonderes sind kommt meiner geistigen Gesundheit sehr entgegen. Mit anderen Worten: Ich denke, die Zeit würde, im Rückblick, wie im "echten Leben" immer mehr wie im Fluge vergehen.

Klar ist, dass Menschen sich auch über den Tod definieren. Ob man da noch wirklich von Mensch sprechen kann, ist eine andere Frage.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Es kamen hier schon einige gute Punkte. Der wichtigste ist doch, dass es für unterschiedliche Personen unterschiedlich ist. Generell gesehen ist übrigens der Fluch-Gedanke ein primär religöser - als verfluchtes Leben bist du dazu verdammt auf ewig von Gott und seiner Gnade abgeschnitten sein. Für jemanden, der an Gott und eine Seele denkt, ist das wirklich ein Fluch. Darüber hinaus denke ich ist die Existenz als Vampir vor allem in der Anfangsphase ein Fluch - so lange es einen noch Juck, dass man manchmal die Kontrolle über sich verliert, liebgewonnene Menschen sterben und seine Prinzipien ab und an bricht. Wenn das alles erst einmal Vergangenheit ist, wird der Vampir selbst das ganze bestimmt nicht mehr als Fluch empfinden, vielleicht noch darüber lächeln, das mal als Fluch empfunden zu haben. Sprich: Um so höher die eigenen Moralvorstellungen in bestimmten Bereichen sind, um so mehr wird man es wohl als Fluch empfinden. Glaubst du ein Serienmörder würde das stören, Vampir zu sein? Aber jemand, den alleine schon eigene aggressive Gedanken zu wider laufen, wird das als sehr schwere Last empfinden, wenn er nicht sogar lieber seine eigene Existenz beenden würde.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Mein erster Beitrag bezog sich auf Unsterblichkeit allgemein. Wenn ich das auf eine Vampirische Existenz beziehe.. Selbst für einen Serienmörder wäre es eine Individuelle Frage wie er mit
Kontrollverlust (in Form von Raserei, mehr Blut nehmen als ich eigentlich wollte u. a.) zurecht kommt. Das ist etwas das Angst macht. Wenn ich einen Bereich nicht kontrollieren kann, kann ich mir nicht vormachen, mein Dasein überhaupt kopntrollieren zu können. Ein weiteres Problem ist, das ich den Auslöser des Kontrollverlustes fast gar nicht meiden kann (Trinken muss ich). Solange ich dafür keine Lösung/Strategie habe wäre ich vorsichtig, getrieben und schlicht unglücklich.
Ausserdem glaube ich, dass mir das Lügen bezüglich meines wahren Ichs in der Intraktion mit anderen auf die Dauer zu schaffen machen würde. Einem Menschen der Herzensgut ist, leidet vielleicht sofort, aber ich denke selbst der Serienmörder hat als Vampir mehr zu verstecken, als seine Taten- sein ganzes Selbst.

Für mich wäre es sehr interessant, in selbstversuchen herauszufinden, wie viele Bestandteile der menschlichen Psyche noch vorhanden/intakt wären. Z. B. kann ich meine krasse Angst gegenüber Feuer mit einer Konfrontationsverfahren senken? (Erst mit Bildern, dann von weitem ein Teelicht)- das fänd ich ungeheuer Spannend.

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Schlussendlich würde ich wahrscheinlich versuchen mir erstmal eine reizarme Umgebung im Bezug auf meine Trigger zu schaffen (wenig Menschen, wenig offenes Feuer) und mich mit anderen in meiner Situation über Strategien auszutauschen. Irgendwie müssen die es ja auch bewältigt haben. Menschen wären (zumindest für mich) einfach keine Bezugspersonen mehr. Ich muss mit Individuen zusammen sein, die mich verstehen, wie ich bin, was in mir vorgeht und meine Ängste verstehen.
Wobei es wiederum sein kann, das die Sehnsucht nach Akzeptanz, Austausch und angenommen sein ein Mesnchlicher Impuls ist, der verloren geht. Ich muss aber zugeben, dass irgendwo mein Vorstellungsvermögen aufhört. Das ist einfach ein absolutes Grundbedürfniss. Also nehme ich für meine weiteren Gedanken einfach an, dass Sehnsucht nach Akzeptanz, Austausch und "angenommen werden" weiterhin erhalten bleibt.

Das führt mich zu anderen Gedanken: Wenn ich mich in eine Gesellschaft begebe, in der Machtstrukturen (möglicherweise) seit Jahrhunderten etabliert sind, wäre es für mich wohl sehr schwer mich darin zu behaupten. Selbst das Sammeln der unzufriedenen (machiavellistisch) dürfte sich als sehr schwierig erweisen, da die führenden Individuen womöglich bereits im römischen Senat gelernt haben Intrigen zu spinnen und zu erkennen. Und wenn das so ist, würden sie es ganz gewiss nicht erzählen.
Ich denke das es sehr schwierig ist, in einer Gesellschaft in der Informationen über die eigene Person an sich zu einer handfesten pysischen Bedrohung werden können Fuß zu fassen. Immerhin ist eine Entführung durch diverse Kräfte bereits dann möglich, wenn der Täter mich nur "kennt". Dies könnte ein Grund sein, weshalb so viele ihren Namen ändern, bzw. immer wieder andere verwenden. Man müsste sowohl Namen, Charakter und Aussehen verändern (oder zumindest verhüllen) um sich nicht zu einem leichten Ziel zu machen. Ohne einen Mentor, der das alles vorher erklärt ist man in diesem Haifischbecken (mit extrem erfahrenen Jägern) fast verloren. Trotzdem müsste (zumindest ich) in diese Gesellschaft hinein.

