[Unisystem] Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Zornhau

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In dieser Diskussion um Rollenspiele, die man "out of the box" spielen kann, kam auch die Unisystem-Spielvariante auf, die - wie z.B. in Witchcraft - vorsieht, daß man den Zufall gänzlich aus dem Spiel eliminieren kann.

Also statt mit W10 oder mit Karten, die den W10 ersetzen, zu spielen, wird eben KEIN Zufallseinfluß mehr im Spiel verwendet.

Everway unterscheidet ja zur Auflösung von Unsicherheiten im Spiel drei Mechanismen: "Karma" - die Vorgeschichte des Charakters gibt den Ausschlag (wer etwas schon einmal gekonnt hat, der wird es plausibelerweise auch wieder können), "Drama" - die aktuelle Dramatik des Plots, den der Spielleiter durchziehen will, gibt den Ausschlag (wenn es dem Spielleiter besser in seinen Plot paßt, daß der Charakter Erfolg hat bzw. scheitert, dann ist das einfach so), und "Fate" - das Schicksal in Gestalt eines Zufallselements (Karten, Würfel, Dominosteine, ...) gibt den letzten Ausschlag für die Richtung, in der die Situation aufgelöst wird (das ist das "Übliche" bei allen Würfelsystemen z.B.).

Ich kann der Kartenvariante des Unisystems wenig abgewinnen, da sie effektiv nichts Neues, nichts Eigenständiges (wie z.B. bei Castle Falkenstein) darstellt, sondern nur die Zahlenerzeugung vom W10 auf einen reduzierten Pokerkartensatz verlegt.

Die völlig zufallslose Unisystem-Spielvariante habe ich bislang nie ausprobiert, weil ICH den Zufall in meinen Rollenspielen haben WILL. Ohne Zufall kann mir der Spielleiter gleich einen Roman schreiben und ihn mir vorlesen.

Meine Frage: Was habt Ihr für Erfahrungen mit dem völlig ZUFALLSLOSEN Unisystem gemacht?
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Die völlig zufallslose Unisystem-Spielvariante habe ich bislang nie ausprobiert, weil ICH den Zufall in meinen Rollenspielen haben WILL. Ohne Zufall kann mir der Spielleiter gleich einen Roman schreiben und ihn mir vorlesen.[/B]

Sehe ich ähnlich deshalb auch keine Erfahrungen meinerseits vorzuweisen. Gerade als SL will ich einen gewissen Zufall im Spiel haben da ich mir sonst bei jeder Entscheidung nur noch im Unklaren wäre ob das nun fair ist oder nicht oder ob ich einen Spieler bevorzuge usw..
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Für mich bringt der Zufall auch die erforderliche Ungewißheit, ohne die das Spiel für mich von der SL-Seite aus ziemlich öde wäre.
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Ist das zufallslose Unisystem dann eigentlich ein überflüssiges Alternativ-System?

Ich habe schon den Eindruck, daß es so, wie es beschrieben ist, KEINER verwenden will, der nicht dem Spielleiterallmachtswahn verfallen ist.

Dabei gibt es ja schöne, nicht-railroadende und trotzdem zufallslose Regelsysteme wie z.B. Active Exploits.
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Ist das zufallslose Unisystem dann eigentlich ein überflüssiges Alternativ-System?

Ich habe schon den Eindruck, daß es so, wie es beschrieben ist, KEINER verwenden will, der nicht dem Spielleiterallmachtswahn verfallen ist.

Dabei gibt es ja schöne, nicht-railroadende und trotzdem zufallslose Regelsysteme wie z.B. Active Exploits.

Ich würde es nicht überflüssig nennen, eher etwas für die denen das Geschichte erzählen einfach zu wichtig ist als sich durch Würfelwürfe dabei stören zu lassen.

nicht unbedingt was für mich, ich mag die Spannung die die Würfel als zufallselement reinbringen.

Gruß

Marduk
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Hi,
ich nutze das auf Meisterseite oft, außer für den Angriffwurf (da niemals, sonst beschweren sich meine Spieler).
Aber mal ehrlich, wer würfelt schon Proben, für seine NPCs.
Sonst gehören Würfel zum Spiel für mich
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Hi,
das war jetzt mehr so ne rethorische Frage, und sollte keinerlei Kritik beinhalten.
Mir ist es zu mühsam und ich will auch nicht, mir von Würfeln die Geschichte durcheinander bringen lassen ;).
Dafür finde ich das Würfellose System einfach super, überhaupt eignet sich das Unisystem für diese Art des schnellen Spielens hervoragend.
Meine Spieler sollen schön brav würfeln (wollen die ja auch), sind schließlich die Helden unseres kleinen Abenteuers.

Gruß element
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Ich verwende zwar nicht das Unisystem, aber ich habe schon bei Vampire bzw Mage-Runden einige dabei gehabt, wo wir gar nicht gewürfelt haben. Ich mache in dem Fall den Erfolg einer Aktion von der Schilderung des Spielers abhängig - wenn der eine geniale Idee hat und sie mir plausibel rüberbringt, dann funktioniert sie auch. Wenn mir das meine Planungen über den Haufen wirft, ist mir das total schnuppe - coole Ideen müssen einfach belohnt werden. Und ja, es ist mir bewusst, dass dies Leute mit wenig Erzähltalent benachteiligt, aber das ist mir eigentlich ziemlich egal - die Leute, mit denen ich so zusammengespielt habe, waren selber als STs oder wenigstens Storyschreiber aktiv, die konnten das schon. Und eine Spielerin, die es nicht gepackt hatte (sie kam aus der MU*-Ecke), die hatte halt Pech gehabt.
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Der Zufall der SL-Seite verlagert sich aber nur auf die Spielerseite, und ist insgesamt noch vollständig vertreten.
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Der Zufall der SL-Seite verlagert sich aber nur auf die Spielerseite, und ist insgesamt noch vollständig vertreten.

Nein, denn verlagern bedeutet, dass er vorher nicht auf Spielerseite vorhanden gewesen wäre, dies ist aber nicht so. Bei Buffy/Angel fällt er auf SL Seite einfach weg. Es sein denn du meinst etwas anderes.

MfG

Stefan
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Da kann ich Dir im Moment nicht folgen. Was meinst Du damit?
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Bei Würfen auf Spieler- und SL-Seite generieren beide Zufall, wenn nur noch der Spieler würfelt (für seine Handlungen gegenüber NSC) dann generiert nur der Spieler Zufall, aber der Zufall wirkt auch auf die NSC, nur eben über die Würfe des Spielers.
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Nein, tut es nicht. Es bedeutet einfach, daß die Spieler jetzt zusätzlich das würfeln, was sonst der SL gewürfelt hätte.

Ist das jetzt irgendwas Höheres, Metaphysisches? Ich rede die ganze Zeit vom technischen Akt zu Würfeln (oder eine Zufallsergebnis zu erzeugen). Und genau auf dieser Ebene kommt beim Cinematic Unisystem ala Buffy/Angel nichts hinzu, dass es nicht schon beim Classic Unisystem ala AFMBE/Witchcraft auf Spielerseite gegeben hätte. Oder hast du ein technisches Beispiel für den zusätzlichen Aufwand auf Spielerseite?

MfG

Stefan
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Bei Würfen auf Spieler- und SL-Seite generieren beide Zufall, wenn nur noch der Spieler würfelt (für seine Handlungen gegenüber NSC) dann generiert nur der Spieler Zufall, aber der Zufall wirkt auch auf die NSC, nur eben über die Würfe des Spielers.

Der Spieler generiert Zufall und wirkt auf NSCs, egal ob der SL würfelt oder nicht. Damit wird also nichts verlagert. Statistisch betrachtet sinkt einfach die Streuung der Ergebnisse, wo vorher Ergebnisse von -9 bis +9 möglich waren, hat man jetzt Ergebnisse von -4 bis +5.
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Und genau auf dieser Ebene kommt beim Cinematic Unisystem ala Buffy/Angel nichts hinzu, dass es nicht schon beim Classic Unisystem ala AFMBE/Witchcraft auf Spielerseite gegeben hätte.
Ich habe nie behauptet, daß etwas hinzukommt, nur daß eben auch nichts wegfällt.

Oder hast du ein technisches Beispiel für den zusätzlichen Aufwand auf Spielerseite?
Wenn du es so formulierst: der Spieler muß nun auch würfeln ob er getroffen wird, nicht nur ob er selbst trifft - früher hat der SL das für ihn übernommen.
 
AW: Zufallsloses Unisystem - Erfahrungen?

Wenn du es so formulierst: der Spieler muß nun auch würfeln ob er getroffen wird, nicht nur ob er selbst trifft - früher hat der SL das für ihn übernommen.

Nicht ganz. Im normalen Unisystem würfeln bei resisted Actions (z.B. im Kampf) sowohl SL als auch Spieler. Der SL versucht einen Angriffserfolg zu erzielen, der Spieler versucht sich - nach einem gelungenen Angriff - zu verteidigen.
Im cinematic Unisystem gibt der SL nur ein Ziel vor, gegen das der Spieler dann würfelt. Ein Wurf statt 2 Würfelwürfen.
 
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