Alles sehr schwierig.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Ich habe mir selbst schon oft Gedanken dazu gemacht und denke, die Fluch-Segen-Ansicht würde, wie so vieles, bei den meisten einer Schwankung unterliegen. Mal ausgehend von Vampiren, erster Gedanke wäre wohl bei vielen: Wie cool, ich bin unsterblich und kann tolle, übernatürliche Sachen!
Danach käme wohl recht schnell eine Phase der Gewissenskonflikte wegen Nahrungsgewohnheiten und dem inneren Tier, das bisweilen zu unmenschlichen Taten drängt. Dazu der ständige Eiertanz zwischen Freunde und Familie behalten und nicht jedem auf die Nase binden, dass man ein Vampir ist.
Hat man sein Unleben erstmal soweit geregelt, dass man eine gewisse Routine hat (Nahrung gesichert, einige, wichtige Menschen eingeweiht, neue Arbeit und allgemein eine Existenz, die Vampir-kompatibel ist aufgebaut), wird es wieder besser und wahrscheinlich für eine ganze Weile gut gehen. So lange eben, bis einem nach Jahrzehnten klar wird, dass man Verwandte, Bekannte und Freund überdauert, dass man in der normalen Gesellschaft keinen festen Bezugspunkt haben kann und, dass für die Unsterblichkeit nicht mal eine Schildkröte ein angebrachter Weggefährte ist. Ob man als geistig 200-Jähriger dann Lust hat, zwischen den menschlichen Generationen zu springen und sich mit der neuen Jugend einzulassen, das wage ich noch zu bezweifeln.
Dann wird man wieder etwas finden, womit man sich arrangieren kann. Ein anderer Vampir vielleicht oder eine Familie, die über einen bescheid weiß, und die man über Generationen hinweg begleitet. Irgendwas. So lange, bis einem klar wird, dass nicht mal Städte, Länder und uralte Bauwerke mehr einr Orientierung bieten. Alles stürzt ein, die Welt wird immer schneller, bunter und abgedrehter. Städte, in denen man doch nur ein paar Jahrzehnte oder vielleicht ein Jahrhundert gelebt hat, werden abgerissen, Stück für Stück und verfremdet neu gebaut. Spätestens an diesem Punkt werden sich die meisten von der Welt der Sterblichen verabschieden. Insbesondere, weil man Jahrhunderte Zeit hatte, um sein Bild von "Menschlichkeit" neu zu definieren. Menschen schlachten ab, führen Krieg, foltern, demütigen und werden nicht müde, all diese Handlungen auf neue Spitzen zu treiben.
Danach wird wohl wieder eine Hoch-Phase kommen, aber an Perversionen der Moral stehen dem Vampir dann wohl alle Türen offen. Ein vorher eher schlechter oder neutral-pragmatischer Mensch wird wohl eher in Richtung der Pfade tendieren, die Menschen als niedere Tiere ansehen. Die guten Menschen kann man halt mögen, aber es gibt keinen grundsätzlichen Vorzug der Menschen vor irgendwelchen Raubtieren. Er wird die Menschheit ausbeuten und verlachen und wird eine jener seelenlosen, kalkulierenden Bestien, die den Vampiren ihren üblen Ruf verschafft haben und vielleicht wird er dadurch irgendwann in die Machtposition eines Ausbeuterstaates oder so kommen, wo er dann selbstzufrieden den Tyrannen spielt, bis die Welt zu Grunde geht.
Ein zuvor eher guter Mensch wird sich wahrscheinlich in Verzweiflung ob der Bosheit der Menschen in Isolation flüchten, nur noch wenigen, ausgewählten Individuen trauen und sich in irgendeine Arbeit vertiefen. Vielleicht erwacht er irgendwann aus seiner abgeschotteten Lethargie, um zu sehen, dass die Menschheit sich selbst vernichtet hat. Dann bleibt ihm nur noch die Frage, ob er lachen oder weinen soll. Wahrscheinlich wird er es selbst nicht wissen.

Insgesamt muss man halt sagen, die Geschichte der Menschheit wird nicht ewig wären, und was dann aus einem Unsterblichen wird, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Davor, wie gesagt, ich vermute ein ewiges auf und ab, ob Fluch oder Segen hängt von vielen Faktoren ab. Ich würde erst mal zu Segen tendieren, aber da würd ich auch nicht viel drauf wetten, dass ich das im Ernstfall noch unterschreiben würde.
 
AW: Unsterblichkeit. Fluch oder Segen?

Unsterblichkeit als Vampir, mit all den Nachteilen? Definitiv ein Fluch.

Dem kann ich mich nur anschließen.. Unsterblichkeit durch das Vampir sein in dem WOD Universium und auch in jenem gespielt ist ganz klar ein Fluch. Auch wenn es eventuell der Brainless Sabbatvampir nicht mehr mitbekommt ^^
 
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